Kinder im Wald...

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Seit ca. 15 Jahren gehen wir wir mit unseren 10-15 Kindern zwei mal im Jahr für zwei Wochen in den Wald.
Die ersten Jahre "halblegal" (weil uns einfach niemand erwischt hat)In den letzten 10 Jahren haben wir doch große Mühe ein Waldstück zu finden, in dem wir unseren Kindern diesen Lebensraum näherbringen können.
Bockjagd,Wildschweine,Totholz (Witwenmacher) und der Vergleich, wir seien auch nichts anderes als eine Querfeldein Ralley sollen uns vom Wald fernhalten.
Wer, wenn nicht unsere Kinder sollen den Wald denn einmal schonen und schützen?
Zur Info: Meine Kolleginnen und ich hatten das Glück, selbst noch eine Waldkindheit erleben zu dürfen.
Wir sind in der Lage umfassend und realistisch über den Wald zu informieren.
Wir sind nicht die, die den Kindern vermitteln, dass die bösen Jäger die armen Rehlein totschießen.
Wir stöbern nicht durch Schonungen und Dickungen.
Wir brechen keine lebenden Zweige oder Äste ab und für einen liegengelassenen Trinkhalm dürfen die Kinder auch gerne mal 100 Meter zurücklaufen.
Fremden Müll entsorgen wir auch.
Die paar Häufchen der Kinder werden samt Klopapier peniebel vergraben.
Kurzum, wir halten uns für achtsame Waldgäste und benehmen uns auch so!!
Gebt doch mal eure Meinung zu diesem Thema ab.

Frohe Ostern
Sarahmaria
 
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Ich finde ehrenamtliches Engagement toll. Zu dem, was im Subtext mitschwang, sage ich nur: Reden hilft. :)

Frohe Ostern !
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Die Idee an sich finde ich absolut richtig, meine Kinder haben sich an Waldhort und Ferienlager im Wald zusätzlich mit dem "väterlichen Rahmenprogramm" beteiligt, tuen es immer noch mit Begeisterung, ewtas besseres gibts eigentlich nicht.
Trotzdem ist dafür das Einverständnis des Grundeigentümers notwendig, wenn die fehlt kann es auch teuer werden mit Abmahnung und Unterlassungsklage.
Ich würde versuchen in einem Landes- oder Kommunalwaldbetrieb/revier vorzusprechen, die haben oft selbst Waldschulen und können geeignete Bereiche ausweisen. Ansonsten könnten auch Flächenbesitzer aus dem Naturschutzbereich ihre Gemeinnützigkeit und soziale Nachhaltigkeit somit unter Beweis stellen.


CdB
 
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Genau so wie der Vorredner sagte. Bei 10-15 Kindern in Begleitung liegt eine organisierte Veranstaltung vor, da kanns ungemütlich werden falls jemand zu Schaden kommt und der Waldbesuch nicht mit dem Waldbesitzer abgestimmt war. Ist also auch in eurem Interesse nicht weiter "wild" mit den Kleinen durch den Wald zu laufen.

Meldet euch doch einfach mal beim nächsten Förster s.o., der ist der kompetente Ansprechpartner vor Ort und so einem Vorhaben gegenüber sicher sehr aufgeschlossen. Die allermeisten Förster sind nämlich nicht so grantige Waldschrate, sondern die freuen sich über solche Anlässe, versuchen eine Lösung zu finden und kommen ggf auch mal mit in den Wald. Nur keine Scheu, die beissen nicht :)
 
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Guten Morgen und danke für Eure Antworten.
Zum besseren Verständnis,-wir haben uns nur die ersten Jahre ohne Absprache in Wäldern aufgehalten.Seit ca.2008
haben wir uns auf`s Fragen,Reden und Argumentieren verlegt. Ja, es stimmt. Wir sind eine Veranstaltung. Der Vergleich mit der Ralley fiel bei einem offiziellen Behördengespräch. Freigegebene Waldstücke sind bei uns in NRW doch eher
abgegraste, stark frequentierte Gelände.
Die KInder auf den Bildern vom Waldkindergarten sind zu beneiden, in welchem Umfeld sie sich bewegen dürfen.
Wir müssen immer wieder neu verhandeln. Wenn ein Waldbesitzer seine Erlaubnis erteilt kann es passieren, dass der Pächter doch dagegen ist.
Wir stecken halt in einem Interessenskonflikt den ich nicht lösen kann.
Das Stimmungsbild Eurer Antworten ist ja recht positiv, was Kinder im Wald angeht.
So gebe ich die Hoffnung nicht auf, jedes Jahr auf`s Neue nach einer ordentlichen Zitterpartie, etwas Wald für unsere Kinder zu finden.
Noch eine kleine Richtigstellung-ich mache das nicht ehrenamtlich und bekomme als Erzieherin kein fürstliches aber brauchbares Gehalt.

liebe Grüße
Sarahmaria
 
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Um auf Stomberger noch eins drauf zu setzen:
https://www.waldkinder.com/

Der große des Betriebsleiters vom Obstversuchsgut ist im Moment auch dort. Mehrmals im Jahr macht Burghard Führungen für die Kinder im Obstgut, wo sie dann die Vegetation verfolgen können. Das größte ist dann im Sommer immer die Obsternte.
 
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Bei uns gibt es einige Stellen wo Kindergärten den Wald nutzen, "Lager" bauen und alles mögliche mit den Kids machen.....
Bis jetzt läuft das alles vernünftig und es gibt keine Probleme mit den Waldbesitzern oder uns Jägern.

