Doppelmoral?

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Zum Gruße,

ganz ehrlich, ich habe n o c h n i e m a l s seit meinem 18.Geburtstag (vorher durchaus) Werbung oder Zeitungsanzeigen gelesen im Sinne von "Inhalte wahrgenommen und reflektiert".

Wenn - und das ist nur meine persönliche Meinung und muss nicht als Aufforderung verstanden sein! - in einer Zeitschrift für das Gewerbe der Söldner geworben würde, es würde mich nicht berühren.
Ohne Anzeigenkunden wäre der Zeitschriftenmarkt arm und ärmer, viel ärmer !
Und wie oft habe ich schon in den Fachzeitschriften zu meinem Beruf Anzeigen gesehen, da müsste man heulen, wenn man glauben sollte, die Zeitschrift identifiziere sich... .

Es ist richtig, dass ein Verlag Werbung verkaufen muß um ein ordentliches Betriebsergebnis abzuliefern, trotzdem geht es mir gewaltig auf den Geist, dass die Wild und Hund in Folie eingeschweißt wird, nur um den ganzen Werbebeilagenschexxx und eine Plastik CD, die ich auch gleich entsorge, verteilen zu können.
Eine Zeitschrift die sich Naturschutz auf die Fahnen schreibt und hauptsächlich von Angehörigen eines anerkannten Naturschutzverbandes abonniert wird.
Ausserdem wird in den "Tests" schon reichlich Werbung gemacht, ich habe noch nie gelesen, dass eine Waffe, oder ein anderes getestetes Produkt, die gestellten Ansprüche nicht erfüllen konnte...
Die Müllflut, welche mit jeder WuH ins Haus kommt, ärgert mich.

Horrido
 
S

scaver

Guest
Hallo,
es ist doch wirklich erfrischend, wenn eine Zeitschrift vorne Bedenken zu Hinten Werbung abdruckt. Da wird hier im Forum wesentlich brutaler zensiert. Man möchte meinen die Redaktion hat gepennt. :) Hoffentlich bleibt es dabei.
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Findet ihr das in Ordnung, ...

Aus meiner Sicht ist das Pharisäertum in Reinkultur.

Das ist so, da gab es schon viel "bessere" Annoncen.

Ich seh mal ob ich das Beispiel noch finde, morgen. Für heut ist Schluß, Salut

CdB


Wie versprochen, war sogar mein eigener Faden (hihi) -> https://forum.wildundhund.de/showthread.php?96519-Pecunia-non-olet&p=2176158&viewfull=1#post2176158

Der verlinkte Beitrag ist, denk ich mal, auch als Antwort für die Frage hier brauchbar.


CdB
 
S

scaver

Guest
ojeoje

Hallo Ihr Waidgenossen ..

weibliche und auch Andersartige politisch korrekt eingeschlossen, wie die

- unterdrückten Populationen, die ohne die etablierte eindeutig maskuline/feminine Gesellschaft schneller verhungern würden, als Sie den Daumen senken könnten

- alle, die Genderneutralen, oder nicht Wissenden, wo Sie denn hingehören - eingeschlossen

- alle, der aktuellen meetoo Problematik eingeschlossenen Gedönshypeblupschwachsinnsanhänger

Esst mehr Wild und selbst angebautes Gemüse, vermeidet die Billigheimerketten, dann stimmt die Umweltbilanz, aber nur fürs persönliche Gemüt.

Die dumme Bürgermasse, die in Ihrer Dummheit immer dümmer wird (ich erlebe das von Berufswegen seit über 40 Jahren ohne Tendenz zur Besserung) wird dafür sorgen, dass die Umweltbilanz negativ bleibt.

War im alten Rom zum Ende schon so; und hat sich nicht geändert, soweit man archeologisch, fundierten Fakten Glauben schenken darf.
sca
 
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Der verlinkte Beitrag ist, denk ich mal, auch als Antwort für die Frage hier brauchbar.
Es ist, glaube ich, keine eigentliche Verbesserung, dass die Entscheidungsgewalt über den Gegenstand der Kritik freiwillig an Dritte überschrieben wurde.

Übrigens, 2016 hat der Verlag hat mit den Anzeigen rund 4,36 Mio eingenommen, mit dem Verkauf der Zeitschriften etwa 10,88 Mio.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Es ist, glaube ich, keine eigentliche Verbesserung, dass die Entscheidungsgewalt über den Gegenstand der Kritik freiwillig an Dritte überschrieben wurde..
.

