Jagdmesser suchen scharfe Klinge

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Heute morgen habe ich mein günstiges mora Messer auf einem groben und einem feinen Schleifstein geschärft.

Glaube etwas weniger als 10 Minuten habe ich gebraucht mit dem Wässern der Steine.

Ergebnis danach war, dass ich eine Din 4 Seite nahm, oben das Messer auf die Seitenkante legte sich die Klinge lediglich mit dem Eigengewicht ohne großes Zutun von oben an nach unten durch die Seite geschnitten hat.

Wer eine Hilfe beim Schleifen braucht, dem kann ich das Video empfehlen :https://youtu.be/zryU18-GI1U
 
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Firme Messerschärfer wussten es schon vorher, aber 2016 ist sogar im Rahmen einer ingenieurswissenschaftlichen Studie nachgewiesen worden, dass sich das Schärfen auf dem Worksharp (der war expliziter Bestandteil des Versuchsaufbaus) detrimental auf die Schnitthaltigkeit auswirkt.

Zitat aus dem Fazit der Studie:
"The results showed that using an electric, belt type sharpening device [konkret der Work Sharp, A.d.V] can cause a blade to dull two times faster than the same blade sharpened on a stone."
Könntest Du bitte sagen, welche Studie das ist, und was „two times faster“ in absoluten Zahlen heißt? Das wäre nett. Danke im Voraus. Viele Grüße MiLa
 
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Firme Messerschärfer wussten es schon vorher, aber 2016 ist sogar im Rahmen einer ingenieurswissenschaftlichen Studie nachgewiesen worden, dass sich das Schärfen auf dem Worksharp (der war expliziter Bestandteil des Versuchsaufbaus) detrimental auf die Schnitthaltigkeit auswirkt.

Zitat aus dem Fazit der Studie:
"The results showed that using an electric, belt type sharpening device [konkret der Work Sharp, A.d.V] can cause a blade to dull two times faster than the same blade sharpened on a stone."

Jetzt ist rechnen angesagt:

Wenn die Klinge 2x schneller stumpf wird, das nachschärfen aber 4 bis beliebig mal schneller geht (Banksteine selbermachen bis Versand zum Schleifer), was wählt man, wenn man

a) mit Steinen umgehen kann und
aa) Zeit
ab) keine Zeit
ac) keine Lust hat

b) nichtmal mit Hilfsmitteln nen Winkel halten kann und
ba) deswegen genervt ist
bb) keinen Bock hat, sich mit sowas zu beschäftigen
bc) einfach nur schnell ein scharfes Messer will

Der wirklich zeitsparende Tip:

Lasst die Messer einfach nicht stumpf werden!

Zwei Keramikstäbe im korrekten Winkel in ein Stück Holz gesteckt, wirken da Wunder und verringern die Nachschleiffrequenz deutlich.
 
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Könntest Du bitte sagen, welche Studie das ist, und was „two times faster“ in absoluten Zahlen heißt? Das wäre nett. Danke im Voraus.
Die Publikation findest Du unter diesem Link. Mir fallen ad hoc noch mindestens ein halbes Dutzend weiterer, teils deutlich fundierterer Quellen ein, die das eindrücklich untermauern, aber das würde hier zu weit führen und wäre sowieso nur eine Plagiatsvorlage für sich laktovegetarisch ernährende und deshalb von Problembewusstsein völlig unbeleckte "Experten" in gewissen Messerforen. Stattdessen nur noch dies: Wer mit dem Work Sharp optimale Ergebnisse erzielen will, muss den Ken Onion Edition (u.a. wegen der an den verwendeten Grit anpassbaren Geschwindigkeit) mit dem Flat Grinding Attachment (solideres Backing, breitere Bänder, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit) verwenden und mit Wasser kühlen.
Jetzt ist rechnen angesagt:
Wenn die Klinge 2x schneller stumpf wird, das nachschärfen aber 4 bis beliebig mal schneller geht ...
Der wirklich zeitsparende Tip:
Lasst die Messer einfach nicht stumpf werden!
Zwei Keramikstäbe im korrekten Winkel in ein Stück Holz gesteckt, wirken da Wunder und verringern die Nachschleiffrequenz deutlich.
Prinzipiell völlig richtig. Schon durch das Ersetzen des Wetzstahls durch einen Keramikstab und durch konzentrierte Schärfbewegungen (optimal für Ausbeiner 12 Grad, für Jagdmesser mit "modernen" Stählen 18 Grad) statt dem üblichen wüsten Herumwetzen auf Abziehstahl wäre unbeschreiblich viel gewonnen.

