Chronik eines Hundetodes

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Was wird der Bracke lieber sein, mal 2-3 Jahre ohne Jagd oder in einer Holzkiste kalt und halb aufgefressen auf einem Pickup liegen? ;-)

Nachdem ich weiß, wie eine Bracke tickt, wenn sie eine Jagdsaison lang zuschauen muss, wie der Kumpel (P.S. primär der Bracken-Kumpel natürlich - und der andere auch) lustig zum Jagen gehen darf, bin ich mir relativ sicher, dass DEINE Einschätzung eine rein menschliche ist - und nicht von der Bracke geteilt wird...
 
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Jeder vergleichsweise zahme Canide, egal ob Wolf oder Mischling lebt dort einfach gefährlich. Die Besten überleben und wissen wie sie sich gegenüber dem Menschen zu verhalten haben. Ein Hundemischling wird dort selten die Geschlechtsreife erreichen, vorher tanzt das Aimpoint der Kalaschnikow zwischen den Lichtern im Schein der Lampe, ohne das vorher ein weichgespülter Expertenkreis über sein Schicksal befindet und eine Plattform zum Mitdiskutieren für all die Wolfskuschler gefunden wird. Jeder Wolf der aus welchen Gründen auch immer nicht scheu ist, wird das selbe Schicksal erleiden. So erzieht man Wölfe, wir machen es genau umgekehrt. Die Wölfe erziehen uns mit immer höheren Zäunen und genießen die Verschleppungstaktik der ganzen Problematik aus vollen Zügen.

Das klingt logisch und ich bin ganz bei dir aber man muss auch die kritische Frage stellen, inwiefern diese Länder mit Deutschland vergleichbar sind. Wo kann der Wolf denn bei uns nach dem ersten Schuss 40 km weit rennen? Das von dir beschriebene Verfahren "Wolf = Feuer frei" würde in unserer perfekt erschlossenen Landschaft und dem 12 Monate im Jahr bejagten Reviersystem vermutlich zu einer erneuten Ausrottung führen und das können wir als Jäger ja auch nicht wollen...

Moin!

Problem: Man muss sehr wahrscheinlich das Vorliegen der Notstandssituation nachweisen können.

Viele Grüße

Joe

Saufänger statt Schusswaffe? :twisted: Oder reichen Schmauchspuren auf dem Wolf? Schusskanal von vorne wäre auch gut?
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Wie schuat es rechtlich aus, wenn ich meinem Hund bei der Jagd in der Situation helfe und in Notwehr / Nothilfe handle. Sollte es ja Straffrei für mich ausgehen. §34 stdg

Jeder HF wird diese Frage wohl für sich beantworten. Vermutlich ziemlich eindeutig.

Da aber der Wolf, in diesem Fall ja wohl der ziemlich knackige Leitrüde, den Hund praktisch im Handumdrehen tötet und das nicht, wenn der Mensch daneben steht, könnte man im besten Fall wohl nur noch über einen Nachschuss diskutieren.

Unterm Strich in der Summe aller Wahrscheinlichkeiten aus Eintreffen des Ereignisses plus Interventionsmöglichkeit des HF keine uninteressante, aber eine wohl mehr akademische Diskussion.

Als HF fühle ich mit dem betroffenen HF und bedanke mich für den Bericht.

Ich würde mich dem Wunsch

Wenn der Tod von Ajax die Hundeführer wachrüttelt und sie ihren Hundeeinsatz an die Situation im Wolfsgebiet anpassen und diese geforderte sachliche, zielorientierte Diskussion angestoßen hat, dann war er nicht sinnlos und um sonst!

anschließen.

Ich habe aber wenig Hoffnung, denn es gab ja bereits Versuche im Forum und außerhalb entsprechende Diskussionen anzustoßen, die wurden dann aber vor allem von der meist wolfsfernen DJ-Fraktion aus Angst vor möglichen Einschränkungen im Hundeeinsatz niedergequatscht.

Eines scheint mir sicher, gerade in dem aktuell betroffenen Gebiet, große Flächen, Bundeseigentum, dünnst besiedelt, direktes Einwechselgebiet der Wölfe aus Polen und damit ausgeprägtes Verhalten das Rudelgebiet zu verteidigen, plus bereits heute höchste Wolfsdichte, wird sich an der Wolfssituation in absehbarer Zeit nichts ändern. Hier werden sich die Jagd, das Jagdverhalten, die Jagdpraktiken auf den Wolf einstellen müssen und nicht umgekehrt.

Sollte sich der noch unwahrscheinliche aber wünschenswerte Fall von wolfsfreien Gebieten irgendwann einstellen, wird dieses Gebiet ganz sicher nicht dazu gehören. Dann werden aber immer noch ganze Busladungen von Gastjägern beim Bundesforst dort jagen wollen. Bin mal auf die Entwicklung gespannt.
 
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Jeder HF wird diese Frage wohl für sich beantworten. Vermutlich ziemlich eindeutig.

Da aber der Wolf, in diesem Fall ja wohl der ziemlich knackige Leitrüde, den Hund praktisch im Handumdrehen tötet und das nicht, wenn der Mensch daneben steht, könnte man im besten Fall wohl nur noch über einen Nachschuss diskutieren.

