Traditionelles und modernes zum Bockaufgang

Y

Yumitori

Guest
Der Blick zurück:

Als die Böcke noch am 16. Mai aufgingen,haben wir schon längst versucht, die Jährlinge bis Anfang Juni in der Truhe zu haben.
Dann war Jagdruhe bis 10. Juli.
Es war ein schöneres Jagen als heute, weil wir in unserem Revier auch nicht so einen hohen Abschuss zu erfüllen hatten, keine regelmäßigen Besuche durch Sauen stattfanden und das Revier nicht - wie heute - zu einem Drittel von Windkraftanlagen verunstaltet wurde.
Dafür hatte ich als Jagdaufseher und später Mitpächter mehr im Revier zu tun, es gab max. zwei Helfer und da musste man sich ranhalten, weil die ja nicht immer greifbar waren.

Heute bin ich "nur noch" Begehungsscheininhaber und leiste gerne einen freiwillig etwas höheren Hegebeitrag, damit ich mir leisten kann, einen interessanten, alten oder jedenfalls erfahrenen Bock, gerne zurückgesetzt, erarbeiten zu können -
oder wie vor wenigen Jahren die beiden Knopfböckchen, schwach und mit Sicherheit Geschwister, auf einem Ansitz zu erlegen.

Ich gestehe aber, dass ich immer "kauziger" werde - je mehr Leute sich auf einer Jagd tummeln, um so weniger ersprießlich finde ich das - zu laut, zu plärrig - ein gutes Gespräch kommt nicht zustande, wenn man sich gleichzeitig mehr als vier Menschen widmen soll oder muss - wenn die aber passen, dann......
 
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Da ich -wie letztes Jahr- keine Lust habe auf das vorglühen zum Tanz in den Mai und das parallele Schützenfest, kann ich auch ins Revier fahren. Müssen noch ein paar Leitern frei schneiden, Kanzelscheiben putzen etc. Dienstag morgen geht es dann raus, die Plätze stehen auch schon fest - sofern das Wetter mitspielt. Im Anschluss nur kurz Waffen wegbringen und dann geht es zum örtlichen Förster, wo wir uns dann mit Jagdkollegen aus dem Hegering treffen, grillen, erzählen, gibt dann Bier und Schnaps ( nicht für mich --> Fahrer für den Jagdherrn). Abends dann wieder raus und nachts nach Hause, da Mittwoch garantiert der Baum brennt im Büro.
 
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.....................................
Ich gestehe aber, dass ich immer "kauziger" werde - je mehr Leute sich auf einer Jagd tummeln, um so weniger ersprießlich finde ich das - zu laut, zu plärrig - ein gutes Gespräch kommt nicht zustande, wenn man sich gleichzeitig mehr als vier Menschen widmen soll oder muss - wenn die aber passen, dann......

:thumbup::thumbup:

Damit bist du nicht alleine:)

tømrer
 
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So wird das aber nix mit der Verjüngung der Jägerschaft und dem demographischen Wandel.
Wenn wir alle zusammenkommen wird es richtig schön. Vom jüngsten mit 15 Monaten bis zum ältesten mit 85 Jahren.
 
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Klassischer 1. Mai bei mir:

Vom 30. auf den 1. bin ich schon seit Jahren immer auf einer Feier eingeladen. Die die da mitkommen sind immer froh, denn ich fahr dann einfach freiwillig und trinke nichts. Dementsprechend werde ich wieder durch machen, morgens aus dem Party Gewand in die Jagdklamotten, dann ansitzen (wo bei mir auch noch nie was gefallen ist und ja ich verpenn da nichts :biggrin: ) und danach gehts bei dem einen Pächter ins frühstücken.

Danach gibts einen Powernap und dann gehts aufs örtliche Fest, was trinken und essen. Abends fall ich dann meist gegen 8 ins Bett und geh dann morgens am 2. wieder raus, oder auch nicht :cool:
 
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Bei uns ist ein gemeinsamer Ansitz mit den ständig jagenden (Pächter und Begehungsscheininhaber), sowie einigen Gästen auf SW, Rehjährlinge und Raubwild. Anschließend Strecke legen und Verblasen, dann Frühstück mit frischen Brötchen,heissem Kaffee, Mettigel, Wurst, Käse und Heringssalat. Anschliessend wer mag und darf 1 Bier. Wir sind dann immer zwischen 10 und 15 gutgelaunte Jäger beim Frühstück.
Das ist unser jagdlicher Tanz in den Mai mit Tradition.
Modern ist, dass wir seit ein paar Jahren immer mal andere Gäste einladen, gern Jagdkameraden die keine ständige Gelegenheit haben.

