Wildzaun abbauen

Registriert
21 Dez 2017
Beiträge
25
Hallo

ich überlege seit einiger Zeit auf Besitzer von Wildzäunen zuzugehen, in denen die Verjüngung schon lange dem Äser entwachsen ist. Natürlich mit dem Vorschlag den Zaun für ihn abzubauen, denn dass jemand plötzlich gerne von selbst abbaut, nur weil man ihn darum bittet, daran glaube ich nicht. Es wird bei uns wie in den meisten Revieren sein, sie bleiben stehen bis sie nach 20-30 Jahren von selbst zusammenfallen.

Was mich bis jetzt davon abgehalten hat ist die Aussicht auf die nicht unerhebliche Schinderei, bei einem schön eingewachsenen Zaun.

Heute habe ich jemanden getroffen der meinte, es gibt dafür eine Maschine - so etwas wie einen "Aufwickler" für den Traktor. Hat vielleicht jemand schon mal davon gehört?

Gruß
Stöbernase
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
ich nehme an, dass Du Knotengeflecht meinst? einige Meter aufrollen und eine 2 m lange Eisenstange durchfädlen, dann Kette, Allragschlepper mit ausreichen PS und Gas...

Horrido
 
A

anonym

Guest
Sowas hatte mal Grube im Angebot
hab aber nicht in den Aktuellen Katalog geschaut.

aber die Mühe des sauberen Aufrollens kannst Dir sparen, ein wiederaufbau des (10-15 Jahren) alten Zaunes wird i.d.R. Nix.

mit dem Rückezug (Forwarder) den Zaun greifen, abschnittweise zusammen Knäulen, und die (nicht gewünschten) Inhaltsstoffe durch ein Traditionsfeuer ausglühen.
Danach ab zum Schrottler damit.

Aber kostendeckend ist diese Art der Weiterverwertung nicht.
So als Event für ein Schulprojekt etc. bestimmt gut, wenn es danach was zu Knabbern gibt.
 
Registriert
5 Feb 2008
Beiträge
1.225
... so etwas wie einen "Aufwickler" für den Traktor. Hat vielleicht jemand schon mal davon gehört?

Ja, das habe ich vor 10 bis 20 Jahren mal in einer landwirtschaftlichen Zeitung wie TOP AGRAR oder dem LANDWIRTSCHAFTLICHEN WOCHENBLATT gesehen. Das war eine Aufwickelmaschine die mit einem Hydraulikmotor über den Traktor angetrieben wurde. Der Anbau erfolgte am Frontlader oder wars in der Heckhydraulik?

So etwas wäre eine Maschine deren Einsatz ich mir über landwirtschaftliche Maschinenringe in waldreichen Regionen Deutschlands vorstellen könnte. Oder bei speziellen forstlichen Zaunbauunternehmen. Es gibt ja solche Spezialunternehmen die derartige Arbeiten im Auftrag erledigen. Aber man muß wohl lange suchen, bis man einen Verleiher für solche Maschinen findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Aug 2015
Beiträge
2.488
Sowas hatte mal Grube im Angebot
hab aber nicht in den Aktuellen Katalog geschaut.

aber die Mühe des sauberen Aufrollens kannst Dir sparen, ein wiederaufbau des (10-15 Jahren) alten Zaunes wird i.d.R. Nix.

mit dem Rückezug (Forwarder) den Zaun greifen, abschnittweise zusammen Knäulen, und die (nicht gewünschten) Inhaltsstoffe durch ein Traditionsfeuer ausglühen.
Danach ab zum Schrottler damit.

Aber kostendeckend ist diese Art der Weiterverwertung nicht.
So als Event für ein Schulprojekt etc. bestimmt gut, wenn es danach was zu Knabbern gibt.

Genau SO machen wir das auch - alles andere ist zu viel Arbeit. Es geht auch mit einer Palettengabel am Frontlader.

CD
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.606
Ein pensionierter Mitarbeiter von mir hat mal einen Wildzaun für mich abgebaut (als Sportersatz, Zeit hatte er genug). Der Zaun war aus Kükendraht, und trotz des Alters von 15 Jahren habe ich damit zwei Volieren bauen können. Nur der Teil, der unmittelbar an und in der Erde war, war etwas verrostet.
 
