Alter Drilling, neues Glas

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Wenn man sich alte Jagdwaffen anschaut – ich rede über 20, 30, 40 Jahre alte Waffen - so sind die Grundwaffen faktisch meist noch gut brauchbar (die Kaliber sind vielleicht aktuell etwas aus der Mode), aber die Optiken sind nicht mehr zu gebrauchen.

Nun würde ich gerne auf einen sehr schönen Drilling, den ich besitze, ein neues oder genau genommen ein zweites Glas montieren lassen.

Aktuell ist auf SEM ein Zeiss 2,5-10*48 mit Innenschiene aus den Neunziger Jahren drauf.

Das ist auch noch nutzbar, aber es ist eben kein Vergleich mit heute modernen Optiken.

Nur Frage ich mich: Wie wähle ich eine möglichst zukunftssichere Optik?

Immerhin wird das ein Wechselglas auf SEM, allein die Montage wird im Bereich von 800-1000 E kosten. Das ist etwas anderes, als die Zieloptik in Ringe für 100 E zu legen und auf eine Schiene zu schrauben …


Grundsätzlich halte ich die aktuelle Mode der hohen Vergrösserungen für Jagdoptiken für Unsinn.

2-10 oder 2-12 reicht für unsere Region völlig aus, in den Alpen auf Gamsjagd mag das anders sein. Schon 15x ist übertrieben, ganz gewiß ist noch mehr absolut obsolet – gerade für einen Drilling.

Schienen möchte ich vermeiden, es wird also ein Rohr werden.

Hier halte ich trotz einiger Angebote in 34 mm die 30 mm Variante für die bessere Wahl.

Somit kämen in Betracht:

Swaro 2-12*50
Helia 2-10*50
S& B Polar 2,5-10*50 (34 mm)


Oder doch ein 56? Die würden dann aber ALLE sehr hoch bauen.

Wer hat da EIGENE Erfahrung mit der Neuausstattung eines Drillings?

Oder warten bis die vollelektronischen Zielcomputer samt thermaler Nachtsichtfunktion erhältlich sind?

Geplante Nutzungsdauer .... ich denke mal, daß ich in längstens 25-30 Jahren entweder nicht mehr jagen kann oder Würmerfutter bin.

Bis dahin würde ich es gerne benutzen.
 
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Schau doch auch das Leica Visus i in 3-12x50 an. Ein super Glas sehr stabil gebaut und genau dafür gemacht um auf älteren Büchsen ein schönes Aussehen zu erreichen. Bei solch einem Glas kriegst du die Nutzungsdauer von 20-30 Jahren inkl Service auch.
 
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Stand genau vor dem gleichen Problem und habe mich dazu entschieden die SEM aufzugeben und auf eine Schwenkmontage umzusteigen. Das alte Glas habe ich für kleines Geld weiter gegeben und bin mit dem neuen Glas (Zeiss Victory HT 2,5-10 x 50) vollends zufrieden. Die SEM sieht zwar etwas feiner aus, aber was bringt mir ein tolles Waffendesign wenn ich keinen Spass am Werkzeug habe und den Drilling im Schrank lasse. So ist es je nach Jahreszeit meine meist geführt Waffe.

WaiHei
 
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Auf meiner Sauer 3000 ist damals eine Schwenkmontage gelandet und ein Meopta R1r. Ich mag aber auch mein V8 von Zeiss. Da kann man gleich anständig durch ansprechen.
 
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Aktuell ist auf SEM ein Zeiss 2,5-10*48 mit Innenschiene aus den Neunziger Jahren drauf.

Das ist auch noch nutzbar, aber es ist eben kein Vergleich mit heute modernen Optiken.

Ich habe ebenfalls noch ein Zeiss 2,5-10x50 aus den 80er-Jahren auf einer Waffe.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es durchaus mit den heutigen Optiken mithalten kann, lediglich der Leuchtpunkt fehlt.
Die modernen Zeiss, Swaros oder Leicas mögen einen kleinen (!) Tick mehr Nachtsichttauglichkeit haben, aber besser als die Mittelklassegläser ist das olle Zeiss immer noch.
Ist aber nur meine Meinung, ich würde es drauf lassen.
 
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Wenn ich einen Drilling mit dem erwähnten Glas hätte, dann bliebe das für die Tagjagd drauf und für die Nachtjagt käme ein fixes 8x56. dazu.
Ob das "schön" aussieht, wäre mir wurscht.
Wenn für die Nacht ohnehin was anderes eingesetzt wird, ließe ich den Drilling wie er ist.
 
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@ Streichelzoo: die SEM Basen gegen Schwenkmontagebasen tauschen lassen. Geht relativ einfach und ein Glaswechsel ist danach mit überschaubaren Kosten zu bewerkstelligen.

