Marder Ausneuen

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Hallo zusammen,

hätte aus gegebenem Anlaß (Dauerschnee bei uns in der Steiermark) eine Frage an die Raubwild-Profis:

Habe gestern, da über Nacht Neuschnee war, versucht Marder auszuneuen und habe auch tatsächlich recht bald im Schnee frische Marderspuren gefunden und bin diesen nachgegangen.

Die erste endete bei einem alten umgekippten Wurzelteller der dicht mit Dornen und Bruchästen bedeckt war, es waren dann noch Spuren rundherum - ob der Marder noch drinnen war konnte ich nicht sicher sagen. Habe dann mit einem Stock darauf herumgeschlagen und mit der Flinte einen "Hebschuss" abgegeben - Marder ist leider keiner raus.

Die zweite endete bei einem Holzstoß und es führte keine heraus, der Marder sollte also irgendwo im Holzstoß stecken - habe ebenfalls versucht durch dagegentreten und dann noch durch 2 xxxxxx-xxxxxxx den Marder zum Auslaufen zu bewegen, allerdings ohne Erfolg.

Wie macht ihr das? Wenn ich genau weiß, dass der Marder in einem Holzstoß steckt sollte er doch irgendwie bejagbar sein, oder?

Wh vom Wolf
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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seaas :)

Hallo zusammen,

hätte aus gegebenem Anlaß (Dauerschnee bei uns in der Steiermark) eine Frage an die Raubwild-Profis:
...

Wie macht ihr das? Wenn ich genau weiß, dass der Marder in einem Holzstoß steckt sollte er doch irgendwie bejagbar sein, oder?

Wh vom Wolf

ja sicher...leg Deinen Ruchsack rundherum, hole drei Leute zum Umschichten des Holzstoßes...

Irgendwann wird er schon springen.

Ansonsten sind die Chancen eher gering. Wenn der Marder schon ein alter Fuchs ist und das Spiel mindestens einmal überlebt hat und kennt, wird er sich im Holzstoß einigeln bis heilig St.Nimmerleinstag :?

Das mit den 2 Xxxxxx Xxxxxx solltest Du hier raus nehmen :?
 
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seaas :)



Das mit den 2 Xxxxxx Xxxxxx solltest Du hier raus nehmen :?

Hallo Gipflzipfla,

die 2 xxxx xxxx hab ich natürlich nicht in den Holzstoß geworfen sondern seitlich daneben einmal vorn und einmal hinten - quasi als Hebschuß.

Naj, dann bringt das ganze Ausneuen beim Steinmarder wohl nix, wenn man ihn nicht zum springen bewegen kann :sad:

Wh vom Wolf
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Hallo Gipflzipfla,

die 2 xxxx xxxx hab ich natürlich nicht in den Holzstoß geworfen sondern seitlich daneben einmal vorn und einmal hinten - quasi als Hebschuß.

wurscht... sachliche Verbote :?


Naj, dann bringt das ganze Ausneuen beim Steinmarder wohl nix, wenn man ihn nicht zum springen bewegen kann :sad:

Wh vom Wolf

na, doch... Du kannst ja Glück haben, dass er springt..

Hattest keine lärmende Steirische dabei :what:

Manchmal muss man Dachse auch ausgraben, wenn man zum Erfolg gelangen will....

Also Holz umstapeln hätte was gebracht. Hinsichtlich dem Springen.
Davon bin ich überzeugt... allerdings nicht, wenn Du dazu alleine bist
 
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Also Holz umstapeln hätte was gebracht. Hinsichtlich dem Springen.
Davon bin ich überzeugt... allerdings nicht, wenn Du dazu alleine bist

Naja, ich war nur spontan kurz draußen und natürlich alleine - da muss man sich offenbar wirklich zusammenreden, denn alleine stapeln oder stochern etc mit der Flinte im Anschlag geht halt schlecht :sad:

Vielleicht probiere ich es morgen noch einmal und nehme einen Kumpel mit, der kann dann schlichten und stochern,

Wh vom Wolf
 
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Mir hat ein Trapper erzählt, es geht besser wenn man mit nem Stöckchen leise am Polter kratzt.

So er denn da ist, hält er es nicht aus.
 
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Habe diese Jagdart vor über 30 Jahren sehr intensiv betrieben. Oft im Tiefschnee mit Skiern, Hund und einem Jungjägeraspiranten. Bei der Abschlusskritik wurde ich dann als "Leuteschinder" bezeichnet, die Ausbildung sei oft körperlich zu anstrengend.
Ich folgte auch mit Rücksicht auf die anderen Wildarten nicht durch Dick und Dünn sondern machte den Marder durch Kreisen fest. Meist kannte man auch die Verstecke. Es ist ein Unterschied zwischen Steinmarder und Baummarder. Selten holzt auch der über weitere Strecken von Baum zum Baum, Winnetou liest dann die Himmelspur und den Rest kennt Ihr ja.. Wenn der Baummarder aus einem Eichhörchenkobel, oder eine Schneebruchgiebel springt, dann holzt er sofort davon, also nichts mit Gespenst und dergleichen. Der Schuss in den verschneiten Nadelholzwipfeln ist alles ander als einfach. Aus Baumhöhlen bekommt man ihn leicht mit Klopfen und Kratzen raus. Von mir aufgehängte Marderschlafkästen wurden nie angenommen.

