- Registriert
- 6 Nov 2012
- Beiträge
- 598
Mondansitz im Winter, tiefe Nacht, weit nach Mitternacht. Heimweg zu Fuß. Ich trage einen Lodenmantel mit Kapuze, eine Sturmhaube, die dicken Sorel. Über dem Rücken den zusammengerollten Ansitzsack, über der Schulter den Drilling. In der rechten Hand einen erlegten Fuchs. Das Licht ist schon schlecht.
Ich habe ca 2 km Fußweg vom Luderplatz zum völlig alleine liegenden Haus in einem ansonsten komplett unbesiedelten Waldgebiet. Der Weg führt mich über eine seit Stunden unbefahrene Landstraße.
Völlig überraschend bemerke ich plötzlich in diesem Nirgendwo mehrere erzählende und lachende Personen die Straße auf mich zukommen, offensichtlich junge Männer, die eine „abenteuerliche“ Nachtwanderung unternehmen. Mit einer solchen Begegnung ist hier um diese Zeit unmöglich zu rechnen.
Ich möchte die Leute nicht erschrecken oder ängstigen oder Ärger mit Ihnen bekommen, komme aber jetzt auch nicht mehr unbemerkt von der Straße. Also laufe ich weiter und möchte mich um größtmögliche Normalität bemühen, als begegne und grüße man sich tagsüber während eines zivilisierten Spazierganges in einem belebten Stadtpark.
Die Männer bemerken mich nicht, bis ich auf wenige Schritte herangekommen bin und mit fester und bestimmter Stimme „guten Abend“ wünsche.
Offenbar völlig kalt erwischt, springen die Männer vor lauter Schreck panisch auseinander. Einer schreit laut auf vor Entsetzen. Ein anderer ruft: „was ist das?“ Ich gehe ungerührt, den Drilling über der Schulter, die Kapuze tief im Gesicht, den Fuchs in der Hand, ohne weiteren Kommentar an den Schockierten vorüber als sei gar nichts besonderes an dieser Situation.
„Ist das ein Mensch?“ ruft da einer. „Ich weiß es nicht“, ein Zweiter. „Es schleppt doch was auf dem Rücken“ raunt ein Dritter. „Nein, in der Hand“, wieder der Zweite. „Oh Gott, was ist das nur?“, wiederholt der Erste.
Ich entschließe mich, die Sache aufzulösen, bevor sie am Ende noch über mich herfallen, bleibe stehen und drehe mich zu den Männern um. Doch bevor ich etwas sagen kann, rennen die Helden der Nacht so schnell sie können, gepackt von blanker Panik, in wilden Todesfluchten von dannen. Noch lange höre ich sie rennen und schreien.
Vermutlich glaubten die Männer damals, dem Tod in Person des Sensemanns höchstpersönlich begegnet zu sein. Ich konnte auf dem Heimweg von dieser besonderen Ansitznacht hingegen kaum aufhören zu lachen. Und ich werde diese - zumindest für mich - lustige Geschichte, die sich vor vielen Jahren zutrug, sicher niemals vergessen.
Ich habe ca 2 km Fußweg vom Luderplatz zum völlig alleine liegenden Haus in einem ansonsten komplett unbesiedelten Waldgebiet. Der Weg führt mich über eine seit Stunden unbefahrene Landstraße.
Völlig überraschend bemerke ich plötzlich in diesem Nirgendwo mehrere erzählende und lachende Personen die Straße auf mich zukommen, offensichtlich junge Männer, die eine „abenteuerliche“ Nachtwanderung unternehmen. Mit einer solchen Begegnung ist hier um diese Zeit unmöglich zu rechnen.
Ich möchte die Leute nicht erschrecken oder ängstigen oder Ärger mit Ihnen bekommen, komme aber jetzt auch nicht mehr unbemerkt von der Straße. Also laufe ich weiter und möchte mich um größtmögliche Normalität bemühen, als begegne und grüße man sich tagsüber während eines zivilisierten Spazierganges in einem belebten Stadtpark.
Die Männer bemerken mich nicht, bis ich auf wenige Schritte herangekommen bin und mit fester und bestimmter Stimme „guten Abend“ wünsche.
Offenbar völlig kalt erwischt, springen die Männer vor lauter Schreck panisch auseinander. Einer schreit laut auf vor Entsetzen. Ein anderer ruft: „was ist das?“ Ich gehe ungerührt, den Drilling über der Schulter, die Kapuze tief im Gesicht, den Fuchs in der Hand, ohne weiteren Kommentar an den Schockierten vorüber als sei gar nichts besonderes an dieser Situation.
„Ist das ein Mensch?“ ruft da einer. „Ich weiß es nicht“, ein Zweiter. „Es schleppt doch was auf dem Rücken“ raunt ein Dritter. „Nein, in der Hand“, wieder der Zweite. „Oh Gott, was ist das nur?“, wiederholt der Erste.
Ich entschließe mich, die Sache aufzulösen, bevor sie am Ende noch über mich herfallen, bleibe stehen und drehe mich zu den Männern um. Doch bevor ich etwas sagen kann, rennen die Helden der Nacht so schnell sie können, gepackt von blanker Panik, in wilden Todesfluchten von dannen. Noch lange höre ich sie rennen und schreien.
Vermutlich glaubten die Männer damals, dem Tod in Person des Sensemanns höchstpersönlich begegnet zu sein. Ich konnte auf dem Heimweg von dieser besonderen Ansitznacht hingegen kaum aufhören zu lachen. Und ich werde diese - zumindest für mich - lustige Geschichte, die sich vor vielen Jahren zutrug, sicher niemals vergessen.