Endlich: Der DJV geht offensiv gegen Hetze im Netz vor

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Gelöschtes Mitglied 9073

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Früher zückte der glückliche Waidmann unter wissendem Lächeln und kleinem Wink seine Brieftasche und zeigte stolz das letzte Foto des aufgebahrten Kapitalbocks der Polen-Reise, ob man es sehen wollte, oder nicht.

Damals war es wie heute. Das haben nur einige wenige getan. Trophäenwand, Jagdzimmer, ggf. Ausstellung das hat den allermeisten mehr als gereicht. Und da konnte niemand etwas mitnehmen, kopieren und reingelassen hat man auch nur, wen man wollte. Die Verbreitungstiefe war begrenzt und kontrolliert.

Heute dagegen reicht das individuelle Mitteilungsbedürfnis, nicht selten auch gepaart mit Dummheit und hanebüchenden Regiefehlern um die ganze Welt. Das hat unstrittig für viel mehr bad publicity gesorgt, als das schlecht geschossene Stück in der Schonzeit auf dem Leiterwagen im Dunkeln durchs Dorf zu ziehen und dann im Dorfkrug eine tolle Geschichte dazu zu erfinden.
 
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...Heute dagegen reicht das individuelle Mitteilungsbedürfnis, nicht selten auch gepaart mit Dummheit und hanebüchenden Regiefehlern um die ganze Welt....

Das stimmt - manche machen das über (bewegte) Bilder im I-Net, andere über geschrieben Text, für den sie sich extra in einem öffentlichen Jagdforum anmelden, weil ihnen offenbar das Schulterklopfen der Waidgenossen am Stammtisch auch nicht reicht. ;-)
 
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Grundsätzlich eine gute Sache, daß da endlich mal zurück geschlagen wird, Wichtig wäre halt, daß auch wirklich was dabei rum kommt. Sonst gibt es nämlich keinen Abschreckungseffekt. In Österreich gab es wohl schon einen ähnlichen Fall:http://www.outfox-world.de/blog/rei...tings-kommen-tierfreunde-teuer-zu-stehen.html
Wo mir persönlich, hier doch eine Sache dabei aufstößt: Wobei das Geld übrigens nicht ihr als Entschädigung zugutekommt, sondern an die österreichische Staatskasse geht.
Ich habe ja keine Ahnung, wie das hier laufen würde, aber das würde mich von einer strafrechtlichen Verfolgung schon abhalten. Ich habe den Ärger, Stress, den Zeitaufwand und die Beleidigungen und die Staatskasse kassiert ab? Das ist ja fast so frech/dreist wie die GEZ Zwangssteuer.
Was mir etwas zu kurz kommt, ist der Umstand, daß die Frau zuhause belästigt wurde? Was ja eine ganze andere Qualität hat, als dumme Sprüche im Internet/FB. Wie muß man sich das konkret vorstellen? Welches Ausmaß an persönlichem "Terror" hat das erreicht? Wurden diese Leute verhaftet, die Personalien aufgenommen? Waren das Nacht und Nebel Aktionen, wo man keine Täter erwischt hat? Ich kann mir gut vorstellen, daß die vor Ort, gar keine FB Pöbler waren, denn nach meiner Erfahrung gilt: Wer labbert, der handelt nicht und wer handelt, der labbert nicht!

Wenn Du Dir den Spaß machen willst, dann lies mal, was unsere ganzen Influecer-Jagd-Blogger, Jagd-Journalisten und Jagdrechtsprofis zu dem Fall geäussert haben....

Denen war das alles zu peinlich und die "Betroffene" zu "prollig". Graf Quadt meinte lakonisch, dass sie sich mehr mit den Regeln der Öffentlichkeitsarbeit hätte beschäftigen sollen...

Man kann sich also nur freuen, wenn man schlagkräftige Freunde, eine Terriermeute oder in diesem Fall tatsächlich auch mal den DJV im Rücken hat. Auf die ganze "Hunterbrother-Huntersister-Huntersonstwas-Influencer-Seuche" kannst du jedenfalls keinen Cent wetten. Wichtiger als Solidarität unter Jägern ist es da immer, das richtige Logo in die Kamera zu halten.

Das überrascht mich allerdings überhaupt nicht, Solidarität ist nicht gerade ein hervorstechende Eigenschaft, deutscher Waidmänner.


 
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Nur gut, dass sie die Nerven behalten und die Bullen gerufen hat.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte sie sich "mit eigenen Mitteln" versucht, selbst zu verteidigen.
Oder noch viel schlimmer, es wäre nötig geworden, sich selbst zu verteidigen

Man stelle sich das mediale Echo vor...
 
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Warum nicht? Was ist dann der nächste Schritt? Sich nicht mehr als Jäger zu erkennen zu geben? Im Gegenteil, ich finde es sehr gut, was dass Mädel da gemacht hat und die längst überfällige Aktion des DJV ebenso. ...

