Schwarzwildnachsuche im Raps

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....Nachsuchenführer sind keine moralische Instanz, sonst verludert das nächste Stück, ohne das eine Suche angemeldet wird....
So muss das wohl sein und deshalb....
.... Lediglich bei bedingtem Vorsatz, z.B. absichtlicher Schuss auf den Teller, Ergebnis Gebrächschuss, werde ich ernsthaft sauer und nehme in Kauf, von diesem Schützen künftig nicht mehr gerufen zu werden
...passt das m. E. nicht dazu. Was kann das nächste angeschweißte Wild dieses "Kunstschützen" dafür, dass Du nicht mehr gerufen wirst, weil Du Tellerschüsse schlimmer erachtest, als z. B. den Abschuss laktierender Bachen?
 
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...wenn man wollte, könnte man gripdoo richtig verstehen...wenn man wollte...aber Foren verleiten zu zündelnden Interpretationen...
 
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es ist leicht als Nicht-Nachsuchenführer wie offensichtlich Stoeberjaeger die moralische Grenze zu ziehen. Auch kann ich mich nicht erinnern, den Abschuss laktierender Bachen gebilligt zu haben. Es geht mir eher um Vorsatz oder Fahrlässigkeit. Kein Jäger schießt einem Schwein absichtlich auf die Keulen, denn die will er ja essen. Ich kenne aber eine Menge Jäger, die mit voller Absicht auf das Haupt schießen, weil sie den Schulterbraten noch verkaufen wollen. Drei Beispiele von Nachsuchen auf führende Bachen:
1 Drei Bachen mit ca. 10-15 kleinen gestreiften Frischlingen kamen einem Schützen. Dieser "erfahrene" ältere Jäger hatte irgendwo gelesen, dass weißbunte Bachen nie führen!!! Bache bei der Nachsuche erlegt, nach Hause gefahren, Kopovs geholt und im Raps noch drei Frösche gefangen.
Ergebnis: Anzeige bei der UJB und Ausschluss aus der Pächtergemeinschaft!
2. Nachsuche auf starke Bache, Weidwundschuss. Der Schütze benötigte dringend Fleisch für einen Wursttermin. Bache lag verendet im See ca. 50 m vom Ufer im flachen Wasser. Über die erfolgreiche Nachsuche freute sich der Schütze sehr, die kleinen Streifenhörnchen am Ufer beachtete er kaum.
Ergebnis: einige Frischlinge erwischte der HS. Der Schütze könnte inzwischen wieder trockene Klamotten haben und dieses Revier hat mich nie wieder gesehen.
3. Nachsuche ersten Mai dieses Jahres. Schuss auf einen ca. 30 kg schweren Überläufer (biologischen Frischling) aus einer starken Rotte heraus. Nach dem Abfangen stellten wir 2 angesogene Striche fest. Der Schütze war untröstlich und hat fast über seinen Fehltritt geweint. Wahrscheinlich sitzt er jetzt immer noch an der Stelle und hofft, dass ihm die beiden Frösche noch mal kommen. Ergebnis: keins
Alle drei Bachen laktierten also! Und Du Stoeberjaeger möchtest aus Entfernung die moralische Instanz sein? Hut ab vor dieser Fähigkeit, Dinge beurteilen zu können!
 
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es ist leicht als Nicht-Nachsuchenführer wie offensichtlich Stoeberjaeger die moralische Grenze zu ziehen...

Ich habe keine moralische Grenze gezogen, sondern Du selbst, indem Du geschrieben hast, dass Du:

.....Lediglich bei bedingtem Vorsatz, z.B. absichtlicher Schuss auf den Teller, Ergebnis Gebrächschuss, werde ich ernsthaft sauer und nehme in Kauf, von diesem Schützen künftig nicht mehr gerufen zu werden

Du hast eben NICHT geschrieben, dass Du z. B. bei einem Abschuss einer laktieren Bache derart sauer wirst, dass Du riskierst, von diesem Schützen künftig nicht mehr gerufen zu werden.
Das habe ich aufgegriffen, weil ich es merkwürdig finde.

....Auch kann ich mich nicht erinnern, den Abschuss laktierender Bachen gebilligt zu haben....

Und ich kann mich nicht erinnern, das behauptet zu haben.

...Es geht mir eher um Vorsatz oder Fahrlässigkeit....

Ein ganz gewaltiger und entscheidender Unterschied!

