Frage zu Objektiven und Brennweiten

Registriert
31 Jan 2013
Beiträge
1.700
Moin

Es geht nicht um Fotografie aber die Fotografen hier können mir sicher helfen.

Ich will ein digitales Nachtsichtgerät verbessern . Es hat 4 Fache optische Vergrößerung und kann Digital bis zu 16 Fach vergrößern . Bei 4 Fach ist das Bild richtig scharf aber digital rangezoomt so verpixelt das es nix bringt. Nun will ich ein anderes Objektiv verbauen damit ich digital ranzoomen kann.

Ich habe mich letzte Nacht schon im Netz versucht schlau zulesen aber da steht überall was anderes und auf die Frage welche Vergrößerung welcher Brennweite entspricht gibt es so viele Meinungen wie Antworten.

Meine Frage ist welche Brennweite ich brauche um eine 4-16 Fache vergrößerung zu erhalten?

4-16 ist nicht zwingend erforderlich es kann auch 3-12 oder 5-20 oder ähnlich sein aber so die größenordnung sollte es sein .
 
Registriert
31 Jan 2016
Beiträge
465
Nur als Hinweis:
Falls es sich um eine infrarotbasierte Wärmebildkamera handelt, dann kannst du nicht mit normalen Glaslinsen arbeiten, weil diese im relevanten Wellenlängenbereich undurchlässig sind.

(Falls nicht, ignoriere meinen Beitrag...:))
 
U

User 9286

Guest
Ich bin in der Hinsicht kein Profi aber ich denke mir das so:

Bei 4 Fach ist das Bild richtig scharf aber digital rangezoomt so verpixelt das es nix bringt.
Digital machst du nur das Bild größer. Da ist es klar das es nicht schärfer wird. Es ist immer das selbe Bild aber hineingezoomt.

Nun will ich ein anderes Objektiv verbauen damit ich digital ranzoomen kann.
Du hast dann genau das gleiche Problem wie vorher. Erst durch das digitale zoomen wird das Bild schlechter.
Wenn du ein besseres Bild durchs zoomen haben willst müsstest du den Sensor ( wo die einzelnen Bildpunkte aufgezeichnet werden ) tauschen. Es müsste auf der Fläche wo ein Pixel ist zb. vier sein. Dann hast ein besseres Bild beim zoomen.

Deswegen ignoriert man beim Kauf solcher Sachen den Wert des digitalen Zooms denn der ist ja nur zu einen geringen Teil "hilfreich". Ich sag jetzt mal bis 4Fach. Alles andere ist dann zu grob um was zu erkennen.
 

JMB

Registriert
2 Jan 2005
Beiträge
25.979
Ich unterstelle mal, er hat sich vertippt und meint optisch "ranzoomen".

In der Fotografie entspricht die Diagonale des Films/Sensors der sog. Normalbrennweite, d.h.:
Kleinbild24x3643 mm
Mittelformat45x6075 mm
Mittelformat60x6085 mm
Mittelformat60x90108 mm

In der Praxis wurden z.B. bei Kleinbild 50 o. 55 mm als Normalbrennweite bezeichnet.

Dasselbe gilt prinzipiell auch für die Sensor-Formate der Digital-Kameras: Formatfaktor

Du musst einfach nur die Brennweite (so aufgedruckt oder in der Anleitung stehend) durch 4 teilen (wenn es 4fache Vergrößerung hat) und diesen Wert mit der gewünschten Vergrößerung multiplizieren.
Wenn bei einer Spiegelreflex ein 200mm-Objektiv 4fache Vergrößerung hat, dann hat das Normalobjektiv 200 : 4 = 50 mm.
Will man 20fache Vergrößerung benötigt man ein 50 x 20 = 1000mm-Objektiv.
Ein Zoomobjektiv 25-300mm entspricht demnach einer 0,5fachen bis 6fachen Vergrößerung.

Zum Beitrag von Mutex kann ich nichts beitragen.