Den Punkt, kann ich nachvollziehen, aber tendenziell sind von solchen Vorgängen nicht nur Journalisten, egal welcher Zeitung, betroffen. Das findet man in allen möglichen Bereichen.
Darum,es entzieht sich zwar meiner Kenntnis, aber ich könnte mir vorstellen, das die Redaktion dazu nie gefragt wurde.


CdB:cheers:
 
Registriert
10 Jan 2018
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Den Punkt, kann ich nachvollziehen, aber tendenziell sind von solchen Vorgängen nicht nur Journalisten, egal welcher Zeitung, betroffen. Das findet man in allen möglichen Bereichen.
Darum,es entzieht sich zwar meiner Kenntnis, aber ich könnte mir vorstellen, das die Redaktion dazu nie gefragt wurde.


CdB:cheers:


Aber am Ende wird doch einer in leitender Position (Chefredakteur oder Herausgeber) das Heft als Druckfahne abgenommen haben und sein "Go" darunter gesetzt haben.

So bleibt dem nachdenklichen Leser nur die Auswahl zwischen dem alten Leitsatz "Pecunia non olet" als bewußte Entscheidung der W&H oder einer offenkundigen Ignoranz bezüglich vorgeblicher bzw. propagierter, eigener Überzeugungen und Werte.

Darüber hinaus gibt es zu dem Thema Nachtsicht an sich vermutlich für beide Blickweisen viel dafür und dagegen zu sagen. Letztendlich ist die Diskussion über den technischen Fortschritt und dessen Auswirkungen auf Waidgerechtigkeit, Ethik und Jagdmoral mindestens seit dem alten Löns in der Literatur zu finden.
Vermutlich ist das sogar so, seitdem die Jagd mit vollem Bauch ausgeführt wird und nicht mehr der Abdeckung elementarer Bedürfnisse wie Hunger dient.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Aber am Ende wird doch einer in leitender Position (Chefredakteur oder Herausgeber) das Heft als Druckfahne abgenommen haben und sein "Go" darunter gesetzt haben.

....

Wie versprochen, war sogar mein eigener Faden (hihi) -> https://forum.wildundhund.de/showthread.php?96519-Pecunia-non-olet&p=2176158&viewfull=1#post2176158

Der verlinkte Beitrag ist, denk ich mal, auch als Antwort für die Frage hier brauchbar.


CdB

Auf meine Nachfrage bekam ich die Auskunft, daß die Werbung verlagsseitig verantwortet werden muß (nicht durch die Redaktion), AmaX hat sich in eine Agentur eingekauft, welche pauschal Anzeigenraum bucht und füllt, der Verlag ist darum vertraglich verpflichtet die Anzeige zu veröffentlichen, solang sie nicht gegen Recht und gute Sitten ( ...) verstößt.


CdB
 
K

Knut

Guest
Zuallererst kann ich das Schwarzweiss-Denken, das hinter dieser Kritik steht, nicht ganz nachvollziehen.

Es ist doch in einer freiheitlichen Gesellschaft kein Problem, nein, es sollte sogar die Norm sein, dass man etwas, wie z.B. Nachtsicht- bzw. eigentlich -zielgeräte, nicht gut finden kann, und trotzdem akzeptieren kann, dass andere das anders sehen, die Geräte kaufen und nutzen und eben auch Werbung dafür existiert.
Man kann gegen etwas sein, ohne gleich pauschal allen anderen das Recht abzusprechen, das anders zu sehen oder gar gar keine andere Alternative als ein Komplettverbot zu vertreten.

Weiterhin ist ein Editorial immer eine persönliche Meinung, gerne auch eine deutliche oder kontroverse. Ein Editorial darf sogar auch deutlich Artikelinhalten widersprechen, nicht nur Anzeigen. Dieser Pluralismus belebt ein journalistisches Produkt und ich finde ihn positiv. Warum sollte ein Printprodukt meinungsmäßig gleichgeschaltet sein. Es ist doch gut, wenn ich nicht auf Internetforen o.ä. ausweichen muss, um abweichende Meinungen zu finden. Wenn eine Filterblase gleich im Ansatz zum Platzen gebracht wird.

