Blei in Geiern?

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Nachdem reihenweise Nymphensittiche starben, weil sie an der Bleibeschwerung von Gardinen geknabbert hatten, ergab eine Versuchsreihe:
Die Aufnahme eines einzigen 3mm-Schrotkorns ist für Nymphensittiche in der Regel ohne Behandlung mit EDTH tödlich.

Eine solche Versuchsreihe mit Geiern ist wohl nicht möglich.

muss heissen: EDTA.

Ein sog. Chelatbildner, der Blei bindet, so dass es ausgeschieden werden kann.
 
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@ Theresites et al.

Nicht das was falsch rüberkommt: ich kenne die Toxikologie von Blei und bin deshalb auch absoluter "Bleifreifan" auf der Jagd (auch da die Geschosse jagdlich befriedigen) - ich will nur darauf verweisen, daß der immer wieder geäußerte Hinweis, Jäger würden ja Bleischrote aufnehmen und würden trotzdem vergleichbar alt wie Nichtjäger deshalb nicht für die Ungiftigkeit von Blei in der Nahrung spricht, da es darauf ankommt, ob Blei in resorbierbarer Form Vorliegt.

Bleischrote werden in der absoluten Mehrzahl der Fälle beim Menschen im Appendix abgelagert, inkrustieren, und werden dadurch nicht resorbiert - im Gegensatz z.B. von Wasservögeln, die gleichartige Schrote aufnehmen und an Bleivergiftung verenden, da Ihr Muskelmagen mit Steinchenbesatz (Je nach Federvieh: oder mit starker Muskulutar mit harter Oberfläche oder mit anderen, harten Inghaltsstoffen, die Blei zerreiben können und unter dem Einfluß starker Sekrete aus dem Drüsenmagenteil)
Und sicherlich werden in besonderen Fällen - Spitzkantigkeit der Bleipartikel, Entzündungen im Darm, Übermaß an Bleikugeklaufnahme wie in dem Literaturbeispiel mit den Kindern, die eine Menge pure Kugeln aufgenommen hatten usw. - auch Vergiftungen zu berichten sein. Dennoch: die Masse der im Sektionsmaterial von Menschen (Jäger) gefundenen Schrote führte zu keiner Vergiftung.

Zu@ Mohawk:
Literatur zur vergleichenden Morphologie und Funktion Mensch - Federvieh und innerhalb der Vögel.
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/s...UDISS_derivate_000000000936/02_kap2.pdf?hosts=
Das Verhältnis Muskel-/Reibemagen zu Drüsenmagen und die resultierende Wirkung auf Zerkleinerung und Resorptionsmöglichkeit von Nahrung variiert natürlich je nach Nahrungsaufnahme zwischen Fleischfressenden, Körnerfressenden, Insektenfressenden und Weichfrüchteessenden Vögel - klares Evolutionäres Ergebnis. Das Zweimagensystem kommt bei allen vor, und bei allen werden ganz harte bis ganz weiche Partikel aufgenommen. Zu Deiner Frage nach Literatur speziell ob Akzidentell mit den Beutetieren und deren harten Bestandteile (Zähne, Knochensplitter, Chitinstücke, Reste von Pflanzenschalen) oder durch selektives Suchen wie bei den Körnerfressern und den Entenartigen kann ich Dir nicht dienen. Gleiches gilt, ob starke chemische Dissoziatoren oder mechanische Wirkungen bei den einzelnen Vogelarten überwiegen. Ich hatte es während Studium und Beruf mehr mit den Säugern.
 
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Zu@ Mohawk:
Literatur zur vergleichenden Morphologie und Funktion Mensch - Federvieh und innerhalb der Vögel.
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/s...UDISS_derivate_000000000936/02_kap2.pdf?hosts=
Das Verhältnis Muskel-/Reibemagen zu Drüsenmagen und die resultierende Wirkung auf Zerkleinerung und Resorptionsmöglichkeit von Nahrung variiert natürlich je nach Nahrungsaufnahme zwischen Fleischfressenden, Körnerfressenden, Insektenfressenden und Weichfrüchteessenden Vögel - klares Evolutionäres Ergebnis. Das Zweimagensystem kommt bei allen vor, und bei allen werden ganz harte bis ganz weiche Partikel aufgenommen. Zu Deiner Frage nach Literatur speziell ob Akzidentell mit den Beutetieren und deren harten Bestandteile (Zähne, Knochensplitter, Chitinstücke, Reste von Pflanzenschalen) oder durch selektives Suchen wie bei den Körnerfressern und den Entenartigen kann ich Dir nicht dienen. Gleiches gilt, ob starke chemische Dissoziatoren oder mechanische Wirkungen bei den einzelnen Vogelarten überwiegen. Ich hatte es während Studium und Beruf mehr mit den Säugern.




