Zieht der Fall der beiden versteigerten DD weitere Kreise?

2

2470

Guest
Kann bitte mal jemand die Vorgeschichte (denn das Ende ist ja bekannt) in Kürze wiedergeben, damit jeder weiß über was geschrieben wird.

Danke!
 
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
Im JGHV werden jährlich einige 1000 und in der absolut überwiegenden Zahl gesunde und leistungsstarke Jagdgebrauchshunde gezüchtet. Und das durch über 180.000 Mitglieder in über 300 Vereinen und mit einer inzwischen 80 jährigen Tradition.

Ein komplexes Prüfungswesen und durchdachte Zuchtauswahl sorgen dafür, dass deutsche Jagdgebrauchshunderassen sich inzwischen auch in Ländern mit eigenen, großen Jagdhundetradionen wie Großbritannien, Frankreich und Spanien und auch den USA erfolgreich plazieren konnten und sich weiter Akzeptanz und Wertschätzung erfreuen.

Was hier als Skandal hochgebauscht werden soll sind allenfalls bedauernswerte Ausfälle, die an dem bewährten Prinzip einer etablierten Funktion des JGHV nichts ändern.

Für jeden einheimischen Jäger lässt sich aus dem reichhaltigen Angebot unserer heimischen JGH-Rassen ganz sicher DER Hund für den persönlichen Bedarf, das entsprechende Revier und das persönliche jagdliche "Können" finden.

Und so schick und aufsehenerregend ein "exotischer" Jagdhund auch sein mag...eine gerechte Leistungszucht funktioniert nur, wenn über eine gewisse Breite an Individuen gezüchtet und selektioniert werden kann und nicht jeder Fiffi eines winzigen Zuchtstammes zur Aufrechterhaltung der kleinen Linie seine Gene weiter geben darf. Das sollte jeder Interessent, dem hier zu einem "Polnischen-Hinterschwarzwälder-Westkarparten-Schwarzwild-Epagneul" geraten wird, bedenken...

Idem die Vorstellung, durch wilde Kreuzungen neue Rassen entstehen zu lassen. Hier geht es doch wohl eher um individuelle, züchterische Selbstverwirklichung, als um die sicher deutlich kompetetivere Etablierung als züchterisch und leistungstechnisch anerkannter Zwinger im Kontext anderer erfolgreicher Züchter bei bereits bestehenden Jagdgebrauchshunderassen..

Und nein, ich bin kein JGHV Funktionär, aber ich verdanke dieser Einrichtung eine kleine Reihe gesunder, leistungsstarker und wesensfester vierbeiniger Jagdhelfer und Feunde und viel passionierte Unterstützung bei deren Ausbildung und Führung durch ehrenamtliche JGHV Mitglieder.

Darf ich an dieser Stelle an die Geschichte des DJT erinnern? (Ja, ich führe einen)
 
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
Um in diesem Zusammenhang

was zu demonstrieren, zu belegen oder in Abrede zu stellen?

Gruß,

Mbogo

Mir war das einfach zu pauschal.
Ich wollte damit sagen, daß das Entstehen jeder neuen Rasse von den Anhängern der etablierten Rassen mißtrauisch beäugt wird, ob zu recht oder zu unrecht, sei erst einmal dahingestellt.
Auch der Versuch, durch Verpaaren der noch vorhandenen "Foxl-Fehlfarben" und dem Einbringen von Welsh-Blut, aus dem Foxl wieder das zu machen, was der Old English Black&Tan einmal war, endete mangels Anerkennung durch die Foxl-Leute mit der Entstehung der DJT. So ist es jedenfalls nachzulesen, gelebt haben wir ja damals noch nicht.
Von gewollten wilden Verpaarungen ohne lanfristiges Ziel, wie sie von einigen Experten betrieben wird, halte ich auch nichts, obwohl ich selbst einen "Jagdunfall" in Form eines HT-Foxl-Mix führe.

Ich führe seit 1982 DJT und möchte diese Rasse nicht missen.

Gruß, Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 20129

Guest
Mir war das einfach zu pauschal.
Ich wollte damit sagen, daß das Entstehen jeder neuen Rasse von den Anhängern der etablierten Rassen mißtrauisch beäugt wird, ob zu recht oder zu unrecht, sei erst einmal dahingestellt.