Registriert
22 Mrz 2014
Beiträge
64
Moin,

grundsätzlich ist es kein Wunschkonzert, den Zaun abzubauen, sondern Pflicht des Eigentümers. Sobald der Zaun seine Aufgabe erfüllt hat (Pflanzen aus dem Äser gewachsen) ist dieser abzubauen. Das ist entweder im Landeswaldgesetz geregelt oder im Landesnaturschutzgesetz. Der Nichtabbau kann mit einem Bußgeld geahndet werden, da es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt.

Zerfallen tun die nie. Da zumeist verzinkt und bei dem richtigen Wildschutzzaun (Drahtknotengeflecht) fallen zwar irgendwann die Pfosten um und verrotten, der Rest aber definitiv nicht. Der wächst dann halb auf dem Boden liegend höchstens immer mehr ein und wird zu einer richtig schönen Wildfalle.

Zum Abbau:
Habe im zurückliegenden Herbst rund 3000 laufende Meter wie folgt abgebaut:
wo erforderlich mit der Motorsense Ginster und sehr dichte Brombeeren weggemacht, dann mit der Motorsäge - https://www.husqvarna.com/de/produkte/freischneider/535fbx-forstfreischneider/966063201/
mit der geht das sehr gut - die durchgewachsenen Birken und anderen Hölzer abgesägt.
Den Zaun von den Pfosten losgemacht.
Dann mit der Seilwinde (geht natürlich auch mit Schlepper und Seil) den Draht rausgezogen und zwar nicht der Länge nach, sondern vom abgewandten Ende (siehe Skizze). Vom "Anfang" geht nicht, da reißt der Zaun, wegen zu großem Widerstand.
Hoffe die Skizze hilft dabei.
So sind auch größere Strecken und ältere Zäune noch abbaubar. Das waren jetzt alles Zäune vom 2007er Sturm/Windwurf. Da hatte ich sehr große Mengen an Windwurf(flächen).
Danach den Draht dann aufrollen (manuell) und entsorgen ggf. vorher wie in einem anderen Beitrag geschrieben ausbrennen bzw. von Astresten etc. etwas befreien. Und los werden ist leider gar nicht so leicht, weil das verzinkte Zeug ziemlich unbeliebt ist bei den Schrotthändlern...
Gruß
kowolff
 
Registriert
10 Nov 2017
Beiträge
549
Hallo

ich überlege seit einiger Zeit auf Besitzer von Wildzäunen zuzugehen, in denen die Verjüngung schon lange dem Äser entwachsen ist. Natürlich mit dem Vorschlag den Zaun für ihn abzubauen, denn dass jemand plötzlich gerne von selbst abbaut, nur weil man ihn darum bittet, daran glaube ich nicht.
Das find ich ausgesprochen großherzig von dir, denn m.W. ist der Zaunbauer verpflichtet, den Zaun zu entfernen sobald der Schutzzweck nicht mehr gegeben ist. Wer das dann wie streng kontrolliert, ist halt die Frage, aber nimm das nicht als gottgegeben hin dass du das halt machst oder keiner, so solls eigentlich nicht laufen...

Ich hasse beides, Auf- und Abbau, aber der Abbau ist schlimmer. Das eh schon störrische Knotengeflecht ist meistens mit Brombeerranken durchwachsen die dir die Hände zerstechen. Allein hast kaum eine Chance, dafür brauchts zwei oder drei Mann. Das dornendurchrankte Geflecht willst auch kein zweites Mal verwenden, und einen "ordentlichen", vorzeigbaren Zaun kriegst mit den ungeraden Fetzen eh nicht mehr hin. Reiss es möglichst ökonomisch raus und verfahr damit wie beschrieben.

Vielleicht kannst in deiner Gegend bissel Werbung für Hordengatter machen. Die sind zwar in der Errichtung teurer und aufwendiger, aber
- schöner
- müssen nicht abgebaut werden
- stellen keine Gefahr für Wild und Hund dar.
Von allen Zaunvarianten sind mir die Gatter am liebsten :thumbup:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
153
Zurzeit aktive Gäste
401
Besucher gesamt
554
Oben