Ich musste gestern Abend mein 6 Jährigen Deutsch-Kurzhaar Rüden Pirat, einschläfern lassen.
Auch wenn diesem Tag ein Leidensweg von mehreren Monaten vorausgegangen ist, in der diese Entscheidung langsam abzusehen war, komme ich viel schlechter mit der Sache zurecht als ich gedacht habe.
Denn er war nicht nur mein aller erster Hund und Jagdbegleiter, er ist mit Acht Wochen, zum Anfang meines Studiums, bei mir eingezogen und wir sind zusammen (Zumindest ein Stück weit) erwachsen geworden. Frauen und Bekannte sind gekommen und gegangen aber der Hund war immer da und egal wie betrunken man nach hause kommt, der Hund freut sich immer.
Ich habe seine vielseitigen Fähigkeiten im jagdlichen Alltag immer sehr geschätzt, entgegen allem anderslautenden geunke waren wir auch auf der Drückjagd ein super Durchgehteam.
Auf den Prüfungen habe ich ihn sehr erfolgreich geführt, im zivilen Leben werde ich beim nächsten Hund aber manches anders machen.
Auch meine Familie war vernarrt in Pirat. So war es für alle ein Schock, als der schon immer etwas Futtersensible Hund, vor ca. 2,5 Jahren, plötzlich stark abgenommen hat.
Eine Ärzte Odysee begann. Tierklinik Bad Kissingen, Fulda, mehrere Tierärzte- niemand könnte eine Diagnose stellen, nur die Rechnung schreiben ging gut.
Zum Glück habe ich dann den Tipp bekommen in die Tierklinik Lemmer zu fahren. Wolfram Lemmer, der Sohn des mittlerweile verstorbenen, verdienten Kurzhaar Mannes, Albert Lemmer, war der einzige Arzt der sich in meinen Augen ausreichend tiefergehend mit dem Hund beschäftigt hat. Schließlich konnte er auch eine Diagnose stellen: der Hund war an einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt.
Aber das passende Präparat war schnell gefunden und auch wenn das von dort an zwingend erforderlich Futter einweichen etwas nervig war, so war es doch eine Freude zu sehen wie der Hund innerhalb von 3 Monaten sein normalgewicht zurück erlangte.
Nach einem Jahr konnte ich das Medikament sogar, in Absprache mit dem Arzt, wieder absetzten.
Wiederum ein Jahr später, etwa Mitte 2017, kam es mir so vor als ob der Hund anfängt wieder abzunehmen. Die Vermutung wurde bald zur Gewissheit. Also müssten wieder die Enzyme ins Futter.
Doch dieses mal war es anders, das Medikament zeigte keine Wirkung, egal wie sehr ich die Dosis erhöhte.
Es folgte wieder Arztbesuch auf Arztbesuch aber niemand wusste warum die Enzyme nicht mehr wirken. Leider war Dr. Lemmer ausgerechnet immer dann nicht da, wenn ich Zeit gehabt hätte zu ihm zu fahren.
So wurde der Hund von Monat zu Monat weniger. Zu allem Überfluss wurde er dann im Dezember auch noch schwer von einer Sau geschlagen.
Im Januar wog er dann nur noch ca. 22 kg (ehemals 30) und die Krankheit begann ihre psychische Wirkung zu entfalten. Es muss schrecklich sein zu spüren wie man jeden Tag ein bisschen mehr verhungert obwohl es mehr als genug Futter gibt. Für den Hund war nur noch die Nahrungsaufnahme wichtig, anderes interessierte ihn nicht mehr. Jedes bisschen Rehlosung, jede Verpackung alles was irgendwie essbar war wurde aufgenommen. Man konnte ihn nicht mehr alleine lassen da er immer einen Weg in die Küche fand.
Zwischendurch immer wieder Arztbesuche (die Verletzung durch die Sau musste auch noch nachgesorgt werden). Das Zusammenleben mit dem nur noch von verzweifelten Heißhunger getriebenen Hund wurde immer belastender da ich ihm einfach nicht helfen konnte, an Jagd oder irgendwelches Training war nicht mehr zu denken.
