Manurhin MR73, Karl Nill Griffe

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Hallo an alle! Ich habe gerade einen Manurhin MR73 erhalten. Etwas, wonach ich sehr lange gesucht habe. Bin von dem Revolver auch hin und weg.



413786415.jpg





Nun kam der MR73 zu mir mit diesen Nill Griffen. Die sind absolut perfekt fuer mich, passen wie angegossen.

Kann mir jemand helfen, diese Griffe zu identifizieren? Auf der Nill Webseite finde ich nichts identisches.
Diese Griffe will ich unbedingt fuer einige meiner anderen Revolver haben. Hoffentlich gibt's die so noch.

Ausserdem: kennt ihr Quellen, wo man mehr ueber diese Revolver lernen kann? Mehr jedenfalls, als man auf Wikipedia findet. Wuerde auch gerne herausfinden, wie alt dieser MR73 ist, finde dazu aber im Netz gar nichts.

Uns zum Schluss (hoffe, ich verstosse hiermit nicht gegen Forumsregeln), wenn jemand wuesste, wo ein 9mm Zylinder fuer den MR73 zu bekommen waere... Habe die Originalschachtel und dort ist eine Aussparung fuer einen zweiten Zylinder. Ich weiss nicht, ob der bei allen MR73 dabei war.


Danke schonmal und Gruss,

SwampHunter
 
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Oooooooooh, sehr sehr ge(n)i(a)l!!!! :trophy:
Was für ein wunderbares Teil; der "französische Korth" sozusagen & etwas ganz Besonderes...
Ja, der MR73 wäre vielleicht noch einer, für den ich meinen Python eventuell mal ziehen lassen würde... obwohl... :biggrin: Aber der Manurhin 73 ist schon ein obergeniales Teil!!

Auf jede Menge Erfahrungsberichte in jeglicher Qualität und Länge - am besten mit jeder Menge kristallklarer Fotos :biggrin: - bin ich und wahrscheinlich nicht nur ich hochgespannt!

Gratulation zu diesem ganz besonderen Revolver, den man wirklich nicht an jeder Straßenecke trifft!! Sahneteil, so wie es auf dem Bild aussieht.
:thumbup:

---

PS: Wie sieht es eigentlich bezüglich Büchsenmachern und Ersatzteilen aus? Mit Büchsenmachern meine ich die, die sich auch WIRKLICH(!) auskennen und wissen was sie tun.
An dieses Teil ließe ich nun nicht gerade jede und jeden hin...
 
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Ausserdem: kennt ihr Quellen, wo man mehr ueber diese Revolver lernen kann? Mehr jedenfalls, als man auf Wikipedia findet. Wuerde auch gerne herausfinden, wie alt dieser MR73 ist, finde dazu aber im Netz gar nichts.

Uns zum Schluss (hoffe, ich verstosse hiermit nicht gegen Forumsregeln), wenn jemand wuesste, wo ein 9mm Zylinder fuer den MR73 zu bekommen waere... Habe die Originalschachtel und dort ist eine Aussparung fuer einen zweiten Zylinder. Ich weiss nicht, ob der bei allen MR73 dabei war....

In frz. Foren findest du zu MR Revolvern doch einiges.
Als die Waffe auf den Markt kam, gab es einige Artikel in der deutschsprachigen Fachpresse (zB DWJ 1974,844-48 ), sogar in der Pirsch,später noch einige im IWS,SWM und im Visier.
Die Waffe war im Unterschied zu Korth auch bei einigen Behörden in Verwendung (diverse frz. Polizei-Einheiten,bei der Gendarmerie Spezialeinheit Cobra in Österreich) und wurde auch bei internationalen Wettkämpfen erfolgreich eingesetzt.

Im Zuge der Veränderungen auf dem Rüstungsmarkt ging es für Manurhin schon nach diversen Turbulenzen Ende der 80er deutlich bergab, so dass auch diverse Umstrukturierungsbemühungen den endgültigen Untergang der Waffenherstellung bei Manurhin Ende der 90er Jahre nicht mehr aufhalten konnten (vgl. diverse elsässische Presseartikel, erschienen in der DNA). Immerhin kaufte Chapuis einen Teil der Fertigungsmaschinen,so dass dort die MR-73 und MR-88 in sehr kleinen Stückzahlen weiter hergestellt werden - freilich nicht mehr in der von viel Handarbeit gekennzeichneten ursprünglichen,sehr hohen Fertigungs-Qualität,die zum Teil auch in der ehemaligen Billiglohn-Region Elsass nur mit sehr viel Aufwand erzielt werden konnte.

Der Revolver wurde ausweislich seiner Seriennummer etwa Mitte der 90er produziert - hier gab es schon von Exemplar zu Exemplar zum Teil größere qualitative Unterschiede - kein Wunder, wenn ausbleibende Löhne und andere Einsparbemühungen zur Aufrechterhaltung der Liquidität die Motivation der Mitarbeiter berührten. So gibt es aus dieser Phase neben noch exzellent verarbeiteten leider auch manche (!) Exemplare,die deutliche Verarbeitungsmängel zeigen (Schlossgang,Timing,Maßhaltigkeit der verwendeten Teile), Wer ein Modell aus dieser Zeit erwerben möchte - es können wie gesagt auch sehr gute Exemplare darunter sein, tut also gut daran,die wesentlichen Punkte (die beim Kauf eines Revolvers immer überprüft werden sollten) einem kritischen Blick zu unterwerfen.

