Bürokraten

Registriert
23 Mai 2013
Beiträge
3.670
Komme gerade von der Fördermittel-Schulung Landwirtschaftsamt. "Im Zuge des Kampfes gegen die Ausbreitung der ASP, bla bla bla bla wird auf die
flächengenaue Darstellung der Bejagungsschneißen im Mais verzichtet". Großes, hörbares Aufatmen im Saal, leichtes Hallo. Im weiteren die Ausgleichs-
zahlungen für benachteiligte Gebiete, (ca. ein Drittel der Fömi); "auf das flächengenaue Herausrechnen der Bejagungsschneißen in Mais darf nicht verzichtet
werden!" Unglauben, mittleres Getöse, Unsicherheit bei der Referentin. Dazu zur Erklärung, seit vor einigen Jahren ein Ministeriumsmitarbeiter durch ein paar
flapsige Bemerkungen aufgefallen ist, finden diese Schulungen bei uns in Räumen statt, bei denen der Referent nahe am Notausgang steht, widerborstige
Bauern, widerborstige.
Perdix sollte sich mal die Vorgaben beim Greening für die verschiedenen Bienen-Blühflächen ansehen! Experten über Experten

La wohnhaft inTh
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
wer wirklich etwas für Natur und Wild tun möchte, macht das ohne Förderung auf seinen Flächen, einen ha dürfte jeder wirtschaftende Betrieb überhaben und den übers Revier verteilt, dann kann man schon ein paar Streifen machen.
Keine Fördermittel, aber keine blödsinnigen Kontrollen, keine Saatgutvorschriften, keine Zeitvorgaben, sondern nur so, wie es den wildlebenden Tieren förderlich ist.

Horrido
 
Registriert
23 Mai 2013
Beiträge
3.670
Äsungsfläche, damit hast du sicherlich recht. Mit diesen Fördermitteln soll aber die Masse gelenkt werden, da sind manche Ansätze schlicht dämlich.

La

Als Nachsatz nochmal, die Erleichterung über die Vereinfachung kam von den Bauern, nicht von mir Jäger. Sie hat nur nicht lange angehalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Damit kann man nichts lenken, da die Vorgaben schlicht Dummzeug sind. Ich komme aus NDS, ein Freund, der immer versucht etwas für die Natur zu tun, hat mal die ganzen Fallstricke aufgelistet, von vorgeschriebenem Aussattermin über Mulchverpflichtungen, Sortenwahl in den Mischungen und und und Dünnschixx von Theoretikern erdacht und auch noch schlecht umgesetzt...
Experten halt, wir machen was wir möchten und wann wir möchten, ohne Klugschexxer!

Horrido
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.622
Das ist ja immer so. Die Theoretiker theoretisieren und die Praktiker müssen drunter leiden.

Ich hab mich letztens mit einem Landwirt und Jäger zufällig über Bejagungsschneisen unterhalten (BW) und der meinte - für mich auch logisch nachvollziehbar - dass ein sinnvoller Kompromiss sein könnte, die Fläche bis an den Waldrand voll zu nutzen, da der Wechsel von Wald ins Maisfeld eh zu schnell erfolge, um da ordentlich Strecke zu machen, und dafür dann im Feld selber Freiflächen zu lassen. Natürlich geht das für den Landwirt nicht ganz auf, wäre aber weniger schmerzhaft.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.238
wer wirklich etwas für Natur und Wild tun möchte, macht das ohne Förderung auf seinen Flächen, einen ha dürfte jeder wirtschaftende Betrieb überhaben und den übers Revier verteilt, dann kann man schon ein paar Streifen machen.
Keine Fördermittel, aber keine blödsinnigen Kontrollen, keine Saatgutvorschriften, keine Zeitvorgaben, sondern nur so, wie es den wildlebenden Tieren förderlich ist.

Horrido

So ist es! Wir boykottieren scho lange das Kulap, sprich die Heckenpflege. Die Bauern sagen: Du hältst uns bei der UNB den Rücken frei und wir machen.....Mit dem Frontlader entstehen herrliche Deckungen. Was reinwächst wird zurückgeschoben, Struktur bleibt, Winterdeckung noch besser. In diesem Jahr muss eine Buntbrache incl. Miscanthusinsel im Frühjahr runtergemulcht werden. Es ist zum K....!:evil:
Ein Biolandwirt der das nicht mitmachen wollte, hat uns 0,78 ha unentgeltlich überlassen, für die Wildhege mitten im Feld. Ich stelle keine Flächen zur Verfügung locke das Wild rein und mulche es tot. Er lässt auch seine Feldraine stehen...

Anhang anzeigen 60858

Feldrain wie er sein sollte...

