Fütterungsverbot durch Behörde führt zu Leid bei Wildtieren

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Seien wir doch ehrlich. Das Wild soll sich den ökonomischen Interessen der verschiedenen Naturnutzer anpassen.

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2900718/

"Bei dem zusätzlichen Abschuss-Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Bludenz, der auf die Kritik von Bezirksjägermeister Manfred Vonbank stieß, gehe es um die Sicherung des Schutzwaldes (...)"

Die Flachlandtiroler hier schätzen die Situation anscheinend völlig falsch ein. Mit ökonomischen Interessen hat ein Schutzwald im (Hoch-)Gebirge nix zu tun, im Gegenteil, der kostet Geld:
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2814542/

So ein Schutzwald muss permanent verjüngt werden. Er wird künstlich in der Verjüngungsphase gehalten, damit er seine Funktion erfüllen kann. Der Anfall an verwertbaren Sortimenten hält sich dabei in engen Grenzen, außerdem ist die Holzbringung geländebedingt dermaßen teuer, dass jeder Eingriff zum Verlustgeschäft wird. Gefällte Bäume werden daher meist nicht konventionell genutzt, sondern als Querleger am Hang verbaut um die Bodenrauhigkeit zu erhöhen. Also nix von wegen "ökonomische Interessen", sondern eine notwendige Maßnahme, die verhindert, dass unsere lieben Gäste aus dem Norden von einer Lawine in ihren Betten geweckt werden.

Was hier schwerer wiegt, nämlich die Überhege mit dem Ziel jagdlicher Belustigung vs. der Sicherheit der Infrastruktur und der Bevölkerung, liegt ja wohl auf der Hand. Und das Wehklagen der Jägerschaft kann ich auch nimmer hören, hätten die Hirschzüchter vor ungefähr 30 Jahren auf die Zeichen der Zeit reagiert und mit dem Abschuss begonnen, dann müsste der Bestand jetzt keinen Hunger leiden. Die Situation ist nicht von heut auf morgen entstanden, das was jetzt passiert ist der Gipfel einer langen Geschichte jagdlicher Fehlentwicklungen.

Hier noch ein wenig Lektüre zur Situation des Schutzwaldes in Vorarlberg (Schutzwaldgipfel 2011):
https://www.tirol.gv.at/fileadmin/t...zwald/downloads/tagungsunterlagen-tschann.pdf

Auszug:
"Vorarlberg hat, um Wildschäden objektiv festzustellen, 1300 Stück Vergleichszaunpaare seit 1988 in den Wäldern installiert. Derzeit weisen lediglich 55% der Verjüngungsnotwendigen Flächen keine oder tragbare Wildschäden auf. Eine deutliche Verbesserung der Wildschadenssituation auf 70% tragbare Vergleichszaunergebnisse ist forststrategisch und mit der Jägerschaft übereinstimmend als Ziel bis 2018 festgeschrieben.

Leider machen wir seit 20 Jahren keine entscheidenden Schritte in Richtung dieses Zieles, das landeskulturelle Mindesterfordernis bez. der Wildschäden erfüllen immer noch 46% der Zäune nicht."




 
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Irgendwie werde ich nicht schlau aus meinen Vorpostern....

Denn ich habe das Verbot der Notzeitfütterung angesprochen. Und egal wie hoch oder niedrig der Wildstand ist, da wäre es angebracht einmal nachzudenken, was ein generelles Fütterungsverbot mit sich bringt. Und ich spreche ausdrücklich und ausschließlich nur von der Notzeitfütterung.

Wenn man dieses Bild aus der Fotostrecke des Beitrages http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2901197/ betrachtet, kommen mir Zweifel auf, ob die vorgehenden Schreiber meinen, dass es sich dabei um Populationen aus Schutzwäldern handelt, oder ganz einfach durch die hohe Schneelage des heurigen Winters kein natürliches Futter mehr ausgeschlagen werden kann, egal ob im Schutzwald oder sonstwo, egal ob hoher oder niedriger Wildbestand:

1520928793847_qbhk7s0d.jpg

Und bevor wir irgendwelche holländischen Verhältnisse haben, wo nicht nur einzelne Stücke verhungern, sollte sich jeder im Klaren sein, dass Notzeitfütterung nicht mit Mästung gleichzusetzen ist.

Und ich behaupte jetzt ganz frech, dass Kontrollzäunungen im Schutzwaldbereich nur im Sommer aussagekräftig sind, denn bei hohen Schneelagen zieht das Wild generell in tiefere Lagen. ;-)
 
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...
So ein Schutzwald muss permanent verjüngt werden. Er wird künstlich in der Verjüngungsphase gehalten, damit er seine Funktion erfüllen kann ...
... die primäre Funktion ist dabei die Mehrung und Erhaltung der Planstellen der Forstbürokratie. :lol:

Ja und wie konnten sich die Schutzwälder nach der letzten Eiszeit seit ca. 10.000 Jahren in den Alpen nur entwickeln, obwohl es gar keine selbsternannten fichtengrünen Terminalknospenwächter, aber jede Menge "pöse" Knospenbeisser gab ?
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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...