Beim Steinmarder geht ohne Hund überhaupt nichts, der steckt in der Regel am Boden und einen Brennholzpolter, Stammholzpolter, Bretterstabel, Feldscheune. Nie hab ich einen auf einen Baum angetroffen. Wir haben Bisambaue aufgegraben

Den Marder rausbringen war eine Liga, dann kam noch das Treffen mit kalten Fingern. Jede Jagd war unvergleichlich. Der seidige Pelz am Ende mehr als jeder Kapitalbock, aber das verstehen nicht alle hier.

Beispiel (Schiedsrichter weghören!): Marder in einem Brennholzstapel fest, 2 Reihen, Meterstücke 1,5 m hohe Stapel.
Ich war alleine, die Dachsbracke zeigte wo der Marder etwa steckt: Im mittleren Hohlraum. Also den Hund an den vermeindlichen gegenüberliegenden Ausschlupf gesetzt (Kommando Platz). Er sollte den springenden Marder dann zum Aufbaumen bringen, was meist auch gelang. Dann war ich einen Knaller in den Hohlraum, es krachte under Hunde dachte ich hab den Feind auf der anderen Seite schon erlegt, kam sofort zu mir und der Marder konnte vom unbewachten Ausgang sicher in die Dickung flüchten.

Marder in Felsspalte fest, hilft nur Ausräuchern. Mit den Skiern fuhr ich zur Rehwildfütterung, beim Überqueren der Bundesstraße fand ich eine große Plastiktüte mit Pornoheften, die brannten auch. Nach dem erfolgreichen Ausräuchern sprang mir der Hund ins Schussfeld. Wieder nix.

Das mit dem Gespenst funktioniert nur im freien Feld, wenn der Marder auf einem einzelnen Baum sitzt. Das Gespenst muss aber ein Hund sein. Wer geht ohne Waffe zum Ausneuen? Hab das einmal gemacht. Wollte den Hund in den Zwinger sperren, der bemerkte einen Marder unter dem Auto und die Jagd ging ab. Nach 50 m baumte der Marder auf, der Hund verbellte sofort. Ich band ihn mit der Leine im Schlafanzug am Baum fest und holte die Flinte. Das wars dann.

Wenn ein Jungjäger das Jagen lernen will, dann kann ich diese Jagdart wärmstens empfehlen. Wir gehen heute allerdings in der Regel die bekannten Verstecke mit dem Bauhunden ab. In CZ haben wir einen Teckel, der findet fast jedes Jahr irgendwo im Reisig einen Steinmarder wo die Vorstehhunde vorbeilaufen.
 
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Wenn Marder oder Iltis merkken, dass aussen dicke Luft herrscht, springen sie oft erst wenn der letzte Rest des Stapels gehoben wird. Marder alleine jagen fällt damit in der Regel aus. Wenn wir die Reisghaufen im Revier abgehen, nehmen wir in der Regel den Frontlader mit Palettengabel mit.
 
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Macht auf jedem Fall Sinn. Habe oft genug erlebt, dass man das Versteck nicht "ausreichend bewegen" konnte und der Marder blieb drin.
Ausklopfen aus einem Holzpolter geht, ist aber langwierig. So ne halbe Stunde !! mit einem Prügel auf dem Stammholz rumzuschlagen ist nicht einfach, da hat mancher der Helfer schon nach 10 Minuten die Flügel hängen lassen. Dauert es lange, nimmt die Aufmerksamkeit ab. Das Ziel ist klein und schnell. 2,7 Streu war immer die erste Wahl, außer bei hohen Verstecken des Baummarders. Flüchtet er im Laubwald hat man natürlich bessere Chancen als im verschneiten Nadelwald. Steht ein Nadelbaum im Laubwald, dann nimmt er den sofort an und drückt sich dort sofort, aber selten sichtbar. Da braucht es dann eine 2. Flinte für einen "Hebschuss".
 
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Also Marder ausneuen, sprich der Spur nachgehen, ist zwar eine nette Freizeitbeschäftigung aber wenig effektiv und macht bei uns auch keiner. Besser du kontrollierst von Haus aus bekannte Verstecke wie Holzstöße, Asthaufen, Strohmieten, Scheunen, Alte Keller,...
Wenn einer steckt, musst du auch nicht daneben stehen bleiben. Am besten ein paar Mitjägern Bescheid sagen und dann gemeinsam mit dem Hund kontrollieren.
Dass Marder schwer springen, stimmt auch nicht. Er springt zwar auch etwas schwerer wenn er etwas mitbekommen hat, aber er springt trotzdem und aus großen Holzstößen (mit Meterscheiten) meistens sogar leichter als aus einem einfachen. Beim Iltis hingegegen musst du meist den ganzen Holzstoß umschlichten.
Bei Asthaufen ist ein Frontlader erste Wahl. Wenn du den nicht hast musst du klopfen bzw. oben springen hilft auch gut.
Bei Holzstößen mit Meterscheiten nimmst du einen Laubbläser, fängst auf der einen Seite des Holzstoßes an und bläst so langsam entlang des Holzstoßes. Nach 1-2 min springt der dann schon. Den Luftzug halten sie nicht aus.
Marder sind jetzt auch nicht schnell, das Problem ist halt meist das Schussfeld, das ist meist sehr kleien aufgrund von Sträuchern,...
 

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