Biobauern in Not

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Als Enkel von "Volksernährern" kennst du ja sicher die "Verluste" beispielsweise in der Schafzucht. Nach Siersleben (Kontroll- und Beratungsring Lämmermast) gute 10%. Bei >1 Mio Schafen in Deutschland werden also >100.000 der hochgeschätzen Schafe und Lämmer jährlich zum Abdecker geschleift. Gut, ob die nun immer wirklich zum Abdecker gehen, wer weiss ;-) Der Geist ist sicher willig, aber das Fleisch bekanntlich .. Die Natur und der Wolf kümmern sich schon.

Ach weißt Du, dieser ewigen Relativiererei bin ich nunmehr wahrlich schon überdrüssig. Wieviele gepflanzte Bäumchen fallen eigentlich wg. z. B. Trockenheit aus und nicht, weil sie gefegt oder verbissen werden? Gibt's da auch Studien dazu?


Auch keine Sorge, selbst in den Wolfsrevieren ist es schwer den Wolf in Anblick zu bekommen. Das liegt unter anderem auch daran, daß des Wolfes Revier >>15.000ha groß ist und des Jägerleins Revier nur verdammt klein.

Sehr spekulativ. Garantieren kann es mir keiner. Und Zufälle passieren nun mal auch. So selten soll das mit den Wolfssichtungen gar nicht sein, wurde mir in unserem östlichen Nachbarstaat mal erzählt. Und ist die Reviergröße von Raubtieren nicht variabel und hängt z. B. vom Nahrungsangebot ab? Oder könnte zufällig eine Wurfhöhle ganz in der Nähe meines Reviers sein?

Ihn noch dazu direkt bei der Jagdausübung zu überraschen, ist mehr als schwer. Deshalb musst du dich nicht wirklich ernsthaft mit dem Albtraum des Erlebens eines Rehrisses belasten, der die Jagdausübung von Mitgehern wohl ohnehin nur am Rande berühren würde.

Zweiter Satz: auch nur Spekulation. Wieso nur am Rande berühren? Ich bezweifle, dass mich das weniger berühren würde als den Pächter;-) Zumal ich wahrscheinlich jagdlich mehr aktiv bin als dieser. Und wer sagt, dass ich immer nur Mitgeher bleibe?

Der Gedanke einer Lizenzjagd mit Abschusstickets im engen und regional sehr kleinteiligen deutschen Reviersystem ist amüsant. Da könnte das Forum sicher ungeahnten Höhen erreichen, wenn dann hier solche Lizenznehmer auf die zuständigen JAB und Revierjäger prallen. :lol: Bei den Emotionen, die jagdlich bekanntlich schnell im Spiel sind, müsste man dann wohl sogar mit einem gun fight im Revier rechnen. So nach stundenlangen Sauenansitz, wenn der Lizenz-Wolfsjäger aus dem Unterholz bricht, würde ich für nichts garantieren wollen.

Da hast Du recht. Ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt. Genauer gesagt möchte ich diese Rechte ohne Lizenzsystem, ganz normal im Rahmen des Revierjagdsystems, haben.

P.S.
Der Jäger spricht von beschlagener Rehricke oder Rehgeiß. Gern auch hochbeschlagen. Trächtig kann man so leicht mit niederträchtig verwechseln.[/QUOTE
]

Stimmt natürlich. Asche auf mein Haupt für diesen Fauxpas. Die beiden Wörter miteinander zu verwechseln würde mir allerdings nicht passieren.

Servus
 
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Hey Hypsilon,

super Beitrag. Hat mir in vielen Dingen aus dem Herzen bzw. Kopf gesprochen. Ich habe z.Zt. leider keine Energie mich hier aktuell so wie Du einzubringen. Das Lesen der Forenbeiträge entmutigt. Es ist kindlich. Dein Beitrag sowie input von M. erinnern mich an AS, dessen Zitat anbei:

Dr. C.