Verzweifelt habe ich dann nochmal versucht einen Termin bei Dr. Lemmer zu bekommen. Der war allerdings so ausgebucht das er mich erstmal nur telefonisch beraten konnte. Für einen Termin musste ich dann bis zum 20.2 warten.
Auch hier konnte Dr lemmer als einziger herausfinden das der Hund eine Unverträglichkeit gegen so ziemlich alles, inkl. Der Medikamente, entwickelt hat und deshalb fast nichts mehr verwerten kann.
Er hatte noch eine Idee mit einem Spezialfutter, was ich noch probieren könnte.
Die nächsten Tage waren schlimm. Jeden Tag hoffnungsvolles wiegen, nur um zu sehen das der Hund stetig weiter abnimmt.
Im Hinterkopf kam immer öfter der Gedanke den Hund und damit auch mich, erlösen zu müssen. Als er dann am Wochende die 20 kg Marke unterschritten hatte, musste ich einsehen das alle Mühe zwecklos ist und das Ende nicht mehr weit war.
Am Sonntag habe ich 2 Mitjäger gerufen und wir haben mit Pirat ein letztes mal ein Stück Schilf durchgedrückt, wobei tatsächlich ein Fuchs zur Strecke kam. Auf der letzten Jagd nochmal Beute gemacht.
Am Montag dann in einer nahen Tierarztpraxis angerufen und um einen Hausbesuch zum einschläfern gebeten. Das war leider erst gestern möglich.
Das warten auf den Termin war die Hölle. Der Hund wusste ganz genau was los ist. Ist nicht mehr aufgestanden, nur kurz zum lösen und fressen.
Als dann die Ärztin da war, den Zugang setzte und die Spritze aufzog, legte der Hund sich in seinem körbchen in meinen Arm und man merkte das er sich zu 100 % darauf verließ das es ok ist was da gerade passiert.
Ich habe ihn dann im Garten begraben.
Die hundeführenden Freunde können mitfühlen, die nicht Jäger ohne Hund versuchen es aber letztendlich ist man in so einer Situation allein.
Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
Auch wenn diesem Tag ein Leidensweg von mehreren Monaten vorausgegangen ist, in der diese Entscheidung langsam abzusehen war, komme ich viel schlechter mit der Sache zurecht als ich gedacht habe.
Denn er war nicht nur mein aller erster Hund und Jagdbegleiter, er ist mit Acht Wochen, zum Anfang meines Studiums, bei mir eingezogen und wir sind zusammen (Zumindest ein Stück weit) erwachsen geworden. Frauen und Bekannte sind gekommen und gegangen aber der Hund war immer da und egal wie betrunken man nach hause kommt, der Hund freut sich immer.
Ich habe seine vielseitigen Fähigkeiten im jagdlichen Alltag immer sehr geschätzt, entgegen allem anderslautenden geunke waren wir auch auf der Drückjagd ein super Durchgehteam.
Auf den Prüfungen habe ich ihn sehr erfolgreich geführt, im zivilen Leben werde ich beim nächsten Hund aber manches anders machen.
Auch meine Familie war vernarrt in Pirat. So war es für alle ein Schock, als der schon immer etwas Futtersensible Hund, vor ca. 2,5 Jahren, plötzlich stark abgenommen hat.
Eine Ärzte Odysee begann. Tierklinik Bad Kissingen, Fulda, mehrere Tierärzte- niemand könnte eine Diagnose stellen, nur die Rechnung schreiben ging gut.
Zum Glück habe ich dann den Tipp bekommen in die Tierklinik Lemmer zu fahren. Wolfram Lemmer, der Sohn des mittlerweile verstorbenen, verdienten Kurzhaar Mannes, Albert Lemmer, war der einzige Arzt der sich in meinen Augen ausreichend tiefergehend mit dem Hund beschäftigt hat. Schließlich konnte er auch eine Diagnose stellen: der Hund war an einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt.
