Könntest Du bitte sagen, welche Studie das ist, und was „two times faster“ in absoluten Zahlen heißt? Das wäre nett. Danke im Voraus.
Die Publikation findest Du unter
diesem Link. Mir fallen ad hoc noch mindestens ein halbes Dutzend weiterer, teils deutlich fundierterer Quellen ein, die das eindrücklich untermauern, aber das würde hier zu weit führen und wäre sowieso nur eine Plagiatsvorlage für sich laktovegetarisch ernährende und deshalb von Problembewusstsein völlig unbeleckte "Experten" in gewissen Messerforen. Stattdessen nur noch dies: Wer mit dem Work Sharp optimale Ergebnisse erzielen will, muss den Ken Onion Edition (u.a. wegen der an den verwendeten Grit anpassbaren Geschwindigkeit) mit dem Flat Grinding Attachment (solideres Backing, breitere Bänder, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit) verwenden und mit Wasser kühlen.
Jetzt ist rechnen angesagt:
Wenn die Klinge 2x schneller stumpf wird, das nachschärfen aber 4 bis beliebig mal schneller geht ...
Der wirklich zeitsparende Tip:
Lasst die Messer einfach nicht stumpf werden!
Zwei Keramikstäbe im korrekten Winkel in ein Stück Holz gesteckt, wirken da Wunder und verringern die Nachschleiffrequenz deutlich.
Prinzipiell völlig richtig. Schon durch das Ersetzen des Wetzstahls durch einen Keramikstab und durch konzentrierte Schärfbewegungen (optimal für Ausbeiner 12 Grad, für Jagdmesser mit "modernen" Stählen 18 Grad) statt dem üblichen wüsten Herumwetzen auf Abziehstahl wäre unbeschreiblich viel gewonnen.
Aber davon abgesehen sollte eine Sekundärfase manuell und freihändig höchstens drei oder vier Minuten dauern, sonst hat man das Schärfmittel nicht sachgerecht gewählt oder zwischendurch eine ausufernd lange Kaffeepause eingelegt. Anekdötchen dazu: War im Mai in einer fremden Wildkammer (generell ein Fehler, aber ich hatte ein neues Büchserl auf Herz und Nieren zu prüfen und insofern kam die Gelegenheit recht). Dort hatte jemand ein knapp ein Jahr altes Müller MSP Droppoint Spezial in CPM S110V (dem Schärfverhalten nach mit ziemlich genau 60 HRC), und zwar stumpf. Die gesamte Schneide reflektierte Licht, war dem Aussehen nach wohl zwischen 1 und 5 mü dick. Das wäre so ein verschleissfester Stahl, dass man das Messer zum Müller schicken müsse zum Nachschärfen, sagte mir der Besitzer. Schon seine zwei S90V-MSP habe er regelmäßig runter nach Schwabach schicken müssen. Hab laut gelacht und im Auto nach irgendeinem halbwegs brauchbaren Schärfmittel gekramt. Ein oder zwei Diamantbanksteine waren natürlich nicht zu finden, aber ein kleiner Dianova (niedrigste Körnung 30 mü, aber wenn man beim Finishen sorgfältig ist und ein paar Tricks auf Lager hat, fein genug für Bikinirasur). Und was soll ich sagen: Haarscharf in unter vier Minuten, inklusive Reprofiling von ca. 21 Grad auf 18. Keine Frage von Talent, Begabung oder ähnlichem, sondern von etwas Wissen und vor allem Übung.
Aber dem modernen Waidmann ist es offenkundig wichtiger, in Hochglanzmagazinen über den Dernier Cri aus dem Ziegelstadl zu lesen und von Vierhundertmeterschüssen mit .308 Winchester und Berger Bullets zu träumen, statt das Handwerk, in diesem Fall: das Schärfen des genau besehen wichtigsten Werkzeugs des Waidmanns, zu erlernen.