Die Frage der Wahl ist doch nicht, ob jemand von Hunden was versteht oder nicht. Da sind alle Kandidaten firm genug, wenn man die Vorstellungen gelesen und ein wenig telefoniert hat. Viel wichtiger bei der Wahl ist die Frage, können die sich stellenden Kandidaten einen Spitzenverband leiten, der permanent mit Fliehkräften zu arbeiten hat. Können sie führen und die Richtung der kommenden 20 Jahre vorgeben. Kann der neue Vorstand konzeptionell arbeiten und diese Konzepte mit Mehrheiten sichern und durchsetzen? Allein die Frage der Beitragserhöhung steht im Raum und erzeugt schon jetzt viel Gegenwind an der Basis, weil kein Kandidat bisher ein Konzept vorgelegt hat, warum diese Beitragserhöhung erforderlich sein sollte, was man mit dem Geld zu tun gedenkt, außer vielleicht Funktionärsvergütungen zu erhöhen. Wird der JGHV künftig modernen Marketingkonzepten folgen? Wird er professionelle Lobbyisten bezahlen wollen? Wird er mehr Geld für die Arbeit der Jagdkynologischen Vereinigungen und damit für die Basisarbeit in den Bundesländern zur Verfügung stellen können?
Wer den Jagdgebrauchshund liest und auch mal im Impressum nachblättert, der wird feststellen, dass Karl Walch Chefredakteuer dieser Zeitung ist. Wird er im Falle seiner Wahl als Vorsitzender des JGHV diesen Posten an den Nagel hängen oder haben wir dann einen - ich nenne es mal provokant - "Berlusconieffekt"? Vorsitz und Chefredaktion schliessen sich meiner Meinung nach aus, denn wenigstens in unserer Verbandslandschaft sollte das Verbandsblatt eine möglichst große Unabhängigkeit vom Vorstand des JGHV haben, schon um Interessenskonflikte mit dem DLV auszuschließen, der ja diese Mitgliederzeitung verlegt aber gleichzeitig die Redaktion bezahlt. Hier erwartet man von allen Kandidaten klare Positionen. An sich ist das auch eine Frage der Satzung.