Wolf im Kuhstall

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Charlyman!
Dort ist sicher der Zaun nicht nach den Forschriften gebaut worden.
Hoert man ja immer wieder von den Eksperten.

​tømrer
 
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Yumitori

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Zum Gruße,

ich bin nicht in der Lage, zu beurteilen, ob und wie ein Muttertier hilflos brüllt, wie es sinngemäß im Artikel heißt.
Man soll und darf keinerlei natürlichen Vorgang vermenschlichen - und zweifelsfrei gehört der Tod eines Kalbes zu den natürlichen Vorgängen, durch was auch immer er ausgelöst worden sein mag.

Dennoch, ich erinnere mich recht gut an mein erstes Stück Rotwild, ein Wildkalb, welches ich aus einem Trupp herausschoss , ein Alttier und ein Schmalspießer waren vornweg geflüchtet.
Vereinbart war, dass ich sitzen sollte, bis der Förster mich wieder abholt. Und in der bis dahin verstreichenden Zeit kam das Alttier mehrfach herangezogen und bewindete das verendete Kalb, schien ratlos, vermenschlicht gesagt hilfesuchend.
Rotwild ist sicher weit weniger direkten Menschenkontakt gewöhnt als Nutztiere auf der Weide und wir alle wissen, wie oft sich jedenfalls Rinder dem vorbeikommenden Jäger nähern.
So muss denn, denke ich, das Erlebnis "Wolfsriss" für die betroffenen Muttertiere doch sehr einschneidend gewesen sein.
Wenn aber der Wolfsriss grundsätzlich natürlich ist, weil er nicht wirklich verhindert werden kann, so muss die Umwelt auch für den Wolf negative Erfahrungen bereithalten.
Und hierzu gehören ganz sicher nicht die unnatürlichen Stromlitzen, sehr wohl aber die ih m feindlich gesinnten zweibeinigen Tiere, die seit jeher ebenfalls in der Natur rumlaufen.
Und genau d a s ist der Punkt - es ist versäumt worden, die bitterböse Erfahrung Mensch einzubauen in das Projekt Wolf.
Nachzuholen wird es kaum sein - weshalb ich immer noch der Auffassung bin, dass der Wolf in einer Kulturlandschaft nichts verloren hat.
 

z/7

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@Tomrer:
Niemand hat Schäden ausgeschlossen, die sind aber nach wie vor - wenn man sich die Zahlen wirklich mal anschaut - volkswirtschaftlich nichtmal "peanuts". (Du empfindest das sicherlich anders.) Was soll man da mehr sagen als: "ja, Schäden sind möglich, kann man aber was gegen tun OHNE den Wolf wieder ausrotten zu müssen"? Und genau das wurde von Anfang an gesagt. Alles andere wäre falsch gewesen.

Mit den Rissen ist es doch wie mit dem Verbiß: was nicht mehr da ist, kann auch nicht verbissen/gerissen werden. Die eigentliche Dimension des Schadens bleibt dem oberflächlichen Betrachter verborgen. Die erzwungene Aufgabe von Weidehaltung ist volkswirtschaftlich, ökologisch und ethisch das erheblich größere Problem.
 

z/7

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Absolut ausgeschlossen hat von den Experten nie jemand irgendetwas, aber z.B. mit mehr Intelligenz bei den Menschen gerechnet bzw. drauf gehofft. Zitat zum Verhalten bestimmter Leute z. B. auf den TÜP Munster: "Wer hätte damit gerechnet, dass jemand wirklich SO dumm ist?"

Jeder, der weiß, wie unmöglich es ist, alten Ommas das Taubenfüttern im Park zu verbieten. Alternativ Wildschweine auf der Kö. What have you.
 
Y

Yumitori

Guest
Mit den Rissen ist es doch wie mit dem Verbiß: was nicht mehr da ist, kann auch nicht verbissen/gerissen werden. Die eigentliche Dimension des Schadens bleibt dem oberflächlichen Betrachter verborgen. Die erzwungene Aufgabe von Weidehaltung ist volkswirtschaftlich, ökologisch und ethisch das erheblich größere Problem.

