Neue Verbiss-Untersuchung

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Ja, natürlich nicht überall, aber ich fürchte die Jagd wie sie heute ist wird in der Bevölkerung nicht mehr lange akzeptiert bleiben.

Genaus das wird passieren, wenn ALLE so viel schießen würden wie der Forst!

Dann sieht der Spaziergänger eben keine Rehe mehr in den Feldern stehen! Was glaubst Du, wie lange es dauern wird, bis dann die ersten massiven Vorwürfe aus den "Medien" kommen, welche dann auch noch auf aufnahmebereiten Nährboden fallen?

Bei mir laufen viele Wanderwege durchs Revier und ich werde oft von Spaziergängern angesprochen, das sie gerade hier und dort Rehe haben äsen sehen. Gerade jetzt habe ich noch einige Sprünge mit mehr als 10 Tieren im Revier. Und wenn dann Spaziergänger auf 150 - 200 Meter an diesen Sprüngen in den Zwischenfruchtfeldern vorbei gehen können, dann ist das durchaus auch positiv zu sehen.

Aber für so was fehlt eben so manchem "Wildtiermanager" das Verständnis...:evil:
 
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@Joe: Er versteht es nicht und will es auch nicht verstehen!
Ich versuch es nochmal: Wenn Du auf lokaler Fläche (wenige ha IM Wald, Verbissene Verjüngungsfläche) jeden Hasen erlegst, der Dir vors Rohr läuft hast Du weniger Verbiss, weniger Stress mit dem Förschter, weniger Ärger mit dem Waldbesitzer und brauchst WENIGER Rehe schießen. Wenn Du Dich hinstellst und sagst: Ätschi Bätschi! Is aber HASENVerbiss! da brauch ich garnix machen! und zudem brauch ich dafür auch keinen Wildschaden bezahlen, weil das Bundesjagdgesetz das nicht vorsieht!!! Dann werden Dir irgendwann Waldbesitzer und Förschter bei nächster Gelegenheit (ob berechtigt oder nicht) ordentlich vors Schienbein treten.
Aus den selben Gründen soll es z.B. auch Jäger geben, die im Sommer den ein oder anderen Dachs im Getreide auf die Schwarte legen. Das müssten Sie nicht, sie WOLLEN aber den Grundbesitzern helfen.

Aber natürlich ist es viel einfacher, sich auf Hasenverbiss versteifen und sich einen Grinsen...

... Gefechtsfeld-Lyrik ...


Verständnisfrage: WESHALB muss ich, wenn ich "jeden Hasen erlege, der mir vors Rohr läuft", WENIGER Rehe schießen???

Und ich muss mich gar nicht vor den Förschter stellen und "Ätschi, Bätschi" sagen, der einfache und emotionslose Hinweis auf die gesetzlichen Regelungen in Sachen Wildschadenersatz hat nicht das geringste mit der von Dir unterstellten Gehässigkeit zu tun!
Wenn mir von Waldbesitzerseite in vernünftigem, gegenseitigem Umgang miteinander signalisiert wird, dass irgendwo ein bestimmter Handlungsdruck besteht, so bin ich gerne bereit, im Rahmen der Notwendigkeiten einzuschreiten; ich bin jedoch grundsätzlich Vertragspartner auf Augenhöhe und kein Befehlsempfänger!
 
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Nein. @Äsungsfläche fordert etwas von anderen Foristi, was er selber nicht einhält. @DWS macht das nicht.

Joe
 
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Wieder einmal bestätigen die Förster jedes Vorurteil.

Keine Jagd mehr im Wald wäre besser?
Was hältst du davon man würde die Förster zum Teufel jagen und Waldwirtschaft lassen? Dem Wald ginge es besser und natürlicher wäre es sowieso.
Denn eins ist völlig klar, der deutsche Wald ist ziemlich robust, er hat bis jetzt alle Experimente der Forstwirtschaft der letzten 100 Jahre überstanden.
 
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ach Gottchen, was möchtest Du haben?

