Rebhuhn-Projekt "Agrarlandschaften Oberfranken"

mzg

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Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken hat ein hoch gefördertes Projekt ins Leben gerufen, bei dem es primär um die Rebhuhnhege gehen soll:

http://www.oekologische-bildungsstaette.de/alo/index.html

Ist irgendjemand von euch in das Projekt involviert?

Wurde irgendeiner der erfolgreichen Praktiker hier um seine Expertise gebeten?
 
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Klasse, dass es so was gibt und sich Leute für diese Wildart engagieren.

Mai, es wird noch außerhalb des Forums fachkundiges Wissen geben ;-) Fängt in Göttinger Hochschule, RLP, BoKu Wien, GWCT Deutschland,...
 

mzg

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Nach meinen bisherigen Infos ist das Projekt hauptsächlich dafür ausgelegt, die Biologen etc. der Bildungsstätte mit Arbeit zu versorgen.
Einen kleinen Lichtblick scheint es aber zu geben. Zumindest auf einer Teilfläche soll wohl der Einfluss einer verstärkten Prädatorenbejagung untersucht werden.
Für einen Berufsjäger, der das ernsthaft in die Hand nehmen würde, wurde natürlich keine Stelle eingeplant. Dafür hätte man ja einen der eigenen Leute außen vor lassen müssen.
Es soll aber einen engagierten Fangjäger geben, der sich ehrenamtlich beteiligt und auch etwas Geld für Fallen soll vorgesehen sein.
Bleibt zu hoffen, dass die Bejagung auch wirklich intensiv genug erfolgt, um einen merklichen Effekt haben zu können.
Nicht dass es am Ende wieder heißt, wir haben 2 Fallen aufgestellt und 3 Waschbären und einen Fuchs gefangen, aber es war kein Einfluss beim Bruterfolg feststellbar, also bringt die Bejagung nichts...

Schade, dass es die Jagdverbände nicht auf die Reihe kriegen, als anerkannte Naturschutzverbände selbst solche Projekte anzuschieben. Den Zugang zu den Fördermitteln hätten sie. Dann könnte man das Spiel umdrehen und mal 5 Berufsjäger und einen Biologen ins Feld schicken. Wo bei der Niederwild-Hege die Probleme und Lösungen liegen ist ja hinlänglich bekannt.
Das 100erste Projekt, das belegt, dass Reviergestaltung alleine wenig bis garnichts bringt und im dümmsten Fall gar zur Todesfalle für die paar verbliebenen Rebhühner in der Gegend wird, braucht außer den Leuten, die dafür bezahlt werden, niemand.
 
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Schade, dass es die Jagdverbände nicht auf die Reihe kriegen, als anerkannte Naturschutzverbände selbst solche Projekte anzuschieben.

Beim Bayerischen Jagdverband läuft derzeit so ein Projekt im 3.? Jahr in drei verschiedenen Gebietskulissen: Erdinger Moos, Nördlinger Ries und Ochsenfurter Gau.
 
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Zur Schelte auf unsere Verbände.
In Niedersachsen gibt es die Wildtiererfassung seit 1990, es nehmen ca. 80% aller Reviere teil.Die Ergebnisse werden sowohl im Landesjagdbericht veröffentlicht, als auf Wunsch auch auf den Versammlungen der Kreisgruppen vorgestellt.
Wobei sich die Zusammenarbeit zwischen Der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. & Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
bewährt hat, keine Praxisfernen Dipl.Biologen, sondern Praktiker mit den Jägern vor Ort. Keine Zahlen, die mancher gern sehen möchte, sondern Tatsachen auf den Tisch!

Quelle: LJN
Forschung und Maßnahmen zur Untersützung des Niederwildes in unserer Kulturlandschaft
Lebensraumverluste, Habitatveränderungen, ungünstige Witterung, Prädationsdruck und Krankheitserreger machen dem Niederwild aber auch anderen offenlandgebundenen Säugetier- und Vogelarten unterschiedlich stark zu schaffen. Hinzu kommen oftmals noch regionalspezifische Bedingungen und Wechselwirkungen. All diese Faktoren wurden und werden intensiv als mögliche Rückgangsursachen diskutiert. Die Landesjägerschaft Niedersachsen beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dieser Thematik und hat in dieser Zeit eine Reihe verschiedener Maßnahmen zum Erhalt der Niederwildarten initiiert und umgesetzt. Das Niederwildsymposium der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. gibt einen Überblick über diese Maßnahmen – von Forschungsprojekten und deren Ergebnissen bis zu praktischen Maßnahmen. Weitere Informationen ....hier...

Horrido
 
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mzg

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@Kuder: Wo findet man denn konkrete Informationen zu dem Projekt?

@Äsungsfläche: Solche Kooperationen sind natürlich nett. Aber wo ist das konkrete Projekt, wo der Niedersächsische Jagdverband Fördermittel in Höhe von mehreren 100.000 Euro erfolgreich beantragt und diese für die Bezahlung eigener, hauptamtlicher Mitarbeiter eingesetzt hat, die dann konkret vor Ort an Verbesserungen für das Niederwild gearbeitet und die Ergebnisse dokumentiert haben? Und wo darüber regelmäßig öffentlichkeitswirksam in diversen Presseorganen (nicht nur in der einschlägigen Fachpresse) berichtet wurde?
Wie viele Mitarbeiter hat der Verband, die sich schwerpunktmäßig mit der Projektplanung und der Akquise von Fördermitteln beschäftigen?
 