Ich gehe ganz offensiv damit um, dass ich Jäger bin. Jeder soll es wissen, jeder soll es sehen, jeder soll es lesen. Und es sehen/lesen täglich viele Leute. Mein Auto ist mein Werbeträger!! Ich bin in den letzten zehn Jahren noch nicht ein einziges mal dumm angemacht worden. Dabei freue ich mich über jede Diskussion mit Nichtjägern. Ich liebe diese Diskussionen, aber Auge in Auge, nicht im anonymen Netz. Also, Leute, nicht verschämt verstecken, outet euch.
Gruß rotfuchs2
PS: das Komma im Schriftzug müsst ihr euch wegdenken.
 
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Super, dass hier endlich mal vom Verband unterstützend eingegriffen wird! (Vielleicht trete ich ja doch nicht aus :roll:)
Hoffentlich bleibt es nich bei einer Eintagsfliege und die die Justiz greift hier richtig durch und setzt dadurch ein Zeichen.

Andererseits finde ich aber auch, dass die Ausmaße des Mitteilungsbedürfnisses der Menschen Überhand nimmt.

Wenn man früher seine Fotos rumgezeigt hat, war der Kreis derer die darauf zugriff hatten überschaubar und auserwählt, im Gegensatz zu heute.

Ich kann mich noch an den Sturm der Entrüstung erinnern als in den 1980er Jahren vom Staat eine Volkszählung durchgeführt werden solllte. Von Ausspähung und unberechtigter Datenerhebung war die Rede und am Ende gab es nur eine sehr teure und nicht wirklich Aussagekräftige "Light"-Version.
Heutzutage gibt mancher Bürger freiwillig mehr persönliche Daten bei facebook, Paxback und C0. preis, als sich selbst die Stasi in Ihren kühnsten Träumen nicht erhofft hat!
Muß das sein? :what: :no:

Von sowas kommt sowas.

Ich bin kein Technikverweigerer, nutze aber weder Facebook, Twitter, etc., noch WhatsApp. Lediglich in diesem und zwei weiteren Foren bin ich gemeldet aber (in den anderen) weitgehend passiv.
 

Fex

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..
Heutzutage gibt mancher Bürger freiwillig mehr persönliche Daten bei facebook, Paxback und C0. preis, als sich selbst die Stasi in Ihren kühnsten Träumen nicht erhofft hat!
Muß das sein? :what: :no:

Von sowas kommt sowas.

Sorry, aber eigentlich leben wir ja in einer Demokratie, und da sollte man seine Meinung oder Lebenseinstellung - insbesondere dann, wenn sie völlig legal und gesetzeskonform ist - auch kundtun dürfen, ohne dafür Beleidigungen und Morddrohungen vergegenwärtigen zu müssen.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Im Internet gibt es keine Demokratie.

Wer ins Internet eintritt verlässt die heimische Komfortzone.

Das Internet ist eben nicht die Kneipe um die Ecke, mit dem Jugendschutzgesetz an der Wand und kontrollierter Sperrstunde, wo sich der Hegering im Hinterzimmer trifft.

Es ist völlig naiv, sich in einer anonymen weltumspannenden Welt voller Vollpfosten, Betrügern und Schurkenstaaten auf die Schulregeln der heimischen Grundschule zu berufen.

Wer das Eine will, muss auch das Andere mögen. Das Internet als aufregendes Abenteuer aus der warmen Kabine eines Kreuzfahrtschiffes auf "Weltumsegelung" wirds nicht geben.

Dazu musst du aber nicht ins Internet. Versuch doch mal deine legale, gesetzeskonforme Einstellung und Meinung auf einer simplen StraßenDemo der Gegenseite darzustellen ;-) da werden dir deine demokratischen Rechte fix auf der Haut jucken.
 
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In Österreich gab es wohl schon einen ähnlichen Fall:http://www.outfox-world.de/blog/rei...tings-kommen-tierfreunde-teuer-zu-stehen.html
Wo mir persönlich, hier doch eine Sache dabei aufstößt: Wobei das Geld übrigens nicht ihr als Entschädigung zugutekommt, sondern an die österreichische Staatskasse geht.
Ich habe ja keine Ahnung, wie das hier laufen würde, aber das würde mich von einer strafrechtlichen Verfolgung schon abhalten. Ich habe den Ärger, Stress, den Zeitaufwand und die Beleidigungen und die Staatskasse kassiert ab? Das ist ja fast so frech/dreist wie die GEZ Zwangssteuer.


Vereinfacht:

Geldstrafen, Bußgelder oder Ordnungsgelder gehen und gingen immer schon an den Staat.

Sollte auf zivilrechtlichen Wege Schmerzensgeld oder ähnliches eingeklagt und zugesprochen werden, geht dies selbstverständlich an den Kläger.

So ist es fast überall auf der Welt.

Ich finde es wichtig, dass auch solch geartete Entgleisungen im Internet auch juristisch geahndet werden. Egal wer die Strafgelder oder sonst was erhält.
 
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Irgendwer

hat seinen Jagdschein abgeben müssen, weil er Claudia Roth im Net verunglimpft hat. Ist ok so. Es muss aber auch umgekehrt gelten, deshalb finde ich das Erstatten der Anzeige gut. Es ist schade, wenn jemandem die Anzeige zu arbeitsintensiv ist. Wir Jäger solten uns zivil zur Wehr setzen, tun die Jagdgegner ja auch. Recht muss Recht bleiben.