Ja und wie konnten sich die Schutzwälder nach der letzten Eiszeit seit ca. 10.000 Jahren in den Alpen nur entwickeln, obwohl es gar keine selbsternannten fichtengrünen Terminalknospenwächter, aber jede Menge "pöse" Knospenbeisser gab ?

a) gab es eben nicht jede Menge böser Knospenbeißer, weil es die Umweltbedingungen gar nicht zu ließen. Das kam erst mit dem Hegegedanken.

b) ist die Reperatur deutlich aufwändiger als der Erhalt von Wäldern in diesen Lagen

und letztendlich war es - wenn es dann doch mal so kam c) vor 2000 Jahren - noch vor 200 Jahren relativ wurscht, ob eine Lawine oder ein Berghang ins Tal runter donnerte.
 
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Bei hohen Schneelagen zieht das Wild generell in tiefere Lagen

Das Wild, und ins Besondere das Rotwild, zieht im Winter eben NICHT in tiefere Lagen, weil es das aufgrund der Infrastruktur (Skipisten, Autobahnen usw) nicht mehr kann. Deshalb stehen die Rehe ja jetzt vorm Wohnzimmerfenster.

Der ursprüngliche Lebensraum des Wildes wurde über Jahrzente beschnitten und verkleinert, nur der Wildbestand, der wurde nicht auf ein dem Lebensraum angepasstes Maß reduziert, sondern - vorrangig durch die Winterfütterung - noch zusätzlich erhöht!!! Deshalb haben wir jetzt diesen Schlamassel.

"Der RW-Bestand ist von 1991 bis 2011 von 2.800 Stück auf 5.300 Stück gestiegen. Der Abschuss lediglich von 1.500 auf 3.000 Stück im Jahr. (...) Um 1800 gab es kein Rotwild mehr in Vorarlberg, das heißt die jetzt 200-jährigen Bann-und Schutzwälder haben in ihrer Jugendphase das Rotwild gar nicht gekannt."

Quelle https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/umwelt/wald/schutzwald/downloads/tagungsunterlagen-tschann.pdf


 
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a) gab es eben nicht jede Menge böser Knospenbeißer, weil es die Umweltbedingungen gar nicht zu ließen. Das kam erst mit dem Hegegedanken.
b) ist die Reperatur deutlich aufwändiger als der Erhalt von Wäldern in diesen Lagen
und letztendlich war es - wenn es dann doch mal so kam c) vor 2000 Jahren - noch vor 200 Jahren relativ wurscht, ob eine Lawine oder ein Berghang ins Tal runter donnerte.
Pauschalbehauptungen wie immer ohne wirkliche Belege :

- Das Verbreitungsgebiet z.B. der Gemsen war früher wesentlich grösser als heute.
- Die Wildbestände wurden um 1850 herum massiv zusammengeschossen, wie viel früher wirklich da war, konnte mir noch kein fichtengrüner Temrinalknospenwächter wirklich fundiert sagen.
- Die heute so gehypte Weisstanne wurde durch die "Forstwirtschaft" selbst in vielen Bereichen stark dezimiert bis ausgerottet.
- Viele der sog. Schutzwaldsanierungsbiete und Schutzwaldsanierungsflächen befinden sich in Bereichen, in den seit Jahrtausenden nachweislich überhaupt kein Wald im heute "angestrebten" Sinn gewachsen ist - nämlich auf steilen, warmen und trockenen Südseiten. Das sind heute sogar oft gesetzlich geschützte Offenlandbiotope (und die natürlichen Wintereinstände von Gemsen und Steinböcken), die von der Forstpartie jetzt fachlich völlig absurd plötzlich unbedingt zwangsaufgeforstet werden sollen - gegen jede Vernunft und mit einer ungeheuren Geldverschwendung, denn da wird sich nie dauerhaft ein normaler Wald entwickeln können.

- Bei vielen Schutzwaldsanierungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen ist unterhalb überhaupt keine Infrastruktur vorhanden, die geschützt werden müsste.

- Und statt oberhalb künstlich den Hang zu verbauen und vergeblich zwangsaufzuforsten, wäre es bei wirklichen Gefahrenstellen oft weit effektiver, die Strasse mit einer Lawinengalerie zu ertüchtigen, dann könnte man sich oberhalb den ganzen Unsinn ersparen.


http://fs2.directupload.net/images/141229/8c27dovw.gif

8c27dovw.gif

Bayerischer Alpenraum.
Blau : Schutzwaldsanierungsgebiete
Grün : Schutzwaldsanierungsflächen


Der ganze Schutzwaldmythos ist zum grossen Teil einfach ein für den Steuerzahler irrsinnig teures und ineffektives Planstellenprogramm.
Und bei der seit mindestens 30 Jahren betriebenen "Schutzwaldsanierung" handelt es sich in weiten Teilen um erfolglosen Aktionismus mit beschämend geringen "Ergebnissen", gerade auch in den Bereichen, bei denen der Staatsforst als Grundeigentümer alle Möglichkeiten hat.