Aber davon abgesehen sollte eine Sekundärfase manuell und freihändig höchstens drei oder vier Minuten dauern, sonst hat man das Schärfmittel nicht sachgerecht gewählt oder zwischendurch eine ausufernd lange Kaffeepause eingelegt. Anekdötchen dazu: War im Mai in einer fremden Wildkammer (generell ein Fehler, aber ich hatte ein neues Büchserl auf Herz und Nieren zu prüfen und insofern kam die Gelegenheit recht). Dort hatte jemand ein knapp ein Jahr altes Müller MSP Droppoint Spezial in CPM S110V (dem Schärfverhalten nach mit ziemlich genau 60 HRC), und zwar stumpf. Die gesamte Schneide reflektierte Licht, war dem Aussehen nach wohl zwischen 1 und 5 mü dick. Das wäre so ein verschleissfester Stahl, dass man das Messer zum Müller schicken müsse zum Nachschärfen, sagte mir der Besitzer. Schon seine zwei S90V-MSP habe er regelmäßig runter nach Schwabach schicken müssen. Hab laut gelacht und im Auto nach irgendeinem halbwegs brauchbaren Schärfmittel gekramt. Ein oder zwei Diamantbanksteine waren natürlich nicht zu finden, aber ein kleiner Dianova (niedrigste Körnung 30 mü, aber wenn man beim Finishen sorgfältig ist und ein paar Tricks auf Lager hat, fein genug für Bikinirasur). Und was soll ich sagen: Haarscharf in unter vier Minuten, inklusive Reprofiling von ca. 21 Grad auf 18. Keine Frage von Talent, Begabung oder ähnlichem, sondern von etwas Wissen und vor allem Übung.

Aber dem modernen Waidmann ist es offenkundig wichtiger, in Hochglanzmagazinen über den Dernier Cri aus dem Ziegelstadl zu lesen und von Vierhundertmeterschüssen mit .308 Winchester und Berger Bullets zu träumen, statt das Handwerk, in diesem Fall: das Schärfen des genau besehen wichtigsten Werkzeugs des Waidmanns, zu erlernen.
 
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Wer mit dem Work Sharp optimale Ergebnisse erzielen will, muss den Ken Onion Edition (u.a. wegen der an den verwendeten Grit anpassbaren Geschwindigkeit) mit dem Flat Grinding Attachment (solideres Backing, breitere Bänder, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit) verwenden und mit Wasser kühlen.

Bis man da alles zusammen hat, bekommt für diese Investition eine Handvoll große Banksteine von DMT und die halten vergleichsweise unbegrenzt und sind überall einsetzbar, nicht nur neben der Steckdose.
 
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... aber das würde hier zu weit führen und wäre sowieso nur eine Plagiatsvorlage für sich laktovegetarisch ernährende und deshalb von Problembewusstsein völlig unbeleckte "Experten" in gewissen Messerforen..
Ich bin nicht immer bei Dir, aber doch oft genug. Von daher respektiere ich, was Du schreibst und möchte Dich - inzwischen mehrmals wiederholt! - darum bitten, Deine Seitenhiebe endlich zu lassen.

Zum Thema Plagiat: Wir haben den Work Sharp bereits vor 6 Jahren in einem Passaround ausführlich getestet. Ja, ich auch. Und wir sind auch schon vor 6 Jahren zu denselben Ergebnissen gekommen. Wenn, dann die Ken Onion Edition, sonst besser nicht oder nur fürs Grobe (Axt, Rasenmäher).

Deshalb explizit der Link dazu, auch wenns nicht gern gesehen wird und mir wieder Mecker einbringt: https://www.messerforum.net/showthread.php?111752-PA-Berichte-Work-Sharp-Messersch%E4rfer

Danke.
 
