Moin!
Die Bergbauern können aber zumindest in Bayern noch gesonderte Zulagen bekommen, damit sind wir doch wieder beim Unterschied ... sorry. ;-)
Außerdem sind die Subventionen unterschiedlich effizient, wenn man die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten betrachtet. Unter rein ökonomischen Gesichtspunkten sind die in den Bergen deshalb weniger gerechtfertigt als im Flachland. Wie Du aber richtig anmerkst wird mit den Subventionen noch ein ganzer Strauss anderer Zwecke verfolgt, oft regionalförderischer Art (auch wenn je nach Betrieb das Geld am ende woanders hängen bleibt als beim Bauern). Sie werden auch damit begründet, siehe z. B. den von @cast verlnkten Artikel, dass die Empfänger so als Landbevölkerung erhalten bleiben. Es gibt hier Diskussionen darüber, welche Infrastrukturleistungen in der Fläche erhalten bleiben können und wenn die LaWi hier (und in den Bergen ist das sicherlich noch extremer) verschwände wären die Dörfer, die abseits der Verbindungsstraßen liegen, tot. In den Bergen liegt der größere Teil des WERTES der LaWi also oft nicht in der Erzeugung der Produkte, sondern in der Flächenpflege etc. für den Tourismus und darin, Leuten das Leben in den Bergen zu erleichtern (Stichwort: Neben- und Zuerwerb). Die LaWi-Subventionen sind da auch eine Quersubventionierung des Tourismus. Das heisst nicht, dass die Landwirtschaft an sich nichts wert sei, aber der Wert liegt halt zum - oft gesellschaftlich wichtigeren Teil - NICHT in dem, was nach dem Selbstverständnis des Landwirts diesen Beruf ausmacht. Diese Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung führt dann wohl auch zu dem Gefühl, die eigene Arbeit und Mühen an sich würde nicht geachtet, was mir @tömrer weiter oben vorgehalten hat. Das stimmt nicht und wenn das so rübergekommen sein sollte tut mir das leid. Es gibt einen Unterschied zwischen Wert und Achtung: meine Arbeit ist für @tömrer absolut irrelevant und dementsprechend auch nichts wert, wie auch seine Arbeit für mich, der ich keine norwegischen Produkte hier kaufen kann und auch wohl nie nach Norwegen kommen werde keinen direkten Wert haben. Das heisst aber nicht, dass man die Arbeit des anderen nicht achtet.
Zurück zu den Subventionen: wer die annimmt, von dem wird auch eine Gegenleistung erwartet. Das kann in Norwegen durchaus sein: auf dem Land leben und norwegische Produkte erzeugen, in den Alpen aber auch: hier leben und Flächen freihalten. In den Kanon der "nicht-direkt-Landwirtschaftsleistungen" könnte man den Wolf aufnehmen (da wären wir wieder bei der Frage: zu welchen "Preisen"?), wenn der von den Subventionsgebern gewünscht ist.
@immerbergauf hat weiter oben darauf verwiesen, dass die Debatte über die Wertigkeit aller Leistungen der Landwirtschaft durch die Wolfsproblematik wieder mehr in den Fokus kommt. Die Chance besteht.
Viele Grüße
Joe