Moin,
ein, zwei Fotos hatte ich schon an anderer Stelle gepostet, aber hier noch einmal ausführlicher Bericht eines Jagdtrips in die Südalpen Neuseelands.
Es war Anfang Dezember und damit Frühsommer, zwar sind dann sowohl Gamswild auch als Tahr nicht mehr in der imposanten Winterdecke, aber viele Täler sind im Winter nur schwer zugänglich, aber es ist noch früh genug im Jahr, ohne das schon viel Jagddruck ausgeübt worden wäre.
Oft ist man die erste Gruppe der Saison.
Insgesamt waren wir 7 Jäger, der jüngste 19, der älteste 75.
Freitag Nachmittag ging es in New Plymouth los, um die Nachtfähre in Wellington zu erreichen.
4 Stunden Überfahrt, mit wenig Schlaf, nach Picton, den Fährhafen auf der Südinsel.
Dann waren es immer noch 8 Stunden Fahrt an die Westküste, an dem verabredeten Platz, wo uns der Helikopter abholen sollte. Zwar könnte man auch in 1-2 Tagesmärschen unsere geplanten Hütten erreichen, aber Ausrüstung und Lebensmittel wiegen dann doch 30-40kg pro Mann.
Flug ins Haupttal
Wir teilen usn auf zwei Hütten auf, ca. 2 Stunden Fußmarsch entfernt.
Die Hütten liegen jeweils in steilen Tälern mit Regenwald und Gebirgsflüssen, die z.Z. viel Wasser führen. Aber es gibt Seiten Täler, in die man oberhalb der Baumgrenze aufsteigen kann, bzw. an die Gletscherränder herran kommt.
Der Heli kommt pünktlich und fliegt uns in 2 Touren zu den Hütten.
Es ist ca. 4 Uhr ein langer Tag, aber wir wollen noch einmal die Gegend erkunden. Mark ( unser Junior ) war schon letztes Jahr hier und kennt eine clearing 20 Minuten talbwärts..
Gamswild hält sich eher in den unteren Höhenbereichen auf ( Waldgams ), Tahr eher in der Höhe ( bis zu 2500 m ). Die Hütte liegt auf 700m.
"Unsere" Hütte bei gutem Wetter
Die Clearing ist dann doch ca. 1 Stunde entfernt, ein trockenes steiles Bachtal. Die beiden anderen gehen wieder zurück, ich will noch bis zur Dunkelheit dort ansitzen.
Hinter einem Stein beobachte ich die Gegend, bis plötzlich über mir ein Stück Gamswild austritt.
Ca. 80 Meter entfernt äugt es hinunter. Ich spreche es als jungen Bock an, aufgrund der Krucken Hakelung ...das Stück steht nicht breit, aber mit dem Stich direkt zu mir. Ich entschließe mich zum Schuß. Es fällt ein paar Meter hinab.
Als ich beim Stück bin, ist der Erfolg erst einmal getrübt... es ist eine 4 jährige Gais.
Das erste Stück am ersten Tag
Zum Glück laktiert sie nicht, zudem ist die Setzzeit ca. 2-3 Wochen später.
So ehrlich muß man sein, richtig freuen kann ich zunächst nicht, so verschätzt habe ich mich noch nie. Auch wenn es nach menschlichem Ermessen ohne bösen Folgen blieb.
Ich breche auf, zerwirke und schleppe das Stück zurück zur Hütte, was dann während der Dunkelheit 3 Stunden dauert. Ca. um Mitternacht komme ich recht geschaft dort an.
Zwei Tage später steigen wir auf in ein Nebental, eine Stelle ist extrem steil.
Tahr verbringt die Mittagszeit in der Höhe, um ab ca. 3 Uhr zum äsen abzusteigen. Wir beobachten die Seitenhänge und entdecken einen Bachalor Trupp der talabwärts schreitet.
Abglasen der Hänge
Wir steigen ihnen entgegen, aber der Wind kommt mit uns, bedingt durch die Thermik.
Wir versuchen durch einen Moränenschutthügel in Deckung zubleiben, aber näher als 350 Meter kommen wir nicht herran. Christian entscheidet sich trotzdem zum Schuß. Deutlich darüber sehen wir den Einschlag. Der Trupp springt ab. Wir steigen trotzdem weiter auf, finden aber auch keinen Schweiß. ( Später beim Probeschuß stellen wir fest, daß die Waffe 2 MOA hoch schießt, wahrscheinlich durch einen unbemerkten Schlag ).
Blick herunter ins Seitental
Etwas frustriet tretten wir den langen Rückmarsch an.
Die nächsten Tage bringen zum Teil schlechtes Wetter, es regnet und schneit.
Wir wandern zur unteren Hütte um die andere Gruppe zu treffen.
Durch den Regenwald zur anderen Hütte
Diese haben zwei gute Gams und zwei Bull Tahr erlegn können.