....Kein Jäger schießt einem Schwein absichtlich auf die Keulen, denn die will er ja essen.....

Mir ist auch noch nie ein Jäger begegnet, der absichtlich aufs Gebrech schießen würde.

....Ich kenne aber eine Menge Jäger, die mit voller Absicht auf das Haupt schießen, weil sie den Schulterbraten noch verkaufen wollen...

Verständlich, wenn man es kann und dann auch wirklich kann! Eine Sauerei, wenn man es nur versucht. Ebenso wie andere Schüsse, die man nur versucht und nicht beherrscht.

....Drei Beispiele von Nachsuchen auf führende Bachen:....
....Und Du Stoeberjaeger möchtest aus Entfernung die moralische Instanz sein?....

Nein, möchte ich nicht und kam auch nie zum Ausdruck.
Wenn wir hier diskutieren, können wir das nur auf Basis dessen, was jemand geschrieben hat. Hättest Du Dich dafür entschieden, statt des Beispiels mit dem missglückten Tellerschuss zu erwähnen, dass Du bei erschossenen laktierenden Bachen durch unsympathische Zeitgenossen schon mal handgreiflich wirst und den Täter in einen See schmeißt oder ihn bei der UJB anzeigst, hätte ich mich zu keiner Antwort hinreißen lassen. Auch wenn das wiederum nicht zu der vorher von Dir formulierten These passt, dass ein SHF KEINE moralische Instanz ist und nur als Beamter im eigenen Dienstbezirk um eine Anzeige gegen einen Erleger einer laktierenden Bache nicht herumkommt, falls der betreffende Mensch dem nicht aus eigenem Antrieb zuvorkommt.
 

z/7

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Letzten Endes ist man doch immer moralische Instanz, ob man will oder nicht, auch wenn man eisern die Position des Beichtvaters/Anwalts/Arztes durchzieht. Jemanden nicht hinzuhängen ist genauso eine moralische Entscheidung, wie es zu tun.

Das ist hart. Keine Frage. Ich überlege gerade, ob es für Nachsuchenführer auch so etwas wie Supervision gibt, wo man sich den Zorn von der Seele schaffen kann.

Nb. Ich hab das so verstanden, daß er den Schützen die Sau alleine bergen ließ.
 
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Zitat von Stoeberjaeger:

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Zitat von gripdoo ....Ich kenne aber eine Menge Jäger, die mit voller Absicht auf das Haupt schießen, weil sie den Schulterbraten noch verkaufen wollen...

Verständlich, wenn man es kann und dann auch wirklich kann! Eine Sauerei, wenn man es nur versucht. Ebenso wie andere Schüsse, die man nur versucht und nicht beherrscht.

Stoebi: wann kann man das denn wirklich? Wenn es 10 mal, 50 mal oder 100 mal geklappt hat.

Ich denke, es gibt keinen Grund solche Schüsse zu machen. Auch wenn man in der Lage ist permanent einen Groschen auf 100 Meter zu treffen. Es kann sich niemand von einem kleinen Einfluss frei sprechen, der dann zur Katastrophe führt.
Kann natürlich auch passieren wenn man versucht die Kammer zu treffen. Hier sind dann die Folgen aber meist nicht so schwerwiegend und der gesamte Wirkungsbereich ist von vorn herein nun mal deutlich größer.

wipi
 
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Stoebi: wann kann man das denn wirklich? Wenn es 10 mal, 50 mal oder 100 mal geklappt hat....

Wenn es IMMER geklappt hat!

Wenn es nicht mehr sicher klappt, muss man es folglich aufgeben, weil dann die Kritiker recht haben.

....Ich denke, es gibt keinen Grund solche Schüsse zu machen....

Ich denke, es gibt dafür sogar eine ganze Menge Gründe.

Ob es gute Gründe sind, muss jeder Jäger mit sich selbst ausmachen. Wir werden es nicht verbieten und schon gar nicht kontrollieren können.

Nirgends, wo ich im Ausland bisher gejagt habe, hat sich auch nur ein einziger Jäger darüber beschwert, wenn ein Wildtier mit sauberem Halswirbelsäulentreffer ohne Schmerz und Leid am Platz verendete. Das Ziel der Jagd mit der Schusswaffe sind gute Treffer, bei denen das Wild nicht leiden muss. Das kann man vom Jäger fordern und er muss es beherrschen. Die Fähigkeiten sind dabei sehr individuell und sehr verschieden.

