Ringeln - Top oder Flop

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Habe einfach zwei preiswerte aber ordentliche Doppelumlenkrollen und Seil aus dem Klettersportbereich genommen und fertig ist der Flaschenzug. Wenn man immer das Auto als Zugmaschine nimmt, reicht auch eine einfache Umlenkrolle. Ansonsten habe ich noch eine Bandschlinge, die ich in geeigneter Höhe um den Stamm werfe und mit einem Karabiner zusammenbinde. An den Karabiner kommt dann die Umlenkrolle oder der Flaschenzug.
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Moin,

ich ringele jedes Stück - für schwerere Stücke habe ich einen Flaschenzug im Auto, und ein Baum findet sich immer (ansonsten schiefe Ebene z.B. trockenen Grabenrand/Muldenrand oder ähnliches nehmen). Ansonsten kann ich mich den Ausführungen von @quercus nur anschließen.

munter bleiben!!

hobo

p.s.: ich habe die klassische Methode natürlich gelernt und in der Praxis auch angewendet - aber nachdem ich das Ringeln erlernt hatte, bin ich dabei geblieben. Bei unseren Drückjagden wurde das Ringeln als Aufbrechmethode ausdrücklich vom Forst gewünscht und vorgeschrieben.

Also ich breche ja auch zu 99% im hängen auf wen es irgendwie möglich ist, eine Seilwinde o.ä. habe ich aber nicht.
Wer ringeln will soll das machen, für mich ist das Ergebniss wichtig und nicht unbedingt die Methode ( außer es artet in Spielerei aus). Wer nicht sauber aufbrechen kann sollte ringeln, wer das auch nicht kann sollte es unter Anleitung ein paar mal üben, den auch beim ringeln habe ich schon Entwertungen jenseits von gut und böse gesehen, da hing gut ein Pfund Fleisch am Waidloch :unbelievable: und der Darm wurde dann abgeschärft...............
 
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24 Dez 2014
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Wie soll man auch im hängendas Gescheide über die Keulen ziehen?

Außer bei alten Stücken mit total verknöchertem Schloßknochen, hat die Natur eine Sollbruchstelle eingefügt, die Schambeinfuge, da setzt man die Schere oder Messer an, fertig.

Wildhändler und ringeln liegt nur an den Experten die beim aufbrechen in den Keulen herumschnitzen.
Sonst besteht kein Grund fürs ringeln, wenn man die Sau schon hängend an der Wildkammer hat.

Der Beitrag trifft den Kern der Sache sehr gut. Eine Kleinigkeit, sicher für die meisten vernachlässigbar, wird aber nicht bedacht. An den offenen Schnittstellen trocknet das Fleisch etwas an, wenn das Wild länger in der Wildkammer hängt (Rehwild m.E. eher als Schwarzwild). Das sind dann Stellen, wo der Wildhändler etwas wegschneiden muss, wenn er küchenfertig vermarktet. Insofern lohnt sich das Ringeln beim Wildhändler, also im Massengeschäft, ggf. schon.
 
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Ach ja, von diesen orangefarbenen "Ringel-Hilfen" halte ich nichts. Klappt meist eh nur bei Rotwild.

Die Ringelstöpsel funktionieren, nur sind sie mit 4 cm Breite für die meisten Stücke Rehwild zu breit. Beim Rehwild ist es wie beim Menschen, es gibt grosse und kleine Arschlöcher. Ich hab mir daher einen Stöpsel auf dem Bandschleifer auf 3 cm Breite geschliffen, bis auf ganz schwache Kitze passt der bei Rehwild rein. Der normalgroße Stöpsel ist bei Rotwild manchmal zu klein, man dreht und dreht und er packt nicht.
Es geht aber gut mit dem Messer, der Stöpsel ist nicht nötig.
 
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Wir verwerten unser Wild alles selber;
Aufgebrochen wird in der Wildkammer hängend.

Grundsätzlich wird das Schloß geöffnet um Blase; Prostata ( bei mänlichen Stücken) und Enddarm sauber entnehmen zu können.

Des weiteren kühlen die Wertvollen Teile ; die Keulen; besser aus als wen wie beim Ringeln die größten Muskelpakete durch eine Decke Isoliert; den Post-Mortem-Hitzetot sterben.