Das ständige Gejammere über das Wild dient nur dazu, von den Misserfolgen dieser fachlich verfehlten Ideologie abzulenken.
 
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Noch so ein Flachlandtiroler-Irrglaube. Das Wild, und ins Besondere das Rotwild, zieht im Winter eben NICHT in tiefere Lagen, weil es das aufgrund der Infrastruktur (Skipisten, Autobahnen usw) nicht mehr kann. Deshalb stehen die Rehe ja jetzt vorm Wohnzimmerfenster.

Der ursprüngliche Lebensraum des Wildes wurde über Jahrzente beschnitten und verkleinert, nur der Wildbestand, der wurde nicht auf ein dem Lebensraum angepasstes Maß reduziert, sondern - vorrangig durch die Winterfütterung - noch zusätzlich erhöht!!! Deshalb haben wir jetzt diesen Schlamassel.

"Der RW-Bestand ist von 1991 bis 2011 von 2.800 Stück auf 5.300 Stück gestiegen. Der Abschuss lediglich von 1.500 auf 3.000 Stück im Jahr. (...) Um 1800 gab es kein Rotwild mehr in Vorarlberg, das heißt die jetzt 200-jährigen Bann-und Schutzwälder haben in ihrer Jugendphase das Rotwild gar nicht gekannt."

Quelle https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/umwelt/wald/schutzwald/downloads/tagungsunterlagen-tschann.pdf




Herzkreuzl ist Praktiker und wohnt auch 600 Meter ( Einzelgehöft), der wird wohl wissen was er schreibt,
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Pauschalbehauptungen wie immer ohne wirkliche Belege :

- Das Verbreitungsgebiet z.B. der Gemsen war früher wesentlich grösser als heute.
Verbreitungsgebiet und Wilddichte sind zwei paar Stiefel. Natürlich war aber auch das Verbreitungsgebiet größer, weil der der Mensch noch lange nicht so große Flächen für sich beansprucht hat.
- Die Wildbestände wurden um 1850 herum massiv zusammengeschossen, wie viel früher wirklich da war, konnte mir noch kein fichtengrüner Temrinalknospenwächter wirklich fundiert sagen.
Schau Dir halt mal zu Vergleich Wildbestände in Vergleichbaren Lebensräumen ohne Hegebemühungen an (z.B. Kaukasus)
- Die heute so gehypte Weisstanne wurde durch die "Forstwirtschaft" selbst in vielen Bereichen stark dezimiert bis ausgerottet.
z.T. richtig. Und nun? Weglassen, weil se früher keiner wollte?
- Viele der sog. Schutzwaldsanierungsbiete und Schutzwaldsanierungsflächen befinden sich in Bereichen, in den seit Jahrtausenden nachweislich überhaupt kein Wald im heute "angestrebten" Sinn gewachsen ist - nämlich auf steilen, warmen und trockenen Südseiten. Das sind heute sogar oft gesetzlich geschützte Offenlandbiotope (und die natürlichen Wintereinstände von Gemsen und Steinböcken), die von der Forstpartie jetzt fachlich völlig absurd plötzlich unbedingt zwangsaufgeforstet werden sollen - gegen jede Vernunft und mit einer ungeheuren Geldverschwendung, denn da wird sich nie dauerhaft ein normaler Wald entwickeln können.
Nenn mal Zahlen, wie viele. Meines Wissens bewegen sich die Flächen unter 10%. Wie viele Flächen sind einfach nur geschädigt und können sich regenerieren?

- Bei vielen Schutzwaldsanierungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen ist unterhalb überhaupt keine Infrastruktur vorhanden, die geschützt werden müsste.
Was ist mit Nutzflächen? Muss es ein Grundstückseigentümer hinnehmen, dass seine Flächen abhauen?
- Und statt oberhalb künstlich den Hang zu verbauen und vergeblich zwangsaufzuforsten, wäre es bei wirklichen Gefahrenstellen oft weit effektiver, die Strasse mit einer Lawinengalerie zu ertüchtigen, dann könnte man sich oberhalb den ganzen Unsinn ersparen.
Das wird man bei wirklichen Gefahrenstellen auch machen, weil man da die Zeit nicht hat. Schutzwald muss nicht immer erst saniert werden.




Bayerischer Alpenraum.
Blau : Schutzwaldsanierungsgebiete
Grün : Schutzwaldsanierungsflächen
? Was ist der Unterschied? Es gibt im Schutzwald Sanierungsflächen, ja.

Der ganze Schutzwaldmythos ist zum grossen Teil einfach ein für den Steuerzahler irrsinnig teures und ineffektives Planstellenprogramm.
Und bei der seit mindestens 30 Jahren betriebenen "Schutzwaldsanierung" handelt es sich in weiten Teilen um erfolglosen Aktionismus mit beschämend geringen "Ergebnissen",
Was wäre Dein Weg?
gerade auch in den Bereichen, bei denen der Staatsforst als Grundeigentümer alle Möglichkeiten hat.

Wie unterscheiden sich die Ergebnisse auf Staatsgrund und auf Privatgrund? Insbesondere in Hinblick dadrauf, das der Großteil der Sanierungsflächen Staatswald sind.