[FONT=&quot]"Ich rede bisweilen mit Menschen so, wie das Kind mit seiner Puppe redet: Es weiß zwar, daß die Puppe es nicht versteht, schafft sich aber durch eine angenehme wissentliche Selbstdeutung die Freude der Mitteilung."[/FONT]
[FONT=&quot]Neue Paralipomena 22[/FONT]




Die Grundsatzfrage ist doch: Wie viel Natur müssen wir ertragen können? Gibt es einen emotionalen Unterschied, wenn mir der Habicht meine geliebten Zwerghühner holt? steh ich auch auf verlorenen Posten. Emotionale Wertigkeit kann durchaus ähnlich sein, auf die zielst Du ja ab. Es ist undiskutabel, dass die Schäden wie bei allen Wildtieren möglichs gering gehalten werden müssen. Dies muss aber auch in einem gesunden Verhältnis zur Häufigkeit der verursachenden Art stehen. Eine häufige Art, welche geringe Schäden verursacht ist anders zu bewerten alls eine seltene Art, welche geringe Schäden verursacht. Und ich löse hier mal Schäden bewusst vom Kontext "an Tieren" und damit in gewisser Weiße von einer emotionaler Bewertung. Das Schäden unterschiedlich gewichtet werden und damit auch den Reduktionsbedarf eines Schadensverursacher, dass sieht man ja schon allenthalben bei den heimischen Schalenwildarten.



Wer sagt uns, dass Deine selektierenden Fähigkeiten die richtigen sind?



Wie moos und KPJ schon geschrieben haben: Mohawk tritt hier nicht als Wolfsverfechter auf. Er ruft aber sehr wohl zur sachlichen Betrachtung der Situation auf. Ich könnte auch ganz gut ohne Wolf leben. Bringt er doch einige Herausforderungen mit sich. Aber es wäre ein Armutszeugnis, sich als Naturschützer zu sehen (Jagd =angewandter Naturschutz) und dann sobald die Natur unangenehm wird dagegen zu operieren. Keiner hier spricht von voller Wolfsschonung, keiner hier zweifelt daran, dass es zur Regulierung kommen muss, Auch muss es relativ einfach und unkompliziert sein, sein Eigentum im "Angriffsfall" zu schützen. Natürlich kann man hier auch geteilter Meinung sein, wann und in welchem Umfang reguliert werden muss. Aber bei zahlreichen Beiträgen ließt man ja schon ein komplettes Aberkennen des Lebensrechts des Wolfes raus. Auf einmal solidarisiert man sich mit Landwirten, welche man im Satz vorher noch bei Schäden durch Schalenwild als mitschuldig tituliert... Nur aus Angst um die eigene bequeme Lage, an die man sich so schön gewöhnt hat. Wenn ich in die Großstadt geh, is mir auch mulmig, weil da so viel passiert und ich mich so seit Geburt an mein Landleben gewöhnt hab und in der Stadt so viel passiert (mehr als Wolfsübergriffe... und unberechenbarer, weil ich den Bösen unter den hunderttausenden guten nicht rauskenne) Meine Freundin kommt aus der Stadt. Die findet alte Bauernhöfe und Wald gruselig.... Man fürchtet die Gefahr, die man nicht kennt.




Mitdiskutieren darf jeder, aber am Boden der Tatsachen bleiben - und auch mal sich selbstkritisch hinterfragen, ob man das, was man für sich beansprucht auch anderen zugesteht. Sieht man ja ganz oft, wenns um Diskussionen mit oder über den "ideologischen Gegner" (auch Jagd ist Ideologie!!!) geht.

Puh, hättest Du statt der Rehgeiß ein Schaf genommen, hätte ich dir beigepflichtet. Aber die Rehgeiß - trächtig oder nicht - ist herrenlos und legitime Beute des Wolfes. Besitzansprüche ans Wild sind da schon sehr...speziell...


Szenerie für was? Naturfotografie? Wenn sich ein Tier gut ernähren und fortpflanzen und dabei Verluste kompensieren kann, dann hat es alles, was es braucht. Ideallebensraum quasi. Aus Sicht des Tieres.

Habe die Ehre
 
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Die "fett bzw. 1xrot" gekennzeichneten Punkte werden nachstehend erläutert.

Die "TUM" ist eine Bildungseinrichtung die enorm auf staatliche Finanzierung angewiesen ist. Das Motto:"Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe" ist bei ihr nachweislich stark ausgeprägt.

Entmischung? Warum hat der Staatsforst vor nicht einmal einer Generation die Buche und sonstige Laubhölzer in den staatlichen Nadelwäldern durch "Ringeln" als unerwünscht entfernt?

Prognose? Wie schaute es nach "Wiebke", "Lothar" usw. aus? Alle Prognosen basieren auf menschlichen Wunschvorstellungen. Ob die Natur diese künftig (für den Zeitraum der Modellberechnungen) erfüllt?:p

Zukünftige Waldentwicklung? Wie soll diese Prognose fiskalisch bewertet werden, wenn die Forstpolitik alle 20 - 30 Jahre die Vorgaben ändert? Man schwadroniert zwar von Nachhaltigkeit, behindert diese aber meist selbst.