Zum Gruße,

sollte es sich um eine erzwungene Aufgabe handeln, die insgeheim beabsichtigt wäre, hätte dies zweifelsfrei faschistoide Tendenzen, bei Goebbels abgeschaut...
 

z/7

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Und nochmal zum Thema "Experten" und ihre Erkenntnisse auf Basis historischer Fakten. Fehlanzeige. Die Liste ignorierter bekannter Fakten ist so lang, daß man nur den Kopf schütteln kann. Allen voran die Erkenntnis, daß Zäune nur die halbe Miete sind, solang man sie nicht in festungsähnlicher Form aufzieht. Wurde oft genug darauf hingewiesen, von den Nicht-Experten, von Anfang an. Stellvertretend sei nur die Arbeit von V. Geist genannt.

Vllt hat man als Hundeführer ja der Mehrheit der Bevölkerung etwas voraus in Bezug auf die Einschätzung canidentypischer Verhaltensweisen. :p

Desungeachtet hätte ein Blick in Länder, wo der Wolf nie "ausgerottet" war, genügt. Die aktuelle Ausbreitungsgeschwindigkeit finde ich persönlich sogar (verdächtig?) langsam, hätte die Wölfe viel früher in Süddeutschland erwartet.
 

z/7

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Zum Gruße,

sollte es sich um eine erzwungene Aufgabe handeln, die insgeheim beabsichtigt wäre, hätte dies zweifelsfrei faschistoide Tendenzen, bei Goebbels abgeschaut...
Glaub ich eher nicht. Die meisten Leut sind nur leider zu kurzsichtig, die Konsequenzen einer Maßnahme auch nur um eine Ecke rum weiterzudenken.
 
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Zu den Wölfen im Stall, passt noch eine Begebenheit aus der Kindheit meiner Großmutter, Jahrgang 1903,ein guter Bekannter der noch Sütherlin lesen konnte hat das mal teilweise abgeschrieben aus dem Tagebuch meiner Großmutter....Schreibfehler möglich:cool:

24.12.1913 Abschrift aus dem Tagebuch meiner Großmutter
Am Morgen hatte es -3 Grad und es schneite den ganzen Tag, die Memel schon seit 10 Tagen zugefroren. Selbst am Tage bekommen wir Besuch aus Litauen, das Vieh muss auch tagsüber in den Stall, bei Krögers sind 4 Trakehner auf der Winterkoppel von Wölfen gerissen worden.
Vater ist böse, im Januar muss er nach Berlin zu den Gardeschützen zur Reserveübung und kann die Nachtwachen beim Vieh nicht mehr halten. Gottlieb und Karl müssen ihn vertreten…..

26.12.1913
Die Wölfe haben heute Nacht die Stalltür zum Schafstall versucht zu zerbeißen, mit Geheule und Geknurre .Unser Rex hat sich nicht aus der Hütte getraut. Karl hat in die Luft geschossen mit Vaters Flinte, doch nach kurzer Zeit waren sie wieder da. Wir dürfen nachts nicht mehr auf die Außen Toilette, Gotllieb sagt, Vater würde dies nicht gutheißen.

02.01.1914
Karl hat Draht auf die Stalltüren genagelt. Mutter hat mit den Jungen geschimpft, der Geruch von den Schiebern sei unerträglich, und wir dürfen wieder in das Hofhäuschen wenn Gottlieb oder Karl uns begleiten.
03.01.1914
Gendarm Krawohl hat mitgeteilt dass wir bis auf weiteres nicht mit dem Schlitten nach Tilsit zur Schule fahren dürfen. Kutscher Pallusckke hat Angst vor Überfällen der Litauer und sagt das die Wölfe hinter dem Schlitten her gelaufen sind als er die Post von Memel geholt hat.
Karl sagt, Herr Krawohl hat die Memelförster in die Pflicht genommen, aber die haben kein Personal.

13.01.1914
Mutter sagt, wir nerven sie und hofft das Vater bald wieder kommt. Mir und Charlotte ist langweilig, da wir das Haus nicht verlassen dürfen, Gottlieb hat so sagt er, beim Schilfschneiden 40 Wölfe auf der Straße nach Gumbinnen gesehen.wir hoffen das die Memel wieder frei wird damit Ruhe einkehrt.

