Neue Verbiss-Untersuchung

Registriert
24 Sep 2017
Beiträge
43
Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht!

Bergahorn und Robinie verbissen - die frisch bepflanzten Bäume hatten ca. einen Meter. War natürlich ein Reh...

Beim Ansitz habe ich den Übeltäter dann mal auf frischer Tat ertappt - ein Hase!

Der hat die Pflanzen umgedrückt - möchte nicht wissen, wie oft dem Reh hier Unrecht getan wird....



Nicht umsonst werden bei uns Forstkulturen teilweise noch mit "Kaninchendraht" gezäunt. Da kommt dann tatsächlich kaum noch was rein oder raus, manchmal wird der Draht leider auch zur tödlichen Falle.

Wie hoch der Verbiss durch den Feldhasen ist, wird wohl regional unterschiedlich sein und natürlich von der Bestandesdichte abhängen. Jedenfalls allemal ein spannender Bericht, die hohe Quote beim Eichhorn überrascht. Das hätte ich nicht gedacht, viel zu oft ist es dann pauschal "wieder das Reh gewesen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
18 Mrz 2018
Beiträge
882
Solltest Du der Meinung sein, dass Du der Einzige bist, der beim jagen auf fremdes Eigentum achtet, untermauert da meine These nur mehr.
Ich bin nicht der einzige, nur einer von sehr wenigen. Und inwiefern untermauert das die These über meinen angeblichen Hass gegen das Wild?

Mach Dir doch mal Gedanken warum Wild schält und verbeisst.
Weil es Hunger hat. Ein absolut natürliches Verhalten welches bei angepassten Wildbeständen auch nur einen tolerierbaren Schaden verursacht.

Wenn Du so gut auf fremdes Eigentum achtest, wirst Du für die Reste des von Dir bewirtschafteten Wildbestandes ja sicher Äsungsschneisen anlegen und durch Besucherlenkung für Ruhe sorgen? Oder findest Du "Wald" mit Harvesterschneisen, Mountainbikestrecken durch Bestände und Querfeldein "Wanderern" moderner?
Warum sollte ich Äsungsschneisen anlegen? Dadurch, dass das Wild bei mir in geringerer Nahrungskonkurrenz mit Artgenossen steht, findet es Nahrung im Überfluss. Ich behaupte, dass es "meinen" Rehen deutlich besser geht als selbigen in den vollgestopften Privatrevieren.
Natürlich ist Mountainbiking und Wandern abseits der Wege nichts Positives und zurecht verboten (zumindest das Mountainbiking) aber wenn du jetzt denkst, dass wegen dem Besucherdruck im Wald das Wild nur noch in Panik durch die Gegend rennt muss ich dich leider enttäuschen. Wild gewöhnt sich an fast alles, so auch an den Menschen. Die Legende vom ständig gestressen Wild ist längst wissenschaftlich widerlegt und kann daher auch nicht als Grund für zu hohen Verbiss angeführt werden.

Rehwild, wohl dein Hauptfeindbild, verteilt sich wie Wasser in der Fläche!
Solange die Privatreviere nicht genau so jagen wie der Forst, kannst du schießen, es kommt immer wieder was nach.
Auch wenn ich Rehwild keinesfalls als mein "Hauptfeindbild" bezeichnen würde hast du hier absolut recht. Doch auch wenn die Privatreviere genauso bejagt werden würden wie der Staatswald wäre das noch lange nicht das Ende des Rehwildes, das verspreche ich dir.:)