Wechseltrommeln gab es für dieses Modell meist nur als Zubehör - im alteingesessenen deutschen Fach-Einzelhandel sind diese als Lagerbestand vereinzelt noch erhältlich.
Wichtig zu wissen ist,dass die Form des Transportsterns sich in den 90ern geändert hat (seine Fertigung wurde vereinfacht und hat nun tatsächlich die Form eines einfachen Sterns). WT älteren Baujahrs passen bzw funktionieren also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zuverlässig in den jüngeren Modellen.
 
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Daimler1989

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Kann mir jemand helfen, diese Griffe zu identifizieren? Auf der Nill Webseite finde ich nichts identisches.
Diese Griffe will ich unbedingt fuer einige meiner anderen Revolver haben. Hoffentlich gibt's die so noch.
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SwampHunter

Nill hat so ein bisschen das Sortiment ausgedünnt. was nicht viel verkauft wird, ist z.T. raus, z.B. glatte Combat-Griffe für S&W N-Rahmen mit round butt. Wenn nicht mehr auf der Website, dann auch nicht mehr zu bekommen. Leider.
 
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Wie ist den die Präzision mit der Wecheltrommel in 9mm?
Für den Korth gab es ja auch die 9mm Wechseltrommel.
Bei den Amis gibt es das ja eher weniger.z.B. ein Python der ja vergleichbare hohe Qualität hat gibts nur mit 357Mag
 

Wheelgunner_45ACP

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Hammerteil, war lange Zeit in 3 Zoll eine meiner Traumwaffen. Und das ist immer noch nicht ganz vom Tisch:cool:
 
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Wie ist den die Präzision mit der Wecheltrommel in 9mm? ....

9x19 haben .355er Geschosse,entsprechend ist das ganze nur eine Art Notbehelf. Die Präzision ist aus dem .357er Lauf deutlich schlechter,die Streukreise verdoppeln bzw verdreifachen sich im Vergleich zu .357/.38. Aber die WT in 9mm (eine Forderung mancher Polizeien) war ja auch nicht zum Sportschiessen auf 25m gedacht, sondern zum Übungsmäßigen Combatschiessen auf kürzere Entfernung.
Es gab auch Modelle MR-73 Police, die waren im Unterschied zu den Défense-Ausführungen nicht hochglanzbrüniert, sondern wiesen ein mattes Finish auf und waren zum Teil nur für 9x19 eingerichtet.
 
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Wer Spaß dran hat, hier noch ein paar Auszüge aus den damaligen Prospekten (man beachte die jeweiligen Firmierungen...)
 
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PS @ Swamp Hunter:
Die mit Abstand besten (weil wirklich maßgeschneiderten) Holster aus Serienfertigung für MR-73 sind von dem britischen Hersteller Price Western Leather (PWL). Qualitativ m.E. besser als Sickinger.
Hier das Modell #106 für MR-73 Gendarmerie/Sport in 4" - das im Vergleich zu den Modellen mit feststehender Visierung hohe Korn dieser Modelle wurde im Design entsprechend berücksichtigt.
 
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Vielen herzlichen Dank fuer all die Informationen, besonders auch an maxdax! Hat mir sehr geholfen, auf euch Jungs ist Verlass!


Gruss, SwampHunter
 
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Wie sind eigentlich die MR 88?
Ruger technology?
Die MR88 sind im Prinzip sehr gute,aber gleichzeitig sehr kostengünstig produzierte Revolver. Da der MR-73 vielen an Revolvern interessierten frz. und europäischen Behörden Ende der 70er zu teuer in der Anschaffung war, wollte man für diesen Markt eine Neu-Konstruktion mit bewährten Merkmalen des MR-73 schaffen. In Zusammmenarbeit mit Ruger entstand der Dienst-Revolver RMR mit Ruger-Rahmen. Manurhin war mit der Ruger-Qualität aber scheinbar noch nicht ganz zufrieden und entwickelte daraus den MR-F1 Police, dessen Rahmen nun nicht mehr von Ruger,sondern von MR selbst mit neuesten Maschinen nach modernster Technik gegossen wurde. Dieses Modell wurde dann mit wenigen Modifikationen zum MR-88. Es gab/ gibt diese in brüniert oder in Stainless. Lauf und Trommel sind von derselben Güte wie beim MR-73. Diese Waffen haben jedoch, wenn man sie aus der Nähe betrachtet, etliche kleine Schönheitsfehler an diversen Stellen,jedoch nur an Stellen,die für die Funktion ohne Bedeutung sind. So hielt Manurhin den Ausschuss an produzierten Teilen auf einem absoluten Minimum. Viele Gussteile waren nicht nachbearbeitet und mussten es aber auch nicht.
Dafür waren Timing, Mechanik, Passung des Krans und der Trommel, Trommelbohrungen, die Läufe und alle anderen relevanten Details mit großer Sorgfalt ausgeführt.
Ich kenne die MR-F1 und MR-88 aus Mühlhausener Fertigung nur als ziemlich robuste und strapazierbare, gleichzeitig aber sehr präzise schießende Dienstwaffen. Die Abzugscharakteristik in DA ist ähnlich wie bei den ähnlich konstruierten Ruger. In 3" und mit Trausch-Gummigriff werden sie noch bei zahlreichen kommunalen Polizeien in F geführt.
Sie besitzen übrigens eine Fangriemenöse.
Sie lassen sich auch mit starken .357 Magnum aufgrund ihrer Handlage und Gewichtsverteilung sehr angehnem, schnell und treffsicher schießen. Die meisten Behörden verwenden jedoch darin wegen der geringeren Penetration nur .38 Special-Patronen.
Es passen Holster für den Ruger Speed bzw Service Six, ebenso die Griffe. Natürlich gehen auch K-Rahmen-Holster meistens sehr gut. Holster für L-Rahmen sind eigentlich schon zu groß.
 
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