Hygine und Fleischqualität ist bei uns oberstes Gebot.
Wer Probleme beim Aufbrechen und Schloß öffnen hat; soll es sagen; dem wird geholfen.
Ansonsten werten wir das als In-Besitz-Nahme-Bruch-Marktpreis; und wir sind beim Verbringen in den Kofferraum gerne behilflich.

TM
 
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Wenn ich die Stücke im ganzen vermarkte ringle ich. Für den Eigenbedarf breche ich das Schloß, bzw säge ich es. Beides eine saubere Angelegenheit. Immer im Hängen. ( 10min vom Revier nach Hause)
Das Austrocknen der Keulen beim Schlossbrechen ist schon enorm :roll:, habe es aus Neugier bei zwei gleichschweren Rehen ausgewogen.( Ringeln und Aufsägen) Sage und schreibe es waren doch ca. 50g . Ruinös. :biggrin:
Wenn man das richtige Messer hat, ist Ringeln ein Kinderspiel.
DSC_1450.jpg
Und ne Säge hat das Messer auch noch.
Meist brauche ich nicht mal Wasser zum ausspülen, weder beim Ringeln noch beim Sägen.
Dilettanten gibt es bei beiden Versionen. Manchmal kann man nur den Kopf schütteln wie aufgebrochen wird. Auch von Jägern die schön Ü20 JS haben.
Grüße Günter
 
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Es bricht nunmal nicht jeder im hängen auf, bzw geht es auch nicht immer und überall. So habe ich meine Sau dieses Jahr auch im liegen aufgebrochen und alleine hätte ich die auch nicht aufhängen können oder auch nur aus dem Wald bekommen ohne die gleich grob zu zerlegen, das hätte mein Rücken auch nicht mehr zugelassen!
Ich ringel auch nicht da ich gelernt habe wie man sauber aufbricht.............

Ja leider bricht noch nicht jeder im hängen auf und sicher gibt's Situationen wo es mal nicht geht, vorallem in fremden Revieren bei der DJ.

Wir haben nicht den modernsten Schlepper, aber einen mit Frontlader, der holt jedes Stück nach Hause, egal wie schwer. Ab einer Tonne am Haken wird er hinten nur etwas leicht.:biggrin:

Eine Elektrowinde ist das A und O an der Wildkammer. Es sei denn man hat wirklich nur Rehwild im Revier.
 
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Ich habe mir vor einiger Zeit so einen Flaschenzug geholt.
https://www.amazon.de/69973000-Flas...d=1519890106&sr=8-7&keywords=flaschenzug+wild

Den habe ich entweder im Auto und wenn ein längerer Fußmarsch ansteht um den Sitz zu erreichen im Rucksack.
Irgendwo findet sich ein Baum in der Nähe oder es wird die Leiter vom Ansitz genommen und da fest gemacht.
Dann kann man auch im Hängen afbrechen.
Das Geld war gut investiert.
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Nur bezogen auf Rehwild, bei anderen Dingen fehlt mir die Erfahrung: Immer Ringeln, egal wann und wo ich aufbreche. Wenn man geübt ist und das richtige Messer hat ist das eine Sache von nicht mal einer Minute. Ich tue mich später beim Zerwirken einfach leichter, wenn das Schloss noch ganz ist. Und ja, ich muss später einfach weniger wegschneiden. Dabei geht es mir weniger um die 50 Gramm, aber ich finde es einfach nicht schön wenn an der Keule noch so rumgeschnitzt werden muss damit es optisch wieder vernünftig aussieht.
 
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Immer Ringeln, egal wann und wo ich aufbreche. Wenn man geübt ist und das richtige Messer hat ist das eine Sache von nicht mal einer Minute. Ich tue mich später beim Zerwirken einfach leichter, wenn das Schloss noch ganz ist. Und ja, ich muss später einfach weniger wegschneiden. Dabei geht es mir weniger um die 50 Gramm, aber ich finde es einfach nicht schön wenn an der Keule noch so rumgeschnitzt werden muss damit es optisch wieder vernünftig aussieht.