Anhang anzeigen 60859

Mitten in der Pampa, die Miscanthusinsel ist richtig gut geworden, diese Aufnahme ist aus 2012, jedesmal randvoll mit Fasanen

Anhang anzeigen 60860

Total mit Segetalflora überwuchert schauen wir mal was in diesem Jahr rauskommt, da kommt auch ne Miscanthusinsel heuer rein.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
mit Miscanthus halten wir uns vornehm zurück. Ein befreundeter Landwirt hat eine knapp 10 ha große Fläche mit M im Nachbarrevier, das ist hier überwiegend Saueneinstand. Die brauche ich nicht in noch grösserer Zahl im NW-Revier.
Wir haben, im Nachhinein, das Glück über eine "Industriebrache" im Revier zu verfügen. Dort können wir für 1 Stck. küchenfertiges Wild jährlich ( und wir sind nicht kleinlich...) auf 25 ha veranstalten, was wir möchten. Altgrasflächen, Dornenverhaue wechseln sich mit Wildäckern ab. Ein Segen für ein Revier in einer Region ohne Viehhaltung, mit intensivem Ackerbau.
Wir pflanzen seit 25 Jahren jedes Jahr, mal Fichten für Fasanenremisen, mal Dornen, mal Wald, oder Wildobst und immer drillen wir Äsungsstreifen für Insekten und Wild ein. Ich bin kein Freund von geförderten Massnahmen, da ich dann Fachidxoten ins Revier bekomme, die jede Fichte verteufeln etc. brauch ich nicht.
Horrido
 
Registriert
23 Mai 2013
Beiträge
3.670
checkinthedark, das ist mir etwas zu sehr verallgemeinert. Klar sollte man sich genau überlegen welche Förderprogramme man nutzt,
aus dem Kulap habe ich mich auch schon länger verabschiedet. In manchen Gegenden und gerade bei kleineren Betrieben sind die
Fördermittel oft das, was nach viel Arbeit zum Schluss übrig bleibt.

Grüße La
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Es ist natürlich ein Unterschied, ob ich von meinen Flächen leben muß, oder Pächter einer Jagd bin, also meinem Hobby nachgehe. Hier gibt es schon lange keinen "kleinen" landwirtschaftlichen Betrieb mehr. Die wirtschaftenden Betriebe fangen hier bei ca. 200ha an, nach oben offen... aber gerade die grossen, teils sogar Jäger , kommen nicht drauf mal einen ha rauszunehmen, Nein einigen muß man sogar "auf die Finger hauen" weil sich nach der Bodenbearbeitung Schotter vom Weg auf der Fläche findet:evil: Aber gerade als Jäger kann man auch gestalten und Lebensräume verbessern, wenn man bereit ist sich dafür einzusetzen, ein wenig Geld und Muskelkraft zu investieren. Für mich ein wichtiger Teil meines jagdlichen Tuns.

Horrido
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.238
mit Miscanthus halten wir uns vornehm zurück. Ein befreundeter Landwirt hat eine knapp 10 ha große Fläche mit M im Nachbarrevier, das ist hier überwiegend Saueneinstand. Die brauche ich nicht in noch grösserer Zahl im NW-Revier.
Wir haben, im Nachhinein, das Glück über eine "Industriebrache" im Revier zu verfügen. Dort können wir für 1 Stck. küchenfertiges Wild jährlich ( und wir sind nicht kleinlich...) auf 25 ha veranstalten, was wir möchten. Altgrasflächen, Dornenverhaue wechseln sich mit Wildäckern ab. Ein Segen für ein Revier in einer Region ohne Viehhaltung, mit intensivem Ackerbau.
Wir pflanzen seit 25 Jahren jedes Jahr, mal Fichten für Fasanenremisen, mal Dornen, mal Wald, oder Wildobst und immer drillen wir Äsungsstreifen für Insekten und Wild ein. Ich bin kein Freund von geförderten Massnahmen, da ich dann Fachidxoten ins Revier bekomme, die jede Fichte verteufeln etc. brauch ich nicht.
Horrido

Wenn man weiß wo sie wohnen kann man sie auch effektiv bejagen, was aber bei 10 ha am Stück schlecht möglich ist. Die kleinen Flächen mit o,5 ha haben sowas wie einen "Kunstbauvergleich". Wenn die Sauen übers offene Feld müssen, dann zündet das..
Was die behördlichen Beratungen zum Thema Heckenpflege angeht, volle Zustimmung unsere Bauern machen auch nur ganz wenig. Nicht was sinnvoll ist zählt, sondern was man gut berechnen kann. Auch ich habe Fichten gepflanzt...

Anhang anzeigen 60880

...auch da gab es Zoff: "Okay wenn ich von Euren 22 Bussarden 21 runterschießen darf, dann pflanz ich was Ihr wollt, andernfalls müsst Ihr das schon mir überlassen." Dann war Ruhe. Ich bin unbequem. Aber beim Nester zählen gewinne ich immer gegen die Landschaftspfleger, dann ist gleich Ruhe.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
141
Zurzeit aktive Gäste
499
Besucher gesamt
640
Oben