Mir unbekanntes 98ger System

JMB

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WFW stempelte alle unter ihrem Namen ausgelieferten Waffen mit den 2 senkrecht übereinander stehenden W und einem mittig darin stehenden F.
Noch einer, der die Buchstaben durcheinander wirft ...
Auf den Bildern in diesem Thread ist doch eindeutig die Buchstabenfolge "FWW" untereinander zu sehen.
Mein erster Revolver war ein aufgearbeiteter S&W M10 Military & Police mit 4" Bullbarrel, gekauft bei Big-F und ebenfalls "FWW" gestempelt.
Bisher habe ich auf Waffen auch immer nur die Marke "FWW" gesehen und nicht "WFW" o. "WWF", was natürlich nicht heißt, dass Frankonia nicht auch andere Kombinationen verwendet(e), Beleg-Fotos wären nett.


Dies wäre waffenrechtlich im Falle einer eindeutigen Herstellermarkiereung - z.B. Heym, Krieghoff etc. - wohl nicht nötig.
Und wie sieht's bei ausländischen Waffen aus?
Hatte gerade einen Steyr-Mannlicher M (beschossen 1973) in Händen, die auf dem Visiersockel mit "noris" gestempelt war - möglicherweise sogar vom Sir himself ...
Ist das werterhöhend, wenn die Waffe verkauft wird? ;-)


WaiHei
 
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Wandersmann schrub:
zwei W übereinander und ein F mittig drin
richtiger wäre gewesen ein F mittig drüber
Peanuts

Der Importeurstempel ist unabhängig davon anzubringen, ob die Waffen eine Herstellerbezeichnung hat oder nicht.
Vor dem Weiterverkauf an wem auch immer im Bereich der CIP ist die Waffe zu beschießen, es sei denn, sie ist im CIP-Abkommen schon beschossen worden.
 
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TS2018

Guest
Also zusammenfassend:
- Zollkarabiner M52 (Von der Fa. Heym aus 98er-Systemen zur Wiederbewaffnung des deutschen Zolls gefertigt)
- Verkauft über Frankonia (FFW-Stempel)
- Nitro-Beschuss in München im Dezember 1971
- vermutlich originaler Druckpunkt-Abzug
-
Originalschaft gegen Jagdschaft mit Pachmayr-Kappe ausgetauscht
- Ab ca. 1970 für ca. 300DM bis 350DM auf dem Zivilmarkt angeboten

Habe ich was vergessen (bzw. falsch verstanden) oder gibt es noch weitere Erkenntnisse/Meinungen?


Auf jeden Fall schonmal ein ganz großes Danke an alle hier.
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Als kleine Ergänzung zu Deiner Synopsis "Heym Zoll Karabiner 1952":
hier: Schaftform:

Als Ausgang diente der hinlänglich bekannte deutsche 98er Militärschaft;
Dieser wurde für den Zolleinsatz, relativ gering, fast wie ein Stutzenschaft modifiziert, also entmilitarisiert (Seitengewehrhalterung etc. ab);
(gleichzeitig wurde auf der Systemhülse eingezeichnet "Zoll" und "1952").
Nach der Ausrangierung als Zollwaffe wurden die Schäfte nun "zivilisiert", auf jagdlich getrimmt durch etwas verschlankenden Abschliff und deutliche Kürzung des Vorderschaftes unter Beibehaltung des Gewehrriemen-Durchbruchs hinten und des Querstollens vorne;
(die "Zoll - 1952"- Bezeichnung wurde entfernt und die Waffen zivil beschossen).
Die Waffe wurde in der Folge auch mit neuem Jagdschaft angeboten.

Wandersmann

PS: ein befreundeter Sammler erwähnte auch, dass neben Zoll auch andere Dienststellen der nach Wiederbewaffnung dürstenden Behörden (u.a. Justiz, Polizei der Länder) mit vergleichbaren Waffen, entsprechend gekennzeichnet, von Heym ausgerüstet wurden.
 
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TS2018

Guest
Vielen Dank für die Ergänzung, Wandersmann.

Einige würden sagen: "Die Waffe hat eine ordentliche Schussleistung, ist führig und optisch ansprechend" - Ganz nüchtern und sachlich.
Ich finde es aber immer sehr interessant dann auch was über die Geschichte solcher Waffen zu erfahren. Da hat man doch gleich einen ganz anderen Bezug zu dem Gewehr.
 