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Ich habe mir

von einem gelernten Metzger mit dem Gerät die Klinge meines Jagdnickers n. FM Frevert, Puma, >20 Jahre alt, schärfen lassen. Durch ab- und anheben der Klinge,wenn es auf die Spitze zuging, kam es zu keiner Verrundung der Spitze. Drei mal über den Lederriemen und der Nicker taugte als Rasiermesser; die Schärfe wurde auch nach dem Abschwarten einer Sau sowie dem aus der Decke schlagen diverser Rehe beibehalten. Wie viel schneller die Schneide verstumpft kann ich also nicht sagen, aber in der Hand eines Fachmanns taugt das Gerät. Ggü. Lansky geht das Schärfen in Windeseile, ohne Qualitätsverlust, bei Anwendung von 3 verschiedenen Bändern. Ob der worksharp mit den Keramikstäben besser ist, weiß ich nicht, länger dauern tut‘s mit ihm auch.

Gruß,

Mbogo
 
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Mbogo, das kann nicht sein;-) (zumindest laut einigen hier im Forum (siehe weiter vorne) sind Metzger nicht in der Lage Jagdmesser zu schärfenund schon gar nicht mit einer Maschine (wobei meine Kollege von Jagdmesser von Hand schärft). :biggrin:
 
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Ich habe mir

von einem gelernten Metzger mit dem Gerät die Klinge meines Jagdnickers n. FM Frevert, Puma, >20 Jahre alt, schärfen lassen. Durch ab- und anheben der Klinge,wenn es auf die Spitze zuging, kam es zu keiner Verrundung der Spitze. Drei mal über den Lederriemen und der Nicker taugte als Rasiermesser; die Schärfe wurde auch nach dem Abschwarten einer Sau sowie dem aus der Decke schlagen diverser Rehe beibehalten. Wie viel schneller die Schneide verstumpft kann ich also nicht sagen, aber in der Hand eines Fachmanns taugt das Gerät. Ggü. Lansky geht das Schärfen in Windeseile, ohne Qualitätsverlust, bei Anwendung von 3 verschiedenen Bändern. Ob der worksharp mit den Keramikstäben besser ist, weiß ich nicht, länger dauern tut‘s mit ihm auch.

Gruß,

Mbogo

Naja, bei dem Stahl des Pumas wirds reichen.
 
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Keramikstab und durch konzentrierte Schärfbewegungen (optimal für Ausbeiner 12 Grad, für Jagdmesser mit "modernen" Stählen 18 Grad)

Da möcht ich mal zuschauen, wenn du mittels Keramikstab ein auf 20° geschliffenes, stumpfes Ausbeinmesser auf die vermeintlich optimalen 12° und scharf bringst.
 
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... bin nicht immer bei Dir, aber doch oft genug. Von daher respektiere ich, was Du schreibst und möchte Dich - inzwischen mehrmals wiederholt! - darum bitten, Deine Seitenhiebe endlich zu lassen.
Das war kein Seitenhieb. War davon ausgegangen, dass Du nach den Schulungen hier im WuH-Forum, dem ersten gelösten Jagdschein und ersten Erfahrungen in Sachen Rote Arbeit längst aus dem Schuh herausgewachsen bist. Aber Du darfst ihn Dir natürlich trotzdem gerne anziehen.

Und ich schrieb nicht explizit von "Messerforum", sondern allgemein von "Messerforen". Noch nicht mal weil es inzwischen diverse Ausgründungen des Messerforums gibt, sondern auch sonst einige. Es ist eben ein generelles Problem.
Da möcht ich mal zuschauen, wenn du mittels Keramikstab ein auf 20° geschliffenes, stumpfes Ausbeinmesser auf die vermeintlich optimalen 12° und scharf bringst.
Schrieb ich wo?! Von Grundschliff war oben nicht die Rede, sondern einzig von einem tauglicheren Abziehen, das die Notwendigkeit neuer Grundschliffe herabzusetzen vermag.