Wieder zurück klart das Wetter auf und läßt einen weiteren Aufstieg in das Tahrland zu.
Diesmal trennen wir uns. Ich hatte beim letztenmal einen andern Trupp an der Geltscherzunge weiter im Tal durch das Glas beobachten können.
Gletschersee am Ende des Tals
Obwohl wir schon früh los sind, ist es fast 3 als ich in der Gegend ankomme und wie von Zauberhand erscheinen überall Tahr von den Steilhängen.
Tahr steigen die steilen Hänge ab
Viel weiter kann ich mich nicht bewegen ohne entdeckt zu werden.
Gerade über mir erscheinen zwei Stück, 2jährige Bulls, ein Kea ( Bergpapagei ) umkreist mich und verrät meine Anwesenheit...
Auf 250 Meter Entfernung fällt der Schuß, das Stück geht noch ein paar Meter, dann fällt es ins hohe Tussockgras.
Es ist nicht einfach zu finden, aber dann stehe ich vorm Stück. Mein erster Tahr !
Bull Tahr erlegt mit 7mm08 ( Savage Lightweight )
Aufbrechen und Zerwirken, dann geht es zurück. Ich treffe Christian an der verabredeten Stelle, und auch er konnte einen Tahr erlegen. Im Dunkeln wird es noch einmal haarig an der Steilstelle. Die Taschenlampe leuchten nur in den Abgrund. Aber schließlich erreichen wir die Hütte.
Die letzten 2 Tage ist as Wetter wieder schlecht, aber wir sind eh damit beschäftigt die Trophäen aus zukochen.
Dann holt uns morgends der Heli ab.
Nach 10 Tagen ohne Dusche ist man doch wieder froh in der Zivilisation an zu kommen.
Einer meiner eindrucksvollsten Jagdausflüge...mit zählbaren Ergenis.
Alle Jäger der Gruppe ( auch Mac mit seinen 75 Jahren) sind zum Erfolg gekommen.
Es bleiben jedoch die überwältigenden Eindrücke der schroffen Berglandschaft und die Erkenntnis, daß der Mensch dort nur geduldeter Gast ist, im Reich der Tahr.
Die Südalpen, zur Westcost hin, eine der niederschlagsreichesten Gegenden der Erde
Das Jahr zuvor, gab es übrigends in dem Tal 2 Jäger die zu Tode gestürzt sind, der Berg verzeit keine Fehler. Er verlangt Respekt.
ein, zwei Fotos hatte ich schon an anderer Stelle gepostet, aber hier noch einmal ausführlicher Bericht eines Jagdtrips in die Südalpen Neuseelands.
Es war Anfang Dezember und damit Frühsommer, zwar sind dann sowohl Gamswild auch als Tahr nicht mehr in der imposanten Winterdecke, aber viele Täler sind im Winter nur schwer zugänglich, aber es ist noch früh genug im Jahr, ohne das schon viel Jagddruck ausgeübt worden wäre.
Oft ist man die erste Gruppe der Saison.
Insgesamt waren wir 7 Jäger, der jüngste 19, der älteste 75.
Freitag Nachmittag ging es in New Plymouth los, um die Nachtfähre in Wellington zu erreichen.
4 Stunden Überfahrt, mit wenig Schlaf, nach Picton, den Fährhafen auf der Südinsel.
Dann waren es immer noch 8 Stunden Fahrt an die Westküste, an dem verabredeten Platz, wo uns der Helikopter abholen sollte. Zwar könnte man auch in 1-2 Tagesmärschen unsere geplanten Hütten erreichen, aber Ausrüstung und Lebensmittel wiegen dann doch 30-40kg pro Mann.
Flug ins Haupttal
Wir teilen usn auf zwei Hütten auf, ca. 2 Stunden Fußmarsch entfernt.
Die Hütten liegen jeweils in steilen Tälern mit Regenwald und Gebirgsflüssen, die z.Z. viel Wasser führen. Aber es gibt Seiten Täler, in die man oberhalb der Baumgrenze aufsteigen kann, bzw. an die Gletscherränder herran kommt.
Der Heli kommt pünktlich und fliegt uns in 2 Touren zu den Hütten.
Es ist ca. 4 Uhr ein langer Tag, aber wir wollen noch einmal die Gegend erkunden. Mark ( unser Junior ) war schon letztes Jahr hier und kennt eine clearing 20 Minuten talbwärts..
Gamswild hält sich eher in den unteren Höhenbereichen auf ( Waldgams ), Tahr eher in der Höhe ( bis zu 2500 m ). Die Hütte liegt auf 700m.
"Unsere" Hütte bei gutem Wetter
Die Clearing ist dann doch ca. 1 Stunde entfernt, ein trockenes steiles Bachtal. Die beiden anderen gehen wieder zurück, ich will noch bis zur Dunkelheit dort ansitzen.
