Polnische Jäger schonen Sauen

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Der Vorstand des polnischen Jagverbandes hat in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten des Landes heute mitgeteilt, das der Jagdverband weder die geplante Reduktion des Schwarzwildes durchführen wird, noch für die Suche nach Kadavern der toten Sauen zur Verfügung steht. Nach dem Motto : "Macht Euren Dreck Aleene !!!"...:cool:

Hintergrund für diesen Schritt sind derzeit geplanten Änderungen des polnischen Jagdgesetzes, die die regierende konservativ - nationale Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PIS) durchsetzen will. Der Jagverband soll quasi "verstaatlich" werden - mit Ernennung/Berufung neuer "Kader" durch das Umweltministerium - nicht mehr Wahlen (Görings Gleichschaltung lässt grüssen....:biggrin:............Massnahme läuft als "dekommunisierung" ). Daruber hinaus soll die Ausbildung der Hunde mit lebenden Wildtieren verboten werden ( Baujagd, Saugatter ade...vermutlich auch die Falknerei ) . Die Jagd (Schusswaffengebrauch) im Umkreis von 250 Meter von Wohngebäuden soll nicht mehr gestattet werden, Jeder Grundstückbesitzer soll jederzeit sein Grundstück zu befrieden Bezirk erklären dürfen.Jugendlichen unter 18 ist jegliche Teilnahme an der Jagd (auch passiv) verboten ...usw.usw...... Halleluja....:biggrin:

Das ist kein Witz...wer nicht glaubt, kann mit dem Translator versuchen....https://www.pzlow.pl/palio/html.run...D=1502&newser=no&_Lang=pl&_CheckSum=730982292
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Ich wette die Jagd geht einfach weiter :biggrin:

Dem durchschnittlichen polnischen Jäger ist der Vorstand des Jagdverbands genau so egal, wie dem deutschen.

Am polnischen Jagdsystem würden die Deutschen ohnehin verzweifeln. Bockjagd nur bis Ende September und mindestens 1 Jahr jagdliche Praxis als Mitläufer bevor man den JS machen darf, wären hier längst totale KO- Kriterien. Und dann noch, daß das Jagdrecht nicht dem Grundbesitzer gehört, ist ja quasi kommunistisch...
 
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Und ich dachte, da ist die Welt (jagdlich) noch in Ordnung... ist ja schlimmer als bei uns
 
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...
Und dann noch, daß das Jagdrecht nicht dem Grundbesitzer gehört, ist ja quasi kommunistisch...

... und daher der hohe Jagdtourismus und das Verkaufen von Trophäenträgern, damit der "Kommunismus" notwendige Einnahmen generiert?
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Als schlimmer würde ich es nicht bezeichnen. Sondern als anders. Es funktioniert aber ganz gut. Oft besser als bei uns. Allein das vorgeschriebene Praxisjahr bewegt mehr als hier hunderte Jagdschulen und alle Verbände zusammen.
 
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Ich wette die Jagd geht einfach weiter :biggrin:

Dem durchschnittlichen polnischen Jäger ist der Vorstand des Jagdverbands genau so egal, wie dem deutschen.

Deine Aussage ist falsch.

Polnische Jäger sind zu einer Jagdgesellschaft zusammen geschlossen. In dieser musst du Mitglied sein sonst ist nichts mit jagen.
Ansonsten machst du auch keinen Schritt in den Staatswald.
So wie ich das kennen gelernt habe muss sich jeder einzelne Jäger beim Jagdvorstand abmelden und anmelden mit genauer Angabe wohin er geht.

Die totale Kontrolle. Die Abschusshöhe muss beantragt und genehmigt werden vom Jagdverband.

Für mich wäre das auch nichts, ist alles noch sehr kommunistisch geprägt.

Allerdings geht der neue Vorstoß der Regierung ja noch viel weiter.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
... und daher der hohe Jagdtourismus und das Verkaufen von Trophäenträgern, damit der "Kommunismus" notwendige Einnahmen generiert?

Damit finanziert sich die regionale Jagdgesellschaft und nicht der Pächter/Eigenjagdbesitzer.

Außerdem erträgt ja niemand die vielen weinenden deutschen und skandinavischen Jäger die auch mal jagen wollen. Für die ist ja der JS kein Problem, nur eben das Jagen. :biggrin: Bei den Polen ist es eher umgedreht.



@AndreGeronimo

der Jagdvorstand der regionalen Jagdgesellschaft ist aber nicht der Vorstand des polnischen Jagdverbandes. Ersterer ist eher mit einem straffen aber demokratisch gewählten Beständer zu vergleichen. Straffe Beständer solls ja auch ab und zu zum Leidwesen der Begeher und Gäste in D geben.
 
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Übrigens dachte ich immer, bis ich in Polen war, das wir die Weltmeister der Bürokratie seien.

Im jagdlichen Bereich stellen die Polen alles was ich bisher erlebt habe in den Schatten.:sad:

Ich war auf privater Basis dort zu Jagd und der Schriftverkehr mit Warschau war endlos.........
aber nett;-)
 
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Das meiste von den Jagdgebühren geht nach Warschau an den Verband.

Der Jagdverein vor Ort bekommt nur eine geringe Aufwandsentschädigung.

Wie der Wildschaden geregelt ist kann ich nicht beantworten.:what:
 
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[

@AndreGeronimo

der Jagdvorstand der regionalen Jagdgesellschaft ist aber nicht der Vorstand des polnischen Jagdverbandes. Ersterer ist eher mit einem straffen Beständer zu vergleichen. Solls ja auch ab und zu zum Leidwesen der Begeher in D geben.[/QUOTE]

Stimmt, du hast Recht.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
... und die haben sehr hohe (interne) Verwaltungskosten, aber keinen Wildschaden zu bezahlen?

Wildschaden muss auch bezahlt werden. Das System finanziert sich aus Beiträgen, Gebühren, Gastjägern, Wildpretverkauf usw.

Am besten könnte man es vergleichen, wenn ein KJV die gesamte Kreisfläche bejagen und entsprechend finanzieren müsste.

Da ist den Einheimischen dann schon der eine oder andere gut zahlende Gast ganz recht. Diese, ich sag mal Vereinsstruktur macht es sehr bürokratisch. Alles muss transparent und nachvollziehbar sein.
 
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Mir ist aus der Vergangenheit das System einer polnischen Jagdgesellschaft bekannt. Anfang Mai fallen jedes Jahr Dänen ein und befreien die Ortsansässigen von der Pflicht, ihren kapitalsten Böcke selbst erlegen zu müssen. Zu Drückjagdzeiten wiederholen sich ähnliche Ereignisse.

Das der Ertrag in der Folge an "kommunistische Strukturen" überwiesen wird, hat mir keiner verraten. ;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Freie Marktwirtschaft hat was, aber eben auch Schattenseiten. Wenn es im Revier Rotwild gibt, kann sich das bei den Polen jeder leisten. Bei uns nur der, der fette Pachten im Bieterkampf zahlt. Wenn sich die Jagdgesellschaft entscheidet Gäste jagen zu lassen, hat jedes Mitglied etwas davon. Weniger Kosten. Bei uns profitiert von Gästen nur der Beständer.
 
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Ein reiner Alptraum. Das jetzige System sowie die Zukunft unter PIS.

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