Ich bin 100%ig damit einverstanden, KEINE Kopf- und Trägerschüsse zu EMPFEHLEN und freue mich über jeden Nimrod, der so einsichtig ist, es zu lassen, wenn ihm die Sicherheit dafür fehlt!

Weniger einverstanden bin ich mit der üblichen Generalverurteilung, die neben Unkenntnis und Intoleranz auch eine moralisierende Position vertritt, indem sie unterstellt, dass KEIN Mensch die nötigen Fähigkeiten aufbringen könne, jeder kleinste Fehler zwangläufig zu Gebrech-/Äserschüssen führen würde und nicht tödliche Kopfverletzungen die mit Abstand schlimmste Form des durch Schussverletzungen leidenden Tiers sei.

Vor allem passt es aber imo nicht zum formulierten Anspruch, KEINE moralische Instanz sein zu wollen. ;-)
 
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Letzten Endes ist man doch immer moralische Instanz, ob man will oder nicht, auch wenn man eisern die Position des Beichtvaters/Anwalts/Arztes durchzieht....

Klar, ein SHF ist auch nur ein Mensch und kann unmöglich seine "unschönen" Erlebnisse unbewertet wegstecken. Er muss es eben nur (weitestgehend) für sich behalten, wenn er weiter das nötige Vertrauen der örtlichen Jäger genießen will, um zum Nutzen der guten Sache im Geschäft zu bleiben.

Mit dem Wettern gegen Kopfschüsse klappt das halt prima, da gibt es viel Schulterklopfen von allen Seiten und der SHF wird gelobt. Mit scharfer Verurteilung des Abschusses laktierender Bachen muss man öffentlich weit vorsichtiger sein, wenn man weiterhin auch zu solchen Nachsuchen gerufen werden will, zumal die Angst vor prallen Milchleisten bei nicht wenigen Nachsuchen auf Sauen mitschwingt, von denen der Schütze nicht sicher ausschließen kann, dass so eine Mutti am Ende gefunden wird! ;-)
 
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Du kennst den Spruch mit den Steinen.

Ich grüble allerdings auch, die Distanz zwischen Nacken und beiden(!) Keulen ohne Knochenbeteiligung ist bei ner 50 kg Sau mal mindestens ein halber Meter, oder? Wie kann sowas passieren? Die muß ja eigentlich richtig schön breit gestanden sein. Und Drückjagd wird doch wohl keiner des nächtens veranstalten, daß sie so schnell unterwegs war?

Hab ich bei mir auch schon gehabt, als mein BGSler eine Sau krank schoß, die ein Nachsuchengespann am nächsten gefunden hat.

Der Schütze hat wahrscheinlich vorne und hinten bei der Sau verwechselt.

TH
 
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....Der Schütze hat wahrscheinlich vorne und hinten bei der Sau verwechselt.

Wie spricht man eigentlich eine Sau auf Geschlecht, Alter und Führungsrolle an, von der man vorn und hinten nicht unterscheiden kann?

Kann man danach noch jemanden kritisieren, der einem Frischling bei gutem Licht hinter den Teller schießt?
 
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Wie spricht man eigentlich eine Sau auf Geschlecht, Alter und Führungsrolle an, von der man vorn und hinten nicht unterscheiden kann?

Kann man danach noch jemanden kritisieren, der einem Frischling bei gutem Licht hinter den Teller schießt?

Bei vielen Jägern ist Sau gleich Sau!

Will ich dem o. g. Schützen aber nicht unterstellen.

Ich kenne aber genug davon.

TH
 
G

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Guest
Wie spricht man eigentlich eine Sau auf Geschlecht, Alter und Führungsrolle an, von der man vorn und hinten nicht unterscheiden kann?

Kann man danach noch jemanden kritisieren, der einem Frischling bei gutem Licht hinter den Teller schießt?

Ganz klar JA, eine Unzulänglichkeit hebt eine andere nicht auf!
 
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Schwarzer "Bollen", drauf da :roll: Von der Sorte kenne ich leider auch ein paar.

In dieser Jahreszeit nachts (schwacher Mond) eine einzeln ziehende 50 kg-Sau zu beschießen, die man nicht richtig ansprechen kann, wegen schlechter Sicht, hohem Gras etc. ist glob fahrlässig!

TH
 
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