WaiHei
 
Registriert
30 Apr 2014
Beiträge
626
Nur als Hinweis:
Falls es sich um eine infrarotbasierte Wärmebildkamera handelt, dann kannst du nicht mit normalen Glaslinsen arbeiten, weil diese im relevanten Wellenlängenbereich undurchlässig sind.

(Falls nicht, ignoriere meinen Beitrag...:))
Es wäre schön, wenn es so wäre.
Jedes Objektiv lässt IR durch! Mit einem IR Filter sperrte man sichtbares Licht aus, damit man mit IR empfindlichem Film die berühmten IR Aufnahmen machen konnte.
Heute in Zeiten der digitalen Fotografie ist das IR Problem noch grösser, als früher. ALLE Kamerasensoren sind übermäßig IR empfindlich, weswegen sich ein IR Sperrfilter direkt vor jedem Sensor befindet. Man kann aus absolut jeder Digitalkamera eine IR Kamera bauen, wenn man das IR Sperrfilter entfernt.
Als ich vor ca 20 Jahren in der Digitalkamera Entwicklung gearbeitet habe, war das Thema IR sehr wichtig, da es galt geeignete dichroitische Filter zu finden, die zwar IR möglichst perfekt sperren, ohne das sichtbare Licht zu sehr zu beeinflussen und somit dir Farbwiedergabe zu verändern.
Die Antwort zum Vergrösseringsfaktor:

Brennweite geteilt durch die
Sensordiagonale ergibt den VG Faktor. Was JMB ja bereits völlig korrekt geschrieben hat.

Gesendet von meinem HTC One M9 mit Tapatalk
 

tar

Registriert
9 Feb 2008
Beiträge
9.008
Heute in Zeiten der digitalen Fotografie ist das IR Problem noch grösser, als früher. ALLE Kamerasensoren sind übermäßig IR empfindlich, weswegen sich ein IR Sperrfilter direkt vor jedem Sensor befindet. Man kann aus absolut jeder Digitalkamera eine IR Kamera bauen, wenn man das IR Sperrfilter entfernt.

Achja, der berüchtigte X-ray Effekt. :biggrin:
 

JMB

Registriert
2 Jan 2005
Beiträge
25.979
Ganz andere Baustelle!

Uuuund .... anderes Ende des Spektrums - also kurzwelliger.
Infrarot liegt aber am langwelligen Ende des Spektrums.

Neben dem IR-Filter benötigte die IR-Fotografie auch eine andere Entfernungseinstellung:
Jede Lichtfarbe wird von Linsen anders gebrochen (kennen wir vom Prisma), bei schlecht farbkorrigierten Objektiven entstehen so die Farbsäume.
Bei IR ist der Unterschied so groß, dass die Objektive (manchmal, jedenfalls die "besseren") eine eigene Entfernungsmarke für IR hatten, obwohl es da nur um "nahes IR" geht.

Das bei der Thermographie verwendete IR-Spektrum ist aber noch langwelliger; ob man deswegen aber spezielle Linsen braucht ...


WaiHei
 
Registriert
30 Apr 2014
Beiträge
626
Es wäre schön, wenn Glas keine Wärme oder Kälte durchließe.
Meine Bude wird trotz Luftisolierschicht der Doppelscheiben immer kalt oder warm :).

Glas ist immer durchlässig für Wärme = Thermographie sowie für IR - es sei denn das Glas hat eine spezielle IR - Sperrbeschichtung.

Ein paar Grafiken dazu.

Anhang anzeigen 59633 Anhang anzeigen 59634

Fazit: Man braucht kein besonderes Glas, um damit IR Objektive für IR nahe dem sichtbaren Spektrum zu bauen.
Selbstverständlich ist der Brennpunkt verlagert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Apr 2014
Beiträge
626
BK7 - "normales" optisches Glas geht bis etwa 340 nm im langwelligen und 2200 nm im kurzwelligen Bereich.