Belege für die Jahres-Kostenberechnung für "Wolfi"? Oder doch Griff in die "Wundertüte"?:lol: Nachweisliche Wunschvorstellungen der enorm wachsenden "Wolfs-Geldbeschaffungs-Organisationen" sind zutreffender.:evil::evil::evil:

Der Gesellschaft ist der Paarhufer-Bestand schlichtweg egal und wird nach Deinen Worten "ignoriert".
Er wird ihr doch nur von Interessenvertretungen als "überhöht und lebensbedrohlich" dargestellt und deshalb der "Weltuntergang" prophezeit.:evil:
Wer bestimmt und belegt die angeblich überhöhten "Paarhuferbestände"?
Schon mal bedacht, durch wen, was bzw. warum diese Zunahme der "Paarhuferbestände" bewirkt werden?
Nicht einmal der "letzte D***" glaubt den "Ökologischen Jagdheiligen" die Botschaft, dass "die Jägerschaft" = die sogenannten Lodenjockel, Bambistreichler usw. daran schuld sind.
Schon mal reflektiert, wieviel Lebensraum alleine durch den Waldumbau, hier vor allem durch Rückegassen für den "Waldrand-Schlüpfer" Rehwild geschaffen wurden?
Intensivlandwirtschaft, Freizeitverhalten usw. spielt ja keine Rolle, denn dies kann man den "ewig gestrigen" Jagdromantikern ja nicht anhängen.

Mehr Toleranz auf beiden Seiten wäre für alle wildlebenden Tiere sowie die Rest-Flora dringend notwendig und "überlebenswichtig".
Idiologen auf beiden Seiten versündigen sich an der uns geliehenen Natur- bzw. Kulturlandschaft.:evil:


Moin DS! Danke für Deinen Beitrag. Ein interessantes feedback. Hatte leider keine Zeit bis jetzt. Daher nun mein feedback.

Die TUM ist eine staatliche getragene Bildungseinrichtung. Ich würde Dich bitten die Kritik an der Studie sachlich darzulegen. Im übrigen sind die Staatsforste eine weitere staatliche Einrichtung welche unabhängig von den TUM agiert. Träger ist der bayerische Staat. Bitte nenne mir doch einige wissenschaftliche Beitrage (Stichwort hier peer review) welche die ökologischen und wirtschaftlichen Schäden in dem genannten Artikel widerlegen. Ich bin gespannt und offen. Ich glaube zwar nicht an eine Verschwörung, bin aber wie jeder Mensch offen für neues. Du scheint spannende Erkenntnisse zu haben. Ich freue mich auf Deinen input. Deine Meinung und Glauben habe ich bereits zur Kenntnis genommen.

MFG Dr. C.
 
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Hallo,

mal etwas zum Thema "Peanuts":

Anzahl gerissener Schafe 2016 (gemeldet) 260; Anzahl Schafe 2016: 1,57 Mio.
Ausgleichszahlungen für Schafsrisse rund 105 T€; Ausgleichszahlungen Landwirtschaft (EU Fonds) insgesamt 6,4 Mio.

Oder ergänzend: in BY leben rund 22% der Schafe. Dort sind 2017 zwei Wolfspaare bestätigt worden...

Ich kann diese Diskussion absolut nicht nachvollziehen.
Liegt das am Wolf, der offensichtlich nach wie vor starke Emotionen hervorruft!? Da hat sich scheinbar in unserer angeblich so aufgeklärten Welt nicht viel geändert. Wahrscheinlich liegt es daran, dass auch heute noch die meisten "Rotkäppchen und der böse Wolf" lesen oder hören.

Viele Grüße
kowolff
 
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Interessanter Beitrag. Somit ergeben sich ca. 170-300 Millionen pro Jahr durch den überhöhten Verbiss. Zudem 600 Millionen durch Wildunfälle - von jenen kann ein signifikanter Anteil auch dem überhöhtem Paarhuferbestand zugeordnet werden.