Fehlende Differenzierung der Verursacherwild- und/oder -tierart/en, Einbeziehung von Seitentriebverbiss, Einbeziehung von anderen Bäumen und Gehölzen als der "Zielbaumarten", Aufnahme von Vorjahresschäden, falsche Berechnungen der tatsächlichen Schadensprozente, willkürliche "Missachtung" der vorgegebenen Schadensgrenzen durch die Möglichkeit der "abschließenden Gesamtwürdigung" - oder den verbürgten Ausspruch "so lange ich FoA-Ltr. bin ändert sich an der Stellungnahme für die Reviere X, Y und Z nichts!"

Das sind keine Belege sondern Behauptungen.
 
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Ich frage mich nur immer wieder wie die Naturverjüngungen in den Nachbarländern Polen,Tschechien,Slowakei,Ungarn usw. so gut gedeihen?
Ach ja, da spricht das Rot und Rehwild ja eine andere Sprache.:roll:

Ich kann dir das nur aus der Sicht „meines“ Reviers in Rumänien sagen:
Wir jagen das so gut wie keine Rehe, und haben trotzdem keinen Verbiss.
Liegt wohl erstens an der Struktur des Waldes (kein Fichtenacker, halt), und zweitens haben wir Prädatoren, die das Rehwild „kurz“ halten.

Wir haben auch keine Schälschäden vom Rotwild. Sollte mal ein Baum geschält sein, so what?
 
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Vor 40 Jahren war es der "saure Regen", der einen Teil der Förster zum Kochen und Überlaufen brachte. Heute sind es Rehe, Hasen et alt..

Wer ein Feindbild braucht, wird es finden!

Die vor Jahrzehnten gezeigten "Musterbilder" der Sauren-Regen-Wälder ohne Nadeln und Blätter lassen sich heute in Natura nicht mehr finden.

Wer aber nach wie vor den glorreichen, einer raschen Umtriebszeit geschuldeten, Fichtenmonokulturen nachtrauert, und jetzt ganz auf Öko eine möglichst dichte Naturverjüngung haben möchte, dem sei ins Stammbuch geschrieben, dass Wild und Wald schon seit ewigen Zeiten zusammengehören. Auch ganz ohne Förster!

Jede Generation Förster hat ihre Vordenker und Meinungsmacher. :roll:

Wobei ich zu bedenken gebe, dass nachfolgende Generationen selbst unumstößlich scheinende Lehrmeinungen über den Haufen werfen und warfen und lediglich ein Kopfschütteln für die Denkweise der "Altvorderen" aufbrachten.

Für mich ist es daher "nur" ein Zeichen der Zeit, was heute von so manchen "Forststrategen" von sich gegeben wird.

Die nächste oder übernächste Generation der Förster wird sich wahrscheinlich genauso an die Stirn tippen ob der "alten" Ansichten und Meinungen, wie wir es heute über vergangenes tun.

Gut, dass langsam wachsende Bäume über alles erhaben sind..... :twisted:


Blabla.
Das Thema "Wildverbiss als Problem" zieht sich durch die ersten Forsteinrichtungswerke aus den 1830er Jahren bis heute. Als nix mit "Mode" oder "neue Sau durchs Dorf getrieben".
 
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Du meinst die Förster hatten schon immer ein Feindbild?

Könnte stimmen.:p
 
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Blabla.
Das Thema "Wildverbiss als Problem" zieht sich durch die ersten Forsteinrichtungswerke aus den 1830er Jahren bis heute. Als nix mit "Mode" oder "neue Sau durchs Dorf getrieben".

Naja, irgendein Thema und die darauf fußende Existenzberechtigung benötigt der Förster ja, oder....

Aber wie man sieht, hat man auch in knapp 190 Jahren kein Patentrezept gefunden! Und man eiert immer noch um angebliche Problemthemen herum, die eigentlich keine sind!

;-) :cheers:
 
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Blabla.
Das Thema "Wildverbiss als Problem" zieht sich durch die ersten Forsteinrichtungswerke aus den 1830er Jahren bis heute. Als nix mit "Mode" oder "neue Sau durchs Dorf getrieben".