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Moin mzg,
wer sich um die Akquise von Fördermitteln kümmert kann ich Dir nicht sagen. Ich kann Dir aber sagen, dass es in unserem Bundesland ( in anderen sicher auch) etliche Jäger gibt, welche ohne irgend welche Fördermittel eine Menge für das Niederwild machen. Ich habe in anderen Fäden hier mehrfach geschrieben, dass ich nichts von Förderungen halte, weil diese meistens an Auflagen und Kontrollen gebunden sind und darauf habe ich (haben wir) keine Lust.
Ich kann Dir aber sagen, dass es sich hier um Fachleute handelt, die auch draussen in den Revieren sind und erst vor einigen Wochen lief wieder eine Dokumentation in den 3. Programmen.

Horrido
 
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@Kuder: Wo findet man denn konkrete Informationen zu dem Projekt?

Es wurden bisher ich glaube jährlich Zwischenberichte im Verbandsmagazin "Jagd in Bayern" publiziert.

Außerdem wurden die Raubwildstrecken auf einer entsprechenden Veranstaltung im Rahmen der Messe Jagd, Fisch und Natur in Landshut letztes Jahr voröffentlicht.
 
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Wenn ich das richtig verstehe ist das Gebiet sehr groß u ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Fördergelder akquiriert werden können um auf einer großen Fläche wirklich gezielt gegen Raubwild und Raubzeug effektiv vorgehen zu können, gute Brachen im ausreichendem Maß zu erstellen etc pp
Ich kann mich aber düster an einen Artikel (war es in der wuh) wo so was schon mal von dem Leiter gemacht wurde und es recht erfolgreich war.

Der bjv hat ein niederwildprojekt in drei Gebieten. Dort gab es auch Fallen etc pp. Wie der Sachstand ist, ist mir leider unbekannt.
Und Berufsjäger auf Zeit muss man erst mal finden, die Erfahrung von ihrem Handwerk haben.
 
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Sorry, aber Fallen gehören in jedem Revier, in dem man ernsthaft Hege betreibt zur Ausstattung und wer kein Geld für ein paar Morgen Saatgut , oder ein paar Dornen übrig hat, zahlt entweder zu viel Pacht, gibt zu viel für Hochsitze, Waffen, Bekleidung, oder wasauchimmer aus. Warum wird hier so oft nach Zuschüssen gefragt, anstatt erst mal zu machen?

Horrido
 
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Hätte Kuders Antwort oben nicht gesehen. Da stehen die Projektgebiete.

@äsungsfläche: dass mit den Fallen ist eine Vermutung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier genug Zuschüsse gibt. Prinzipiell wäre ich auch dafür, dass Fallen nur zu x Prozent bezuschusst werden, da ich sonst dem Pächter zu wenig eigeninteresse unterstellen würde und man das Geld dann lieber in anderen Revieren investieren sollte.

Es gibt meines Wissens noch mindestens ein Projekt am Dümmer, bei dem der LJV die Verantwortung von einer anderen zuvor nicht jagdlichen Naturschutzorga übernommen hat, da sie keine/zu geringe Erfolge hatten in Sachen Bodenbrüter.
http://nuvd.de/kontaktimpressum

Weiterhin einfach mal bisschen suchen im Netz, da gibt es einiges:

http://www.ljv-sachsen-anhalt.de/wild-naturschutz/netzwerk-niederwild/
 
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Wenn bei diesen Plänen die Räuberkontrolle nur halbherzig betrieben wird, ist das alles pillepalle und eine ABM für irgendwelche Biologen. Pragmatismus ist normal nicht deren Stärke, man vertreibt sich die Zeit mit Arbeitskreisen, plant "Projekte", veröffentlicht Verlautbarungen. Wieder ein paar Papiertiger mehr, die einzigen Tiger deren Bestand nachhaltig gesichert ist.

Da werden Glaubenskriege gegen das Schalenwild geführt, die Hauptbaumarten müssen sich ohne Zaun verjüngen lassen. Aber diese Volk von Reichsbedenkenträgern und Gutmenschen bringt es durch irgendwelche Verhinderungen nicht auf die Reihe, dass sich z.B. die Trappen außerhalb eines Zaunes natürlich "verjüngen". Dabei ist bei denen schon ein einmaliger Verbiss im oberen Drittel tödlich.
 
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Schade, dass es die Jagdverbände nicht auf die Reihe kriegen, als anerkannte Naturschutzverbände selbst solche Projekte anzuschieben. Den Zugang zu den Fördermitteln hätten sie. Dann könnte man das Spiel umdrehen und mal 5 Berufsjäger und einen Biologen ins Feld schicken. Wo bei der Niederwild-Hege die Probleme und Lösungen liegen ist ja hinlänglich bekannt.
Das 100erste Projekt, das belegt, dass Reviergestaltung alleine wenig bis garnichts bringt und im dümmsten Fall gar zur Todesfalle für die paar verbliebenen Rebhühner in der Gegend wird, braucht außer den Leuten, die dafür bezahlt werden, niemand.


http://www.jagdundjaeger.de/fileadmin/Archiv-PDFs/2018/J_J_3_18_Archiv.pdf

Auf Seite 11 kann man lesen, was der LJV RLP zu dem Thema aktuell angestoßen hat. Soweit ich weiß, geht es da um eine Projektdauer von 5 Jahren.
 

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