Zu Fragestellung der Aufnahme bzw Vorhandensein von Gastrolithen nicht nur bei pflanzenfressenden Vögel, sondern auch bei carnivoren Vögeln werde ich wohl mal
Prof. Lierz (https://www.uni-giessen.de/fbz/fb10/institute_klinikum/klinikum/kvraf/mitarbeiter/lierz) befragen müssen; der sollte es definitiv wissen!
Vögel waren während des Studiums ebenfalls nie so richtig mein Ding, außer natürlich auf dem Teller!
Da gab und gibt es für mich auch heute noch im Job durchaus interessantere Tierarten!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Dann gib mal Laut, wenn du ihm zum Thema etwas entlocken konntest. Frag ihn bitte auch nach seiner Einschätzung der Blei-Resorptionsfähigkeit der carnivoren Vögel/Greifvögel falls er bei diesen keine Gastrolithen am Werke sieht.
 
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Nachdem reihenweise Nymphensittiche starben, weil sie an der Bleibeschwerung von Gardinen geknabbert hatten, ergab eine Versuchsreihe:
Die Aufnahme eines einzigen 3mm-Schrotkorns ist für Nymphensittiche in der Regel ohne Behandlung mit EDTH tödlich.

Eine solche Versuchsreihe mit Geiern ist wohl nicht möglich.
Nymphensittiche hier anzuführen ist doch unfair.
Nymphensittiche zählen nämlich nicht, die haben doch bekanntermassen viiieeeeel stärkere Verdauungssäfte als Geier & Co. .... :twisted:
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest

Jupp. Etwas trügerisch ist der Hinweis auf den Bleigehalt im Wildfleisch. Da wird nämlich auf Maximalwerte verwiesen, nicht auf den breiten Schnitt, der ziemlich unauffällig ist. Gerade bei mit Schrot erlegten Tieren, können die tatsäch deutlich von den übrigen Lebensmitteln abweichen.

Anhang anzeigen 60784

Quelle: https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/...m_bericht_2016.pdf?__blob=publicationFile&v=4
 
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Wer hat wann Fütterungsversuche mit Blei angestellt und konkret nachgewiesen, bei welcher Menge oral aufgenommenen metallischen Bleis Vögel das Zeitliche segnen? In unserem Fall Enten und Adler?

Da ich mittlerweile felsenfest davon überzeugt bin, dass ein Großteil der universitären Forschung staatlichen Dogmen folgt und zwar in freiwilligem, vorauseilendem Gehorsam, meine Eltern selbst Wissenschaftler waren und ich deshalb meine, ein klein wenig Einblick zu haben, was die Geldgeber der Drittmittel oder Institute hören und lesen wollen, also da frag ich mich doch, warum wir meinen, nicht auch hier für dumm verkauft zu werden? Einem Volk, das glaubt, dass bei 8.760 h, die ein Jahr hat, Wind und Sonne der Hochtechnologie und dem Kühlschrank jederzeit genug Strom liefern, dem verkaufe ich alles und glaube selbst nichts.

Wo sind die vielen toten Kolkraben, die meinen Aufbruch fraßen, als ich noch mit Blei jagte? Erst S&B TM, dann Norma Vulkan, dann AccuBond, jetzt seit 5 Jahren GMX und TTSX? Ich bin der einzige Jäger weit und breit, der bleifrei jagt und der Großteil unserer Reviere ist Naturschutzgebiet. Ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der an Bleivergiftung verstorbene Rabenvögel thematisiert, kennt und eine Vergiftung dank Jagdmunition nachweisen kann. Ich finde auch keine. Weder bei mir noch in den Nachbarrevieren, die alle bestens ausgebildete Vorsteher haben, wird sowas verloren gebracht. Komisch, oder? Und jetzt, meine Herren, bitte ich um Falsifikation aus dem Elfenbeinturm.:twisted:

Bin ein paar Tage nicht da. Schau dann wieder rein und werde mich freuen, was zu lernen.
 

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