Wer kennt sich in Karten Koordinaten aus?

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... besonderes Bauwerk (meist hoher Kirchturm) in der Hauptstadt, also z.B. in Bayern der Nordturm der Frauenkirche....

südöstliches Bundesland... Scheibe ... stürzen. .
Des is des Mia-san-Mia Referenzsystem. Des geht si allwei no aus, hier. Mia ham sogar an eigena Äquator! :p

Und wensst no amoi sogst, Bayern is flach, no fangst a paar. :biggrin:
 
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Also ich wohne am Rauenberg bei Berlin ( bei Neumodischen Marienhöhe geheißen)
Das ist seit Jaaaahren ein trigonometrischer Punkt 31° 02´04"926 östlich von Ferro gelegen - falls euch das was sagt.

Ansonsten benutzen alle mir bekannten Rettungsdienste WGS84, das auch in allen großmaßstäblichen Karten benutzt wird

Nur die meisten Navis sind zu blöd dafür. Und Google-Earth auch (evtl. kann man es umschalten). Garmin Navis können das jedenfalls.
 

JMB

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Des is des Mia-san-Mia Referenzsystem.
Stimmt!
Das bajuwarische Messtischblatt hat noch heute (zumindest war das in den 90ern noch so) eine Kantenlänge von 6000 "bayrischen Fuß".
BTW:
Was die Bayern ein "Tagwerk" nennen heißt anderswo "Morgen" - so viel zum Fleiß dieses Gebirgsvolks. :p


Des geht si allwei no aus, hier.
Sagen wir mal so:
Für Bajuwaren mag es ausreichen.


Mia ham sogar an eigena Äquator! :p
Nennt sich woanders "geistiger Horizont". :p
Oder spielst Du auf gewisse Fleischwaren an?
BTW:
Als ich vor einem Besuch bei "südöstlichen Eingeborenen" eine Metzgerei aufsuchte, um ein paar gegendtypische Fleischprodukte für diese zu besorgen fragte der Metzger "Sonst noch etwas?"
"Ja bitte! Eine 'rote Wurst', muss den Bayern doch zeigen, dass weiß keine Farbe für Würste ist."
"Bitte sehr. Und wenn das so ist, dann schenke ich Ihnen die."
:)


Und wensst no amoi sogst, Bayern is flach, no fangst a paar. :biggrin:
"Flach" habe ich nie behauptet! Eine Scheibe, bei überschreiten deren Grenzen ...
So ungefähr:
Anhang anzeigen 63695

Nur musst Du die Elefanten durch Rindviecher ersetzen.

SCNR
:bye:


WaiHei
 

JMB

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Also ich wohne am Rauenberg bei Berlin (bei Neumodischen Marienhöhe geheißen)
Das ist seit Jaaaahren ein trigonometrischer Punkt 31° 02´04"926 östlich von Ferro gelegen - falls euch das was sagt.
Der TP Rauenberg ist der Fundamentalpunkt des Deutschen Hauptdreiecksnetzes.


Ansonsten benutzen alle mir bekannten Rettungsdienste WGS84, das auch in allen großmaßstäblichen Karten benutzt wird
Nur die meisten Navis sind zu blöd dafür. Und Google-Earth auch (evtl. kann man es umschalten). Garmin Navis können das jedenfalls.
Vor ein paar Jahren war ich mal mit "Hubschrauberleuten" unterwegs, um Landemöglichkeiten zu suchen. Auf die Frage, ob das Navi in meinem Auto ach Koordinaten anzeigen könne schaltete ich auf "Kompass und Koordinaten" um - natürlich erfolgte die Anzeige sexagesimal (also Grad, Minuten, Sekunden), womit die nichts anfangen konnten.
Als ich das dann "mal eben" im Kopf "grob" in Dezimal-Koordinaten umrechnete fielen die fast vom Glauben ab.


WaiHei
 

JMB

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Das Vorblatt meiner Diplomarbeit schmückte eine Kopie des damaligen 10-DM-Scheines. ;-)


WaiHei
 
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Wir sind doch noch gar nicht auf die verschiedenen Projektionen (UTM - Universale, Transversale Mercator-Projektion dürften die meisten noch vom Bund kennen) eingegangen.
Das ganze Unheil begann doch damit, dass Kolumbus (JAHA! Das weiß ich auch! :p) auf die Idee kam, dass die Erde keine Scheibe - bei Überschreitung derer Grenzen man ins Nirwana stürzen würde - wäre, sondern eine Kugel* und man seitdem krampfhaft versucht die Kugelform auf ein flaches Papier zu vergewaltigen.
Neben Längen-/Breitengrad (sexagesimal, später dezimal) waren in D lange Zeit Gauss-Krüger-Koordinaten der Standard, dabei gab es alle 3° einen sog. Hauptmeridian, der am Äquator noch einen "Versatz" von 500 Km bekam, so dass innerhalb eines Meridianstreifens nur positive Rechtswerte vorkommen (die erste Ziffer beschreibt also die Nr. des Hauptmeridians, dann kommt die Entfernung davon in Meter +500.000), der Hochwert wird als Abstand vom Äquator angegeben.
Im Ggs. zum mathematischen Koordinatensystem sind beim kartesischen X- u. Y-Achse vertauscht, 0° liegen "oben" (und nicht rechts), die Winkel sind rechtsläufig/clockwise (und nicht linksläufig/CCW).
Dazu kommen dann noch nationale o. regionale Besonderheiten:
Der Nullpunkt solcher Systeme war häufig ein besonderes Bauwerk (meist hoher Kirchturm) in der Hauptstadt, also z.B. in Bayern der Nordturm der Frauenkirche.

Wie schon geschrieben wurde gibt es etliche Referenzsysteme, je nachdem welcher Geoid zu Grunde gelegt wird. Am häufigsten dürfte in unserem Bereich das WGS84 sein.

Koordinaten mit GPS kann ja jeder ...
Es gab doch auch schon früher Navigationssysteme:
GEE von den Briten, für punktgenaue Bombardierungen auch bei Nacht (von den USA als LORAN bezeichnet), wir hatten die "Elektra-Sonne", später als Consol weiter betrieben

So! Hoffe ich habe genug zur Verwirrung beigetragen. :twisted:


*) Es gibt da ein südöstliches Bundesland, dessen Eingeborene mit absoluter Mehrheit (Zitat FJS: "50 + X") glauben sollen Bayern sei eine Scheibe und bei Überschreitung der Grenzen des mit weißblauen Pfählen markierten Stammesreservates würde man ins Nirwana stürzen. :twisted:


WaiHei

Nix mit Kugel oder bayrischer Scheibe: Es ist eine Kartoffel!

https://de.wikipedia.org/wiki/Geoid#/media/File:Modell.Potsdamer.Kartoffel.jpg

Bernd.

 
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...
"Flach" habe ich nie behauptet! Eine Scheibe, bei überschreiten deren Grenzen ...
So ungefähr:
Anhang anzeigen 63695

Nur musst Du die Elefanten durch Rindviecher ersetzen.

SCNR
:bye:
Immer dieses Halbwissen :no: tstststs.

Es dürfte doch allgemein bekannt sein, daß, getragen auf dem Rücken der vier Weltenelefanten Berilia, Tubul, Groß T'Phon und Jerakeen, die wiederum auf dem Panzer der Sternenschildkröte Groß A'Tuin stehen, die Welt durch das Multiversum reist. In elliptischen Bahnen bewegen sich die kleine Sonne und der Mond, der sein eigenes Licht ausstrahlt, um die Scheibe und zwischen den Weltenelefanten hindurch. Ihre komplexen Bahnen sind schwer zu berechnen, gelegentlich muss einer der Weltenelefanten sogar ein Bein heben, um sie passieren zu lassen. (Quelle)
Anhang anzeigen 63711

ALLES ANDERE IST KETZERISCHES GEREDE!!
 

z/7

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Neben Längen-/Breitengrad (sexagesimal, später dezimal) waren in D lange Zeit Gauss-Krüger-Koordinaten der Standard, dabei gab es alle 3° einen sog. Hauptmeridian, der am Äquator noch einen "Versatz" von 500 Km bekam, so dass innerhalb eines Meridianstreifens nur positive Rechtswerte vorkommen (die erste Ziffer beschreibt also die Nr. des Hauptmeridians, dann kommt die Entfernung davon in Meter +500.000), der Hochwert wird als Abstand vom Äquator angegeben.

GK-Koordinaten werden durchaus noch genutzt: z.B. im Forst, da sie im Gegensatz zu allen anderen Systemen den Charme haben, direkt und ohne große Rechenkünste terrestrisch nachvollziehbar zu sein, weil in Metern.

Garmin kann die übrigens auch. :p

Falls ich Trophäen beschriften wollen würde, würd ich das aus genau diesem Grund immer in GK machen. Kannste sofort auf den Meter sagen, wie weit zwei Erlegungstellen auseinanderlagen.
 
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Das Vorblatt meiner Diplomarbeit schmückte eine Kopie des damaligen 10-DM-Scheines. ;-)


WaiHei

Ist zwar OT, aber dazu fällt mir folgende (Achtung, wir sind in Deutschland ...) wahre Geschichte ein:

Oldtimerclub in Norddeutschland. Jedes Jahr wurde in einer Gastwirtschaft eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Jeder Teilnehmer zahlte sein Essen selbst, vom Club gab es pro Mitglied einen Gutschein über 10.- DM.
Dazu hat der 1.ste Vorsitzende Zehmarkscheine mit der Aufschrift 10 Oldiemark gedruckt. In Schwarz-Weiss, auf samtglänzendem Karton und einseitig bedruckt, Rückseite weiss.
Die Dinger wurden beim Wirt abgegeben und der Wert jeweils bei der Rechnung gutgeschrieben.

Eines Tages lag dem Club eine Anklage vor. Folgendes war passiert: Irgendjemand ist mit so einem Gutschein (vermutlich aus dem Müll der Kneipe gefischt) ins Kaufhaus gegangen und hat damit eingekauft! Das Kaufhaus hat später die Einnahmen bei der Bank eingezahlt, und dort hat man dann die "Blüte" entdeckt.

Der Clubvorsitzende wurde zu einer (zwar geringen, aber immerhin) Geldstrafe verurteilt!!! Fahrlässiges in Umlauf bringen von Falschgeld oder ähnlich, lautete die Urteilsbegründung ....
Der Knackpunkt sei, der "Schein" hätte die gleiche Grösse wie das Original ...

Wir haben dann gesammelt ...
 
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GK-Koordinaten werden durchaus noch genutzt: z.B. im Forst, da sie im Gegensatz zu allen anderen Systemen den Charme haben, direkt und ohne große Rechenkünste terrestrisch nachvollziehbar zu sein, weil in Metern.

Garmin kann die übrigens auch. :p

Falls ich Trophäen beschriften wollen würde, würd ich das aus genau diesem Grund immer in GK machen. Kannste sofort auf den Meter sagen, wie weit zwei Erlegungstellen auseinanderlagen.


GK Koordinaten wären dann A (GMS)?

OK.
Folgendes habe ich verstanden:
Es gibt zwei Einteilungen bzw. zwei Systeme:

A: GMS (Grad, Minuten, Sekunden) MIT Nord/Süd und West/Ost Angabe
B: DG (Dezimalgrad mit – als Vorzeichen für Süd bzw.West)

(erinnert mich irgendwie an Milrad und Moa;-))
 
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JMB

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@Mouseman
Zum "Falschgeld":
Damals kamen gerade Farbkopierer auf und ich wollte natürlich den 10-DM-Schein gerne in Farbe auf dem Vorblatt haben.
Die Tante vom Copy-Shop kriegte fast einen Herzkasper; auch eine deutlich abweichende Größe wollte sie nicht akzeptieren, so wurde es dann leider eine S/W-Kopie.


WaiHei
 

JMB

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GK Koordinaten wären dann A (GMS)?
Nein, denn da hättest Du ja nirgends Meter-Angaben.

Beispiel: Der Paradeplatz in Mannheim hat folgende Koordinaten
in Grad gemäß WGS84:*8° 27' 58,6" E49° 29' 13,6" N
Gauß-Krüger:Rechtswert3461404 mHochwert5483498 m
Aus dem Rechtswert ist durch die Kennziffer "3" ersichtlich, dass als Bezugsmeridian 9° Ost verwendet wird. Da der "Rest" 461.404 kleiner als 500.000 ist, ist ersichtlich, dass die Position westlich des Bezugsmeridians liegt.
Quelle: Wikipedia

Der Paradeplatz liegt also 5483,5 Km nördlich des Äquators und
416,4 Km östlich eines Punktes 500 Km westlich des 9. Grades östlicher Länge
also 416,4 - 500,0 = 83,6 Km westlich des 9. Grades östlicher Länge

*) Im WGS84 habe ich Rechts- u. Hochwert vertauscht, damit sie passend über den GK-Koordinaten stehen.

Hier noch mal ein Bild zur Veranschaulichung (Quelle: Spektrum.de):
gkkoord2_w.jpg

Mit zunehmendem Abstand vom Äquator klafft eine immer größere Lücke zwischen den Meridianstreifen, die sich aus der Projektion der dreidimensionalen Erd"kugel" auf eine zweidimensionale Fläche ergibt.
In der Praxis nimmt man deshalb nicht nur 1° 30' beiderseits des Hauptmeridians, sondern 1° 40' so dass sich eine Überlappungszone von ca. 23 Km ergibt, sonst würden ja am Nordpol zwei unmittelbar nebeneinander liegende Punkte in der Projektion scheinbar 500 Km auseinander liegen.

Also kann man selbst in großen Revieren, die blöderweise genau auf einer Hauptmeridian-Grenze liegen, den Horizontal-/Vertikal-Abstand aus den GK-Koordinaten ablesen und auch die "Schrägdistanz" rel. einfach berechnen, was mit GMS deutlich aufwändiger wäre (jedenfalls "zu Fuß").


WaiHei

 
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Falls ich Trophäen beschriften wollen würde, würd ich das aus genau diesem Grund immer in GK machen. Kannste sofort auf den Meter sagen, wie weit zwei Erlegungstellen auseinanderlagen.

Gauß-Krüger:Rechtswert3461404 mHochwert5483498 m
Gauß-Krüger:Rechtswert3461504 mHochwert5483433 m
OK, wie viel Meter liegen denn die Punkte auseinander ?

Geht das "sofort" ?
 

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