Biobauern in Not

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Moin

Moin!



Doch, das geht, das ist nämlich erstmal ganz neutral und wertfrei die Lebenssituation von uns allen: unser Schicksal ist unser Problem.

[...]

Auf das Schicksal kann ich aber reagieren.

Dass der Wolf an das Weidevieh geht, das soll man als Bauer hingegen ertragen ?
Vielleicht ein paar Zäune um die Weide herum bauen ? Jedes Mal beim umweiden diese wieder abbauen ? Oder so meterhoch, dass sie wohl schützen, aber auch kein anderes Wild mehr da lang kann ? Kosten und Arbeitszeit werden auch nicht voll übernommen ?

Das ist für mich nicht Schicksal auf das ich reagieren kann, das ist eine unnötige Erschwernis meines Wirtschaftens die mir „von oben“ verordnet wird und ich still und devot ertragen soll.



Waidmannsheil

Meetschloot (Biobauer und auch schon vor Bio von der Weidehaltung überzeugt)
 
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Moin!

Auf das Schicksal kann ich aber reagieren.

Dass der Wolf an das Weidevieh geht, das soll man als Bauer hingegen ertragen ?

Wo steht das?

Vielleicht ...
Das ist für mich nicht Schicksal auf das ich reagieren kann, das ist eine unnötige Erschwernis meines Wirtschaftens die mir „von oben“ verordnet wird und ich still und devot ertragen soll.

In dem völlig wertfreien Kontext IST das Schicksal. Reagieren kannst Du auch. Dass Du nicht weisst, wie Du ganz konkret reagieren kannst oder sollst ist kein Alleinstellungsmerkmal für Landwirte, das ging und geht z. B. Stahlkochern, Bergleuten, Bankern, Wissenschaftlern, DDR-Industriearbeitern ... zu Hunderttausenden ganz genauso. Und, nur als Beispiel und nicht irgendwe böse gemeint: was eine "unnötige Erschwernis" des jeweiligen Wirtschaftens darstellt kannst Du ja bei den nächsten Verhandlungen mit einer Bank mal den Menschen auf der anderen Tischseite fragen, der hat dazu sicherlich auch eine andere Auffassung als Du. ;-)

Viele Grüße

Joe
 
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Auf das Schicksal kann ich aber reagieren.

Dass der Wolf an das Weidevieh geht, das soll man als Bauer hingegen ertragen ?
Vielleicht ein paar Zäune um die Weide herum bauen ? Jedes Mal beim umweiden diese wieder abbauen ? Oder so meterhoch, dass sie wohl schützen, aber auch kein anderes Wild mehr da lang kann ? Kosten und Arbeitszeit werden auch nicht voll übernommen ?

Das ist für mich nicht Schicksal auf das ich reagieren kann, das ist eine unnötige Erschwernis meines Wirtschaftens die mir „von oben“ verordnet wird und ich still und devot ertragen soll.



Waidmannsheil

Meetschloot (Biobauer und auch schon vor Bio von der Weidehaltung überzeugt)

Der Wolf ist HEILIG und alle Probleme die mit dem Wolf jetzt schon da sind und noch kommen werden hast du und alle anderen klaglos zu ertragen (laut Mohawk).

Ich sage nur: Warten wir es ab, DAS wird sich in Zukunft ändern.
Das geht so nicht ewig weiter.
Geschichte wiederholt sich!
 
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...
ist kein Alleinstellungsmerkmal für Landwirte, das ging und geht z. B. Stahlkochern, Bergleuten, Bankern, Wissenschaftlern, DDR-Industriearbeitern ... zu Hunderttausenden ganz genauso.
...

Hier hinkt einiges und nicht nur im Blick auf unproduktive Sektoren oder Verdrängung im Wettbewerb.
Weder Landwirte, Stahlkocher, Bergleute, Banker, Wissenschaftler noch DDR-Industriearbeiter wurden durch unterstützte Zuwanderung obsolet oder hatten einen Wettbewerbsnachteil, der dem *Verdränger* gesetzlichen Vollschutz im heimischen Marktumfeld per se garantierte.

Die Formen der Diskrimierung sind vielfältig.
 
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Moin!

Weder Landwirte, Stahlkocher, Bergleute, Banker, Wissenschaftler noch DDR-Industriearbeiter wurden durch unterstützte Zuwanderung obsolet oder hatten einen Wettbewerbsnachteil, der dem *Verdränger* gesetzlichen Vollschutz im heimischen Marktumfeld per se garantierte.

Selbstverständlich. Bei Deinem zumindest teilweisen Ost-Hintergrund solltest Du das wissen. Außerdem hat auch der Wolf keinen "gesetzlichen Vollschutz", das reden sich nur manche Ignoranten immer wieder gerne ein.

