Wolf und Mensch in Italien, direkter Kontakt und mehr

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Moin!

Erkläre du bitte einmal einem Almbauern von Angesicht zu Angesicht, dass er seine seit Generationen von seiner Familie bewirtschaftete Alm aufgeben muss, weil die Stadtbevölkerung sich auf seinem Land Großraubtiere wünscht. Jemand der seine Tiere hegt und pflegt, soll dabei zusehen wie diese teilweise lebendig angefressen und verstümmelt werden?
Das Wahlvolk, sprich die Stadtmenschen betreiben eine schleichende Enteignung auf Kosten der Landbevölkerung.

Er wird nicht enteignet, aber er muss realisieren, dass er auch von den Transferzahlungen der Städter lebt, die also auch ein Mitspracherecht haben. Verneint er das, streichen wir dem erstmal den Teil seiner Subventionen, den die Stadtmenschen erwirtschaften, streichen die Urlaube in den Bergregionen, die - bei angemessener Rissentschädigung - keine Wölfe dulden wollen und dann sehen wir ja, ob er weiter Bergbauer bleiben mag. :roll:

Wenn ja: seine Wahl. Ist o.k. "Aufstocken" geht ja auch. Wenn nein: beruflich Umsatteln ist kein Todesurteil.

Joe
 
A

anonym

Guest
Moin!



Er wird nicht enteignet, aber er muss realisieren, dass er auch von den Transferzahlungen der Städter lebt, die also auch ein Mitspracherecht haben. Verneint er das, streichen wir dem erstmal den Teil seiner Subventionen, den die Stadtmenschen erwirtschaften, streichen die Urlaube in den Bergregionen, die - bei angemessener Rissentschädigung - keine Wölfe dulden wollen und dann sehen wir ja, ob er weiter Bergbauer bleiben mag. :roll:

Wenn ja: seine Wahl. Ist o.k. "Aufstocken" geht ja auch. Wenn nein: beruflich Umsatteln ist kein Todesurteil.

Joe

Du bist so ein Armer.
In Südtirol leben die Bergbauern vom Nebenerwerb (oft Tourismus) und vorallem auch von den 50-60 Cent den Sie pro Kilo für die hochwertige Heumilch ausbezahlt bekommen. Nicht wegen der Transferzahlungen, sondern weil wir hier im Geschäft 1,29 bereit sind zahlen. Nimm das Auto fahr mal durchs Lesachtal über den Plöckenpass nach Udine und dann müsstest auch du verstehen was der Unterschied ist, ob man seine Bergbauern schützt oder nicht.
Stadtkinderromantik und halb, achwas Viertelwissen zu Wirtschaftskreisläufen und anscheinend auch zur Natur die den Menschen als Teil und nicht als Fremdkörper sieht, bringt dicht zu Rückschlüssen die nichts anderes Schmarrn sind.
Und der durchschnittsstadttrottel kommt nicht mehr wenn er vor den Wölfen angst hat, beim Bär wars bissher genau so. Wo der gesichtet wurde war in den Berggasthöfen immer viel Platz.


Gruss
 
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Moin!


...gibt es keine Subventionen aus der CAP? :roll: Kurzer check: natürlich fliesst da was. :cool:

leben die Bergbauern vom Nebenerwerb (oft Tourismus) und vorallem auch von den 50-60 Cent den Sie pro Kilo für die hochwertige Heumilch ausbezahlt bekommen. Nicht wegen der Transferzahlungen, sondern weil wir hier im Geschäft 1,29 bereit sind zahlen.

Aha. Also doch Geldzufluss von Außen. :roll: Wenn sie vom Tourismus leben ist DAS ihr Haupterwerb, nicht die LaWi. Und wenn bei Euch im Tal solche Preise erlöst werden gilt das nicht für den gesamten Alpenraum. Die Zahlen für die bayerischen Alpen, die das zuständige Ministerium publiziert hat, sind anders. Noch zwei Arbeiten zum Thema "Transferzahlungen" (und anderen) findest du hier und hier. Die sind etwas älter, an der Grundstruktur und Grundaussage hat sich aber nichts geändert. :roll:

Nimm das Auto fahr mal durchs Lesachtal über den Plöckenpass nach Udine und dann müsstest auch du verstehen was der Unterschied ist, ob man seine Bergbauern schützt oder nicht.