Das ständige Gejammere über das Wild dient nur dazu, von den Misserfolgen dieser fachlich verfehlten Ideologie abzulenken.

Richtig!! nur welcher...
 
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Das Wild, und ins Besondere das Rotwild, zieht im Winter eben NICHT in tiefere Lagen, weil es das aufgrund der Infrastruktur (Skipisten, Autobahnen usw) nicht mehr kann. Deshalb stehen die Rehe ja jetzt vorm Wohnzimmerfenster.

Der ursprüngliche Lebensraum des Wildes wurde über Jahrzente beschnitten und verkleinert, nur der Wildbestand, der wurde nicht auf ein dem Lebensraum angepasstes Maß reduziert, sondern - vorrangig durch die Winterfütterung - noch zusätzlich erhöht!!! Deshalb haben wir jetzt diesen Schlamassel.

"Der RW-Bestand ist von 1991 bis 2011 von 2.800 Stück auf 5.300 Stück gestiegen. Der Abschuss lediglich von 1.500 auf 3.000 Stück im Jahr. (...) Um 1800 gab es kein Rotwild mehr in Vorarlberg, das heißt die jetzt 200-jährigen Bann-und Schutzwälder haben in ihrer Jugendphase das Rotwild gar nicht gekannt."

Quelle https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/umwelt/wald/schutzwald/downloads/tagungsunterlagen-tschann.pdf



Tja, was sagt mir das? Innerhalb von 20 Jahren hat sich zwar der Bestand nicht verdoppelt, dafür wurde aber der Abschuss verdoppelt.

Ich gehe von einem hochgegriffenen Idealzuwachs von einem Drittel des Bestandes aus. Also 1.767 Stuck pro Jahr.

Rechnerisch ergibt Bestand und Zuwachs somit eine Summe von 7.067 Stk. Rotwild. Davon wird der Abschuss von 3.000 Stk. abgerechnet. Bleiben nur mehr 4.067 Stk. im Bestand über.

Wenn ich dieses Zahlenspiel fortsetze seit dem Jahr 2011 (aus dem der von Dir zitierten Vortrag des Lafodi), na, was bleiben mir dann im Jahr 2018 wohl für Stückzahlen beim Bestand über?


Z.B. Abschussplanerfüllung 2017/18:
https://www.vorarlberg.at/pdf/abschussplanerfuellung16_.pdf

oder da: https://www.vorarlberg.at/pdf/jagdwesen2016.pdf

Wenn ich mir diese Zahlen ansehe, ist man in Vorarlberg gerade dabei das Rotwild gegen NULL zu reduzieren!!!
 
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Pauschalbehauptungen wie immer ohne wirkliche Belege :
- Das Verbreitungsgebiet z.B. der Gemsen war früher wesentlich grösser als heute.
Verbreitungsgebiet und Wilddichte sind zwei paar Stiefel. Natürlich war aber auch das Verbreitungsgebiet größer, weil der der Mensch noch lange nicht so große Flächen für sich beansprucht hat.
Auf steilen (Süd)hängen haben erwachsene Gemsen praktisch keine natürlichen Feinde und kommen dort seit tausenden von Jahren vor, deshalb ist die versuchte gebietsweise Ausrottung an ganzen Bergstöcken im Rahmen der sog. "Schutzwaldsanierung" insbesondere bei einer FFH-V-Art völlig inakzeptabel und fachlich falsch.

Schau Dir halt mal zu Vergleich Wildbestände in Vergleichbaren Lebensräumen ohne Hegebemühungen an (z.B. Kaukasus)
Im Kaukasus gibt es keinen Unsinn im Stil der sog. "Schutzwaldsanierung".
Und wie hoch ist denn im Kaukasus Deiner Ansicht nach die "natürliche" Wilddichte ?
Übrigens waren Jagd und Wilderei im Kaukasus so verbreitet, dass Kaukasus-Bergwisent und Kaukasus-Elch ausgerottet wurden.

- Die heute so gehypte Weisstanne wurde durch die "Forstwirtschaft" selbst in vielen Bereichen stark dezimiert bis ausgerottet.
z.T. richtig. Und nun? Weglassen, weil se früher keiner wollte?
Vielleicht nicht einfach alle 20 Jahre von einem forstideologischen Extrem ins andere verfallen.
Und vielleicht auch mit dem immer noch praktizierten Buchen-Ringeln aufhören, denn die Buche gehört auch zu einem richtigen (Berg)Mischwald, ist wenig verbissanfällig und bildet in manchen Bereichen natürlicherweise sogar die Waldgrenze.