JMB

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Nach der Ausrangierung als Zollwaffe wurden die Schäfte nun "zivilisiert", auf jagdlich getrimmt durch etwas verschlankenden Abschliff und deutliche Kürzung des Vorderschaftes unter Beibehaltung des Gewehrriemen-Durchbruchs hinten und des Querstollens vorne; ...
Es sind wohl auch einige ohne weitere Schaftbearbeitung, also mit "Original-Zollschaft" verkauft worden.
Zumindest waren mehrere so abgebildet zu sehen, einen mit solchem Schaft habe ich mal in Natura gesehen.


WaiHei
 
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TS2018

Guest
Ich hätte da noch eine 98er-Anfänger-Frage: Kann ich denn herausfinden, von wem das System hergestellt wurde? Die wurden ja bei weitem nicht alle bei Mauser in Oberndorf gefertigt, Frankonia scheint ja hier nicht der Importeur zu sein und Heym hat sie lediglich überarbeitet. Würde man hier trotzdem Mauser als Hersteller der Waffe bezeichnen bzw. wie würde man die Waffe in der WBK nennen (Heym Zollkarabiner M52, Mauser Modell 98, Frankonia Modell 98, Heym Modell 98 )?
 
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Guten Morgen,

nicht immer steht ein Hersteller auf Lauf/System.
Auf manchen stehen nur Kürzel, wie die bekannten S/42 oder byf oder andere.
Deren Bedeutung kann nachgelesen werden in einem der Bücher über deutsche Fertigungszeichen bis 1945.

Es gibt auch welche, auf denen selbst nach dem Ausschäften kein Hersteller erkennbar ist.

Wenn zumindest das Modell, wie z.B. M98 klar ist, lässt sich auch eintragen, Hersteller unbekannt, Modell (M)98.

Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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@ TS2018:

Ich schließe mich dem erbeuteten Rheinländer an, für die WBK reicht im Falle eines nicht eindeutigen Herstellers die Modellbezeichnung "M98".
Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit WBK/NWR-Abstimmungen mit meiner Behörde liegt der Primat der Waffencharakterisierung bei behördlichen Eintragungen bei der Seriennummer (Waffennummer) und beim Kaliber (Patrone!), danach beim sonstigem Firlefanz, den dann behördlicherseits schon Keinen mehr ernsthaft interessiert...

Wandersmann
 
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TS2018

Guest
Vielen Dank,

die einzig weitere Kennzeichnung ist die auf dem Bild zu sehende "107" (ganz unten, unter der Seriennummer auf der Hülse), eher keine Herstellerkennung oder?
Es könnte natürlich noch was unter der Montage auf der Hülse versteckt sein, aber da kann man ja nicht mal eben kurz nachschauen.

Anhang anzeigen 63994
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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TS2018

Guest
Da hier so nett geholfen wurde, möchte ich Euch auch nicht vorenthalten was aus dem Zoll- bzw. Polizeikarabiner 52 wurde:

Fertig_mit_ZF.JPG
Lauf: originaler 52cm-Lauf mit entsprechender Visierung
Kaliber: 8x57IS
Sicherung: originale Flügelsicherung
Schaft: ProMag Archangel
Abzug: Bix'n Andy Kugelabzug
Zielfernrohr: Zeiss Victory Diarange M 3-12x56
Montage: EAW-Schwenkmontage
Beschichtung: Cerakote
 
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@ Mouse- & Habermann:

Nun bleibt auf dem Teppich, Jungs!
Der TS2018 hat aus einem ganz normalen 98er Überbleibsel, das schon viele Revisionen und Modifikationen hinter sich hatte - und keinesfalls als Mona-Lisa-gleiches Kulturgut in die Geschichte eingegangen wäre - eine Studie vorgelegt, die zeigt, was mit heute gängigem Zubehör und einer Prise Geschick aus solchem "Surplus" dem Zeitgeist unterworfen zu machen ist.
Ich würde dieses Teil nicht zur Jagd verwenden - durchaus aber zu schießsportlichen Veranstaltungen mitnehmen...

Wandersmann

PS: Warum nur muss ich gerade an den Bullterrier-Verschnitt meines langjährigen namibischen Gastgebers denken, der "Ugly" hieß? Anhänglich & tapfer bis zu seinem letzten Kampf mit einer jungen Mamba...
 
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Also mit einem Front- und Heckspoiler für den schnellen Anschlag, aufgepeppt mit Rallye-Streifen könnte ich mir das Gerät gut für eine DJ vorstellen.
 

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