Eingezäunte Jagdgebiete in Europa

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In welchen Ländern der EU werden ‘Jagden’ innerhalb umzäunter Gebiete angeboten? Im AR Forum läuft darüber gerade eine hitzige Diskussion. Einer erwähnte Österreich, Frankreich und Slovenien. Ein anderer sprach von weiteren Ländern, u. a. auch von Deutschland.

Ich habe davon noch nie gehört. Wer kennt sich aus und kann mich aufklären? Gibt es so etwas überhaupt??? Es sind hauptsächlich Amerikaner, die angeblich innerhalb von eingezäunten Gebieten gejagt haben.
 
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Ist fast überall in Europa möglich. Schau in die Anzeigen der Jagdzeitungen, dort ist vom kleinen Gatter im Bayerrischen Wald bis zum Großgatter in Weißrussland und Ungarn alles dabei. Hauptsächlich Mufflon für die Amerikaner in Tschechien, der Slovakei und Ex- Jugoslawien aufgrund des stellenwertes des Rams. Die Anbieter waren bei Jagdberichten im AR teilweise auch verlinkt oder Namentlich benannt.


Waidmannsheil

Vogtlaender
 
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Oh, danke, das wußte ich nicht, ist ja übel. Wird das hauptsächlich von Amerikanern gebucht oder machen da auch deutsche ‘Jäger’ mit? Also wenn das so ist, dann sollte man sich tunlichst nicht über südafrikanische Farmen mit hohen Zäunen aufregen, denn diese Farmen sind bis zu 20.000 ha groß. Also riesig, verglichen mit den oft winzigen Jagdgebieten in Deutschland.
 
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Vogtlaender, kannst Du mal Beispiele jagdlich (!) genutzter (Klein)Gatter in Deutschland nennen? Diese wären genehmigungspflichtig und da ist wohl die Zeit abgelaufen...
Nicht zu verwechseln mit reinen - gewerblichen - Mastanlagen von (Zucht-)Wildtieren in Kleingattern zwecks Fleischgewinnung. Die Tötung erfolgt meist mit speziellen, dafür zugelassenen Waffen und Patronen bis runter zur 22lfB.

Wandersmann
 
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Guest
Bei uns betreibt das ehemalige Fürstengeschlecht Esterhazy in Schützen ein Gatter, was eigentlich keines ist.
Seht selbst.
https://m.esterhazy.at/de/fnm/forstwirtschaft/1472882/index.do
Dem Wild gehts gut bis in den Herbst.
Dann kommen die Bonzen die 5k Standgeld für 2 Tage bezahlen etc. und die dicken Brummer auf der DJ erlegen.
Ich seh nix verwerfliches daran, Revier ist riesig und die machen hald so ihr Geschäft. Tagesstrecken ab 100 Stk.
 
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Bei den Tschechen gibts viele Gatter. Die Größe ist dabei sehr unterschiedlich von klein bis riesig, gern auch mit Jagdhaus, -hütte oder -schloss innerhalb. Ganz nach Historie und Geschmack. Da kann man dann auf der Terasse beim sundowner das Wild beobachten, was man am nächsten Tag erlegen will.
 
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Vogtlaender, kannst Du mal Beispiele jagdlich (!) genutzter (Klein)Gatter in Deutschland nennen? Diese wären genehmigungspflichtig und da ist wohl die Zeit abgelaufen...
Nicht zu verwechseln mit reinen - gewerblichen - Mastanlagen von (Zucht-)Wildtieren in Kleingattern zwecks Fleischgewinnung. Die Tötung erfolgt meist mit speziellen, dafür zugelassenen Waffen und Patronen bis runter zur 22lfB.

Wandersmann

Im hohenlohisch/schwäbischen Raum gibt es einige Gatter mit so um die 200ha und mehr, Eigentümer sind zumeist Fürstenfamilien, z.B. die Waldenburger.
 
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Da muss ich hier nur einmal über die Fußgängerbrücke der B11 gehen und schon stehe ich im umzäunten 2.200 ha Hochwildrevier. Dort wird viel gejagt auf Sau/Rot/Dammwild. Ist ein ehemaliger Besitz der Wittelsbacher und wird heute als öffentlicher Wildpark von den baysf verwaltet. Dort kann man von Sammelansitz auf Frischlinge/Überläufer über Einzelabschüsse von Trophäenträgern bis zur großen Drückjagd alles buchen. Als Begehungsschein würde es mich nicht interessieren, dann lieber ohne Zaun und mit weniger Wild.
 