- Viele der sog. Schutzwaldsanierungsbiete und Schutzwaldsanierungsflächen befinden sich in Bereichen, in den seit Jahrtausenden nachweislich überhaupt kein Wald im heute "angestrebten" Sinn gewachsen ist - nämlich auf steilen, warmen und trockenen Südseiten. Das sind heute sogar oft gesetzlich geschützte Offenlandbiotope (und die natürlichen Wintereinstände von Gemsen und Steinböcken), die von der Forstpartie jetzt fachlich völlig absurd plötzlich unbedingt zwangsaufgeforstet werden sollen - gegen jede Vernunft und mit einer ungeheuren Geldverschwendung, denn da wird sich nie dauerhaft ein normaler Wald entwickeln können.
Nenn mal Zahlen, wie viele. Meines Wissens bewegen sich die Flächen unter 10%. Wie viele Flächen sind einfach nur geschädigt und können sich regenerieren?
Meiner Ansicht nach sind es mehr als 10%, und diese Flächen, die sich allein schon von den natürlichen Standortverhältnissen her nicht für eine Zwangsaufforstung eignen, verursachen besonders hohe Kosten bei maximaler Erfolglosigkeit.

- Bei vielen Schutzwaldsanierungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen ist unterhalb überhaupt keine Infrastruktur vorhanden, die geschützt werden müsste.
Was ist mit Nutzflächen? Muss es ein Grundstückseigentümer hinnehmen, dass seine Flächen abhauen?
Bei (Hoch)Gebirgen ist Ersosion ein ganz normaler Prozess, die Reliefenergie tendiert physikalisch immer zu einer Reduzierung und es entstehen Mittelgebirge bzw. Hügellandschaften.
Wald ist offensichtlich nicht dazu geeignet, z.B. Bergstürze oder Hangrutschungen zu verhindern.
Und Bodenabtrag kann auch durch einen Bewuchs mit Gräsern, Stauden oder verschiedenen Gehölzen vermieden werden.
Teilweise propagiert die Forstwirtschaft ja sogar selbst das Abholzen von steilen Hängen, weil das Gewicht der Bäume selbst wieder als Gefahr für Rutschungen bewertet wird.


- Und statt oberhalb künstlich den Hang zu verbauen und vergeblich zwangsaufzuforsten, wäre es bei wirklichen Gefahrenstellen oft weit effektiver, die Strasse mit einer Lawinengalerie zu ertüchtigen, dann könnte man sich oberhalb den ganzen Unsinn ersparen.
Das wird man bei wirklichen Gefahrenstellen auch machen, weil man da die Zeit nicht hat. Schutzwald muss nicht immer erst saniert werden.
Es gibt Beispiele im bayerischen Alpenraum, wo seit Jahrzehnten mit enormem Aufwand aber geringen Ergebnissen am Hang herumgedoktort wird, anstatt unten die Strasse mit einer einfachen Lawinengalerie zu schützen.


Bayerischer Alpenraum.
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Grün : Schutzwaldsanierungsflächen
? Was ist der Unterschied? Es gibt im Schutzwald Sanierungsflächen, ja.
Wirklich lustig, dass Du als Förster nicht den Unterschied zwischen Schutzwaldsanierungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen kennst.
-> Nachschulung ! ;-)
Und dann gibt es übrigens auch noch Schonzeitaufhebungsgebiete, und zwar alles kunterbunt durcheinander ...

Der ganze Schutzwaldmythos ist zum grossen Teil einfach ein für den Steuerzahler irrsinnig teures und ineffektives Planstellenprogramm.
Und bei der seit mindestens 30 Jahren betriebenen "Schutzwaldsanierung" handelt es sich in weiten Teilen um erfolglosen Aktionismus mit beschämend geringen "Ergebnissen",
Was wäre Dein Weg?
Mehr Geduld und eine Unterstützung der natürlichen Wiederbewaldung über natürliche Sukzession, anstatt sofort wieder die vermeintlichen Hauptbaumarten künstlich zu pflanzen und von heute auf morgen einen theoretischen Klimaxwald erzwingen zu wollen, der dort ev. so normalerweise auch gar nicht wachsen würde.
Z.B. hat sich gezeigt, dass die Vogelbeere auf Windwurf- oder Borkenkäferkalamitätsflächen sehr dichte Bestände bilden kann, trotz der Anwesenheit von Schalenwild.
Das ist ganz offensichtlich an entsprechenden Standorten die natürliche Abfolge der Wiederbewaldung, die schon immer ganz ohne Forstbürokratie funktioniert hat.

gerade auch in den Bereichen, bei denen der Staatsforst als Grundeigentümer alle Möglichkeiten hat.
Wie unterscheiden sich die Ergebnisse auf Staatsgrund und auf Privatgrund? Insbesondere in Hinblick darauf, das der Großteil der Sanierungsflächen Staatswald sind.
Der Staatswald ist in der Realtät nicht besser, höchstens bei der Selbstbeweihräucherung.
Ich kenne Vegetationsgutachten, bei denen Staatswaldflächen hinsichtlich Verbiss schlechter (mit der schlechtest möglichen Bewertung überhaupt) abschneiden als benachbarter Privatwald.

