Heute (13.3.18) im WDR Familie Wolf – Gefährliche Nachbarn? - Doku, D 2017, 45 Min.

S

scaver

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Der Wolf ist kein gefährlicher Nachbar, nur der Mensch, der damit nicht richtig ungeht oder umgehen darf ist gefährlich, sowohl für sich selbst als auch für andere. Ich bin nicht für die Ansiedelung des Wolfes, aber gefährlich ist was anderes. sca
 
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Gefährlich wird es wenn das "Lalala Wolfi wilkommen" sich mit dem "emotionalen Wissen" aus "Avatar" mischt...
Aber gut - selbst schuld.

Einem Kollegen wurden von seinem! Hund die Arme zerbissen.
3 Jahre alt, alles Gut, Folgsam, etc. - jetzt Unterarmamputation.

Da soll irgendwer das "KURTI- Märchen" des WDR zum entspannen (ernst)nehmen?!


[h=1][/h]
 
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Naja, in beiden Sendungen wurde eigentlich alles gesagt, was gesagt werden mußte. Man hat es nur etwas außergewöhnlich gewichtet.

Auch der heulende Nabu-Mensch hat letztendlich gesagt, man hätte keine Chance, falls so ein Tier doch einmal die Entscheidung treffen sollte, anzugreifen. Das wurde aber etwas unter den Teppich gekehrt.

Daß die Wölfe im Gehege nicht angreifen, wenn der "Leitwolf" mit Gästen das Revier betritt, ist weitestgehend klar. das unterwürfige Verhalten haben sie dem Betreiber gegenüber gezeigt, nicht den Gästen.

Es wurde in beiden Beiträgen auch gesagt, der Wolf greift keine gesunden Alttiere an, sondern nur Jungtiere und kranke Alttiere.
Gleichzeitig gehen erwachsene Menschen mit Begleitung ins Gehege und anschließend davon aus, daß sie von sich auf unbegleitete Kinder schließen könnten.

Interessant wäre, was passieren würde, wenn sich ein einzelnes kleines Kind oder eine einzelne alte Frau mit Rollator jeweils ohne den Betreiber in dem Gehege aufhalten würden.
Und warum war der Betreiber im Gehege dabei? Wenn das so sicher ist, könnte man doch auch ohne ihn rein.
Aber da war auch ihm wohl das Risiko etwas zu groß. Ich denke, der Gehegebetreiber hat hier der Allgemeinheit einen Bärendienst erwiesen.
Und warum gilt ein Wolf, der nicht fliehen könnende Schafe angreift, als verhaltensauffällig?
Beutegreifer sind Oportunisten. Die greifen das an, was nach ihrer Sicht am leichtesten zu erlegen ist. Auch das wurde so in den Sendungen kommuniziert.
Von mir aus mag es ja sein, daß Wölfe keine erwachsenen Menschen angreifen, vor allem, wenn sie sich in Gruppen bewegen. Das kann ich genausowenig beurteilen, wie die hohe Zahl der Wolfsexperten, die in ihrem Leben wahrscheinlich noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen haben.

In der ersten Sendung hieß es an einer Stelle, "von hundert Nutztieren wird in der Lausitz gerade mal eines gerissen." Das würde bedeuten, daß jeder Schäfer zwischen drei und 15 Tiere pro Jahr an die Wölfe verliert. Rangar hat in der Folgesendung daraus gemacht: "Wie Sie gehört haben, handelt es sich bei nur einem Prozent der von Wölfen gerissenen Tiere um Nutztiere." Dieser Satz ist erstens falsch und zweitens wäre er wissenschaftlich gar nicht belegbar, weilkein Mensch weiß, wieviele Wildtiere überhaupt von Wölfen gerissen werden. Kann man ihm hier unterstellen, das bewußt so falsch formuliert zu haben?

Die Tatsache, daß bisher noch nichts passiert ist, quasi als wissenschaftlichen Beweis anzusehen, daß es auch in Zukunft so bleiben wird, finde ich auch durchaus faszinierend.

Zwei Dinge, die in den Sendungen gesagt wurden, sollten die Wolfskuschler besonders bedenken:

1.: Angefütterte Wölfe verlieren die Scheu und können gefährlich werden
2.: Der Wolf wird sein Revier bis aufs Blut gegen andere Wölfe verteidigen.

zu 1.: Ja, das glaube ich auch
zu 2.: Was ist mit Hunden?

Was ist mit Hybriden? Selbst wenn das, was über Wölfe gesagt wurde, stimmen sollte, hielte ich Hybriden für deutlich gefährlicher.

Naja, wenigstens hat man über uns keine bösen Worte verloren.