Auch der Versuch, durch Verpaaren der noch vorhandenen "Foxl-Fehlfarben" und dem Einbringen von Welsh-Blut, aus dem Foxl wieder das zu machen, was der Old English Black&Tan einmal war, endete mangels Anerkennung durch die Foxl-Leute mit der Entstehung der DJT. So ist es jedenfalls nachzulesen, gelebt haben wir ja damals noch nicht.

Ich führe seit 1982 DJT und möchte diese Rasse nicht missen.

Entwicklung ist immer sinnvoll, Anpassung auch. ABER, es erscheint mir, das es sich bei der Entwicklung von neuen Rassen ausschließlich um Partikularinteressen handelt.
Wenn man die Historie des JGHV verfolgt und derer die neue Jagdhunderassen etablieren möchten handelt es sich fast immer um egoistische persönliche Befindlichkeiten. Ich erspar mir hier eine vollständige Aufzählung (Zuchtordnung, Prüfungsordnung, Gesundheit usw.). Letztlich geht es immer um gekränkte Eitelkeit.

Ich bin SICHER kein großer Freund des JGHV. Aber wenn man Willens ist bekommt man für jeden Geschmack die passende Rasse zur Verfügung gestellt, neue Kreationen sind meiner Ansicht nach ziemlich überflüssig.

Der JGHV und die Mitgliedsverbände täten gut daran die bestehenden Vorgaben seitens der Anforderung zu überdenken und auf die Gesundheit der Zuchtbasis zu achten statt neue Rassen zuzulassen.

Die DL Menschen haben vor Jahren erkannt, das ihrere Zuchtbasis zu eng ist und haben einen Zuchtversuch gestartet um in die Linie wieder frisches Blut zu bekommen. Das finde ich sehr legitim und auch ehrenswert!
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.161
Mir war das einfach zu pauschal.
Ich wollte damit sagen, daß das Entstehen jeder neuen Rasse von den Anhängern der etablierten Rassen mißtrauisch beäugt wird, ob zu recht oder zu unrecht, sei erst einmal dahingestellt.
Auch der Versuch, durch Verpaaren der noch vorhandenen "Foxl-Fehlfarben" und dem Einbringen von Welsh-Blut, aus dem Foxl wieder das zu machen, was der Old English Black&Tan einmal war, endete mangels Anerkennung durch die Foxl-Leute mit der Entstehung der DJT. So ist es jedenfalls nachzulesen, gelebt haben wir ja damals noch nicht.
Von gewollten wilden Verpaarungen ohne lanfristiges Ziel, wie sie von einigen Experten betrieben wird, halte ich auch nichts, obwohl ich selbst einen "Jagdunfall" in Form eines HT-Foxl-Mix führe.

Ich führe seit 1982 DJT und möchte diese Rasse nicht missen.

Gruß, Frank


@ Frank,

woher hast Du die Geschichte hinsichtlich der damaligen Idee, ursprünglich den 'Old English Black & Tan' wieder auferstehen zu lassen?

Die Quellen, die mir so geläufig sind, geben das nicht her und die Homepage des Clubs eher auch nicht. Ja, wie mein Avatar unschwer erkennen lässt, führe ich auch einen DJT und glaube (trotzdem), dass es der Verbände - mit all ihren sicher vorhandenen Defiziten - bedarf um eine leistungsfähige und gesunde Zucht zu erhalten.

http://www.djt-club.de/der-djt/geschichte.html


Grosso
 
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
@ Frank,

woher hast Du die Geschichte hinsichtlich der damaligen Idee, ursprünglich den 'Old English Black & Tan' wieder auferstehen zu lassen?

Die Quellen, die mir so geläufig sind, geben das nicht her und die Homepage des Clubs eher auch nicht. Ja, wie mein Avatar unschwer erkennen lässt, führe ich auch einen DJT und glaube (trotzdem), dass es der Verbände - mit all ihren sicher vorhandenen Defiziten - bedarf um eine leistungsfähige und gesunde Zucht zu erhalten.

http://www.djt-club.de/der-djt/geschichte.html


Grosso

Ich gebe Dir, was die Verbände betrifft, in allen Belangen recht.
Ich schrieb ja auch, daß ich gegen eine wilde unkontrollierte Zucht bin.
Selbstverständlich bedarf es Verbandsarbeit und langfristiger Zuchtziele, um vernünftige Jagdhunde mit den gewünschten Anlagen herauszuarbeiten und zu erhalten.