Und schlussendlich finde ich gibt es da sehr viel schlimmere Fälle von Doppelmoral in der WuH. Recherchen über Verschlussversagen bei der R93 werden eingestellt, aber auf Baskülenbruch bei Heym wird ausführlich herum geritten. Waffen und Produkte der grossen Anzeigenkunden scheinen sehr viel häufiger getestet/vorgestellt zu werden, als andere (wobei das meine gefühlte Wahrnehmung ist, ohne Artikel gezählt zu haben). Ausgeglichene Tests schreiben nur wenige Autoren und andere loben alles aus dem Hause Lüke über den grünen Klee, im besten Fall mit ein paar Alibi-Kritikpunkten geschmückt.
Etc. pp.
Das sehe ich alles sehr viel skeptischer.
 
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20 Okt 2016
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Knut, you made my day!

:thumbup: :thumbup::thumbup:für die ersten 3 Abschnitte,
(den 4. nehme ich wohlwollend als Deine Meinung (und mein Bauchgefühl) zur Kenntnis, kann ihn jedoch nicht recht evaluieren).

Wandersmann

Der sich am späten Abend/frühen Morgen doch über Sumpfsau's sonst noch nie wahrgenommene Schwarzweiß-Sicht wundert und über seinen ungewohnt unreflektierten Vorwurf. Dass Zeitschriften Redaktionelles und Werbliches so sauber trennen wie im hier explizit dargestellten Fall ist schon hervorhebenswert und nicht zu beanstanden. Ich hoffe Du meckerst nicht, wenn selbst der Kindermörder anwaltlichen Beistand erfährt - obwohl es mich dabei auch schütteln mag.
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße und einen frohen Ostersonntag -

Vielfalt belebt, auch in Sachen Werbung in Periodika. Und ich möchte kein NZG benutzen müssen, keinen HA u.v.m. - aber es ist wichtig, dass diejenigen, die all dies benutzen w o l l e n, auch lesen können, w a s es w o zu kaufen gibt.
Als (nur kurzzeitiger) Staatsanwalt habe ich es begrüßt, dass es Strafverteidiger gibt; mit diesen zusammen zu versuchen, die Wahrheit herauszufinden führte erst zu dem, was das Gericht als Entscheidung erarbeitete.
Wer immer nur das liest, was er gut findet - und das gilt auch für Werbung - hört auf kritisch zu sein und reiht sich ein in die Masse derer, die leicht einem Rattenfänger auf den Leim geht.
Weil er gar nicht mehr bemerken k a n n, was es alles gibt, über das man sich aufregen kann (nicht muss!).
Sagt einer, der sich vor längerer Zeit auch jagdlich eingeordnet hat und es begrüßt, hin und wieder überprüfen zu können, ob die eigene "Verortung" noch passt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Zuallererst kann ich das Schwarzweiss-Denken, das hinter dieser Kritik steht, nicht ganz nachvollziehen.

Es ist doch in einer freiheitlichen Gesellschaft kein Problem, nein, es sollte sogar die Norm sein, dass man etwas, wie z.B. Nachtsicht- bzw. eigentlich -zielgeräte, nicht gut finden kann, und trotzdem akzeptieren kann, dass andere das anders sehen, die Geräte kaufen und nutzen und eben auch Werbung dafür existiert.
Man kann gegen etwas sein, ohne gleich pauschal allen anderen das Recht abzusprechen, das anders zu sehen oder gar gar keine andere Alternative als ein Komplettverbot zu vertreten.

...
Das sehe ich alles sehr viel skeptischer.


Ein interessanter Beitrag... ich kürze mal auf den Widerspruch darin ein:

Zuallererst kann ich das Schwarzweiss-Denken, das hinter dieser Kritik steht, nicht ganz nachvollziehen.

Es ist doch in einer freiheitlichen Gesellschaft kein Problem, nein, es sollte sogar die Norm sein, dass man etwas, , nicht gut finden kann, und trotzdem akzeptieren kann, dass andere das anders sehen,



CdB
 
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20 Okt 2016
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Coureur de Bois

Nun habe ich deinen Extrakt des Knut'schen 1. Abschnittes ca. 9x in der Kristallkugel rotieren lassen, nochmals mit dem Original abgeglichen - nur um es in der Schachtel "Ungeklärtes" in meiner Schublade mit dem Messingschildchen "Toleranz" abzulegen.

Wandersmann

(stets auf der Suche nach Erleuchtung)
 

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