Manchmal denke ich, wir sollten das einfach so laufen lassen. Wenn sie recht haben ist es gut und wenn nicht, bin ich auf die Ausreden gespannt.
Um die Rehe und Sauen geht es mir nicht. Da könnte ich mich mit den Wölfen arangieren.

Interessant war die Aussage der einen Dame, der Mensch wolle wieder mehr von der wilden, rauhen Natur erleben und der Wolf stehe eben als Sinnbild dafür.
In ABS-ESP-ASR-Airbaggesicherten Zeiten, in denen mir die Helikoptermamis schon vernichtende Blicke zuwerfen, wenn ich ohne Helm mit dem Fahrrad an der Schule vorbeifahre, träumt der berufsbetroffene, aufs Land ausgesiedelte Durchschnitssgroßstadtgrüne von der rauhen Natur und dem Recht des Stärkeren, während er die Klageschrift wegen des zu laut krähenden Hahnes des Nachbarn verfaßt.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil
 
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..... Rangar hat in der Folgesendung daraus gemacht: "Wie Sie gehört haben, handelt es sich bei nur einem Prozent der von Wölfen gerissenen Tiere um Nutztiere." Dieser Satz ist erstens falsch und zweitens wäre er wissenschaftlich gar nicht belegbar, weilkein Mensch weiß, wieviele Wildtiere überhaupt von Wölfen gerissen werden. Kann man ihm hier unterstellen, das bewußt so falsch formuliert zu haben?....

Nur ganz kurz dazu... Du täuscht dich. Die Prozentangabe von ca 1% Nutztiere in der genutzten Biomasse ist durch unzähligste Untersuchen von Kotproben wissenschaftlich nachgewiesen.

Jetzt geht es aber ins Bett.
Grüße
 
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........
In ABS-ESP-ASR-Airbaggesicherten Zeiten, in denen mir die Helikoptermamis schon vernichtende Blicke zuwerfen, wenn ich ohne Helm mit dem Fahrrad an der Schule vorbeifahre, träumt der berufsbetroffene, aufs Land ausgesiedelte Durchschnitssgroßstadtgrüne von der rauhen Natur und dem Recht des Stärkeren, während er die Klageschrift wegen des zu laut krähenden Hahnes des Nachbarn verfaßt.

In diesem Sinne,

Waidmannsheil

Sämtlichst off topic, trotzdem interessant. Bei uns war es genau umgekehrt. Da haben die alteingesessenen Nachbarn auf dem Dorf so regiert. O-Ton:„ ...Hühner seien ja in Ordnung, aber ein Hahn müsse nun wirklich nicht sein.." War uns aber egal. :biggrin: Also so klischeebehaftet ist auch das Leben auf dem Dorf nicht. ;-)
 
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Nur ganz kurz dazu... Du täuscht dich. Die Prozentangabe von ca 1% Nutztiere in der genutzten Biomasse ist durch unzähligste Untersuchen von Kotproben wissenschaftlich nachgewiesen.

Mag sein. Der Aussagegehalt dieser wissenschaftlichen Untersuchungen wird jedoch im Zeitablauf variieren. Je mehr der Wolf in besiedelte Gebiete mit Nutztierhaltung vordringt - und das muss er mit wachsender Population - desto höher wird der Anteil gerissener Nutztiere ausfallen.

Diese Studie http://www.wolf-sachsen.de/de/biologie-und-lebensweise/ernaehrung/34-art-nahrungsanalyse
geht sogar von < 0,2% Biomasse Nutztiere an der Nahrung aus. Sogar der Anteil der Haustiere an der Nahrung ist fast viermal so hoch.

Interessant wäre bei solchen Analysen die Entwicklung im Zeitablauf. Insbesondere die Werte aus "neu erschlossenen" Wolfsgebieten. Denn die zeigen näherungsweise die künftige Entwicklung und nicht die Vergangenheit.
 
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Die Studien mit den Nahrungsanalysen sind doch total relativ, und genau zu lesen.

Es gibt auch ähnliche Untersuchungen zur Rabenkrähe. Die frisst sinngemäss auch nur 1 % Vogeleier an ihrer Gesamtnahrung.

Problem: Vogeleier gibt es nur im Frühjahr für eine begrenzte Zeit. Auf 12 Monate gerechnet, wird die Zahl in der Gesamtnahrung dann kleiner. Im Winter , Herbst und Spätsommer gibt es nunmal keine Vogeleier.
Und dem letzten Paar Kiebitze und Uferschnepfen auf einer Fläche ist es egal , wenn ihre Eier nur 1 % der Nahrung der dortigen Rabenkrähen sind. Weg ist weg.