Unterm Strich in der Summe aller Wahrscheinlichkeiten aus Eintreffen des Ereignisses plus Interventionsmöglichkeit des HF keine uninteressante, aber eine wohl mehr akademische Diskussion.

Als HF fühle ich mit dem betroffenen HF und bedanke mich für den Bericht.

Ich würde mich dem Wunsch



anschließen.

Ich habe aber wenig Hoffnung, denn es gab ja bereits Versuche im Forum und außerhalb entsprechende Diskussionen anzustoßen, die wurden dann aber vor allem von der DJ-Fraktion aus Angst vor möglichen Einschränkungen im Hundeeinsatz niedergequatscht.

Eines scheint mir sicher, gerade in dem aktuell betroffenen Gebiet, große Flächen, Bundeseigentum, dünnst besiedelt, direktes Einwechselgebiet der Wölfe aus Polen und damit ausgeprägtes Verhalten das Rudelgebiet zu verteidigen, bereits heute höchste Wolfsdichte, wird sich an der Wolfssituation in absehbarer Zeit nichts ändern. Hier werden sich die Jagd, das Jagdverhalten, die Jagdpraktiken auf den Wolf einstellen müssen und nicht umgekehrt.

Sollte der noch unwahrscheinliche aber wünschenswerte Fall von wolfsfreien Gebieten irgendwann einstellen, wird dieses Gebiet ganz sicher nicht dazu gehören.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Danke! :thumbup:
 
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Nicht ganz. Das ist ja nur die Variante zur einfachen Darstellung der Notwehrsituation. Nimm mal den Fall, Du siehst vom Stand, wie der Wolf dem Hund folgt. Was dann?

1. ich zitiere @moos:

Unterm Strich in der Summe aller Wahrscheinlichkeiten aus Eintreffen des Ereignisses plus Interventionsmöglichkeit des HF keine uninteressante, aber eine wohl mehr akademische Diskussion.

2. wenn wir schon bei "akademischen Diskussionen" und belieebigen Fallschilderungen sind: es handelt sich dabei NIE um "Notwehrsituationen"!
 
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Zu dem Zeitpunkt ist der Hund schon tot. Er weiß es nur noch nicht.

Wie willst Du ihm denn helfen, wenn die erst mal im Clinch sind? Schießen?

Genauso, wie ich ihm helfen würde im Clinch mit einem Keiler oder einem großen anderen Hund... und tot ist er für mich erst wenn der Tierarzt das sagt.

Mein Beileid an den HF und die Familie!
 
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Nicht ganz. Das ist ja nur die Variante zur einfachen Darstellung der Notwehrsituation. Nimm mal den Fall, Du siehst vom Stand, wie der Wolf dem Hund folgt. Was dann?

Steigerung: du bist ein älterer (Forst-)Beamter mit Pensionsansprüchen, die du nicht riskieren willst.

basti
 
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Nicht ganz. Das ist ja nur die Variante zur einfachen Darstellung der Notwehrsituation. Nimm mal den Fall, Du siehst vom Stand, wie der Wolf dem Hund folgt. Was dann?

Dann kannst Du ja sofort einen Warnschuss abgeben, der Hund ist an den Knall gewöhnt, ob der Wolf dann immer noch sein Ziel verfolgt?
 
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Moin!
Das ist definitiv falsch. :no: Es kann vorkommen, dass ein Wolf einen Hund als Beute ansieht oder dass gerade in der Ranz ein Hund auch vertrieben oder getötet wird, aber wenn das so wäre wie Du hier annimmst wären bei uns keine Spaziergängerhunde mehr am Leben. Und bei DJ etc. stellen Wölfe sehr wohl eine Verknüpfung her und verkrümeln sich. Und was in Skandinavien passiert hat mehr mit der Jagdart zu tun, die kurze Jagdzeit kommt da verschärfend hinzu.
Viele Grüße
Joe

Dann habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt. In Osteuropa wird ein Hund getötet und gefressen wenn vermutlich der Wolf nicht mit gleichzeitiger Anwesenheit des Menschen rechnen muss. Der verjagte Hund welcher über Nacht im Revier bleibt, ist geliefert. Für den Hundeführer ist es egal ob sein als Konkurrent oder Beute gesehen wird.
Wenn Spaziergängerhunde bisher weitgehend verschont geblieben sind, dann ist das nach V. Geist den Du ja überhaupt nicht magst auch völlig normal. Erst kommt die Testphase, da sind wir bei dem Terrier trotz Gartenzaun. Dann geht das Spiel weiter. Außerdem bin ich bei Dir, dass dort in Bulgarien oder ......(es gibt auch Länder wo ganz offen illegal auf Wölfe gejagt wird) bei einer Drückjagd nach dem ersten Schuss die Wölfe wissen was es geschlagen hat.
Als mir mal gesagt wurde, dass im Treiben mit hoher Wahrscheinlichkeit Bären stecken, regte das die Einheimischen nicht sehr auf. Auf meine Frage hin: "Wenn der erste Schuss fällt, hauen sie ab".
Wirkungsvoller wäre es wenn den Lausitzer Wölfen auch mal die eine oder andere Garbe ein Rudelmitglied kosten würde.
In Skandinavien wird sehr weiträumig gejagt, auch da bin ich Deiner Meinung dass das verschärfend dazu kommt.
Auch Wölfe lernen am ehesten durch Schmerz.
 
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