In Nordeutschland, wo die Forstflächen teilweise relativ klein sind, wird auf den Forstflächen meist nur Wild aus den angrenzenden Privatrevieren bejagt, was sich im Herbst dort einfindet.
"Eigenes" Wild gibt es bei uns auf den Forstflächen, aus meiner Einschätzung, nur noch sehr wenig, wenn ich höre, wie oft man ansitzen muss, um überhaupt ein Stück Wild zu sehen.
Also die Fläche, auf der ich jage ist jetzt auch nicht gerade riesig und im Vergleich zu den umliegenden Revieren extrem stark bejagd (idr. mehrere Drückjagden pro Jahr). Im Schnitt habe ich im letzten Jahr knapp 2 Ansitze für einen Abschuss gebraucht, über mangelnden Anblick kann ich mich also nicht beschweren.
Was genau bezeichnest du eigentlich als "eigenes" Wild? Sicher gibt es einige Stücke die sich häufiger in einem bestimmten Gebiet aufhalten, dennoch ist Rehwild alles andere als standorttreu.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Tut mir leid, aber Du schreibst Blxxsinn! Für eine Erlegung (das sagen wir Jäger zu einem "Abschuß";-))
knapp 2 Ansitze, im Zoo, oder wo erschiesst Du wilde Tiere? Du bist der "Superjäger", hast als einziger das Wildmanagement im Griff und die Bauernjäger bekommen es nicht auf die Reihe... troll Dich

Horrido
 
Registriert
18 Mrz 2018
Beiträge
882
Für eine Erlegung (das sagen wir Jäger zu einem "Abschuß";-))
knapp 2 Ansitze, im Zoo, oder wo erschiesst Du wilde Tiere? Du bist der "Superjäger", hast als einziger das Wildmanagement im Griff und die Bauernjäger bekommen es nicht auf die Reihe... troll Dich
Nein ich jage nicht im Zoo, ich jage dort, wo du eben noch die Ausrottung des Wildes befürchtet hast. Ich trage nur mein Gewehr nicht spazieren. Dennoch kann ich natürlich nicht bestreiten, dass das ein extrem erfolgreiches Jahr war. Ich denke jeder könnte (wenn er wollte) seine Strecke ohne großen Mehraufwand deutlich steigern, wenn er nicht dem Wild, das er zu Gesicht bekommt, zuschaut, sondern einfach mal schießt. Die Rehe sind uns dermaßen weit überlegen, dass auch so immer ein ausreichend großer Bestand übrig bleibt, um den du dir keine Sorgen machen musst.;-)
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.588
Das es Hasenverbiss gibt ist wohl unbestritten. Wer vom Fach ist, wird selbigen als solchen erkennen. Sich daraufhin zurücklehnen und zu argumentieren, es waren ja nicht die Rehe, sondern die Hasen und machen brauch ich deswegen garnichts ist in meinen Augen fatal! Unterm Strich werden wichtige Verjüngungspflanzen verbissen und drohen, gerade beim Hasenverbiss an einzeln eingestreuten Buchen in Nadelholzverjüngungen, im künftigen Bestand komplett auszufallen oder von der Werterwartung vom Furnierstamm zu Brennholz degradiert zu werden. Letztendlich ist es das selbe Resultat: es entsteht ein Schaden an der künftigen Waldgeneration. Wer auf der jeweiligen Fläche Hasenverbiss fest stellt, tut gut daran, den Hasen oder die jeweilige Sippe derer von Lampe möglichst umgehend zu erlegen. zum einen verhindert er dadurch Schaden an fremdem Eigentum (der halt nicht wildschadensersatzpflichtig ist) zum anderen rettet er dem ein oder anderen der soooo sehr geliebten Rehe das Leben. Wer mir daraus jetzt einen "Hass" auf Hasen unterstellen will, hats es nicht kapiert. Aber solche Revierpächter hab ich in meiner forstlichen Zuständigkeit leider zu hauf.

§1 Abs. 2 Bundesjagdgesetz :
(2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Da steht nix, dass nur Schalenwildschäden zu vermeiden sind, da steht auch nix, dass der Hase keinen Schaden machen kann. Weiter hinten steht lediglich, dass der Schaden durch Hasen nicht ersatzpflichtig ist.