Wozu sollte man die schützen wollen? Also mehr schützen als andere Berufsgruppen? Mit welcher Berechtigung? Für die "sonstigen Leistungen"? Da wären wir wieder bei der Frage, ob DAS nicht auch anders günstiger geht. :roll:

Stadtkinderromantik

Sorry, aber Romantik hat da von meiner Seite aus garnichts mit zu tun. :lol:

Und der durchschnittsstadttrottel kommt nicht mehr wenn er vor den Wölfen angst hat, beim Bär wars bissher genau so. Wo der gesichtet wurde war in den Berggasthöfen immer viel Platz.

Das gibt sich. Du solltest auch von den Leuten, die euch besuchen und ihr Geld dalassen, nicht als "Trottel" sprechen. Die fahren auch in Gegenden MIT Wolfsvorkommen, z.B. nach Nordamerika, oder baden an Küsten mit Haien etc. pp. In der Lausitz haben mir einige Leute erzählt, dass der Wolf sogar gut war fürs Geschäft. Und wenn es in den Gebieten mit aktuell Wolfsvorkommen in den Alpen zurückgehenden Touristenzahlen gäbe solltest Du für diese Behauptung mal eine Quelle mit echten, nachprüfbaren Zahlen einstellen. :roll:

Es ist ja o.k., wenn Du gerne Bergbauer bist oder die ganz furchtbar liebhast. Aber - mal ganz arrogant ausgedrückt - ich als Steuerzahler bezahle Dir das Vergnügen mit und wenn ich Wölfe als Teil der Natur haben will, dann heisst das auf dem Niveau "entweder - oder" natürlich "entweder garkeine Wölfe, dann aber auch weniger bis garkeine Subventionen" und nicht "wir nehmen die Subventionen, Du kriegst aber keine Wölfe". Oder wir gehen auf ein anderes Niveau und dann können wir uns über "wieviele Wölfe (n >> 0) zu welchen Konditionen?" unterhalten.

Viele Grüße

Joe
 
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Nachtrag, weil ich es nicht mehr reineditieren kann:

Mir persönlich gefällt die zweite Variante besser.

Joe
 
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scaver

Guest
dass er auch von den Transferzahlungen der Städter lebt

und das ist nur ein Argument.

Es ist schon bemerkenswert, welche Sprachfertigkeit an den Tag gelegt wird, um den Wolf gegen den Menschen, ganze Bevölkerungsgruppen und soziale Strukturen zu rechtfertigen und durchzusetzen. Mir wird da Angst und Bange und richtig schlecht, das in einem Jagforum zu finden. Da können, die Betroffenen ja schon mal die Sachen packen und abwandern, oder umschulen, weil die Städter ja mit Ihren Zahlungen in diese Gebiete, mit Ihrem eingeschränkten Horizont das geistige und geldwerte Futter liefern, damit einige kleine Gruppen so was wie den Wolf einbürgern können. Das ist bezüglich Perfidität und Brutalität zur Sicherung des politischen Überlebens und Machterhalt kleiner dem Krisengebiet ferner Gruppen kaum zu überbieten. Schlagt die Bauern tot mit Worten, Argumenten und dem Vorwurf von Subventionen zum erhalt eine Großbeutegreifers, hier Wolf. Das nenne ich Spitze. Hier reden keine Jäger, hier fühlts sich geballte Umweltaktivisten- und Antijagdgesellschaft mehr als zu Hause.
sca
 
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anonym

Guest
Geldzufluss von aussen....... Hahaha
Keine Ahnung, viel Text. Warum gehört das immer zusammen?

