"Safari" Kinofilm - heute im TV/ Mediathek

A

anonym

Guest
Eine Werbung für die Jagd in Namibia wollte der Film wohl auch nicht sein, sondern eben ein Film-Kunstwerk.

Der Film wurde in Namibia gedreht und ist mit Sicherheit keine Werbung für dieses wunderschöne Land.
Dort gibt es wirklich erheblich interessantere Jagderlebnisse, wenn man es möchte.

Hab zwei Erfahrungen mit nach Hause genommen.

Freude und ausfüllender Lebensinhalt ist eine Jagdfarm in Namibia ganz sicher für den Farm-Eigner, der seit unvordenklicher Zeit mit seiner Familie dort seinen Landbesitz umtreibt, früher wohl eher Viehzucht organisierte und heute die Jagdfarm bewirtschaftet - solange die politischen Verhältnisse es ihm erlauben. Daß den vorgeführten, nicht beneidenswerten Kunden, das Dreibein hingestellt wird, kennen wir aus den You tube - Werbefilmchen diverser Jagd-Safari-Unternehmen.

Brauchbare Jagdhunde, vor allem der Schweißhund am langen Riemen, gehören zu Recht zum deutschen Waidwerk. Daß sich in Namibia - bei so vielen einheimischen deutschstämmigen Waidgenossen englische Unsitten ausbreiten konnten, ist zu bedauern. Am Anfang des Film war ein einziger Jagdhund zu sehen, leider keine Riemenarbeit. Jagd ohne Hund ist Schund.
 
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.....Aber auch ohne Worte ist der Tenor klar: Dümmliche, degenerierte Touristen töten für Geld. Klar gibts solche Afrikajäger, aber es gibt eben auch die anderen...

Welche denn?

Gebildete, degenerierte Touristen töten für Geld? ;-)

Oder etwa: gebildete Touristen helfen ehrenamtlich beim afrikanischen Wildmanagement?
 
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@Stoeberjaeger

Warum musst Du eigentlich bei jeder Gelegenheit versuchen, Dich mit dem Geschreibe vom "Wildmanagament" als besser/überlegen gegenüber den normalen Jägern darzustellen?

Michel
 
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Ohne hier in politische Diskussionen abdriften zu wollen - es gibt leider solche bekloppten Jäger wirklich - ging es mir in meiner Kritik um die manipulative und diffamierende Konzeption dieses pseudodokumentarischen Films.

Als Kind und Jugendlicher, der in der unmittelbaren Grenzregion aufgewachsen ist, konnte ich früher ohne weiteres auch DDR Fernsehen empfangen.
Die Propaganda Show, "Schwarzer Kanal" von "Sudel-Ede" Schnitzler bediente sich einer ähnlichen Technik, wie der für "Safari" angewandten. Neben aus dem Zusammenhang gerissenen und damit inhaltlich komplett verzerrt und verfälscht zusammen gestellten Beiträgen westdeutscher Fernsehsender war offensichtlich einmal im Jahr auch etwas Westgeld für eigene Produktionen übrig.
Hierzu wurde, vorzugsweise in den schmuddeligen Ecken der Fußgängerzonen westdeutscher Großstädte an Obdachlose großzügig Schnaps ausgeschenkt und diese hat man dann ausgiebig zu den schrecklichen sozialen Verhältnissen in der "BRD" plappern lassen. Natürlich informierte die aufgeregte Stimme aus dem Off vorher den bereits etwas schläfrigen Zuschauer über die subversiven, menschenverachtenden Machenschaften der, als verräterische bezüglich den Interessen der Arbeiterklasse dargestellten SPD Regierung eines Helmut Schmidt.

Durch mehr oder weniger geschickte Bildregie und unter Rücknahme von Stichworten, die der Interviewer hier sicherlich vorher gegeben haben wird, um die Lall- und Pöbelreaktionen zu provozieren, sollte ein pseudoobjektives Bild gezeichnet werden. Das dieses zumindest im "Tal der Ahnungslosen" wie bestimmte Bereiche ohne "Westempfang" im Fachjargon spöttelnder DDR-Bewohner genannt wurde, geklappt haben mag und der Propagandaeffekt funktionierte möchte ich mir gar nicht vorstellen. Jedenfalls wurde der Westen für einen Augenblick als furchtbarer Abgrund des Kapitalismus wahrgenommen und das hat dann vermutlich die eigene, nicht eben rosige Lebensrealität gläubiger Zuschauer, etwas relativiert.
Der Rest der Republik - Ost wie West - war aufgrund des krassen Unterschieds zur erlebten Realität entweder amüsiert oder schaltete gleich ab.

Das Problematische bei dieser Art der Darstellung ist nun, dass sich die von Regisseur Seidl "aufgedeckten" und hier überspitzt und manipulativ dargestellten Personengruppen eben grade nicht durch die erlebte Lebensrealität der meisten Zuschauer abgleichen lassen und damit zur Satire werden. Wer kennt denn in der "Normalbevölkerung" Jäger, die nach Afrika fahren ? Und wer von uns mag hier noch sagen, dass er solches tut, wenn er auf vorinstallierte Bilder in den Köpfen einer manipulierten Zuschauerschaft trifft, die grade den in schwelgenden Bildern dokumentierten, qualvollen Tod einer angebleiten Giraffe miterlben durften.
Vielmehr wird hier ganz bewusst, und das offensichtlich nicht nur bei den Jagd-****en in diesem Film sondern auch bei in vorherigen Schmuddel-"Werken"Seidls aufgedeckten "Nazi-Kellern" österreichischer Kommunalpolitiker, vor Ehrgeiz kotzenden Möchtegern-Models oder sogar, unterstellter Maßen, der Sodomie frönenden Hundebesitzern, mit dem sexistischen, rassistischen, sozialneidischen und voyeuristischen Bedürfnis der Zuschauer "ja mei, is dööös eklig. Dös san jaaa Berveeerse" gespielt.