Wem gehören jetzt wohl diese Flächen ?: :lol:

"... Besondere Brennpunkte sind nach Angaben des Ministers der Hagenberg im Landkreis Miesbach, der Fahrenberg am Walchensee sowie die Weißwand und der Antoniberg im Berchtesgadener Land. ..."
http://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2016/141374/

Die Verlautbarungen des jeweils zuständigen Ministers bei Pflichtterminen wie "Jubiläen" der sog. "Schutzwaldsanierung" haben übrigens schon regelrecht etwas tragikomisches an sich.
Da werden mit den immer gleichen Phrasen Durchhalteparolen verbreitet, während man sich bei Ortsterminen dann meist eher lückiges Gestrüpp ansieht, das mit enormem finanziellen Aufwand zwangsaufgeforstet wurde und angeblich irgendwann mal den Berg aufhalten soll ...

Beispiele :

"... Seit 30 Jahren hat sich der Freistaat die Sanierung der Schutzwälder in der bayerischen Alpenregion zur besonderen Aufgabe gemacht. ..."

"... Forstminister Helmut Brunner hat nun eine positive Bilanz des bayerischen Schutzwald-Sanierungsprogramms gezogen ...."
(wie immer, ja was soll er denn auch sonst machen, bei über 100 Millionen Euro verpulverten Steuergeldern :lol: ...)

"... Rund 85 Millionen Euro hat der Freistaat dafür investiert, weitere 20 Millionen Euro haben die Bayerischen Staatsforsten seit 2005 für vorbeugende Pflegemaßnahmen im Schutzwald erhalten. ..."

"... Für die Schutzwaldsanierung ist nach den Worten des Ministers allerdings „ein langer Atem“ notwendig ..."

"... „Was wir heute anpflanzen ist daher Daseinsvorsorge für die Zukunft“ ..."

"... Von den rund 150.000 Hektar Schutzwald in Bayern können seinen Worten zufolge rund zehn Prozent die Schutzfunktionen nicht oder nur teilweise sicherstellen ..."
-> Dann gäbe es ja auf 90% der Waldfläche in den bayerischen Alpen kein Wildproblem, das ist ja ganz was neues ?!

"... Die Sanierung sei zudem eine Daueraufgabe, weil aufgrund des Klimawandels – durch Stürme, Waldbrände oder Käferbefall – immer wieder Flächen hinzukommen. ..." -> Die Planstellen sind also gesichert.

"... Das in Hochlagen ohnehin langsame Wachstum dürfe nicht auch noch durch den Verbiss von Reh, Hirsch oder Gams verzögert oder schon nach kurzer Zeit beendet werden ..."

-> das würde konsequent die Ausrottung des Schalenwildes bedeuten, also Wald ohne Wild.

"... Das gewährleistet Fachkompetenz, Ortsnähe und Schlagkraft für den gesamten bayerischen Alpenraum ..."

"... die Finanzierung erfolgt überwiegend aus dem Staatshaushalt. ..."


Die gleichen Phrasen kann der dann zuständige Minister auch zum 50-jährigen "Jubiläum" der sog. "Schutzwaldsanierung" im Jahr 2036 wieder in seine Pressemitteilungen und Festreden einbauen, bis dahin werden sich die dafür ausgegebenen Steuergelder auf 250 Millionen oder noch mehr summieren ... :lol:
 
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Auf steilen (Süd)hängen haben erwachsene Gemsen praktisch keine natürlichen Feinde und kommen dort seit tausenden von Jahren vor, deshalb ist die versuchte Ausrottung im Rahmen der sog. "Schutzwaldsanierung" insbesondere bei einer FFH-V-Art völlig inakzeptabel und fachlich falsch.
Ab wann redest Du von einer Ausrottung? Wenn eine Art auf 1ha fehlt? auf 100ha? auf 1000ha? Ich kenn niemanden, der die Gams ausrotten will

Im Kaukasus gibt es keinen Unsinn im Stil der sog. "Schutzwaldsanierung".
Warum wohl...??
Und wie hoch ist denn im Kaukasus Deiner Ansicht nach die "natürliche" Wilddichte ?
Geringer als im Alpenraum 1970, das reicht. Es gibt nette Untersuchungen aus Urwaldartigen Regionen entlang des kaspischen Meeres mit Zahlen von 1-3 Stücken wiederkäuendem Schalenwildes/100ha - unter besseren Klimatischen Verhältnissen. Gut, vielleicht auch leergewildert.
Übrigens waren Jagd und Wilderei im Kaukasus so verbreitet, dass Kausaus-Bergwisent und Kaukasus-Elch ausgerottet wurden.
Gut recherchiert. Ein Schicksal, das viele Große Pflanzenfresser, die leicht zu erlegen sind, mit ihnen Teilen. Willst Du jetzt sagen, dass die Jagd da was gebracht hat, oder wie?

Vielleicht nicht einfach alle 20 Jahre von einem forstideologischen Extrem ins andere verfallen.
Und vielleicht auch mit dem Buchen-Ringeln aufhören, denn die Buche gehört auch zu einem richtigen (Berg)Mischwald, ist wenig verbissanfällig und bildet in manchen Bereichen natürlicherweise sogar die Waldgrenze.

Extreme sind immer schice. Natürlich gehört die Buche zum Bergmischwald. Sie kann aber in gewissen Situationen auch überhand nehmen. Dann kanns auch sein, dass man Sie zugunsten andere Arten einbremsen muss. Einen pauschalen Weg hin zur verTeufelung der Buche kann ich nicht erkennen.