Gruss
 
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Hier reden keine Jäger, hier fühlts sich geballte Umweltaktivisten- und Antijagdgesellschaft mehr als zu Hause.
sca

Leider kann ich nur einmal "Danke" (für den gesamten Beitrag) drücken.
Du bringst es auf den Punkt. Vor allem die retorische Klinge, die wohlklingend aber kenntnisbefreit diktiert. Das ist keine Dummheit, eher eine weltfremd besetzte Nische aus der Gift verspritzt wird.
Durch die vielen Beiträge dominieren diese Individuen zudem und versuchen den Kurs zu bestimmen.
Ich finde es daher auch einigermaßen betrüblich, dass die Moderation dem GAnzen hier einen so großen (zu großen) Freiraum einräumt.
Es sollte eigentlich ein Jagdforum sein und nicht die Spielweise des ÖJV und seiner artverwandeten Jagdgegner.
 
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Guest
Bezüglich dieses Herrn Ökofaschisten kann ich nur sagen, der ist so voller Zynismus, daß er eine Zumutung für alle Jäger hier im Forum ist.
Aber ist ja schön, daß die Verantwortlichen dieses Jagdforums das zulassen. Wirklich großartig!

Littlemorepork
 
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@Manteltraeger & @littlemorepork

In der Beziehung auf den Wolf bin ich sicher nicht Mohawk`s Meinung ("neues aus Norwegen"). Ich finde es aber auch falsch unerwuenschte Meinungen verbieten oder wegmoderieren zu wollen zu wollen.
In einer Gemeinschaft muessen wir nun einmal damit leben, dass es verschiedene Meinungen zu einem Tema gibt. Leider ist nicht immer das was MIR richtig erscheint, das Gleiche was andere fuer richtig halten. Damit muss ich leben.
Sollte mein Gegenueber sich auch vernunftige Argumente verschliessen, kann ich die Diskusjon mit ihm beenden. Zu fordern das obergeordnete Stellen eingriefen, hoert sich fuer mich an wie der Ruf nach Diktatur.
Wollen wir das?

tømrer
 
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@scaver, Mantelträger, lmp: Ihr seid naiv. Ich habe diese Welt nicht geschaffen, ich erinnere Euch nur daran, wie sie funktioniert. Und wenn ihr darauf nur mit Beleidigungen und dem Ruf nach Zensur antworten könnt ... :roll: Abgesehen davon, dass es mit dem Lese-Verständnis bei Euch teilweise doch ziemlich hapert.

@Mantelträger:
Wir brauchen die 240.000 ha in Bayern weder national noch international als Landwirtschaftsfläche. Niemand müsste heute verhungern, wenn die aus der Nutzung genommen würden. Müssten die Landwirte da ohne Förderung zu Weltmarktbedingungen produzieren wären große Teile der Flächen wohl längst aufgegeben. Zumindest gäbe es ganz enorme Umstellungen im Betrieb, hin zu sehr bis extrem extensiver Beweidung. (Ich habe übrigens nirgends geschrieben, dass ich sowas haben wollte, nur, dass sowas denkbar ist. :roll: ) Und wenn man die für die LANDWIRTSCHAFT nicht benötigt, sondern die LaWi da eine Dienstleistung für den Tourismus erbringt, dann - wie war das Stichwort im anderen Faden? "schlanker Staat"? - muss man hinterfragen, ob es für "den Staat" wirklich am "schlanksten" ist, wenn man die Landwirtschaft da so weiter finanziert wie bisher oder ob man die entsprechende Leistung nicht auch auf anderem Wege insgesamt, unter Einbeziehung aller "side effects", günstiger hinbekommt. Das ist übrigens erstmal völlig unabhängig von der Frage "Wolf ja oder nein". Die Diskussionen und der Anpassungsdruck sind seit Jahrzehnten da und werden z.B. auf EU-Ebene durch den Brexit nicht geringer, eher schärfer. Das zu negieren heisst unterm Strich auch, den betroffenen Bauern einen Bärendienst (sic) zu erweisen.

Joe
 
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Dann richte doch bitte dein Leben danach aus, was alles nur gebraucht wird und verabschiede dich vom Rest.
Diese Denke ist leider im Grünen (unfreiheitlichen) Lager weit verbreitet.
Wozu brauchen wir Sportschützen
Wozu brauchen wir Autos mit xxx kw.
usw.
Reduziere für dich auf dass absolute lebensminimum. Deine Entscheidung.
Solche eine Aussage ist....
ich erinnere Euch nur daran, wie sie funktioniert.
Das ist zudem extrem anmaßend und zeugt nicht gerade vom nötigen Respekt ggü. anderen.
 