Die Formen der Diskrimierung sind vielfältig.

Und dem einzelnen Betroffenen ist es völlig egal, ob sein Arbeitsplatz von einer "Heuschrecke" entsorgt wird, wegen einer Gesetzesänderung oder Käuferverlusten im Rahmen von Imageproblemen seiner Firma verloren geht. :roll: Weil doch so auf die individuelle Situation abgehoben wird ...

Joe
 
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Mohawk, nur mal angenommen es käme jemand auf die Idee, die Reh- und Rotwildschäden im Forst als gesamwirtschaftlich "Marginalien"
anzusehen, erlöst doch der ganze Cluster Forst gerade mal neun Prozent des jährlichen Umsatzes der Republik! Da soll es doch tatsächlich
Forstbeamte geben, welche sich über unnötige Erschwernisse beim Wald bewirtschaften beklagen!:p

Grüße La
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,

E i n s p r u c h, @ Mohawk liegt richtig, es ist a l l e s, was geschieht, Schicksal !
Denn das Geschick (wessen?) lässt es zu, dass der Wolf auftaucht, Schafe tötet, Existenzen mindestens bedroht; der Puma nahe Seattle einen Mountainbiker tötet, der Irre sich aufhängt, usw. usf.

Es ist d a n n aber auch Schicksal, wenn sich irgendwelche ****en (und das sind sie im beschriebenen Fall wirklich, weil illegales Handeln den Handelnden ins Unrecht setzt!!) über allerlei Vorschriften hinwegsetzen.

O d er?
N e i n, die Welt ist nicht immer so machbar, wie es gerade passt. Und w e i l dies so ist, trete ich immer für legale Handlungen ein. Es erhebt sich aber die Frage, ob die Förderung der Wiedereinwanderung von Großraubtieren ganz allgemein jedenfalls auf Dauer in höchstem Maße unmoralisch ist, weil sie Kulturerrungenschaften und Existenzen bedroht bzw. gefährdet.
Wenn man dies verneint, dann darf man auch den sog. "Raubtierkapitalismus" nicht verurteilen; denn er handelt meist im Rahmen der Gesetze, wird oft gefördert und bedroht oder gefährdet ebenfalls Kulturerrungenschaften (Handwerkszweige) und Existenzen.
 
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@ rico:
und wie viel % trägt die Landwirtschaft bei? Und wie viel davon ist (aktuell) davon durch den Wolf bedroht?
Ich finde diese Diskussion um den Wolf und dann den Vergleich mit dem Schaden durch Reh- und Rotwild schon etwas an den Haaren herbeigezogen.
Und im Übrigen: Ich muss ja auch mit dieser "Erschwernis" Forstwirtschaft betreiben und habe und werde auch nie deswegen die "Vernichtung" der oben genannten Wildarten fordern. Ich muss mich mit denen halt arrangieren und entsprechende (Schutz)maßnahmen ergreifen oder eben den ein oder anderen verfegten oder abgeknipsten Jungbaum hinnehmen.

Viele Grüße
kowolff
 
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kowolff, es ging hier nur um einen Vergleich zu des roten Büffels Argumentation, bin selbst Waldbesitzer.

Grüße La
 
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Ich schätze der Wolf ist nur ein Zünder für die Wut auf dieses und ähnlich behandelte Themen.
Zig´mal kamen in vielen konkreten Lebensbereichen "Experten" über die Leute und änderten zu derem Nachteil deren konkretes Lebensumfeld...

Mir haben Natura 2000 "Fachleute" ein gutes Stück Forellenbach versaut, dem Eisvogel seine Nistwand abgegraben,...
Mussten halt noch Budget verbrauchen - jetzt hat der bis dahin vollkommen natürliche Bach eine naturnah rückgebaute?! Insel und 100m neues Bachbett.

PS: Kayak fahren verboten, aber so ein kleiner Tieflader mit 30 to Liebherr Bagger hat den strengstens geschützten Perlmuscheln sicher nix getan...
 
Zuletzt bearbeitet:
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@ rico:
und wie viel % trägt die Landwirtschaft bei? Und wie viel davon ist (aktuell) davon durch den Wolf bedroht?
Ich finde diese Diskussion um den Wolf und dann den Vergleich mit dem Schaden durch Reh- und Rotwild schon etwas an den Haaren herbeigezogen.
Und im Übrigen: Ich muss ja auch mit dieser "Erschwernis" Forstwirtschaft betreiben und habe und werde auch nie deswegen die "Vernichtung" der oben genannten Wildarten fordern. Ich muss mich mit denen halt arrangieren und entsprechende (Schutz)maßnahmen ergreifen oder eben den ein oder anderen verfegten oder abgeknipsten Jungbaum hinnehmen.