Hier die Grafik für andere opt. Glassorten:
post-19-0-36224100-1424033249_BK7.gif

Für spezielle Wärmebildkameras braucht man anderes Glas.
Kameras für den Wellenlängenbereich von 8 bis 14 µm verwenden Objektive aus einkristallinem Germanium oder Zinkselenid.
 
Registriert
30 Apr 2014
Beiträge
626
Das Tokina Objektiv hat einen Canon FD Anschluss - dieser stammt aus den 1970er Jahren. Das kannst Du vielleicht mit einem FD-Adapter an das NSG mit viel Geschick adaptieren.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass der erforderliche Abstand zwischen Sensor des NSG und der Austrittspupille des Objektivs viel zu klein ist.
Der Adapter bewirkt eine Auszugsverlängerung und somit könnte man mit de Objektiv nur noch im Nahbereich scharf einstellen.

Adapter Bsp.: https://www.ebay.de/itm/Objektivada...m=312049940130&_trksid=p2385738.c100677.m4598

Es wäre für jede weitere Überlegung hilfreich, wenn Du den Typ des NSG nennen würdest.
Außerdem ist zu prüfen, ob das Objektiv des NSG herausschraubbar ist und wie groß der Abstand zum Sensor ist.
KB-Objektive (Tokina) sind so berechnet, dass der Abstand (Schnittweite) zwischen Bajonettauflage und Film/Sensor ausreichend Platz für den Spiegel läßt.
Siehe hierzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Retrofokus

Dieser Punkt könnte Dir in die Hände spielen.
Mir wäre ein derartiges Projekt erheblich zu aufwändig.
Wenn man Feinmechaniker ist eine Drehbank und viel Zeit hat....ok.
 

JMB

Registriert
2 Jan 2005
Beiträge
25.979
Bei "Schraub-Objektiven" war mal M42 der Standard.
Ob das bei Deinem NSG passt ... :what:


WaiHei
 
Registriert
31 Jan 2016
Beiträge
465
Es wäre schön, wenn es so wäre.
Jedes Objektiv lässt IR durch!

IR ist nicht gleich IR!

"Die Infrarotstrahlung liegt im Wellenlängenbereich von ca. 0,7 µm bis 1000 µm. Wärmebildkameras nutzen allerdings aufgrund der typischen Emissionswellenlängen in der Nähe der Umgebungstemperatur den Spektralbereich von ca. 3,5 bis 15 µm."
(Pulsar z.B. gibt 8-13 µm an)

Und da ist normales Glas undurchlässig.

Deswegen werden die Linsen für WBKs z.B. auf Basis von Germanium oder Zinkselenid hergestellt, was ein wesentlicher Grund für die hohen Preise der Geräte ist.


Davon gehe ich aus: Durch mein Wärmebildgerät betrachtet, sind Glasscheiben so undurchsichtig wie eine Mauer.

Genau! :thumbup:

Da aber der TS auf das Thema nicht weiter eingeht, scheint es hier nicht relevant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Apr 2014
Beiträge
626
IR ist nicht gleich IR!

"Die Infrarotstrahlung liegt im Wellenlängenbereich von ca. 0,7 µm bis 1000 µm. Wärmebildkameras nutzen allerdings aufgrund der typischen Emissionswellenlängen in der Nähe der Umgebungstemperatur den Spektralbereich von ca. 3,5 bis 15 µm."
(Pulsar z.B. gibt 8-13 µm an)

Und da ist normales Glas undurchlässig.

Deswegen werden die Linsen für WBKs z.B. auf Basis von Germanium oder Zinkselenid hergestellt, was ein wesentlicher Grund für die hohen Preise der Geräte ist.




Genau! [emoji106]

Da aber der TS auf das Thema nicht weiter eingeht, scheint es hier nicht relevant.
Ach was... siehe #10

Gesendet von meinem HTC One M9 mit Tapatalk
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
110
Zurzeit aktive Gäste
591
Besucher gesamt
701
Oben