Hinter einem Stein beobachte ich die Gegend, bis plötzlich über mir ein Stück Gamswild austritt.
Ca. 80 Meter entfernt äugt es hinunter. Ich spreche es als jungen Bock an, aufgrund der Krucken Hakelung ...das Stück steht nicht breit, aber mit dem Stich direkt zu mir. Ich entschließe mich zum Schuß. Es fällt ein paar Meter hinab.
Als ich beim Stück bin, ist der Erfolg erst einmal getrübt... es ist eine 4 jährige Gais.
Das erste Stück am ersten Tag
Zum Glück laktiert sie nicht, zudem ist die Setzzeit ca. 2-3 Wochen später.
So ehrlich muß man sein, richtig freuen kann ich zunächst nicht, so verschätzt habe ich mich noch nie. Auch wenn es nach menschlichem Ermessen ohne bösen Folgen blieb.
Ich breche auf, zerwirke und schleppe das Stück zurück zur Hütte, was dann während der Dunkelheit 3 Stunden dauert. Ca. um Mitternacht komme ich recht geschaft dort an.
Zwei Tage später steigen wir auf in ein Nebental, eine Stelle ist extrem steil.
Tahr verbringt die Mittagszeit in der Höhe, um ab ca. 3 Uhr zum äsen abzusteigen. Wir beobachten die Seitenhänge und entdecken einen Bachalor Trupp der talabwärts schreitet.
Abglasen der Hänge
Wir steigen ihnen entgegen, aber der Wind kommt mit uns, bedingt durch die Thermik.
Wir versuchen durch einen Moränenschutthügel in Deckung zubleiben, aber näher als 350 Meter kommen wir nicht herran. Christian entscheidet sich trotzdem zum Schuß. Deutlich darüber sehen wir den Einschlag. Der Trupp springt ab. Wir steigen trotzdem weiter auf, finden aber auch keinen Schweiß. ( Später beim Probeschuß stellen wir fest, daß die Waffe 2 MOA hoch schießt, wahrscheinlich durch einen unbemerkten Schlag ).
Blick herunter ins Seitental
Etwas frustriet tretten wir den langen Rückmarsch an.
Die nächsten Tage bringen zum Teil schlechtes Wetter, es regnet und schneit.
Wir wandern zur unteren Hütte um die andere Gruppe zu treffen.
Durch den Regenwald zur anderen Hütte
Diese haben zwei gute Gams und zwei Bull Tahr erlegn können.
Wieder zurück klart das Wetter auf und läßt einen weiteren Aufstieg in das Tahrland zu.
Diesmal trennen wir uns. Ich hatte beim letztenmal einen andern Trupp an der Geltscherzunge weiter im Tal durch das Glas beobachten können.
Gletschersee am Ende des Tals
Obwohl wir schon früh los sind, ist es fast 3 als ich in der Gegend ankomme und wie von Zauberhand erscheinen überall Tahr von den Steilhängen.
Tahr steigen die steilen Hänge ab
Viel weiter kann ich mich nicht bewegen ohne entdeckt zu werden.
Gerade über mir erscheinen zwei Stück, 2jährige Bulls, ein Kea ( Bergpapagei ) umkreist mich und verrät meine Anwesenheit...
Auf 250 Meter Entfernung fällt der Schuß, das Stück geht noch ein paar Meter, dann fällt es ins hohe Tussockgras.
Es ist nicht einfach zu finden, aber dann stehe ich vorm Stück. Mein erster Tahr !
Bull Tahr erlegt mit 7mm08 ( Savage Lightweight )
Aufbrechen und Zerwirken, dann geht es zurück. Ich treffe Christian an der verabredeten Stelle, und auch er konnte einen Tahr erlegen. Im Dunkeln wird es noch einmal haarig an der Steilstelle. Die Taschenlampe leuchten nur in den Abgrund. Aber schließlich erreichen wir die Hütte.
Die letzten 2 Tage ist as Wetter wieder schlecht, aber wir sind eh damit beschäftigt die Trophäen aus zukochen.
Dann holt uns morgends der Heli ab.
Nach 10 Tagen ohne Dusche ist man doch wieder froh in der Zivilisation an zu kommen.
Einer meiner eindrucksvollsten Jagdausflüge...mit zählbaren Ergenis.
Alle Jäger der Gruppe ( auch Mac mit seinen 75 Jahren) sind zum Erfolg gekommen.
Es bleiben jedoch die überwältigenden Eindrücke der schroffen Berglandschaft und die Erkenntnis, daß der Mensch dort nur geduldeter Gast ist, im Reich der Tahr.
Die Südalpen, zur Westcost hin, eine der niederschlagsreichesten Gegenden der Erde
Das Jahr zuvor, gab es übrigends in dem Tal 2 Jäger die zu Tode gestürzt sind, der Berg verzeit keine Fehler. Er verlangt Respekt.
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