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Der Saupark / Mauerpark in Springe dürfte ebenfalls noch genannt werden. 1200 ha von einer Mauer umgeben. Dort werden sowohl Einzelabschüsse als auch Drückjagden angeboten.
Das wird absolut nicht nur von Amerikanern gebucht, und bis 2013 gab es noch jährlich die "Staatsjagd" für die von der Landesregierung eingeladen wurde.
 
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Der Staatsforst kontrolliert den Bestand. Der Park ist frei zugänglich. Wer ein Fernglas mitbringt kann sich im Ansprechen üben. Damwild, Sikawild, Muffelwild meine ich zu erinnern.
 
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Oh, danke, das wußte ich nicht, ist ja übel. Wird das hauptsächlich von Amerikanern gebucht oder machen da auch deutsche ‘Jäger’ mit? Also wenn das so ist, dann sollte man sich tunlichst nicht über südafrikanische Farmen mit hohen Zäunen aufregen, denn diese Farmen sind bis zu 20.000 ha groß. Also riesig, verglichen mit den oft winzigen Jagdgebieten in Deutschland.

Das sind immer die gleichen Jäger die in gezäunten Gebieten jagen! Egal aus welchem Land sie kommen.

Jäger die schnell Strecke machen wollen und/oder großen Trophäen suchen.
Auf dem Heimweg werden dazu dann die passenden spannenden Jagdgeschichten überlegt.

In Europa werden häufig Drückjagden auf SW in Gattern ageboten. Die Gatter sind meist einige hundert ha groß.
1-2 Tage freie Wildbahn und ein Tag ins Gatter um die Strecken aufzupolieren.
Die SW-Bestände geben gute Strecken, wie noch vor 10 Jahren üblich, nicht mehr her.

Als ich im letzten Herbst in Kroatien zur Hirschbrunft war, hat man mich am ersten Abend auch in ein Gatter (ca. 2.000 ha) zur Hirschjagd geführt, obwohl ich es vor der Jagd ausdrücklich ausgeschlossen hatte. Ich saß kaum richtig auf der Kanzel, vor mir Rotwild am Futtertrog, sagte mir mein Jagdführer, der sich nur ungern seine schönen Schuhe schmutzig machen wollte, den Hirsch rechts, den können Sie schießen, der passt zu ihren Wünschen.
Ich habe ihn gefragt ob er noch alle Tassen im Schrank hat, auf Englisch, ob er es verstaden hat weis ich nicht.
Danach habe ich uns beide von der Kanzel gescheucht und mir verbeten mit diesem Sonntagsjäger noch einem auf die Jagd zu gehen!

TH
 
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Vogtlaender, kannst Du mal Beispiele jagdlich (!) genutzter (Klein)Gatter in Deutschland nennen? Diese wären genehmigungspflichtig und da ist wohl die Zeit abgelaufen...
Nicht zu verwechseln mit reinen - gewerblichen - Mastanlagen von (Zucht-)Wildtieren in Kleingattern zwecks Fleischgewinnung. Die Tötung erfolgt meist mit speziellen, dafür zugelassenen Waffen und Patronen bis runter zur 22lfB.

Wandersmann

Genau das ist doch die Frage, die wir uns Jäger stellen (müssen oder müssten). Ist es Jagd oder Fleischgewinnung wenn im Gatter "gejagt" wird. Das es eine rechtliche Unterscheidung gibt, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. In der aktuellen Wild und Hund ist ein Angebot im Bayerischen Wald drin. Von Gatter steht da nix. Ansitz auf Muffel Sika Rot und Damwild. Wer eins und eins zusammen zählen kann.... Sind sympathische Leute die auch auf Jagdmessen zugegen sind und obendrein wirklich leckere Wildprodukte verkaufen. Ich will hier kein Bashing betreiben oder keine Wertung und auch kein Urteil über die Gatterjagd abgeben! Die Nachfrage regelt das Angebot. Wer den "reifen" Vererber schießt, wäre mir als Gatterbesitzer auch wurscht, wenn er noch ein paar Dollars extra bringt.


Waidmannsheil

Vogtlaender
 

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