Horrido und Allen, die dürfen und Möglichkeit am 1. Mai haben... Waidmannsheil
 
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Zum 1. Mai, nach hiesiger Landesregelung Aufgang der Jagd (nur) auf männliches Rehwild, eine "Geschichte wie zum 1. April" aus dem Vorjahr:

Morgens hatte es noch keiner unserer höchstmotivierten Jungjäger geschafft einen Bock zu strecken. Das brachte mich dazu - es war ein schöner Frühlingstag - mal rauszuschauen wo sich was tut und ob denn Sitz und Leitern tragfähig sind. Das Revier ist zu 100% landwirtschaftlich intensiv genutzt, Rehe knapp in der offenen Feldmark, Jagddruck aber sehr gering; das Festnageln einer Sprosse stört nicht dauerhaft den hungrigen Bock.
Eine Kombinierte ist immer am Mann, wenn ich im Revier unterwegs bin.
Bei der Inspektion meiner einzigen Kanzel - eingerichtet im Wesentlichen für den weiblichen Abschuss und Fuchsansitz im Winter - fielen mir ein paar Schadstellen ins Auge. Waffe unter der Kanzel abgelegt, Zollstock mit rauf, Luke auf, Oberkörper durch gezwängt und Maße genommen für notwendige Reparatur. Alles mit Radau, Gestöhne, Gefluche!
Dann Erstaunen, als ich mal nach vorne blickte: da stand ein Bock, geschätzt um die 5, knapp über Lauscher, ein ewiger Durchmogler und schaute auf 60 Schritt Deutschlands merkwürdigstem Handwerker bei seinen Verrenkungen zu.
Ich war sauer, fühlte mich verarxxxt von diesem Bock, der einem bei sonstigen stundenlangen Ansitzen auf Leitern und auf der Pirsch stets versetzte. Pure Mordlust kam hoch. Also zurück mit dem Oberkörper in die Kanzel, langsam, ganz langsam runter, die Waffe holen, wieder hoch, um den Bock jenseits der Schilfkante ins Visier zu nehmen, der immer noch staunend dem Treiben zusah.
Abends gab es dann angeschmorte Zwiebeln mit Äpfeln und Lebergeschnetzeltem, dazu einen Riesling der sehr lieblichen Qualitätsstufe von der unteren Saar und 'nen Mirabell aus gleicher Gegend.
Dem Bock habe ich sein unbotmäßiges Verhalten verziehen.

Wandersmann

(Kein Jägerlatein!)
 
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Als ich noch daheim gewohnt habe wurden in der Nacht des 30. immer erst noch nach der Party im Nachbardorf 1-4 Maibäume gestellt. Da diese im Oberschwäbischen "dezent" über den 2m Fichtengipfel in der Dachrinne hinausgehen braucht es dazu immer ein paar Mann. Ich war im Regelfall Fahrer, weil Bockjagd. Dann ging es nahtlos auf den Morgenansitz und anschließend erst mal ins Bett.

Dieses Jahr kann ich den 1. Mai nicht daheim verbringen, deswegen geh ich am 30. früh in die Federn. Morgens sitzen wir dann bei einem Bekannten von mir ganz unromantisch an der Bundesstraße (in den vergangenen zwei Jahren 25% des Abschussplans Verkehrsopfer) und schießen möglichst viel. Danach gemeinsames Grillen und ( zumindest bei mir) wieder ins Bett. Die anderen werden sich wohl dumm machen und abends nicht mehr raus gehen :biggrin:
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
1.Mai ist Traditionsmorgenansitz. Jeder Bock der einem gefällt ist frei. Bastböcke ausgenommen. Sau sowieso.
Gesessen wir bis um 8.00 Uhr. Um 9.00 Uhr ist Strecke legen und verblasen. Sollte das Wetter mitspielen, werden wir danach am Feuer mittels Dutchoven Weißwürste wärmen und auszutzeln. Wenn das Wetter nicht passt, gehen wir ins Wirtshaus.
Da wir immer die Jäger eines Nachbarreviers dabei haben, sind wir eine schöne Gruppe.
 
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21 Jan 2002
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@Wandersmann,

Ich bin auch am überlegen, ob ich nicht erst lieber zur Faulpirsch losziehe, im Wald kann das, wenn man sich im Revier auskennt sehr erfolgreich sein.
Außerdem hockt man nicht nur an einem Platz herum.
 
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1. Mai ist bei uns traditionsgemäß Morgenansitz. Danach gemeinsames Frühstück im Vereinsheim des örtlichen Hundesportvereins (liegt Mittel bei uns im Revier). Da kommen dann noch paar andere Jäger dazu und gegen Mittag geht es dann heimwärts und dort wird der Tag auf der Terrasse ausklingen lassen. :thumbup:
Am 1. hab ich noch nie was erlegt...
 
G

GentleGuy

Guest
Es geht zu Fuß aus dem haus zum auserwählten Ansitz und gejagt bis die ersten Leute angeschwipst durch den Wald laufen :lol:

Dann geht es wieder heim ins Dorf denn ab 11 ist Grillfest im Dorf.
Das artet manchmal aus und ein Abendansitzt gibt es manchmal :)

Anfang Mai sind es erstmal Knopfer und schwache Jährlinge, die alten kommen später.
Früher das ganze mit Kimme und Korn, und / oder Kipplauf aber mal sehen wie ich das dieses Mal handhabe.
 

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