CD
 
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...
Die KInder auf den Bildern vom Waldkindergarten sind zu beneiden, in welchem Umfeld sie sich bewegen dürfen.
Wir müssen immer wieder neu verhandeln. Wenn ein Waldbesitzer seine Erlaubnis erteilt kann es passieren, dass der Pächter doch dagegen ist.
Wir stecken halt in einem Interessenskonflikt den ich nicht lösen kann....


Aus welcher Region NRWs kommst Du denn. Vielleicht ist ja eine Vermittlung möglich.


Grosso
 
G

Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
Meine Epfehlung wäre, mit Eigentümer und Pächter eine Einigung zu erzielen. Oft ist das- wie meine Vorkommentatoren erwähnten - beim staatlichen Forst wohl am einfachsten. Wenn Ihr dann noch mit den örtlichen Jägern Kontakt aufnehmt, kann das sehr gut werden. Z.B der Jäger und der Förster kommen mal zu Besuch um einen Themenschwerpunkt zu erklären (Jagd, Waldbau, Borkenkäfer, heimliche Tiere....)

Primär gilt es, Vertrauen aufzubauen und verlässlich zu agieren. Mann mus sich kennenlernen. Dann wird das sicher klappen.

Viel Glück!
 
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Freigegebene Waldstücke sind bei uns in NRW doch eher abgegraste, stark frequentierte Gelände.
Hallo Sarahmaria,

ich dachte, vielleicht wärs hilfreich wenn man dir noch erzählt, warum sich manche Waldbesitzer bei solchen Anfragen zieren und - wenn überhaupt - nur so "langweilige" Waldteile zur Verfügung stellen. Das Ganze hat nämlich mitnichten mit Ablehnung seitens der Jäger oder anderer Interessengruppen etwas zu tun, sondern i.d.R. haftungsrechtliche Gründe. Dazu ein paar Infos:

Wenn du als Privatperson - also außerhalb einer organisierten Veranstaltung - zum Zwecke der Erholung oder des Naturgenusses oder was auch immer im Wald herumläufst, dann fällt das in die Kategorie "Freies Betretungsrecht" und ist dein gesetzlich verbrieftes Recht. Du musst den Grundstückseigentümer nicht darüber informieren dass du in seinem Wald Joggen gehst, und kannst alle Flächen, die nicht offensichtlich irgendwie gesperrt sind (zB mit einem Zaun), betreten.
Allerdings: Wenn dir dabei ein Ast auf den Kopf fällt oder du von einer Biene gestochen wirst oder dir sonst irgendwas passiert, mit dem man im Wald eben rechnen muss, dann bist du dafür ganz allein verantwortlich und kannst keine Verantwortung auf den Grundstücksbesitzer abwälzen.

Anders sieht das aus, sobald eine organisierte Veranstaltung im Wald unterwegs ist. Solche VA's unterliegen nicht dem Freien Betretungsrecht, dh die Einwilligung des Grundherren ist erforderlich. Und da liegt der Hund begraben: Sobald der Grundherr von eurem Tun erfährt und dazu sein OK gibt, hat er eine Mitverantwortung dafür, dass euch in seinem Wald nix passiert. Ein vernünftiger Waldbesitzer wird euch daher niemals ein generelles OK für seinen Besitz geben, sondern er wird selbst das Gelände ablaufen und euch dann einen bestimmten Waldteil zuweisen, an dem er sich vorher überzeugt hat, dass euch dort keine Gefahr zB durch herabfallende Äste droht.
Das ist der Grund, warum ihr nur in "langweiligen" Waldteilen herumtollen dürft. Da steckt mitnichten die Sorge dahinter, dass ihr was kaputtmachen könntet oder die Rehe verscheucht, sondern es geht darum, dass EUCH nix passiert.

Diese ganzen Kontrollen machen Arbeit, und viele Private wissen halt auch nicht wie sie sich gg. etwaige Schadensersatzsprüche wappnen können. Da sagen sie dann lieber "Nein", und "Tut mir sehr leid, aber der Jäger will das nicht" oä. Deshalb seid ihr am besten beraten, euch an den Profi zu wenden, und das ist in diesem Fall der Förster. Wenn der selber keine Fläche hat, die für euch geeignet ist, dann weiß er vielleicht jemanden in eurer Nähe und kann für euch vermitteln.

Ich hoffe ich konnte dir näherbringen, dass euer Vorhaben aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an Ablehnung seitens der Jägerschaft oder sonstigen Interessensgruppen scheitert, sondern dass da handfeste versicherungs- und haftungsrechtliche Gründe dahinterstecken.
 
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Wenn das Jagdrecht eingeschränkt wird ist der Pächter betroffen und somit zu fragen.
Ich würde beim Staatsforst anfragen.

Bei uns wäre das kein Problem.
 
S

scaver

Guest
Ich hoffe ich konnte dir näherbringen, dass euer Vorhaben aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an Ablehnung seitens der Jägerschaft oder sonstigen Interessensgruppen scheitert, sondern dass da handfeste versicherungs- und haftungsrechtliche Gründe dahinterstecken.

Genau aus diesem Grund erteile ich grundsätzlich keine Erlaubnis mehr, weil man eben in dieser Gesellschaft die Haftungswut über den gesunden Menschenverstand stellt. Unter der Hand, sage ich aber, dass ich zwar streng dagegen bin, aber auch nicht immer kontrollieren kann. Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss. Einen Tips wo man im Wald spielen könnte, gibts gratis obendrein. Alles ohne Zeugen. Die Haftungsfrage bleibt aber komplett beim Spieler. Es kann manchmal ganz einfach sein.
sca
 

z/7

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Kommunalwald wär auch noch ne Alternative zum Staatswald. Gibt nicht in allen Gegenden so viel Staatswald. Oder größere Waldbesitzer, also paar hundert ha aufwärts. Denen kommts meist auf eine Ecke nicht an, und die Begehler haben nix zu sagen.
 

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