Kaum einer der Zuschauer von "Safari" hat bisher eine Jagd erlebt, versteht Jagd in Afrika (mal Bücher von Baldus lesen oder mal mit den Konzepten und Hintergründen afrikanischen Wildtiermanagements versus exzessiver Wilderei beschäftigen) aber ALLE werden durch diesen Film eine "Meinung" bekommen zukünftig für jeden Versuch einer erlebten Realität oder eines relativierenden Erklärungsversuches immun sein.
Filme wie diese sind, bei allem Fünkchen Wahrheit, die bekanntlich in jedem Klischee steckt, doch nichts anderes als eine ganz bewusste Indoktrination in schlimmster Streicherscher und Schnitzlerscher, deutscher Tradition. Die Techniken und Ziele sind altbekannt: gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen.


Die halbe Wahrheit ist meistens eine ganze Lüge.

Sagt ein jüdisches Sprichwort
 
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Anbieter solcher "Jagderlebnisse" kann ich bestens verstehen, denn sie verdienen ihren Lebensunterhalt damit. Die Giraffe hat ein tausend Mal besseres Leben hinter sich, als Schlachtvieh in Massentierhaltung.
Wer aber mehrfach auf Farmland fast oder völlig handzahme Giraffen und Nashörner erlebt hat, wird sicher kaum verstehen, welches jagdliche Erlebnis man bei so einem Abschuss verspüren kann. Ein Tier im kleinen Zoogatter zu erlegen, dürfte wenn es erlaubt wäre, ein gleichwertiges Jagderlebnis bieten.
Wenn ein gesundes Wildtier ohne Furcht, seinen "Henker" vertraut anblickt, dürfte normal denkenden Menschen der Beutetrieb vergehen.
 
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Sorry, hatte es in dem Praralleltröt geschrieben :



Was sind das nur für Leute, die sich in einem solchen Film präsentieren und dabei noch glauben das sie die Größten sind ?

Räumen für Unsummen alles ab was sich bewegt, haben aber keinen Euro für einen Gehörschutz über. Diese Spezies sind mir zuwider, daher meide ich in Dortmund auch die Halle mit den Jagdreisen. Ich finde deren Gehabe und Gelaber einfach zum ko..... .
 
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Couldn't agree more, lieber Snaggles...

allerdings gibt es auch bei den Jagdfarmern "sone" und "solche"...

Habe dazu, um diesen Faden nicht zu unterbrechen, einen neuen im selben Unterforum aufgemacht, in dem zB auch ein Link zum Erongo Verzeichnis eingebaut ist, das, denke ich, schon in eine deutlich zukunftsweisende Richtung weist.
 
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@Stoeberjaeger

Warum musst Du eigentlich bei jeder Gelegenheit versuchen, Dich mit dem Geschreibe vom "Wildmanagament" als besser/überlegen gegenüber den normalen Jägern darzustellen?

Michel
Ach, Stöbi war vermutlich gerade auf den Seiten der Landesjägerschaft Niedersachsen und ist davon noch ganz begeistert:

https://www.wildtiermanagement.com/

Ein Besuch lohnt sich.

basti
 
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Anbieter solcher "Jagderlebnisse" kann ich bestens verstehen, denn sie verdienen ihren Lebensunterhalt damit. Die Giraffe hat ein tausend Mal besseres Leben hinter sich, als Schlachtvieh in Massentierhaltung.
Wer aber mehrfach auf Farmland fast oder völlig handzahme Giraffen und Nashörner erlebt hat, wird sicher kaum verstehen, welches jagdliche Erlebnis man bei so einem Abschuss verspüren kann. Ein Tier im kleinen Zoogatter zu erlegen, dürfte wenn es erlaubt wäre, ein gleichwertiges Jagderlebnis bieten.
Wenn ein gesundes Wildtier ohne Furcht, seinen "Henker" vertraut anblickt, dürfte normal denkenden Menschen der Beutetrieb vergehen.

Zum Glück gibt es auch Farmen, wo man die Jagd noch in seiner ursprünglichsten Form kennen lernen kann.
Meine "Lieblingsfarm" bietet knapp 30.000 ha freie, ursprüngliche Natur ohne Nutztiere und ohne wilddichte Zäune, angrenzend an einen Nationalpark. Das Wild wechselt von dort ungestört aus und ein. Es kommt nur einheimisches Wild vor und dieses wird nachhaltig bejagt. Diese Farm hat mit den besten Leopardenbestand in Namibia.
Sogar Geparden sind keine Seltenheit. Was man dort jagdlich und landschaftlich erleben kann, davon träumen wir mitteleuropäischen Jäger nur.

Dort sind die Giraffen, wovon nur die ganz alten, nicht mehr fortpflanzungsfähigen Bullen erlegt werden, die "lebenden Wachtürme". So manche Giraffe hat das umstehende Wild gewarnt und die Pirsch ging weiter...:lol:
 
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Für mich ist das ganz "natürliche" Realsatire.
Wie groß der Anteil solcher Jagdtouristen in Namibia wirklich ist, würde mich allerdings interessieren.

Guillermo
 
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@ Guillermo

Zum Glück weichen "solche" mehrheitlich nach RSA aus - Lodges luxuriöser, angebotene Tierpalette größer, Trophäen dank intensiver pharmazeutischer und nutritiver Betreuung größer...und sichere Löwenabschüsse gibt es auch noch dazu!

Wandersmann
 
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Diese Art Leute, die der Film präsentiert hat, werden über kurz oder lang aufgrund von Inzucht aussterben.;-)
 

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