Aber das passende Präparat war schnell gefunden und auch wenn das von dort an zwingend erforderlich Futter einweichen etwas nervig war, so war es doch eine Freude zu sehen wie der Hund innerhalb von 3 Monaten sein normalgewicht zurück erlangte.
Nach einem Jahr konnte ich das Medikament sogar, in Absprache mit dem Arzt, wieder absetzten.
Wiederum ein Jahr später, etwa Mitte 2017, kam es mir so vor als ob der Hund anfängt wieder abzunehmen. Die Vermutung wurde bald zur Gewissheit. Also müssten wieder die Enzyme ins Futter.
Doch dieses mal war es anders, das Medikament zeigte keine Wirkung, egal wie sehr ich die Dosis erhöhte.
Es folgte wieder Arztbesuch auf Arztbesuch aber niemand wusste warum die Enzyme nicht mehr wirken. Leider war Dr. Lemmer ausgerechnet immer dann nicht da, wenn ich Zeit gehabt hätte zu ihm zu fahren.
So wurde der Hund von Monat zu Monat weniger. Zu allem Überfluss wurde er dann im Dezember auch noch schwer von einer Sau geschlagen.
Im Januar wog er dann nur noch ca. 22 kg (ehemals 30) und die Krankheit begann ihre psychische Wirkung zu entfalten. Es muss schrecklich sein zu spüren wie man jeden Tag ein bisschen mehr verhungert obwohl es mehr als genug Futter gibt. Für den Hund war nur noch die Nahrungsaufnahme wichtig, anderes interessierte ihn nicht mehr. Jedes bisschen Rehlosung, jede Verpackung alles was irgendwie essbar war wurde aufgenommen. Man konnte ihn nicht mehr alleine lassen da er immer einen Weg in die Küche fand.
Zwischendurch immer wieder Arztbesuche (die Verletzung durch die Sau musste auch noch nachgesorgt werden). Das Zusammenleben mit dem nur noch von verzweifelten Heißhunger getriebenen Hund wurde immer belastender da ich ihm einfach nicht helfen konnte, an Jagd oder irgendwelches Training war nicht mehr zu denken.
Verzweifelt habe ich dann nochmal versucht einen Termin bei Dr. Lemmer zu bekommen. Der war allerdings so ausgebucht das er mich erstmal nur telefonisch beraten konnte. Für einen Termin musste ich dann bis zum 20.2 warten.
Auch hier konnte Dr lemmer als einziger herausfinden das der Hund eine Unverträglichkeit gegen so ziemlich alles, inkl. Der Medikamente, entwickelt hat und deshalb fast nichts mehr verwerten kann.
Er hatte noch eine Idee mit einem Spezialfutter, was ich noch probieren könnte.
Die nächsten Tage waren schlimm. Jeden Tag hoffnungsvolles wiegen, nur um zu sehen das der Hund stetig weiter abnimmt.
Im Hinterkopf kam immer öfter der Gedanke den Hund und damit auch mich, erlösen zu müssen. Als er dann am Wochende die 20 kg Marke unterschritten hatte, musste ich einsehen das alle Mühe zwecklos ist und das Ende nicht mehr weit war.
Am Sonntag habe ich 2 Mitjäger gerufen und wir haben mit Pirat ein letztes mal ein Stück Schilf durchgedrückt, wobei tatsächlich ein Fuchs zur Strecke kam. Auf der letzten Jagd nochmal Beute gemacht.
Am Montag dann in einer nahen Tierarztpraxis angerufen und um einen Hausbesuch zum einschläfern gebeten. Das war leider erst gestern möglich.
Das warten auf den Termin war die Hölle. Der Hund wusste ganz genau was los ist. Ist nicht mehr aufgestanden, nur kurz zum lösen und fressen.
Als dann die Ärztin da war, den Zugang setzte und die Spritze aufzog, legte der Hund sich in seinem körbchen in meinen Arm und man merkte das er sich zu 100 % darauf verließ das es ok ist was da gerade passiert.
Ich habe ihn dann im Garten begraben.
Die hundeführenden Freunde können mitfühlen, die nicht Jäger ohne Hund versuchen es aber letztendlich ist man in so einer Situation allein.
Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk