Rotmilan
Moderator
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- 24 Jul 2007
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Mal etwas zu den Hunden selber.
Meine Hündin ist jetzt 7 Jahre alt. Für die Rasse habe ich mich entschieden, weil ich einen Hund für die laute Jagd wollte und das Thema Nachsuche für mich wichtig war.
Kurzum: Die Entscheidung war goldrichtig und die Hündin ein extremer Glücksfall für mich.
Sie ist eine Bracke durch und durch, die kurzfristige Umsetzung eines Kommandos sollte man nicht erwarten :lol:, also kein Hund im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Mischung aus Hund und Katze. Sie ist zu Hause absolut pflegeleicht, die Ruhe selbst. Auf der Jagd fällt der Schalter um und sie jagt mit viel Verstand, solange sie körperlich kann und wenn man sie darum bittet, auch darüber hinaus.
Manchmal ist sie sehr anhänglich, dann wieder etwas gelangweilt distanziert, aber extrem führerbezogen und durchaus eifersüchtig. Sie während des Urlaubs in eine Hundepension zu geben, wäre Tierquälerei.
Fremden gegenüber ist sie misstrauisch, heute weniger als früher, Verteidigungsschärfe habe ich tunlichst vermieden und für viel Kontakt mit Menschen gesorgt, aber ganz selten nähert sie sich anderen Menschen mit Vorfreude. Sie hat noch nie jemanden gebissen, obwohl ich es ihr in zwei Fällen nicht hätte verdenken können. Aber sie zeigt es vorher deutlich an, dass man sich ihr bitte nicht weiter nähern möchte.
Auf der Jagd ist sie mit anderen Hunden umgänglich, aber grundlos beißen darf sie niemand, sie wehrt sich umgehend. Sie jagt meist alleine, bindet aber gerne mit anderen. Ist das Stück abgefangen, zeigt sie keine Rivalität.
Der Laut ist sehr zuverlässig. Wenn sie laut wird, ist Wild in unmittelbarer Nähe oder die Fährte ist max 5 Minuten alt.
Stöbern:
Bedingt durch das Duchgehen jagt sie recht kurz, bricht bei gesundem Wild außerhalb der Dickung nach 300 bis 800 Meter ab und kommt zurück. An krankem Wild bleibt sie länger dran, aber auch hier bricht sie (leider) irgendwann ab und kommt zurück. Schon in der zweiten DJ-Saison jagte sie das Wild aus der Dickung und brach direkt nach der Schützenlinie ab, um in der Dickung weiter zu arbeiten. Sie hat einen ausgezeichneten Orientierungssinn und findet mich immer wieder. Entferne ich mich (zwangsweise) vom Jagdgeschehen, weil ich nach dem Dackel schauen muss, bleibt sie bei der Truppe und jagt weiter. Und ist ganz happy, wenn ich endlich wieder da bin. Sie jagt alles Wild, Rotwild am liebsten. Beim Schwarzwild bleibt sie auf Distanz, Blessuren gab es bislang nur zwei, weil sie nur hinten packt. Ist das nicht möglich, stellt sie, bis ich komme.
Nachsuche:
Wenn man die Fährtenarbeit sieht, kann man sich nicht vorstellen, dass sie überhaupt stöbert. Sehr ruhig und konzentriert. Das wäre ihre eigentliche Bestimmung gewesen, war aber (damals für mich) leider nicht umsetzbar. Und ohne meine durch Unwissenheit verursachten Fehler wäre sie sicher noch viel besser geworden. Man kann sie gut lesen, fällt der Riemen während der Nachsuche zu Boden, bleibt sie nach mehrfachem Halt-Rufen auch stehen und wartet. Grundsätzlich vermeide ich es aber, ihre Arbeit zu unterbrechen, weil ich den Eindruck habe, dass die Hündin immer wieder einen kurzen Moment benötigt, bis sie "in der Fährte versunken" ist.
Sie verweist gefundenen Schweiß recht deutlich, aber natürlich nicht alles.
Trotzdem fehlt ihr aufgrund der wenigen Arbeit und ungenügenden Einarbeitung der letzte Kick, das möchte ich aber nicht dem Hund anlasten.
Unsere andere Hündin aus dem gleichen Wurf mussten wir schon mit 3 Jahren einschläfern lassen, da sie einen Nierendefekt hatte. Die Ursache (genetischer Ursprung) konnte nicht festgestellt werden. Sie war ebenfalls ein ganz toller Hund, obwohl jagdlich etwas schwächer, dafür viel zutraulicher und freundlicher zu Menschen.
Zur Rasse:
Ganz pauschal schätze ich die Steirer als etwas härter, wildschärfer und ruhiger ein, als Brandl, Tiroler und Deutsche Bracke. Aber das sind meine persönlichen Eindrücke und die können bei anderen natürlich anders ausfallen. Tolle Hunde und eine zu geringe Zuchtbasis.
Krankheiten sind bei vielen Jagdhunderassen ein Problem, entscheidend ist, wie der Zuchtverein reagiert.