Hatte vor kurzem ein Gespräch bezüglich dieses Themas. Der Vor-, Vor-, Vor,- Vorgänger des jetzigen Försters hat in seinem Wald damals genau sieben (!) Rehe geschossen. Die Bäume aus dieser Zeit werden jetzt geerntet um Platz für die Naturverjüngung zu machen. Jetzt schießt man auf die gleiche Fläche mehr als das 10fache!

Von einem Extrem in das nächste...
 
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Keine Jagd mehr im Wald wäre besser?
Was hältst du davon man würde die Förster zum Teufel jagen und Waldwirtschaft lassen? Dem Wald ginge es besser und natürlicher wäre es sowieso.
Wer aber nach wie vor den glorreichen, einer raschen Umtriebszeit geschuldeten, Fichtenmonokulturen nachtrauert, und jetzt ganz auf Öko eine möglichst dichte Naturverjüngung haben möchte, dem sei ins Stammbuch geschrieben, dass Wild und Wald schon seit ewigen Zeiten zusammengehören. Auch ganz ohne Förster!
Im Endeffekt wäre der Wald ganz ohne den Menschen besser dran. Wird sind auf den Wald angewiesen und nicht umgekehrt. Wir brauchen Forstwirtschaft und den gigantischen Holzbedarf unserer Gesellschaft du bedienen. Wenn nicht aus unseren Wäldern, wo soll es dann herkommen? Aus dem südamerikanischen Regenwald, wo ganze Tierarten für den Holzexport ausgerottet werden? Während alle auf den Förstern rumhacken übersehen sie, wo ihr Papier, ihr Brennholz oder ihre Möbel (wenn nicht grade von IKEA) herkommen. Ist es wirklich moralisch korrekter Holz aus Gegenden mit mehr als fragwürdiger Forstwirtschaft zu importieren als bei uns ein paar Rehe mehr zu erschießen?
Die Jäger waren es, die den Wolf ausgerottet haben und haben damit die Verantwortung übernommen, seinen Platz im Ökosystem einzunehmen. (Erst neulich habe ich wieder gehört, wie ein Jäger sein Tun so vor einer Grundschulklasse rechtfertigt, nur dass er nichts von der Ausrottung der Wölfe gesagt hat). Doch in genau dieser Aufgabe versagen die Jäger kläglich, teils aus mangelndem Willen, teils aus Inkompetenz. Ganz im Gegenteil: sie wehren sich sogar noch mit allen Mitteln gegen die Wiedereinwanderung des Wolfes. Von daher: Ja, der Wald wäre wahrscheinlich von Anfang an ohne Jäger besser dran gewesen! Die meisten Förster versuchen nur einen Interessensausgleich zwischen dem Ökosystem Wald und der Gesellschaft herzustellen. Diese Aufgabe obläge eigentlich auch der Jägerschaft. Doch die dient weder der Gesellschaft, noch dem Ökosystem sondern nur dem Wild.
 
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Lies seinen Post von 0805 nochmal ... :roll:

Joe

Mahlzeit, was ich da fordere, erschließt sich mir nicht, aber sei es drum.
Das schöne an der Öko-Bxnde ist, dass sie sich die Welt machen wie es gerade paßt. Wenn man keine Argumente mehr hat, dann haben eben alle mit mir befreundeten Forstkollegen keine Ahnung, vielleicht überschätzt sich der Erschrecker der Rehe auch nur etwas:biggrin:?
Vorschlag zur Güte: Macht ein eigenes Forum auf, z.B. "Erfinder der Forstwirtschaft", Öko Jagd-Leser voran, oder so ähnlich, da könnt Ihr Euch gegenseitig an den Schäl- und Verbißgeschichten aufgeilen, nebenbei auf die Futtermeister und jagdlichen Nichtkönner schimpfen, bis der Öko Spuk vorbei ist und Normalität einkehrt.
Ich treff heute Abend übrigens 2 befreundete Förster beim Jagdhornblasen und werde Beiden ein großes Bier spendieren, weil Sie so sind, wie Sie sind!

Horrido
 

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