Auch wenn ich meine Beute nur an meine WhatsApp Gruppe schicke, die nicht von Anderen einsehbar ist. Nicht, weil ich Angst habe, sondern weil es den Rest der Welt kaum interessieren dürfte,

Gruß,

Mbogo
 
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...
Auch wenn ich meine Beute nur an meine WhatsApp Gruppe schicke, die nicht von Anderen einsehbar ist. Nicht, weil ich Angst habe, sondern weil es den Rest der Welt kaum interessieren dürfte,

... eine sehr optimistische Sichtweise, wenn die Server in einem sehr "wissensdurstigem Land" stehen ;-)
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Auch wenn ich meine Beute nur an meine WhatsApp Gruppe schicke, die nicht von Anderen einsehbar ist. Nicht, weil ich Angst habe, sondern weil es den Rest der Welt kaum interessieren dürfte,

Gruß,

Mbogo

Zitat aus den AGB von WhatsApp:

Du gewährst WhatsApp eine weltweite, nicht-exklusive, gebührenfreie, unterlizenzierbare und übertragbare Lizenz zur Nutzung, Reproduktion, Verbreitung, Erstellung abgeleiteter Werke, Darstellung und Aufführung der Informationen […], die du […] hochlädst, übermittelst, speicherst, sendest oder empfängst.“

Sicherlich werden sich Sachen wie Gesichtserkennung oder Textverständnis von webcrawlern in den nächsten Jahren rasant verbessern. Dann bekommt man sofort Werbung von EAW, DENTLER&co. wenn man irgendwo an irgendwen Probleme mit der Montage postet und die Software setzt usernicks mit Klarnamen- Zeitungsartikeln Firmenhomepages oder Ergebnislisten des letzten Städtelaufes oder der Jagdausstellung in Zusammenhang.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Man sollte hier sehr genau unterscheiden. Es ist gerade modern, "Hass und Hetze" im Netz anzuprangern. Unter anderem zur Kontrolle "unstatthafter" Äußerungen im Netz wurde das Netzwerkdurchsetzungsgesetz verabschiedet. Das hat zur Folge, das irgendjemand nach Gutdünken entscheidet ob diese Meldung schon Hass und Hetze ist oder noch durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Das ist überflüssig wie ein Kropf.

Es gibt klare Regeln was justiziabel ist und was nicht. Und wenn eine justiziable Beleidigung o.ä. ausgesprochen wird, so kann eine Anzeige erfolgen. Eine allgemeine Ächtung von Hass und Hetze ist quatsch. Die Grenzen sind fließend und Hass gehört zur ureigensten menschlichen Gefühlsaustattung. Wieviel Gefühl bzw. wieviel kritsiche Wertung ich in öffentliche Äußerungen einfliessen lasse ist zunächst eine Frage der Erziehung und Kontrolle. Und wenn Sie eine Grenzüberschreitung darstellt (auf dem Boden bestehenden rechts) dann kann dagegen geklagt werden. Etwas mehr Gelassenheit wäre da besser. Die vielen hysterischen Stimmen im Netz die zu jedem Post ein emotionales Statement abgeben. Das ist ein Symptom der Zeit und durch eine "Meinungspolizei" nicht zu beheben. Im Gegenteil. Außerhalb justiziabler Tatbestände ist dies unter Meinungsfreiheit zu verbuchen.

@Mbogo:

Das sehe ich ganz anders! In dem vorliegenden fall hat ein Jäger eine Mail (also nicht öffentlich, nur an den ehemaligen Flüchtlingsdezernent einer Kommune) geschickt. In dieser hat er seinen Unmut über Begleiterscheinungen der Migrationskrise kundgetan. Er hat dies nicht in wohlgesetzen Worten getan. Sondern emotional gefärbt. Und er hat in diesem Kontext Frau Roth als "ekelhaft" bezeichnet.

Einem Menschen deswegen eine Geldstrafe aufzuerlegen ist bereits grotesk. Ihm die Zuverlässigkeit abzusprechen und den Jagdschein einzuziehen ist unglaublich und macht mich sprachlos.

Wers nicht glaubt, die Mail im Wortlaut sowie das Urteil:

https://www.rechtsanwaltmoebius.de/...102-16_50-ds-229-16_claudia-roth-ekelhaft.pdf

Unabhängig davon, dass "ekelhaft" ein Adjektiv ist und beschreibt wie diese Dame auf den Betreffenden wirkt, war diese Äußerung eben nicht öffentlich und betraf auch nicht den Adressaten. Es handelt sich also eben nicht um einen Aufruf zur Gewalt o.ä.

Ebenfalls ein deutsches Gericht hat geurteilt, das die öffentliche Bezeichnung von Frau Alice Weidel , als "Nazischlampe" vom deutschen Recht gedeckt ist. Urteilen Sie selbst. So etwas kann unsere Billigung nicht finden. Unabhängig davon ob wir Frau Roth als ekelhaft oder nicht als ekelhaft empfinden.
 
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