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Goschi
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Die rot-rot-grüne Landesregierung von Thüringen will das Jagdgesetz ändern.
https://www.thueringer-allgemeine.d...z-Nur-noch-bleifrei-auf-der-Pirsch-1705274842
Damit wäre die Jagd in Thüringen so gut wie tot.
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Thüringen soll ein neues Jagdgesetz bekommen. So sieht es jedenfalls der rot-rot-grüne Koalitionsvertrag vor. Seit fast zwei Jahre haben deshalb Jäger, Forst sowie Natur- und Umweltverbände diskutiert und gerungen. Derzeit befindet sich der Entwurf in der Ressortabstimmung – also noch vor dem ersten Kabinettsdurchgang. Bis zum endgültigen Gesetz ist es also noch ein langer Weg.
Und nicht alle sind glücklich mit dem bisherigen Prozedere: „Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal genau, was in dem Gesetz am Ende drin stehen wird“, kritisierte
Mike Jessat vom Thüringer Naturschutzbund (Nabu). Streitpunkt in den Diskussionsrunden sei beispielsweise immer wieder die Liste der jagbaren Arten gewesen.
„Aber wir bleiben dabei: Tiere, die auf der Rote Liste stehen, gehören nicht ins neue Jagdgesetz“, so
Jessat mit Verweis auf Mauswiesel, Krickente, Rotmilan und Luchs weiter: „Das Land Thüringen braucht endlich ein funktionierendes Wildtiermanagement – und dieses Instrument sollte im Naturschutzgesetz angesiedelt sein.“
Der Landesjagdverband wiederum übte Kritik an den Nabu-Äußerungen. Die Zahl der jagdbaren Tierarten zu begrenzen, sei gefährlich, weil das Gleichgewicht gestört und wiederum andere Arten bedroht werden, hieß es. „Außerdem wächst so die Gefahr von Seuchen“, warnte Geschäftsführer
Frank Herrmann mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest. „Aber auch wir sind gespannt, was am Ende alles im Jagdgesetz drin stehen wird.“ Oder eben nicht.Im Landwirtschaftsministerium indes wähnt man sich auf einem guten Weg. Insgesamt 29 Eckpunkte habe man mit den Verbänden und Institutionen verhandelt, bei 28 Themen sei sogar Einigung erzielt worden. So konnte beispielsweise ein Konsens bei der Abschaffung des Abschusses nach Gütemerkmalen erzielen. Künftig soll sich die Jagd im Freistaat demnach an der Altersklasse und nicht an Trophäenmerkmalen orientieren. Außerdem soll in Thüringen die Verwendung von bleihaltigem Schrot verboten werden. In vielen anderen Bundesländern sei das bereits gang und gäbe.
Und noch eine Neuerung wird es wohl geben: Nach letztem Stand sollen wildernde Hunde nur noch gejagt werden dürfen, wenn es zuvor bei der Jagdbehörde beantragt worden ist. Voraussetzung ist, dass das betroffene Tier bereits auffällig geworden ist. „Auch streunende Katzen genießen dann einen deutlich erweiterten Schutz – die Jäger dürfen erst schießen, wenn ein Tier mehr als 400 Meter von der Besiedlungsgrenze entfernt ist“, sagte
Mike Jessat. Bisher galt ein Mindestabstand von 200 Metern.Ebenfalls wichtig: Ist ein Tier graugescheckt oder auch gestreift, muss der Waidmann seinen Finger auf jeden Fall vom Abzug lassen. „Denn die Verwechslungsgefahr mit einer Wildkatze ist einfach zu groß.“
Noch nicht geklärt ist dagegen, ob in Thüringen zukünftig Schalldämpfer bei der Jagd eingesetzt werden dürfen. Seit Monaten streiten darüber Infrastruktur-Ministerium und das Innenministerium. Das Argument gegen den Einsatz: Schalldämpfer könnten häufiger in die Hände von Kriminellen oder Terroristen fallen. Auf eine Einigung wird man wohl noch geraume Zeit warten müssen. Wie auch auf ein neues Jagdgesetz.
Damit wäre die Jagd in Thüringen so gut wie tot.