Eichhörnchen bzw. auch Bilche können tatsächlich auch Schäden an Kulturen verursachen. Allerdings hab ich entsprechende Schäden noch nie über eine größere Fläche gesehen und auch noch nie gehört, dass solche Schäden hektarweise auftreten. Bei Rehen (und teilweise auch Hasen) ist das aber leider schon der Fall.

Zur Aussage vom Rehschreck: Eine Erlegung auf 2 Ansitze halte ich durchaus für möglich. Rechne ich die Monate Mai bis August raus (da ich nicht unbegrenzt Rehböcke frei hab) komm ich im September und Oktober mindestens auf die selbe Quote (im Schnitt der letzten fünf Jahre!), Tendenz eher noch besser (1:1). Warum: Weil ich bemüht bin immer die gesamte Rehfamilie zu entnehmen (also 2 eher 3 Stücke), weil ich ggf. noch weitere Rehe erlege, weil ich nur raus gehe, wenn Wetter Wind etc. günstig sind, weil ich keine Chancen auslasse und weil ich mit der Ansitzerei aufhöre, wenn der Abschussplan voll ist und die Reh spätestens ab Mitte Oktober wieder Ruhe vor mir haben (abgesehen von 2 bis 3 Küchenrehen um Weihnachten).
In dem Revier, welches ich bejage, hat das Rehwild aufgrund der Strukturen eine sehr hohe Sichtigkeit und ermöglicht auch eine hohe Effektivität bei der Bejagung. In reinen Waldrevieren mit einem Meer aus Naturverjüngung sind solche Quoten vermutlich nicht realistisch.

Zoo??? Jawoll! Zoo!!! Aber das ist nicht mein Problem, sondern das meiner Nachbarn. Wildpretgewichte unter aller Sau, extrem hohe Parasitierungsrate (Hautdasseln bei mehrjährigen Stücken nahe an 100%). Ich persönlich würde den Abschuss (der je 100ha das 3,5 bis 4fache der Nachbarn ist!) gerne (vorübergehend) verdoppeln um den oben beschriebenen Problemen Herr zu werden, allein, man läßt mich nicht und ohne ein Umdenken bei den Reviernachbarn wird sich auch nix ändern.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
dann hab ich es eben nicht kapiert, aber damit kann ich sehr gut leben!:)
Du solltest evtl. mal darüber nachdenden, wie es Generationen von Forstleuten vor dir, gelungen ist einen ertragreichen Wald heran zu hegen, ohne die Hasen auszurotten.
Zum Thema Dasseln, schwache Rehe. Das sollte jeder Jäger erkennen und entsprechend handeln, genau so wie jeder Forstmann auch ganzjährig Sauen bejagen sollte.
Ach so, vom Fach, den glatten Biss des Hasen von dem des Rehes können sogar manche Bauernjäger unterscheiden, wann gebt Ihr denn Eichkater frei?

Horrido
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Da waren die Hasen bevorzugt im Offenland und die im Wald wurden auch geschossen. :roll:

Von Ausrotten redet niemand, aber wenn man wie in den 80ern in Teilen von Weser-Ems 70% Hasenverbiss hat geht man auch als Förster mit der Flinte raus ... :shoot:

Eichhörnchen machen insgesamt weniger Schaden als Hasen oder Rehe und unterliegen nicht dem Jagdrecht, wie Du weisst, die dürfen wir also weder freigeben noch ist deren Abschuss unbedingt notwendig.

Joe
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Nee, mit Hasen brauchst Du mir nicht kommen. Dass mehr Hasen im Offenland, als im Wald leben ist ja eine sensationelle Feststellung. Dass vor nahezu 40 Jahren eine wesentlich grössere Hasenpopulation das Deutsche Land besiedelte, ist eine Tatsache. Und jetzt, Feuer frei?

