Wir könnenfeststellen:
Jeder der bislang seine Ansichten dargelegt hat, hat irgendwie recht.
Man kann sogar Posts liken, die im Gegensatz zu vorherigen stehen und sich ebenso haben liken lassen.
In jeder jagdlichen Kreisliga (KJS/BG/Verein/Club) geht es anders zu, denn die Voraussetzungen sich nun mal verschieden. Man kann sich fragen, warum die Jägerschulen mehr Zulauf haben als die KJS. Die Antwort ist schon deshalb leicht, weil erstere überregional agieren und letztere mehr lokal.
Wenn Schüler über die Kompetenz der Ausbilder zu reden sagt das nix aus, es sei denn erstere wissen mehr, was gelegentlich der Fall sein kann, aber doch die Ausnahme ist.
Andererseits scheint es schon Fälle zu geben, wo JJA beurteilen können, wie es um die didaktischen Fähigkeiten der Ausbilder bestellt ist. Vorhandenes Wissen zu vermitteln liegt nicht jedem, der etwas weiß. Aber genauso liegt es bei forschen Angebern, von denen Schüler erst später erkennen, dass nix dahinter war.
Wenn bemängelt wird, dass die jagdpraktische Schießerei stark verbesserungsfähig ist, dann ist das durchaus eine bedauerliche Feststellung. Wenn einer nicht trifft, dann liegt das (wie man auch in diesem Forum lesen kann) eher am Drall des Büchslaufs, als an der Schießfertigkeit des Schützen.
Wer bekommt denn von den Aspiranten beigebracht, die Schießerei auf dem Stand in die Jagdpraxis so zu übertragen, dass sich die Treffsicherheit auf Wild erhöht. Ob einer auch trifft wenn er schießt, lässt sich beim allerersten Schuss feststellen. Wer von seinen JJ gutes Schießen verlangt und erwartet, sollte das aber selbst auch vormachen können.
Schießen lässt sich leichter üben als ansprechen oder aufbrechen. Man muss nicht viel schießen um gut zu treffen, man muss es nur richtig machen, denn das spart Munition und dem beschossenen Wild Leiden. Zu vieles wird mit Jagdfieber verbrämt, was Schussangst ist, denn warum wird (auchvon Graubärten) auf die Scheibe gemuckt, die doch nicht einmal angesprochen zu werden braucht. Auch wundert es, dass auf Ständen der dortige Trubel als störend empfunden wird und schlechte Treffer darauf zurück geführt werden. Ist da die Jagd mit ihren vielen Umständen nicht ungleich „aufregender“?? Wenn einer schreibt, dass er das jagen aufhört, wenn er kein Jagdfieber mehr bekommt, dann war er nie Jäger. Mag sich hart anhören, ist aber so. Nach einem miesen Treffer das Stück brauchtumskonform zu „ehren“,davon hat es nichts. Das fängt schon damit an, zuerst nach dem Schuss zu sehen und dann zur Trophäe.
Wenn in Jagdschulen „ausgebildete“ JJ wieder zuhause sind, fehlen die jagdlichen Kontakte, die der KJS-Aspirant ungleich leichter findet. In „meinem“Verein, der selbst nicht ausbildet, wird ein jagdgesellschaftlicher Kontakt auch für Gäste geboten. Wir treffen uns wöchentlich jeden Montag, wobei einer der Vorstände oder ein Mitglied über aktuelleThemen berichtet und darüber diskutiert wird. Ich selbst habe bei uns und befreundeten Vereinen bestimmt schon 30 Vorträge gehalten, auf einen entsprechenden Gegenbesuch warten wir noch.
Wie schaut es anderwärts aus? Manche treffen sich einmal im Monat, andere zweimal im Jahr. Fort- und Weiterbildung? Von wem über was? Von der Industrie über Waffen, Munition und Optik? Die hat anderes im Sinn, als dem Jäger zu verklickern, dass er alles eigentlich schon hat und nur richtig einzusetzen hätte, um damit erfolgreich zu jagen.
Wenn der Jagdschein das Zertifikat über das „grüne Abitur“ sein soll, dann darf schon etwas verlangt werden, das über die Pseudokenntnisse gewisser Jagdgegner hinaus geht. In der Natur (und auf der Jagd) hängt alles mit Allem zusammen. Käseglocken-Ökologie ist Korinthen-Kackerei. Über die Lehrpläne sollte man, wie bei den Prüfungsbestimmungen, zu einer bundeseinheitlichen Regelung kommen. Schließlich gilt derJagdschein in ganz Deutschland. Dass ein Gebirgler nicht alle Entenarten der Nord- und Ostsee kennen muss, wäre z.B. eine Erleichterung, von 5 aufgelegten Schüssen auf eine Wildscheibe nicht mindestens 5x die Acht getroffen zu haben, dagegen keine unzumutbare Forderung.
Das hat alles nur bedingt mit der Alterstruktur zu tun, denn wie bei der Gesamtbevölkerung werden auch Jäger älter und bleiben länger fit. Sich darüber Gedanken zu machen, liegt bei Jüngeren näher als bei älteren. Aber wie einer jagen soll, ist nicht damit zu vergleichen,wie einer Auto fährt. Jeder kennt einen oder mehrere, die mit zunehmendem Alter das eine oder beides lassen sollten. Genau so ließe sich anführen, dass Jüngere das gar nicht erst anfangen sollten.