Ganz genau. Ich ringle ausschließlich, vom Hirsch bis zum Kitz. Dabei habe ich das aufbrechen ganz klassisch gelernt (und beherrsche es auch), jedoch dann für mich erkannt dass ringeln mindestens gleich schnell geht und mir das Ergebnis besser gefällt.

Edit: Von DJ ganz zu schweigen, bei denen man geländebedingt teilweise nicht drum herum kommt, das aufgebrochene Stück noch ein paar Meter zu ziehen.
 
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Ich möchte auch später ringeln. Aber dann auch so:

1. Bauchdecke öffnen
2. Die Losung im Enddarm nach unten streichen
3. Enddarm mit Klammer abklemmmen und abschärfen
4. Das Waidloch auslösen und dann inklusiv Rest des Enddarms nach AUSSEN raus ziehen
5. Träger öffnen und Schlund heraus lösen ( macht das jemand von Euch inklusiv Lecker?)
6. Brustkorb öffnen und dann den Rest ausräumen.

Das geht übrigens auch im Liegen.

So möchte ich das machen, so hat es mir unser Amtstierarzt bei einer Jagd gezeigt und hab das auch schon so ungefähr geübt. Ringeln und dann das Waidloch inklusive Schwarte / Decke und Schmutz und Schmodder nach innen ziehen finde ich nicht soo dolle. So sieht man es aber oft...
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Wie wär's denn mal mit einer Messung der tatsächlichen Keimbelastung von küchenfertig zubereiteten Wildkeulen?

Bisher ist das alles nur Gelaber und teutonische Rechthaberei ("... immer nur ..." liest man hier recht häufig).
 
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Wenn ich die Stücke im ganzen vermarkte ringle ich. Für den Eigenbedarf breche ich das Schloß, bzw säge ich es. Beides eine saubere Angelegenheit. Immer im Hängen. ( 10min vom Revier nach Hause)
Das Austrocknen der Keulen beim Schlossbrechen ist schon enorm :roll:, habe es aus Neugier bei zwei gleichschweren Rehen ausgewogen.( Ringeln und Aufsägen) Sage und schreibe es waren doch ca. 50g . Ruinös. :biggrin:
Wenn man das richtige Messer hat, ist Ringeln ein Kinderspiel.
....
Grüße Günter

Na ja, hochgerechnet auf, sagen wir 100 Stk. Schalenwild, die sicher in so manchem Revier anfallen, sind das dann schon mal mindestens 5 kg "Edel-Wildbret", die so vollkommen unnötig im "Abfall" landen...
 
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Ich kann beides.
Finde aber, dass es, wenn im Revier im Liegen aufgebrochen wird, mit Ringeln viel sauberer ist.
Wildhändler (der größte im weiten Umfeld) will aktuell die Sauen mit geöffnetem Schloss und bei 30kg+-Stücken verlangt er das Lüften.
Mir ist's sowas von wurscht, wer zahlt hat recht...;-)
Gruß-Spitz
 
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Ich möchte auch später ringeln. Aber dann auch so:

1. Bauchdecke öffnen
2. Die Losung im Enddarm nach unten streichen
3. Enddarm mit Klammer abklemmmen und abschärfen
4. Das Waidloch auslösen und dann inklusiv Rest des Enddarms nach AUSSEN raus ziehen
5. Träger öffnen und Schlund heraus lösen ( macht das jemand von Euch inklusiv Lecker?)
6. Brustkorb öffnen und dann den Rest ausräumen.

Das geht übrigens auch im Liegen.

So möchte ich das machen, so hat es mir unser Amtstierarzt bei einer Jagd gezeigt und hab das auch schon so ungefähr geübt. Ringeln und dann das Waidloch inklusive Schwarte / Decke und Schmutz und Schmodder nach innen ziehen finde ich nicht soo dolle. So sieht man es aber oft...

Lecker kommt bei mir eigentlich immer mit raus, weil sich dann beim Ausspritzen keine Flüssigkeit im Äser sammelt. Abgesehen davon ist mir deine Lösung ehrlich gesagt zu aufwändig. Warum erst den Träger und dann den Brustkorb?

Stück aufhängen, ringeln, Schnitt von der Bauchdecke bis zum Lecker, alles nach unten raus, Feierabend. Bei schwerem Wild wird der Brustkorb mit der Aufbrechsäge geöffnet.
 

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