Horrido
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.588
@Joe: Er versteht es nicht und will es auch nicht verstehen!
Ich versuch es nochmal: Wenn Du auf lokaler Fläche (wenige ha IM Wald, Verbissene Verjüngungsfläche) jeden Hasen erlegst, der Dir vors Rohr läuft hast Du weniger Verbiss, weniger Stress mit dem Förschter, weniger Ärger mit dem Waldbesitzer und brauchst WENIGER Rehe schießen. Wenn Du Dich hinstellst und sagst: Ätschi Bätschi! Is aber HASENVerbiss! da brauch ich garnix machen! und zudem brauch ich dafür auch keinen Wildschaden bezahlen, weil das Bundesjagdgesetz das nicht vorsieht!!! Dann werden Dir irgendwann Waldbesitzer und Förschter bei nächster Gelegenheit (ob berechtigt oder nicht) ordentlich vors Schienbein treten.
Aus den selben Gründen soll es z.B. auch Jäger geben, die im Sommer den ein oder anderen Dachs im Getreide auf die Schwarte legen. Das müssten Sie nicht, sie WOLLEN aber den Grundbesitzern helfen.

Aber natürlich ist es viel einfacher, sich auf Hasenverbiss versteifen und sich einen Grinsen...

Die Wälder, die unsere Vorgänger begründet haben, waren aus damaliger Sicht (und damaligen gesellschaftlichen Ansprüchen) sicherlich in Zusammensetzung richtig. Allerdigs haben sich auf vielen Standorten die Nadelholzmonokulturen als nicht klimastabil erwiesen (was man seiner Zeit nicht wusste oder nicht wissen wollte oder weil der wirtschaftliche Ertrag oder hohe Schalenwildbestände im Vordergrund standen). Mittlerweile hat die Forstwirtschaft vielerorts dazugelernt und ist aus eigenen Fehlern (die zum Großteil aber auch aus Unwissenheit und gesellschaftlichen Zwängen resultierten, wozu ich auch überhöhte Schalenwildbestände rechne) klug geworden. Die Schwierigkeiten, die nadelholzgeprägten Wälder hin zu klimatoleranten Mischbeständen umzubauen ist schon ohne eine ignorante Jägerei schwierig genug. Leider erlebe ich vielerorts, dass die Jägerschaft Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist.

Ich würde mir machmal wünschen, nur ein Bruchteil des Aktionismus der gegenwärtig im Zeichen der ASP verbreitet wird, würde auch beim Waldumbau in die Köpfe der privaten Jägerei vordringen...
Man stelle es sich mal vor: Weil irgend eine Widerkäuerseuche in Osteuropa aufgetreten ist, fordern der Bauernverband und Politik, die Wildbestände von Reh, Hirsch, Damwild... um 70% zu reduzieren. Die Schonzeiten für Böcke und Hirsche werden gänzlich aufgehoben, Geißen wären bis zu Setzen frei, es werden Prämien gezahlt für die Erlegung gefleckter Kitze und Kälber in den Monaten Mai bis August. Es wird erwogen, Die Rehe mit Kastenfallen zu fangen und zu erlegen...

Ich bin mir sicher, vor so manchem Länderparlament würde es öffentliche Jagdscheinverbrennungen geben. Komischerweise ist der Aufschrei beim Schwarzwild vergleichsweise still, eigentlich garnicht zu hören. Das einzige ist: Es werden immer die selben nicht müde, den Förster Untätigkeit bei der Schwarzwildbekäm... - Pardon - Bejagung vorzuhalten. Auf dem Ohr: "Die Rehe machen auch ordentlich Schaden! Wir wollen keinen Schadensersatz, sondern wir wollen weniger Schäden im Wald, wie es das Jagdgesetz fordert." sind sehr viele leider taub. Die Studie zum Verursacher des jeweiligen Verbisses kann ja durchaus zutreffend sein - komischerweise spielen Hasen-, Wildsau- und Eichhörnchenverbiss in den Revieren, die ihr Rehwild im Griff haben keine große Rolle? Warum wohl? Ich hab hier den Eindruck, diese Studie sucht ausreden, keine Lösungen! Würd mich auch nicht wundern, wenn eine Frau Dr. Miller da mitmischen tät...