Meiner Ansicht nach sind es mehr als 10%, und diese Flächen, die sich allein schon von den natürlichen Standortverhältnissen her nicht für eine Zwangsaufforstung eignen, verursachen besonder hohe Kosten bei maimaler Erfolglosigkeit.

Das ist Deine Ansicht. Natürlich sind die schwierigen Verhältnisse auch am teuersten. Ob Sie aber zwangsweise sinnlos sind, steht auf einem anderen Blatt.

Bei (Hoch)Gebirgen ist Ersosion ein ganz normaler Prozess, die Reliefenergie tendiert physikalisch immer zu einer Reduzierung und es entstehen Mittelgebirge bzw. Hügellandschaften.
Wald ist offensichtlich nicht dazu geeignet, z.B. Bergstürze oder Hangrutschungen zu verhindern.
Und Bodenabtrag kann auch durch einen Bewuchs mit Gräsern, Stauden oder verschiedenen Gehölzen vermieden werden.
Teilweise propagiert die Forstwirtschaft ja sogar selbst das Abholzen von steilen Hängen, weil das Gewicht der Bäume selbst wieder als Gefahr für Rutschungen bewertet wird.

Natürlich wird es immer Erdbewegungen geben. Es gibt aber auch Erdbewegungen, welche klar aufgrund der sich veränderten Vegetation resultieren. Und da kann man sehr wohl was machen. Da spielen selbstredend alle Pflanzen mit rein. Gras allein hält aber nicht viel. Bei Schnee sogar das Gegenteil.



Es gibt Beispiele im bayerischen Alpenraum, wo seit Jahrzehnten mit enormem Aufwand aber geringen Ergebnissen am Hang herumgedoktort wird, anstatt unten die Strasse mit einer einfachen Lawinengalerie zu schützen.
Wenn das so ist, was sagt der Rechnungshof? Dem muss das ja ins Auge fallen...



Wirklich lustig, dass Du als Förster nicht den Unterschied zwischen Schutzwaldsanierungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen kennst.
-> Nachschulung ! ;-)
Richtig.

Mehr Geduld und eine Unterstützung der natürlichen Wiederbewaldung über natürliche Sukzession, anstatt sofort wieder die vermeintlichen Hauptbaumarten künstlich zu pflanzen und von heute auf morgen einen theoretischen Klimaxwald erzwingen zu wollen, der dort ev. so normalerweise auch gar nicht wachsen würde.
Z.B. hat sich gezeigt, dass die Vogelbeere auf Windwurf- oder Borkenkäferkalamitätsflächen sehr dichte Bestände bildet, trotz der Anwesenheit von Schalenwild.
Das ist ganz offensichtlich an entsprechenden Standorten die natürliche Abfolge der Wiederbewaldung, die schon immer ganz ohne Forstbürokratie funktioniert hat.

Die Anwesenheit des Schalenwildes wird auch weiterhin gegeben sein. Die Frage ist: Wie viel Geduld bei wie viel Schalenwild?


Der Staatswald ist in der Realtät nicht besser, höchstens bei der Selbstbeweihräucherung.
Ich kenne Vegetationsgutachten, bei den die Statswaldflächen hinsichtlich Verbiss schlechter (mit der schlechtest möglichen Bewertung überhaupt) abschneiden als benachbarter Privatwald.
Wem gehören jetzt wohl diese Flächen ?: :lol:

Natürlich! Gibt's aber auch sehr oft andersrum...



"... Besondere Brennpunkte sind nach Angaben des Ministers der Hagenberg im Landkreis Miesbach, der Fahrenberg am Walchensee sowie die Weißwand und der Antoniberg im Berchtesgadener Land. ..."
http://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2016/141374/

Die Verlautbarungen des jeweils zuständigen Ministers bei Pflichtterminen wie "Jubiläen" der sog. "Schutzwaldsanierung" haben übrigens schon regelrecht etwas tragikomisches an sich.
Da werden mit immer den gleichen Phrasen Durchhalteparolen verbreitet, während man sich bei Ortsterminen dann meist eher lückiges Gestrüpp ansieht, das mit enormem finanziellen Aufwand zwangsaufgeforstet wurde und angeblich irgendwann mal den Berg aufhalten soll ...

Beispiele :

"... Seit 30 Jahren hat sich der Freistaat die Sanierung der Schutzwälder in der bayerischen Alpenregion zur besonderen Aufgabe gemacht. ..."

"... Forstminister Helmut Brunner hat nun eine positive Bilanz des bayerischen Schutzwald-Sanierungsprogramms gezogen ...." (wie immer, ja was soll er denn auch sonst machen, bei über 100 Millionen Euro verpulverten Steuergeldern :lol: ...)

"... Rund 85 Millionen Euro hat der Freistaat dafür investiert, weitere 20 Millionen Euro haben die Bayerischen Staatsforsten seit 2005 für vorbeugende Pflegemaßnahmen im Schutzwald erhalten. ..."

"... Für die Schutzwaldsanierung ist nach den Worten des Ministers allerdings „ein langer Atem“ notwendig ..."

