Ich hatte unsere Methode schon einmal beschrieben:
Was haben wir früher für einen Aufwand getrieben, die Kitze im hohen Gras zu finden, meist alles mit nur sehr mäßigem Erfolg!
Dann kam ich 2012 in mein jetziges Revier, damals noch als BGS-Inhaber und habe schnell vom Pächter gelernt, wie man die Kitze aus den Wiesen bekommt.
In den vergangenen 6 Jahren kenne ich nur 1 Kitz, welche totgemäht wurde, nicht weil unsere Methode versagt hat, sondern weil der Bauer nicht bescheid gesagt hat. Es handelte sich schon um ein sehr großes Kitz, das wohl immer weiter in die Mitte der Wiese geflüchtet ist und dort letztlich totgemäht wurde.
Jetzt zu unserem Erfolgsrezept:
1. Alle Bauern wurden dazu verdonnert mindestens einen Tag besser 2 Tage vor dem Mähen Beischeid zu sagen. Einige haben es sofort begriffen, anderen habe ich erklärt, dass das Bescheid sagen keine Kannregel ist, sondern ein Muß!
Habe ihnen von den Verurteilungen von Bauern erzählt, die es nicht begreifen wollten (Zeitschrift W & H) und von den Strafen.
Außerdem liegt die Kitzrettungsverantwortung bei den Jägern, wenn sie Beischeid sagen, dann kann ihnen nichts mehr passieren. Das hat gewirkt.
2. Am Abend vorher hängen wir Einkaufstüten (nur an einem Henkel) an Langen Stangen (Haselnuss oder Bambus) auf. Wenn man Glück hat, hat man Gräben in den Wiesen, da stecken wir die Stangen längs zum Graben schräg ein, so, dass die Einkaufstüte ca. 1 m über dem Gras hängt und vielleiht auch im Wind weht, muss aber nicht. In den Gräben stören die Tüten nicht beim Mähen und werden nach dem mähen mit dem Geländewagen eingesammelt.
Wenn wir viel Zeit haben, gehen wir in der Dämmerung noch einmal kreuz und quer mit einer Rassel durch die Wiese
.
Nachts holen die Ricken ihre Kitze aus den Wiesen und alle sind in Sicherheit.
Gemäht mus am nächsten Tag werden oder spätestens am übernächsten Tag. Sonnst verlieren die Tüten ihre Wirkung.
Im Zweifen müssen die Tüten wieder raus. Kommt bei uns aber höchst selten vor, z. B. bei einsetzendem Starkregen.
Etwas aufwendiger ist es, wenn in den Wiesen keine Gräben sind. Dann stören die Stangen beim Mähen!
Dann fahr ich, mein Sohn oder unser BGSler hin, warten bis der Bauer einmal rumgemäht hat und sammeln die Stangen mit dem Geländewagen ein. Dauert nicht lange.
Und wir haben viele Wiesen, die man in Nordeutschland nicht als klein bezeichnen kann.
Unsere Nachbarn arbeiten nach anderen Methoden, die jedoch viel aufwendiger sind und nicht so erfolgreich!
TH