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@Manteltraeger & @littlemorepork

In der Beziehung auf den Wolf bin ich sicher nicht Mohawk`s Meinung ("neues aus Norwegen"). Ich finde es aber auch falsch unerwuenschte Meinungen verbieten oder wegmoderieren zu wollen zu wollen.
tømrer
Es geht ja nicht um verschiedene Meinungen. Es geht um die Dominenz der Darstellungen, welche dem eigentlichenZweck des Fachforums zuwider laufen.
Ein paar Beiträge als mahnende Beispiele kann man ja stehen lassen ;)
Hier geht es aber um Indoktrination, um Umdeutung, um versuchte Beeinflussung.
Alles ohne die entsprechend Grundlage, aber mit wohlklingenden Phrasen.

Manchen ist die davon ausgehende Gefahr leider nicht bewusst.

Ich persönlich würde das nicht dulden. Aber es ist auch nicht meine Angelegenheit.
Daher nur meine Meinungsäußerung dazu. Forderungen stelle ich nicht. Ich äußere Wünsche.
Im übrigen befindet man sich in einem Fachforum nicht im breiten gesellschaftlichen Diskurs.
Es ist eine Verengung auf das Wesentlich.
Man könnte ja einen kontroversen Diskussionsfaden in Off Topic unterbringen.
Da können dann die Jagdfeinde ihren Sermi ablassen und wer mag dort in den Diskurs treten.
Niemand (Jagdforum) muss an seiner eigenen Abwertung mitarbeiten und das obendrein noch finanzieren.

Ich halte viele Beiträge hier für jagdschädlich-und zwar nicht im oberflächlichen, leichtfertigen Sinn.
Es ist quasi das Glyphosat fürs Forum ;)
Wen der Hund Läuse im Pelz hat, werden die auch entfernt und nicht zur Symbiose erklärt.
 
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Ich finde diese Diskussion im Moment eigentlich richtig interessant.
Manchmal bin ich mir nicht sicher ob Mohawk nicht oft einfach den Advocatus Diaboli spielt :-D
Wenn wir das Leben einfach mal ganz "Öko-Diktatorisch" betrachten und
die unwirtschaftliche Almwirtschaft einstellen
müssen wir doch aber auch konsequenterweise
- z. B. die aus ökologischer Sicht unsinnigen Urlaubsreisen verbieten
- z. B. den Import von Soja, Quinoa, tropischen Früchten, etc. verbieten

Als Problem sehe ich dabei allerdings die 10% der Bevölkerung denen 90% des Vermögens gehört - die wollen Ihre Rendite


Aber was solls, wie wir ja gerade im Netz lesen konnten sehen amerikanische Forscher ja im Feinstaub eine Ursache für Demenz .....................

Also sollten wir uns nicht aufregen, sondern mit den Dieseln weiterhin in die Großstädte fahren - vielleicht vergessen die Gutmenschen und Öko-Faschisten in den Großstädten dann einfach ihre Pläne .........................
 
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Moin!

Dann richte doch bitte dein Leben danach aus, was alles nur gebraucht wird und verabschiede dich vom Rest.

Du liest nicht richtig:

"Ich habe übrigens nirgends geschrieben, dass ich sowas haben wollte, nur, dass sowas denkbar ist."

Das ist zudem extrem anmaßend und zeugt nicht gerade vom nötigen Respekt ggü. anderen.

Ich habe keinen Respekt vor z.B. Dummheit und persönlich beleidigenden Personen. Deshalb waren die betreffenden Vorposter explizit angesprochen, damit das nicht jede andere mitlesende Person auf sich bezieht.

@hobojagd:
Eben. Man kann - um im Beispiel zu bleiben - zu der Erkenntnis kommen, dass es für die Bergregionen in den Alpen insgesamt am effektivsten ist, wenn man die LaWi da so wie bisher weiterführt. Dann aber bitte auf der Basis einer kompletten, sorgfältigen Analyse und nicht nur eines "das haben wir immer so gemacht" oder "mir fällt keine Alternative ein (, ich habe aber auch nicht drüber nachgedacht)".

Joe
 
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