Wenn der Schäfer seine jahrelang aufgebaute Zuchtherde in einer Nacht verliert, bestenfalls von einer gefährdeten Haustierrasse, ist es ihm auch egal, wenn seine Schafe nur 0,1 % der Gesamtnahrung der dortigen Wölfe waren.
Wird die Herde der Deichschafe dezimiert, welche das Gras kurz halten , und den Boden verdichten, ist sogar die Allgemeinheit betroffen. Waren zwar nur 0,1 % der Gesamtnahrung der dortigen Wölfe , nur wenn der Deich bricht, ist das den Absaufenden auch egal.
 
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Nur ganz kurz dazu... Du täuscht dich. Die Prozentangabe von ca 1% Nutztiere in der genutzten Biomasse ist durch unzähligste Untersuchen von Kotproben wissenschaftlich nachgewiesen.

Jetzt geht es aber ins Bett.
Grüße

Durch "unzähligste" Kotproben.:biggrin: Mein Held.
Und natürlich haben sich die alteingesessenen bei dir über den Hahn aufgeregt, wie sollte es auch anders sein. Wird aber nur in 1% der Fälle so sein. Weiß ich aus 37 Jahren Erfahrung auf dem Sektor Dorf.
Zu deiner obigen Milchmädchenrechnung bzw. dem "Nachweiß" von "unzähligsten" Kotproben was auf jede Menge wirkliche Erfahrung schließen lässt sei gesagt das die Nutztierhalter wohl mit dem 1% Nutztier in den Kotproben leben könnten aber nicht mit den 10 anderen toten oder schwer verletzten Tieren nach einem Wolfsangriff.
DAS ist das Problem der Nutztierhalter. Und das ist leider nicht in den Kotproben ersichtlich, mögen es auch noch so viele sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Die Studien mit den Nahrungsanalysen sind doch total relativ, und genau zu lesen.

Es gibt auch ähnliche Untersuchungen zur Rabenkrähe. Die frisst sinngemäss auch nur 1 % Vogeleier an ihrer Gesamtnahrung.

Problem: Vogeleier gibt es nur im Frühjahr für eine begrenzte Zeit. Auf 12 Monate gerechnet, wird die Zahl in der Gesamtnahrung dann kleiner. Im Winter , Herbst und Spätsommer gibt es nunmal keine Vogeleier.
Und dem letzten Paar Kiebitze und Uferschnepfen auf einer Fläche ist es egal , wenn ihre Eier nur 1 % der Nahrung der dortigen Rabenkrähen sind. Weg ist weg.

Wenn der Schäfer seine jahrelang aufgebaute Zuchtherde in einer Nacht verliert, bestenfalls von einer gefährdeten Haustierrasse, ist es ihm auch egal, wenn seine Schafe nur 0,1 % der Gesamtnahrung der dortigen Wölfe waren.
Wird die Herde der Deichschafe dezimiert, welche das Gras kurz halten , und den Boden verdichten, ist sogar die Allgemeinheit betroffen. Waren zwar nur 0,1 % der Gesamtnahrung der dortigen Wölfe , nur wenn der Deich bricht, ist das den Absaufenden auch egal.

Das ist genau das Problem der Wahrnehmung. 1% ist relativ wenig, für den Betroffenenen aber viel. Bei angenommenen 450 Wölfen mit den postulierten 6kg Tier je Wolf und Tag (stand mein ich im Vortrag über die Wölfe im TruPl Allentsteig) wären das 27kg Nutztier je Tag... Also sagen wir mal pauschal drei Schafe die Woche, also 150 Schafe im Jahr... könnte sogar hinkommen, oder?;-)
 
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Bemerkenswert fande ich in der Sendung Quarks und Co die Aussage, dass für Deutschland eine Obergrenze von ca. 4.000 Wölfen prognostiziert wird. Diese würde 2023, 2024 erreicht.

Stand 2018: ca. 700 Stück.
 
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Bemerkenswert fande ich in der Sendung Quarks und Co die Aussage, dass für Deutschland eine Obergrenze von ca. 4.000 Wölfen prognostiziert wird. Diese würde 2023, 2024 erreicht.

Stand 2018: ca. 700 Stück.


Die rechnen mit 30% Zuwachs pro Jahr. Anfang 2018 haben wir geschätzte 700 Wölfe. Also haben wir in 7 Jahren: 700 x 1,3 (hoch 7) = 4.392 Wölfe
Die 30% Zuwachs berücksichtigen schon, dass viele Welpen nicht durchkommen, sonst wären es 2024 deutlich mehr Wölfe.

Gut, dass die Wölfe sich bislang nicht wie Schwarzwild vermehren, sonst hätten wir 700 x 4 (hoch 7) = 11.468.800 Wölfe im Jahr 2024 :sad:
 

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