Vocke/ Maasch beschreiben 1986 in ihrer Erstauflage zwar, daß in die B&T/Richtung gezüchtet wurde, um sich auch farblich von den Foxl abzugrenzen. Daß auf den B&T zurückgezüchtet werden sollte, steht da nicht explizit.
Da steht aber auch, daß ein Old English eingekreuzt wurde.
Den anderen Schinken, in dem steht, daß es damals wohl gar keine Old English mehr gab, habe ich gerade nicht zur Hand, werde das aber noch versuchen, nachzureichen.
Ich kann gerade nicht sagen, ob das Bierwirth, Bierwirth/ Merle oder sonst was war.
Auf jeden Fall steht das mit den B&T im Vorwort.
Vielleicht hat das jemand gerade parat?

Entwicklung ist immer sinnvoll, Anpassung auch. ABER, es erscheint mir, das es sich bei der Entwicklung von neuen Rassen ausschließlich um Partikularinteressen handelt.
Wenn man die Historie des JGHV verfolgt und derer die neue Jagdhunderassen etablieren möchten handelt es sich fast immer um egoistische persönliche Befindlichkeiten. Ich erspar mir hier eine vollständige Aufzählung (Zuchtordnung, Prüfungsordnung, Gesundheit usw.). Letztlich geht es immer um gekränkte Eitelkeit.

Ich bin SICHER kein großer Freund des JGHV. Aber wenn man Willens ist bekommt man für jeden Geschmack die passende Rasse zur Verfügung gestellt, neue Kreationen sind meiner Ansicht nach ziemlich überflüssig.

Der JGHV und die Mitgliedsverbände täten gut daran die bestehenden Vorgaben seitens der Anforderung zu überdenken und auf die Gesundheit der Zuchtbasis zu achten statt neue Rassen zuzulassen.

Die DL Menschen haben vor Jahren erkannt, das ihrere Zuchtbasis zu eng ist und haben einen Zuchtversuch gestartet um in die Linie wieder frisches Blut zu bekommen. Das finde ich sehr legitim und auch ehrenswert!

Aus diesen genannten Gründen wird sich mein zufällig entstandener HT-Foxl-Mix auch nicht weiter vermehren, obwohl es ein sehr guter Jagdhund ist und mir persönlich eine derartige Rasse sehr gefallen würde und mir die Entwicklung mancher HT-Linie und deren Betreiber nicht zusagt.
Sprich: Du hast recht
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.255
Frank, Grosso,

irgendwo hat Frieß gesagt, dass er wieder eine jagdlich taugliche Foxterrierlinie schaffen wollte, was ihm und seinen Mitstreitern womöglich nicht gelang, weil bestimmte Anlagen nicht mehr in der gewünschten Reinheit auffindbar waren. Deshalb haben sie "ursprünglichere" Terrierarten eingekreuzt, eben mit dem damals verfügbaren Fachwissen.

Da sie von Beginn an mit dem Foxterrierverband über Kreuz gerieten, nannten sie es, im Gegensatz zum "Englischen Foxterrier", wie er damals genannt wurde, den "Deutschen Jagdterrier", weil der Bodenjäger Frieß eben auch den Einsatz auf Sauen als Zuchtziel eingebracht hatte. Damit wollte er -ebenso wie Lackner mit seinen "Pommerschen Jagdschnauzern"- einen vielseitiger verwendbaren Jagdhund, als den reinen Spezialisten.

Vocke meint irgendwo, man hätte auch den Deutschen Pinscher wegen Schärfe und Nase eingekreuzt, um bessere Resultate zu erzielen, als die damals geruchsblinden Foxl.

Ich glaube, die Farbe war nur ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal.

Gruß,

Mbogo
 
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
Frank, Grosso,

irgendwo hat Frieß gesagt, dass er wieder eine jagdlich taugliche Foxterrierlinie schaffen wollte, was ihm und seinen Mitstreitern womöglich nicht gelang, weil bestimmte Anlagen nicht mehr in der gewünschten Reinheit auffindbar waren. Deshalb haben sie "ursprünglichere" Terrierarten eingekreuzt, eben mit dem damals verfügbaren Fachwissen.