"... „Was wir heute anpflanzen ist daher Daseinsvorsorge für die Zukunft“ ..."

"... Von den rund 150.000 Hektar Schutzwald in Bayern können seinen Worten zufolge rund zehn Prozent die Schutzfunktionen nicht oder nur teilweise sicherstellen ..." -> Dann gäbe es ja auf 90% der Waldfläche in den bayerischen Alpen kein Wildproblem, da sist ja ganz was neues ?!
"... Die Sanierung sei zudem eine Daueraufgabe, weil aufgrund des Klimawandels – durch Stürme, Waldbrände oder Käferbefall – immer wieder Flächen hinzukommen. ..."

"... Das in Hochlagen ohnehin langsame Wachstum dürfe nicht auch noch durch den Verbiss von Reh, Hirsch oder Gams verzögert oder schon nach kurzer Zeit beendet werden ..." würde konsequent Ausrottung des Schalenwildes bedeuten, also Wald ohne Wild.
"... Das gewährleistet Fachkompetenz, Ortsnähe und Schlagkraft für den gesamten bayerischen Alpenraum ..."

"... die Finanzierung erfolgt überwiegend aus dem Staatshaushalt. ..."


Die gleichen Phrasen kann der dann zuständige Minister auch zum 50-jährigen "Jubiläum" der sog. "Schutzwaldsanierung" im Jahr 2036 wieder in seine Pressemitteilungen und Festreden einbauen, bis dahin werden sich die dafür ausgegebenen Steuergelder auf 250 Millionen oder noch mehr summieren ... :lol:

Sehr viele Interpretationen von Dir. Inkl. Wald ohne Wild.
 
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552
Tja, was sagt mir das? Innerhalb von 20 Jahren hat sich zwar der Bestand nicht verdoppelt, dafür wurde aber der Abschuss verdoppelt (...)
Du vergisst bei der Rechnung, dass sich in den letzten Jahrzenten der Lebensraum des Wildes und damit die Umweltkapazität nochmal massiv gewandelt hat. Neben tatsächlichen Flächenverlusten durch Skigebiete uä sorgen die ganzen ****aten Variantenfahrer und Paragleiter usw. dafür, dass die Flächen, die tatsächlich noch fürs Wild im Winter nutzbar wären, noch weiter zusammenschrumpfen. Ohne die Winterfütterung sind manche Alpentälern fürs RW mittlerweile wohl wirklich unbewohnbar gemacht worden, das ist wohl so und ich finds auch nicht toll.

Darüber hinaus bin ich voll bei dir, ich wünsch auch keinem Lebewesen den Hungertod und brächte es als direkt Betroffener kaum übers Herz, "mein" Wild verhungern zu lassen. Aus meiner Sicht sollte man umso mehr dafür Sorge tragen, dass die Bestände auf ein Niveau runtergehen das ein Überleben weniger, aber dafür gesunder Individuen ohne die schützende Hand des Menschen ermöglicht.

Man müsst eigentlich mal hergehen und erheben, wieviel nutzbare Fläche an halbwegs ungestörtem Lebensraum dem Rotwild noch ganzjährig zur Verfügung steht. Dann hätte man einen Anhaltswert und wüsste ungefähr worauf man sich einstellen muss (Falls jemand zu diesem Thema Studien kennt -> bitte posten oder pn tät mich interessieren. Danke!).
 
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...
Wenn das so ist, was sagt der Rechnungshof? Dem muss das ja ins Auge fallen...
...
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Ich habe gerade mal im GIS die Flächen mit bestehenden Waldweiderechten und die Schutzwaldsanierungsflächen im bayerischen Alpenraum miteinander verschnitten.
Ergebnis : Auf 2.826 ha überschneiden sich Waldweiderechte und sog. "Schutzwaldsanierungsflächen", dort darf also im zu "sanierenden" Schutzwald munter mit Vieh beweidet werden ... :lol:

Zur Einordnung der Grössenordnung :
Laut Pressemitteilung des bayerischen Forstministers Brunner vom 2. August 2016 ist nach mehr als 30 Jahren sog. "Schutzwaldsanierung" (und zugegebenen Kosten von mehr als 100 Millionen Euro) doch tatsächlich angeblich "Auf rund 1.000 Hektar ... der Wald bereits so herangewachsen, dass dort nur noch gelegentliche Pflegemaßnahmen notwendig sind. ..." (bis im nächsten schneereicheren Winter der Schnee die uralten Lawinenstreifen wieder ordentlich ausräumt) :-D
http://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2016/141374/

Bei Schonzeitaufhebungsverordnungsgebieten und Schutzwaldsanierungsflächen ist die Situation ähnlich, da muss ich nur noch ein paar Digitalisierungsfehler in den offiziellen Shapedateien beheben, bevor eine Verschneidung möglich ist.
Wo also Gemsen ganzjährig bekämpft werden, darf im Sommer das Vieh die zu "sanierenden" Flächen ganz legal abweiden ...

Wir werden mit dem Rechnungshof reden müssen ... :twisted:
 
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