Fangts in den Privatrevieren endlich mal an, das Rehwild scharf zu bejagen. Wenn die Reh flächendeckend nur halb so scharf bejagt würden, wie die Sauen auf der überwiegenden Fläche, haben wir deutlich weniger Probleme im Wald als mit den Sauen im Feld. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass in den staatlichen Forstbetrieben, in denen ich regelmäßig zu Gast bin, das Schwarzwild gerade durch die Drückjagden sehr professionell und scharf bejagt wird. Oft um ein Vielfaches professioneller als in den aller meisten Privatjagden. Die Ruhephasen im Frühjahr und im Sommer (zur Milchreife!) im Wald - so sie denn eingehalten werden - tragen vermutlich mehr zur Schadensreduktion im Feld bei, als dass die Erlegungen im Wald den Bestand senken würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Guten Morgen Herr Diplomwaldlehrer,
es ist immer wieder erfrischend zu lesen, wenn ein fremder Förster, der weder mich, noch Revier, noch Umstände kennt, die Welt erklärt.:)
Das könnten doch auch, die mit mir befreundeten Förster vor Ort tun, machen Sie aber nicht!
Aber vielen Dank für die Weitergabe Eures Patentrezepts gegen und für Alles, Pulver und Blei.
Was wäre Waldbau doch einfach, ohne die ignoranten "Bauernjäger";-)
Horrido
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.988

ach Gottchen, was möchtest Du haben?

Fehlende Differenzierung der Verursacherwild- und/oder -tierart/en, Einbeziehung von Seitentriebverbiss, Einbeziehung von anderen Bäumen und Gehölzen als der "Zielbaumarten", Aufnahme von Vorjahresschäden, falsche Berechnungen der tatsächlichen Schadensprozente, willkürliche "Missachtung" der vorgegebenen Schadensgrenzen durch die Möglichkeit der "abschließenden Gesamtwürdigung" - oder den verbürgten Ausspruch "so lange ich FoA-Ltr. bin ändert sich an der Stellungnahme für die Reviere X, Y und Z nichts!"
 
Registriert
22 Nov 2015
Beiträge
2.991
Komisch ist das schon!

Wenn ich als Landwirt versuche, meinen Acker frei von Unkraut und Ungeziefer zu halten, dann bin ich ein geldgeiles, naturzerstörendes Ars....och!

Wenn der Förster alles Wild, das einen Baum im Wald schädigen könnte auf einen "Minimalbestand" reduziert, dann ist das "Hege"

Grundsätzlich geht es bei beiden Dingen nur um eins: Geld!!

Denn dem Wald ist es egal, ob ein Baum krumm wächst oder einen Zwiesel hat - nur dem Förster nicht! Und um Missverständnissen vorzubeugen - meine Betriebsfläche ist ca. 1/3 Wald - ich kenne also durchaus die Problematik!

Wenn der Staatsforst jetzt schon ankündigt, den Abschuss erhöhen zu wollen, obwohl laut letztem Verbissgutachten sowohl der Forst als auch alle angrenzenden Reviere im "grünen" Bereich sind, dann habe ich dafür wenig Verständnis! Da fehlt der Grund für die angekündigte Maßnahme...

Aber nun zum Thema Hase:
Wenn ich die Hasen in meinem Revier so bejagen würde, daß die Buchen unverbissen wachsen können, dann müsste ich praktisch jeden Hasen erlegen! In einem Feldrevier mit eingestreuten Waldinseln (ca. 20% Anteil an der Fläche) wechseln die Hasen eben regelmäßig in den Wald. Gerade im Winter bei kaltem Wind sitzen sie eben in den Brombeeren.

Gleichzeitig gehen aber allgemein die Hasenbesätze seit Jahren massiv zurück und es wird schon mit der roten Liste argumentiert - wo liegt nun die Lösung?