Dazu in Relation die Kosten für bzw. durch den Wolf von 2-3 Millionen. Das ergibt eine interessante Relation :)


Warum diese Hysterie? Bequemlichkeit? Mangelnde Kompetenz? Ignoranz? Es ziemt sich jedenfalls nicht für einen Verband der sich "Naturschutzverband" nennt. Auch nicht für einen echten "Jäger". In den USA würde man solche einen Missbrauch der Allmende durch die Allgemeinheit nicht tolerieren. Ich kenne dass auch den USA i.e. den DNR von Wisconsin und Minnesota nicht anders. Hier mangelt es in Deutschland auch an Fähigkeit und Kompetenz siehe auch Schwarzwildbejagung. Das kann und sollte besser organisiert werden. Zudem war ich erschrocken nach meiner Rückkehr in Deutschland über Kirrung, Ansitzjagd und Lordosestütze bei der Jagd - sowas kannte ich vorher nicht und geht in meinen Augen eher Richtung Viezucht - bzw -wirtschaft - ich erachtet dies nicht waidmännisch.

https://m.mainpost.de/regional/bad-...Alle-zwei-Minuten-kracht-es;art433641,9444011


https://www.oejv-bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/1605-flz-wildunfälle/
 
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Was schreibst Du sonst, Artikel für den Öko-Jäger?
Sicher gibt es, dort wo es Tiere gibt, Verbiss. Den gab es immer schon, der Verbiss wird durch die Konzentration des Wildbestandes auf immer kleinere Flächen forciert. Früher gab es Waldweiden etc und es gab eine vernünftige Besucherlenkung, heute gibt es MTB Strecken, Wanderwegnetze und Harvesterschneisen, kreuz und quer durch die Wälder und das Wild???
Deine Berechnungen ... wenn es sich ein Volk leisten kann viele, viele Festmeter Holz in Naturparks vergammeln zu lassen, wird es auch Verbiss ertragen können.
Horrido
 
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moin äsungsfläche- nope ich schreibe keine Artikel im ökojäger. im übrigen sind die Kernzonen der deutschen Nationalparks klein. Die BRD erfüllt diesbezüglich nicht die Mindestanforderungen der EU. Soviel Totholz vergammelt dort nicht <2% der Gesamtfläche. Die Kernzone im NP Schwarzwald ist zum Beispiel winzig. Somit halte ich diese Argument für nicht stichhaltig.

Der Freizeitnutzung hat sicher einen außerordentlichen Einfluss auf das Wild das ist richtig. Die Frage bleibt, moralisch/ethisch; warum sollte ein MTB, Spaziergänger, Wanderer oder Cager ein anderes Nutzungsrecht an der Allmende haben als ein "Jäger". Zudem der Steuerzahler insgesamt diese Allmende einseitig zugunsten der Jagd durch einen überhöhten Paarhuferbestand alimentiert. Zahlen siehe oben TUM und GVD. Man sollte vorsichtig im Glashaus sein.
 
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Interessanter Beitrag. Somit ergeben sich ca. 170-300 Millionen pro Jahr durch den überhöhten Verbiss. Zudem 600 Millionen durch Wildunfälle - von jenen kann ein signifikanter Anteil auch dem überhöhtem Paarhuferbestand zugeordnet werden.

Na ja, 170 - 300 Millionen ist schon eine ziemliche Bandbreite, was denn nun? Diesen angeblichen Kosten durch überhöhten Verbiss kann man aber die steuerlichen Erträge durch die Jagd direkt (Jagdsteuer, teilweise Umsatzsteuer) oder Indirekt ( Umsatz,- Gewerbe,- und Einkommensteuer für durch die Jagdausübung getätigten Umsätze und nötigen Arbeitsplätze, Beispiele kannst du dir selber denken) gegenüberstellen. Da sieht die Bilanz dann wieder ganz anders aus. Das mit den Wildunfällen kannst du nicht Ernst meinen. Wieviel davon sind denn Paarhufer, welche Wildschäden im Wald hervorrufen, denn nur um diese geht es dir doch? Und wieviel dieser Wildunfälle wären durch angepasste Fahrweise zu vermeiden? Wieviele dieser Wildunfälle sind gar keine Wildunfälle, sondern nur als solche gemeldet? Ausserdem hast du immer auf die Kosten für den Steuerzahler hingewiesen, die Kosten für Wildunfälle trägt aber die Kaskoversicherung, dein Wildunfällebeispiel ist also in diesem Kontext komplett untauglich, aber netter Versuch.:roll:
 