Anhang anzeigen 63740
Meine Hündin ist jetzt 7 Jahre alt. Für die Rasse habe ich mich entschieden, weil ich einen Hund für die laute Jagd wollte und das Thema Nachsuche für mich wichtig war.
Kurzum: Die Entscheidung war goldrichtig und die Hündin ein extremer Glücksfall für mich.
Sie ist eine Bracke durch und durch, die kurzfristige Umsetzung eines Kommandos sollte man nicht erwarten :lol:, also kein Hund im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Mischung aus Hund und Katze. Sie ist zu Hause absolut pflegeleicht, die Ruhe selbst. Auf der Jagd fällt der Schalter um und sie jagt mit viel Verstand, solange sie körperlich kann und wenn man sie darum bittet, auch darüber hinaus.
Manchmal ist sie sehr anhänglich, dann wieder etwas gelangweilt distanziert, aber extrem führerbezogen und durchaus eifersüchtig. Sie während des Urlaubs in eine Hundepension zu geben, wäre Tierquälerei.
Fremden gegenüber ist sie misstrauisch, heute weniger als früher, Verteidigungsschärfe habe ich tunlichst vermieden und für viel Kontakt mit Menschen gesorgt, aber ganz selten nähert sie sich anderen Menschen mit Vorfreude. Sie hat noch nie jemanden gebissen, obwohl ich es ihr in zwei Fällen nicht hätte verdenken können. Aber sie zeigt es vorher deutlich an, dass man sich ihr bitte nicht weiter nähern möchte.
Auf der Jagd ist sie mit anderen Hunden umgänglich, aber grundlos beißen darf sie niemand, sie wehrt sich umgehend. Sie jagt meist alleine, bindet aber gerne mit anderen. Ist das Stück abgefangen, zeigt sie keine Rivalität.
Der Laut ist sehr zuverlässig. Wenn sie laut wird, ist Wild in unmittelbarer Nähe oder die Fährte ist max 5 Minuten alt.
Stöbern:
Bedingt durch das Duchgehen jagt sie recht kurz, bricht bei gesundem Wild außerhalb der Dickung nach 300 bis 800 Meter ab und kommt zurück. An krankem Wild bleibt sie länger dran, aber auch hier bricht sie (leider) irgendwann ab und kommt zurück. Schon in der zweiten DJ-Saison jagte sie das Wild aus der Dickung und brach direkt nach der Schützenlinie ab, um in der Dickung weiter zu arbeiten. Sie hat einen ausgezeichneten Orientierungssinn und findet mich immer wieder. Entferne ich mich (zwangsweise) vom Jagdgeschehen, weil ich nach dem Dackel schauen muss, bleibt sie bei der Truppe und jagt weiter. Und ist ganz happy, wenn ich endlich wieder da bin. Sie jagt alles Wild, Rotwild am liebsten. Beim Schwarzwild bleibt sie auf Distanz, Blessuren gab es bislang nur zwei, weil sie nur hinten packt. Ist das nicht möglich, stellt sie, bis ich komme.
Nachsuche:
Wenn man die Fährtenarbeit sieht, kann man sich nicht vorstellen, dass sie überhaupt stöbert. Sehr ruhig und konzentriert. Das wäre ihre eigentliche Bestimmung gewesen, war aber (damals für mich) leider nicht umsetzbar. Und ohne meine durch Unwissenheit verursachten Fehler wäre sie sicher noch viel besser geworden. Man kann sie gut lesen, fällt der Riemen während der Nachsuche zu Boden, bleibt sie nach mehrfachem Halt-Rufen auch stehen und wartet. Grundsätzlich vermeide ich es aber, ihre Arbeit zu unterbrechen, weil ich den Eindruck habe, dass die Hündin immer wieder einen kurzen Moment benötigt, bis sie "in der Fährte versunken" ist.
Sie verweist gefundenen Schweiß recht deutlich, aber natürlich nicht alles.
Trotzdem fehlt ihr aufgrund der wenigen Arbeit und ungenügenden Einarbeitung der letzte Kick, das möchte ich aber nicht dem Hund anlasten.
Unsere andere Hündin aus dem gleichen Wurf mussten wir schon mit 3 Jahren einschläfern lassen, da sie einen Nierendefekt hatte. Die Ursache (genetischer Ursprung) konnte nicht festgestellt werden. Sie war ebenfalls ein ganz toller Hund, obwohl jagdlich etwas schwächer, dafür viel zutraulicher und freundlicher zu Menschen.
Zur Rasse:
Ganz pauschal schätze ich die Steirer als etwas härter, wildschärfer und ruhiger ein, als Brandl, Tiroler und Deutsche Bracke. Aber das sind meine persönlichen Eindrücke und die können bei anderen natürlich anders ausfallen. Tolle Hunde und eine zu geringe Zuchtbasis.
Krankheiten sind bei vielen Jagdhunderassen ein Problem, entscheidend ist, wie der Zuchtverein reagiert.
Anhang anzeigen 63740
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