Da sie von Beginn an mit dem Foxterrierverband über Kreuz gerieten, nannten sie es, im Gegensatz zum "Englischen Foxterrier", wie er damals genannt wurde, den "Deutschen Jagdterrier", weil der Bodenjäger Frieß eben auch den Einsatz auf Sauen als Zuchtziel eingebracht hatte. Damit wollte er -ebenso wie Lackner mit seinen "Pommerschen Jagdschnauzern"- einen vielseitiger verwendbaren Jagdhund, als den reinen Spezialisten.

Vocke meint irgendwo, man hätte auch den Deutschen Pinscher wegen Schärfe und Nase eingekreuzt, um bessere Resultate zu erzielen, als die damals geruchsblinden Foxl.

Ich glaube, die Farbe war nur ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal.

Gruß,

Mbogo

Du hast recht, habe es gerade bei Vocke nachgelesen.
 
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
Hm, Editierbutton ist weg. Dann halt so:

Ich habe es wieder:
Es ging mir um die von Lackner in Absprache mit Frieß erworbene Hündin Forma Baltia, die, teils -nicht unumstritten- als -Vertreterin der englischen Terrier-Urform angesehen wurde oder noch wird und dem otischen Zuchtziel der Herren schon weitestgehend entsprach.

Quelle: http://www.repage4.de/member/jagdhunde/deutscherjagdterrier.html

@ Frank,
woher hast Du die Geschichte hinsichtlich der damaligen Idee, ursprünglich den 'Old English Black & Tan' wieder auferstehen zu lassen?

Die Quellen, die mir so geläufig sind, geben das nicht her und die Homepage des Clubs eher auch nicht. Ja, wie mein Avatar unschwer erkennen lässt, führe ich auch einen DJT und glaube (trotzdem), dass es der Verbände - mit all ihren sicher vorhandenen Defiziten - bedarf um eine leistungsfähige und gesunde Zucht zu erhalten.
Grosso

Hey Grosso, jetzt habe ich es doch noch gefunden:
Hans Räber, Enzyklopädie der Rassehunde, Band 2, Seiten 118 ff

Wenn Du "Jagdschnauzer" gockelst, kommst Du auf den Link
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
22 Feb 2018
Beiträge
89
um zurück zum Thema zu kommen:
Meinen derzeitigen DJT habe ich vor zwei Jahren auf vergleichbare Weise bekommen, allerdings nicht aus Deutschland.
Ich mußte lediglich die in Tierheimen übliche Schutzgebühr bezahlen.
Man kann sich nur für den Sachverstand der Mitarbeiter bedanken, solche Hunde nur an Jäger mit ständiger Jagdmöglichkeit abzugeben und das auch nur nach eingehenden Vorgesprächen und einer Überprüfung. Das ist für einen Tierschutzverein nicht selbstverständlich und wurde von mir hinterher auch noch mit einer Spende bedacht.
Der Hund hatte tiefe Stachelhalsbandverletzungen und war ziemlich verstört, hat sich ein halbes Jahr nicht durch den Keller laufen getraut und gepinkelt, wenn man sich über ihn gebeugt hat. Also nichts für Anfänger. OK, für Anfänger ist der DJT eh nix.
Inzwischen hat er sich wieder daran erinnert, daß er ein Jagdterrier ist und macht einen klasse Job.
Bilder habe ich vorige Woche in den Fred über die vierbeinigen Jagdgefährten eingestellt.

Auf den ersten Blick fand ich es nicht gut, daß die DD versteigert wurden.
Falls die ganze Geschichte wahr sein sollte, was ich nicht beurteilen kann, blieb aber fast nichts anderes übrig, als eine Versteigerung. Hätte man die Hunde unter der Hand abgegeben, wäre man den faden Beigeschmack von 30 Jahren Vetternwirtschaft -nichts anderes wäre das nämlich, wenn über den ganzen Zeitraum weder Vet.-Amt, noch Käufer, noch Züchterkollegen, noch Deckrüdenhalter den Mund aufmachen- nie losgeworden.

Ich jedenfalls kaufe keinen Welpen und lasse mich für keinen Welpen vormerken, ohne mich persönlich über die Haltungs- und Zuchtbedingungen zu informieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Hm, Editierbutton ist weg. Dann halt so:


Hans Räber, Enzyklopädie der Rassehunde, Band 2, Seiten 118 ff

Den Räber hab ich mir mal extra gekauft, weil einige mir komisch anmutenden Theorien daraus zitiert wurden... Interessante Abbildungen auch beim Hannoveraner...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
363
Besucher gesamt
507
Oben