Zaunbau????
 
Registriert
18 Mrz 2018
Beiträge
882
Guten Morgen Herr Diplomwaldlehrer,
es ist immer wieder erfrischend zu lesen, wenn ein fremder Förster, der weder mich, noch Revier, noch Umstände kennt, die Welt erklärt.:)
Das könnten doch auch, die mit mir befreundeten Förster vor Ort tun, machen Sie aber nicht!
Aber vielen Dank für die Weitergabe Eures Patentrezepts gegen und für Alles, Pulver und Blei.
Was wäre Waldbau doch einfach, ohne die ignoranten "Bauernjäger";-)
Tatsächlich bin ich der Meinung, viele Reviere wären ohne Jagd besser dran als mit der aktuellen Jagdpraxis. Dann würde zwar gar nichts mehr geschossen werden, trotzdem würde der Bestand vermutlich zurückgehen. Warum? Durch kontinuierliche Fütterung wird in vielen Revieren die obere Grenze, an der die Population ohnehin schon steht nochmals angehoben. Durch die Jäger wird vielerorts das Wild nicht weniger sondern mehr! Ja, natürlich nicht überall, aber ich fürchte die Jagd wie sie heute ist wird in der Bevölkerung nicht mehr lange akzeptiert bleiben.
Ich habe -nebenbei bemerkt- auch schon die Erfahrung machen müssen, dass nicht überall die Förster so zeitgemäß denken wie der Herr @Diplomwaldschrat, nur weil du mit einigen Förstern befreundet bist heißt das also nicht, dass bei dir alles richtig läuft!
P.S. Dass du mir nicht glaubst, dass ich bei jedem zweiten Ansitz schieße nehme ich mal als Kompliment.:roll:

@Diplomwaldschrat: Gut gesprochen! Ich fürchte nur deine Aussagen werden hier von allem von Leuten gehört, die nicht verstehen wollen.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

es ist immer wieder erfrischend zu lesen, wenn ein fremder Förster, der weder mich, noch Revier, noch Umstände kennt, die Welt erklärt.:)

Sorry, aber DU hast auch keine Ahnung, was bei @DWS oder mir oder ... los ist und gibst Deinen Patent-Senf dazu ab. :roll:

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
6 Mrz 2018
Beiträge
570
Vor 40 Jahren war es der "saure Regen", der einen Teil der Förster zum Kochen und Überlaufen brachte. Heute sind es Rehe, Hasen et alt..

Wer ein Feindbild braucht, wird es finden!

Die vor Jahrzehnten gezeigten "Musterbilder" der Sauren-Regen-Wälder ohne Nadeln und Blätter lassen sich heute in Natura nicht mehr finden.

Wer aber nach wie vor den glorreichen, einer raschen Umtriebszeit geschuldeten, Fichtenmonokulturen nachtrauert, und jetzt ganz auf Öko eine möglichst dichte Naturverjüngung haben möchte, dem sei ins Stammbuch geschrieben, dass Wild und Wald schon seit ewigen Zeiten zusammengehören. Auch ganz ohne Förster!

Jede Generation Förster hat ihre Vordenker und Meinungsmacher. :roll:

Wobei ich zu bedenken gebe, dass nachfolgende Generationen selbst unumstößlich scheinende Lehrmeinungen über den Haufen werfen und warfen und lediglich ein Kopfschütteln für die Denkweise der "Altvorderen" aufbrachten.

Für mich ist es daher "nur" ein Zeichen der Zeit, was heute von so manchen "Forststrategen" von sich gegeben wird.

Die nächste oder übernächste Generation der Förster wird sich wahrscheinlich genauso an die Stirn tippen ob der "alten" Ansichten und Meinungen, wie wir es heute über vergangenes tun.

Gut, dass langsam wachsende Bäume über alles erhaben sind..... :twisted:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
104
Zurzeit aktive Gäste
326
Besucher gesamt
430
Oben