17.01.1914
Emma wollte heute Nacht ihr großes Geschäft im Hof machen, da haben sie Augen angeglüht und sie hat die Tür zugeknallt. Gottlieb und Karl sind dann mir ihr zur Toilette, und dann war der Hof voller Wölfe, ich konnte vom oberen Stock sehen wie Gottlieb auf einen Wolf zielte, es knallte gewaltig, ein Wolf fiel um und Jaulte herzzerreißend. Dann fielen andere über ihn her und bissen sich gegenseitig. Es war grauselig anzusehen.

19.01.1914
Es wird wärmer, wir Mädchen hören das Brechen des Eises der Memel. Der Hof bekommt ein Viehgitter mit Stacheldraht, dies hat der Gendarm vom Forstamt bekommen. Förster Adomeit wird den Vorfall nach Königsberg melden. Karl sagt, riecht nach Ärger.
22.1.1914 Palluschke fährt uns wieder in die Schule nach Tilsit, es schneit und das Blut auf dem Hof ist fast weg.
 
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.... mittlerweile wurde in betreffender Genossenschaft das sechste Kalb , laut Aussage eines Mitarbeiters, gerissen, ...die sogenannten ,, Experten ,, und auch die Lokalzeitung kommen nicht mehr.... warum auch, ... :what:
hoppel61
 
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.... mittlerweile wurde in betreffender Genossenschaft das sechste Kalb , laut Aussage eines Mitarbeiters, gerissen, ...die sogenannten ,, Experten ,, und auch die Lokalzeitung kommen nicht mehr.... warum auch, ... :what:
hoppel61


Wie wäre es, wenn man sich mal an Fernsehsender wendet und die Sache mal richtig groß aufziehen würde.
Der Wolf braucht mehr "Öffentlichkeitsarbeit"!!! :twisted:
 
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Wie wäre es, wenn man sich mal an Fernsehsender wendet und die Sache mal richtig groß aufziehen würde.
Der Wolf braucht mehr "Öffentlichkeitsarbeit"!!! :twisted:

... der Fernsehsender, der gewillt wäre solch Problematik groß aufzuziehen, ist glaub ich , in unserem Buntland noch nicht erschaffen. Und unsere Öffendlich Rechtlichen, fürstlich entlohnten durch GEZ Zwangsgebühren, hätten wohl kaum Interesse sich gegen den Mainstream aufzulehnen....
hoppel61
 
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.... mittlerweile wurde in betreffender Genossenschaft das sechste Kalb , laut Aussage eines Mitarbeiters, gerissen, ...die sogenannten ,, Experten ,, und auch die Lokalzeitung kommen nicht mehr.... warum auch, ... :what:
hoppel61

Ich hoffe nicht aus dem selben Stall. Wenn doch, dann wunder ich mich nicht über den Wolf, sondern über den Betrieb...
 
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... der Fernsehsender, der gewillt wäre solch Problematik groß aufzuziehen, ist glaub ich , in unserem Buntland noch nicht erschaffen. Und unsere Öffendlich Rechtlichen, fürstlich entlohnten durch GEZ Zwangsgebühren, hätten wohl kaum Interesse sich gegen den Mainstream aufzulehnen....
hoppel61

Ich rede nicht über die GEZ Abzockersender!
 
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Und dann wundern sich die Wolfsfans wenn sich jemand, der von der Politik mit dem Problem allein gelassen wird, an Opas 98er auf dem Speicher erinnert oder Giftköder auslegt.
Es ist aber typisch deutsch bloss keinen zu fragen der sich mit sowas auskennt. Die haben ja alle keine Ahnung. Hätte man gleich von Anfang an den Wölfen beigebracht das zu grosse Nähe zum Mensch ganz böses Juju ist, wären die auch scheu. Aber so wurden sie schlau gemacht.

So wie es gerade läuft tut man dem Wolf auch keinen Gefallen, denn irgendwann wird die Stimmung kippen.

A.
 

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