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moin äsungsfläche- nope ich schreibe keine Artikel im ökojäger. im übrigen sind die Kernzonen der deutschen Nationalparks klein. Die BRD erfüllt diesbezüglich nicht die Mindestanforderungen der EU. Soviel Totholz vergammelt dort nicht <2% der Gesamtfläche. Die Kernzone im NP Schwarzwald ist zum Beispiel winzig. Somit halte ich diese Argument für nicht stichhaltig.
Dann solltest Du mal in anderen Nationalparks schauen, z.B. Harz usw. das Argument sticht sehr wohl.
Im übrigen halte ich das folgende von EU-Anforderungen:

Trondheim3-EU-pissing.psd.jpg


Der Freizeitnutzung hat sicher einen außerordentlichen Einfluss auf das Wild das ist richtig. Die Frage bleibt, moralisch/ethisch; warum sollte ein MTB, Spaziergänger, Wanderer oder Cager ein anderes Nutzungsrecht an der Allmende haben als ein "Jäger". Zudem der Steuerzahler insgesamt diese Allmende einseitig zugunsten der Jagd durch einen überhöhten Paarhuferbestand alimentiert. Zahlen siehe oben TUM und GVD. Man sollte vorsichtig im Glashaus sein.

ich fühle mich keinesfalls als im Glashaus sitzend. Wir sorgen für angepasste Bestände und zahlen Pacht und Jagdsteuer. Wenn Wald ohne Wild das Ziel ist, dann werden die Pachten ja exorbitant ansteigen und die Standgelder in Bundes-, Landes- und Stiftungsforsten kaum noch zu bezahlen sein, ohne vorher Kredite aufzunehmen.
Es ist schön, dass die Öko Fraktion die Jagd praktisch erst erfunden hat, vorher waren nur Idixten am Werk, deshalb haben wir auch eine so große Artenvielfalt, sowohl in Fauna als auch Flora...
Einfach nachdenken und nicht nur den Öko und Wölfiliebhaber Singsang unreflektiert weitergeben.

Horrido
 
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moin äsungsfläche- nope ich schreibe keine Artikel im ökojäger. im übrigen sind die Kernzonen der deutschen Nationalparks klein. Die BRD erfüllt diesbezüglich nicht die Mindestanforderungen der EU. Soviel Totholz vergammelt dort nicht <2% der Gesamtfläche. Die Kernzone im NP Schwarzwald ist zum Beispiel winzig. Somit halte ich diese Argument für nicht stichhaltig.

Der Freizeitnutzung hat sicher einen außerordentlichen Einfluss auf das Wild das ist richtig. Die Frage bleibt, moralisch/ethisch; warum sollte ein MTB, Spaziergänger, Wanderer oder Cager ein anderes Nutzungsrecht an der Allmende haben als ein "Jäger". Zudem der Steuerzahler insgesamt diese Allmende einseitig zugunsten der Jagd durch einen überhöhten Paarhuferbestand alimentiert. Zahlen siehe oben TUM und GVD. Man sollte vorsichtig im Glashaus sein.

Ziemlich absurd aufgrund Deiner Eindrücke der US Jägerei, die an die weiten, natürliche Lebensräumen der USA adaptiert ist, auf die jagdlichen Gegebenheiten in Deutschland zu schließen. Schon alleine die Bevölkerungsdichte (Wisconsin zB etwa 33/km2 vs 230/km2 in Deutschland) lässt auf völlig unterschiedliche Ausgangsbedingungen schließen.
Meine US und kanadischen Jagdfreunde sind dennoch immer schwer beeindruckt und begeistert, von unserer Jagdtradition, den für sie archischen Ritualen aber auch der Wildkunde und Expertise der hier durch einen aufwändigen Ausbildungsprozess laufenden Jäger.

So findest Du auf US Jagdreise Webseiten zu unserer europäischen Jagd folgende Charakterisierungen: "Whether you hunt ibex in Spain, chamois in Austria, grouse in Scotland, or wild boars in Romania, hunting in Europe is a fascinating and rewarding experience. Hunting in Europe is inextricably intertwined with the continent’s rich history, and the customs and traditions that have been passed down through the generations are an important part of the adventure. European countries are known for their intensive scientific game management, [..] has led to excellent trophy quality for many species.[..] Hunts in Europe tend to be well-organized, sophisticated operations. A variety of hunting techniques are utilized, depending on the country and the species. Driven hunts for big game are common in many areas, but spot-and-stalk as well as hunting from stands or “high seats” are common techniques as well."