Ich habe auch mehrere ältere Kipplaufwaffen, die alle auf Schwenkmontage umgerüstet wurden.
Die Henneberger Teile sind dabei noch günstiger als die EAW Teile, qualitativ nehmen die beiden sich nichts.

Zu den ZFR: die drei von Dir genannten würde ich als Zukunftssicher betrachten.

Einen "Zielcomputer" möchte ich nicht auf der Jagd einsetzen, ich will noch das Jagderlebnis haben.
Eine andere Sache wird Nachtsichttechnik sein, mit den heute erhältlichen Lösungen kann man aber konventionelle ZFR weiter nutzen (individuelle Entscheidung, ich beschreibe nur die technische Seite).
Abschließend: wenn man eine möglichst lange Nutzungsdauer anstrebt, dann sollte möglichst wenig Elektronik verbaut sein.
 
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Ich habe ein 1,5-6×36 auf SEM auf meinem Drilling gegen ein 2,5-10×52 mittels ERA Schwenkmontage getauscht.
Am Ansitz der Hammer aber ich glaube das ich es entweder nicht mehr machen würde bzw werde ich wieder ein kleineres (2.)Glas montieren da das große beim Pirschen ziemlich unhandlich ist.

Der Dackelversteher[emoji41]
 
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@ Streichelzoo #1

"...ich rede über 20, 30, 40 Jahre alte Waffen....die Optiken sind nicht mehr zu gebrauchen."

Nach Überwindung meiner Schnappatmung:
Ich glaube nun wirklich es wird Zeit wird, dass die Böcke aufgehen und die Jungs in frischer Luft ihre Gedanken ordnen können.

Wandersmann

P.S.: Und den im letzten Büchsenlicht austretenden wirklich Alten spreche ich auch ab dem 1.5.2018 mit meinem Zeiss Dialyt B/GA T*8x56 von 1985 an, 33 Jahre alter Schrott...:no:
Gestreckt wird er dann - Diana sei's gelobt - mit Hilfe des Zeiss Diavari ZAT* 2,5-10x52 von 1980.

Ansonsten kann ich bestätigen, dass der Wechsel auf eine Schwenkmontage bei Neumontagen auf Waffen mit SEM eine gute, passende & halbwegs preiswerte Lösung ist.
 
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11 Okt 2014
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Ist klar.

Wieviel Spass hat man mit einem 1,5-4x36 oder einem 4x36, dessen Seitenverstellung über den Support erfolgt?

Das Thema ist irgendwie "Jagd", weniger "Reenactment" ......

Und ich !!!! habe nicht von Ferngläsern oder Fernrohren, sondern von ZIELFERNROHREN !!!! gesprochen!!!
 
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Ist klar.

Wieviel Spass hat man mit einem 1,5-6x36 oder einem 4x36, dessen Seitenverstellung über den Support erfolgt?

Das Thema ist irgendwie "Jagd", weniger "Reenactment" ......

Und ich !!!! habe nicht von Ferngläsern oder Fernrohren, sondern von ZIELFERNROHREN !!!! gesprochen!!!

ich hab´s mal korrigiert; und ich (!!!) habe extrem viel "Spaß" mit der Sauer 54 mit dem alten, kleinen variablen Zeiss-Glas bzw. dem alten Heym-Drilling mit der vierfachen Vergrößerung! Einmal eingestellt, hat´s bislang auch noch nie ein weiteres Korrigieren am Support gebraucht (ich fang aber auch nicht jede Woche an, irgendwelche anderen Geschosse und Geschossgewichte auszuprobieren).
 
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Ein brauchbarer Handwerker kann dir eine Schwenkmontage so bauen, dass sie auch auf einer eleganten Waffe vernünftig aussieht.

Ich persönlich würde da nix tauschen, weil du wohl mit keinem der genannten Zielfernrohre auch nur ein Stück Wild mehr erlegen wirst.

Wenn, dann aber nur mit Umbau auf eine Schwenkmontage. Könnt's ja trotzdem verstehen...

Auch wenn das jetzt an sich kein super eleganter Drilling ist, hier der Drehringverschluss bei meinem S&S 3000 montiert mit 52er Diavari. Sieht ganz gut aus so.

32492249vc.jpg


(Ja, er war 60 Jahre in einer Zeitkapsel und ich musste lang suchen.)
 
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Nachdem eine SEM immer noch die "schnellste" Montage ist, käme für mich die Ziegler-Montage infrage, die es klassisch und als Kontra gibt. Extrem niedrig auch über Mittelrohr montierbar.

32492348uj.jpg
 
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Ich habe auf meinem Heym Drilling eine MAK Schwenkmontage mit Drehring hinten und ein Zeiss 1,5-6 x 42 Abs.4.

Wird als reine Tagwaffe genutzt , ein 52 wäre das maximale was ich da darauf bauen würde.
 

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