Viele Grüße
kowolff[/QUOTE


Da humpelt aber jemand stark. :roll:
Nein du wirst keine "Vernichtung" fordern. Du wirst aber die Abschußzahlen deutlich erhöhen damit deine "Schutzmaßnahmen" greifen. Dies kann man aber nicht beim Wolf. Da bleibt den geschädigten nur das "arrangieren" und sonst nichts! :no:
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,

@ Eisenkraut hat recht, da kommen Experten in einen Lebensbereich, die verstehen vom Rest der Welt sehr wenig. Erst vor kurzem bekam ich aus meiner alten Firma berichtet, ein neues Computersystem sei installiert worden. Als solches funktioniert es wohl - nicht aber für und mit den Mitarbeitern, die damit arbeiten sollen - die Experten räumten ein, so hätte man sich die Arbeit nicht vorgestellt... .
 
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Moin!

@ rico:
und wie viel % trägt die Landwirtschaft bei? Und wie viel davon ist (aktuell) davon durch den Wolf bedroht?
Ich finde diese Diskussion um den Wolf und dann den Vergleich mit dem Schaden durch Reh- und Rotwild schon etwas an den Haaren herbeigezogen.
Und im Übrigen: Ich muss ja auch mit dieser "Erschwernis" Forstwirtschaft betreiben und habe und werde auch nie deswegen die "Vernichtung" der oben genannten Wildarten fordern. Ich muss mich mit denen halt arrangieren und entsprechende (Schutz)maßnahmen ergreifen oder eben den ein oder anderen verfegten oder abgeknipsten Jungbaum hinnehmen.

Viele Grüße
kowolff


Da humpelt aber jemand stark. :roll:
Nein du wirst keine "Vernichtung" fordern. Du wirst aber die Abschußzahlen deutlich erhöhen damit deine "Schutzmaßnahmen" greifen. Dies kann man aber nicht beim Wolf. Da bleibt den geschädigten nur das "arrangieren" und sonst nichts! :no:

Ja, der Vergleich mit dem Rehwild humpelt ganz immens, da Rehwild in viel größerer Dichte vorkommt und trotz Schutzmaßnahmen Schäden anrichtet, die, übertragen auf Viehbestände, hier als Armageddon verstanden würden. Und viele Viehhalter wollen ja nichtmal das Schutzniveau oder das Schadniveau "ertragen" / umsetzen, das äquivalent zum Verbissschutz im Wald für selbstverständlich erachtet wird. :roll:

Viele Grüße

Joe
 
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Da liegst du aber reichlich daneben! Frag doch einfach mal beim Forst wie schrecklich der Verbiss in ihren Wäldern ist. Da muß jedes Reh gecullt werden.Egal wie! Gejammert wird doch vielerorts bei den Waldbesitzern. Man muss ja schon bald meinen das man vor lauter Rehe bald keinen Wald mehr sieht.
Es wird jedes,aber auch jedes Argument was gegen den Wolf spricht rigoros hier im Forum gerade von dir und in der allgemeinen Öffentlichkeit von den Befürwortern platt gemacht!
Weit über 100 Jahre sind hier in unseren Breiten die Menschen und vor allem die Viehhalter gut und gerne ohne dem Wolf ausgekommen. Bis heute und in weiterer Zukunft will man den Fortschritt in allem. Nur beim Wolf wollen ein paar wenige die Zeit wieder zurück drehen weil's ja so schön und toll ist. Ohne Rücksicht auf den Wolf selber wird dieses Tier von einigen gestrigen regelrecht verheizt! (Wieviel sind allein im letztem Jahr unter die Räder gekommen?)
Dieses Tier passt nicht mehr hier her und da kann man noch so viele Gegenargumente hier rein schreiben.
Erst wenn sich so manche über dieses Tier die Taschen voll gesteckt haben und so einiges aus dem Ruder gelaufen ist,was es jetzt schon ist, wird die Schuld wie so oft anderen angelasstet und die wahren schuldigen "Typen" tauchen ab! :evil:
 
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Sporti,

das eine ist, was die Leute REDEN, das andere ist, wie die Situation sich real darstellt. Und da solltest Du im Hinblick auf Waldbau und Ertrag mit oder ohne Schalenwildeinfluss nicht mit einem Förster streiten wollen. :no:

Außerdem begehst Du den Fehler, dem Wolf aus Deiner menschlichen Sicht vorschreiben zu wollen, wo es ihm gut zu gehen habe und wo nicht. Das klappt auch nicht.

Viele Grüße

Joe
 

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