Das unsere Naturräume hier ungleich intensiver genutzt werden (und zwar sowohl in Hinblick auf Holzgewinnung, Jagd (einschließlich einiger diskussionswürdiger Auswüchse) und anderer Freizeitnutzer (MTB, Nordic Walker und Jogger, Pilzsammler etc) ergibt sich aus der Relation.

Woher Du die Sicherheit zur pauschalen Diskreditierung der deutschen Schwarzwildjagd und anderer Dinge nimmst, erschließt sich mir nicht. Hast Du mal erlebt, wie das Problem der verwilderten Hausschweine in Texas etc gehandhabt wird ? Ist das Deine Lösung ?

Pachte doch erstmal ein Revier und komme hier wieder an und dann darfst Du uns an Deinen Vergleichen teilhaben lassen. In Praxi relativiert doch so einiges...

Einen Link, der hier einmal aus europäischer Sicht unsere Jagdkultur umschreibt, findet sich hier: https://www.humansandnature.org/hunting-so%C5%88a-supekova


 
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Mensch - Thx für den link - das schau ich mir gleich mal an... sieht interessant aus.

Die Eindrücke die gewonnen habe entstammen meinen zoologie Promotionsstudiengang in den USA unter anderem mit Zusammenarbeit mit den DNR im uppermidwest u.a. CWD bei white tailed deer. bin jetzt zwar arzt als md/ph.d. habe aber zu meiner erfahrunngen hier und dort ein dezidierte Meinung. Ne Lodentracht würde ich allerdings nie anziehen - passt nicht zu mir habe immer den Kram aus dem Walmart getragen und mit dem Pick-Up rausgefahren :)

Dir schönes Restwochenende. Dr. C.
 
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kurz zum Vergleich die Bevölkerungsdichte in den NBL ist garnichtmal soweit von den Zuständen im upper midwest entfernt auch ist die flächenutzung in den USA tlw ungleich intensiver i.e. hybrid mais in indiania oder central valley. Größere Naturräume wie die Rockies sicherlich nicht - aber analog hierzu gibt es ja auch in Zentraleuropa die Karpathen und auch das Riesengebirge bzw. der Osten der als Reservoir dient. Von hieraus erfolgt ja auch die Zuwanderung z.B. der Wölfe.

MFG Dr. C.
 
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ich fühle mich keinesfalls als im Glashaus sitzend. Wir sorgen für angepasste Bestände und zahlen Pacht und Jagdsteuer. Wenn Wald ohne Wild das Ziel ist, dann werden die Pachten ja exorbitant ansteigen und die Standgelder in Bundes-, Landes- und Stiftungsforsten kaum noch zu bezahlen sein, ohne vorher Kredite aufzunehmen.
Es ist schön, dass die Öko Fraktion die Jagd praktisch erst erfunden hat, vorher waren nur Idixten am Werk, deshalb haben wir auch eine so große Artenvielfalt, sowohl in Fauna als auch Flora...
Einfach nachdenken und nicht nur den Öko und Wölfiliebhaber Singsang unreflektiert weitergeben.

Horrido

nope bin selber kein Öko. Wald ohne Wild ist nicht mein Ziel sondern - ein angepasster, ein normaler, Wildbestand im Wald.
 
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Was ist normal, was angepasst, von wem festgelegt?

Von Waldbesitzern, von Berufsjägern, von (allwissenden) Öko-Jägern, von ökologisch durchgestylten Forstamtsleitern deren Expertise in erster Linie im Besitz des "richtigen" Parteibuchs besteht. Viele Verbissgutachten sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen. Mit offenen Augen durch den Wald gehen, als Jäger, Waldbauer, Förster und Probleme gemeinsam angehen. Dann klappts auch über Jahrzehnte, sowohl mit Waldbau, als auch mit dem Zusammenleben...
Vor allem nicht jeden Schexxx nachplapern, sondern für eigene Expertise sorgen und dann Augen auf.


Horrido
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Mit offenen Augen durch den Wald gehen, als Jäger, Waldbauer, Förster und Probleme gemeinsam angehen. Dann klappts auch über Jahrzehnte, sowohl mit Waldbau, als auch mit dem Zusammenleben...
Vor allem nicht jeden Schexxx nachplapern, sondern für eigene Expertise sorgen und dann Augen auf.


Horrido

Ja und wenn man das tut und zu dem Schluß kommt das die Bestände in weiten Gebieten viel zu hoch sind dann ist man ein böser
(allwissender) Öko-Jäger?
 

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