Sowieso ist der Keramikstab nur eine Krücke, speziell der Form (zu wenig Kontaktfläche), aber auch des Schleifmittels (feine weiße Keramik: Gratbildung, Burnishing, zu wenig Materialabtrag und deshalb Materialermüdung; erst bei grauer Keramik ist es recht akzeptabel) wegen.

Und die 12 Grad für Ausbeiner sind nicht "vermeintlich" optimal, sondern tatsächlich: Mittels Studien in Großfleischereien als am schnitthaltigsten nachgewiesen. Firme Praktiker wussten das aber schon vorher.
 
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Ich habe mir

von einem gelernten Metzger mit dem Gerät die Klinge meines Jagdnickers n. FM Frevert, Puma, >20 Jahre alt, schärfen lassen. Durch ab- und anheben der Klinge,wenn es auf die Spitze zuging, kam es zu keiner Verrundung der Spitze. Drei mal über den Lederriemen und der Nicker taugte als Rasiermesser; die Schärfe wurde auch nach dem Abschwarten einer Sau sowie dem aus der Decke schlagen diverser Rehe beibehalten. Wie viel schneller die Schneide verstumpft kann ich also nicht sagen, aber in der Hand eines Fachmanns taugt das Gerät. Ggü. Lansky geht das Schärfen in Windeseile, ohne Qualitätsverlust, bei Anwendung von 3 verschiedenen Bändern. Ob der worksharp mit den Keramikstäben besser ist, weiß ich nicht, länger dauern tut‘s mit ihm auch.

Gruß,

Mbogo

Lansky hat ggf. auch Keramikstäbe aber keine Bänder, Worksharp hat Bänder aber keine Keramikstäbe. Ist wohl was verdreht.

Aus meiner Sicht:
Lanksy u. ähnliche: In Ordnung für viele Anwendungen (nicht immer Winkel genau wählbar), dauert halt etwas je nach dem wie die Klinge vorher war.
Worksharp: Liefert auch scharfe Messer, schneller wie von Hand, aber die Spitze wird immer ungünstig "verrundet" auch bei sachgemäßer Handhabung (man darf die Messer nicht ganz "durchziehen"!!). Nicht jeder Stahl ist für Bandschleifer geeignet *
Banksteine: Wer Zeit hat und es kann hat hier eine günstige Alternative
Diamantsteine (DMT o.ä): Geht relativ schnell und für fast "jeden" Stahl. Auch Keramikmesser sollen gehen, habe das aber nie getestet. Mein Favorit.
Abziehstähle: Sind für Messer mit weichem Stahl wo über den Grat geschnitten wird, um diesen wieder aufzurichten. Man kann damit kein Messer "schleifen". Sowas brauche ich für meine Zerwirkmesser regelmäßig.


* Bandschleifer können große Hitze erzeugen, auch dann wenn man meint die Klinge ist ja noch recht kühl, kann die Spitze schon sehr heiß werden. Es gibt Stähle wo dieses bis zu einem gewissen Grad in Ordnung ist (Metzgermeisser i.d.R.), aber bei anderen kann das dazu führen das der Stahl dadurch "weicher" wird und die Schnitthaltigkeit ist dahin auch wenn die Messer im ersten Moment scharf sind.
 
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Bandschleifer können große Hitze erzeugen

und das lässt sich kaum verhindern, so oft kannst du gar nicht wässern.
Eine dünnausgeschliffene Schneide hat doch kaum Potential die Hitze abzuleiten. Die kommt schneller über die Anlaßtemperatur als man Hallo sagen kann.

Ein Tormek läuft ständig im Wasser und der ist langsam, also wer unbedingt mit Maschine....

Beispiel, ein 440C wird bei 100°C 2x2 Stunde angelassen und ergibt dann 58° RC.

100° ist nix.
 
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In meiner Liste habe ich u.a. die Tormeks vergessen. Diese haben natürlich ihre Existensberechtigung.. als Schreiner/Drechsler etc. wo ich sehr genau geführt schleifen muss (Hobelmesser). Oder für die ganz edlen Messer wo man nix falsch machen will. Wenn man damit Fleischermesser schärfen will... das geht natürlich aber genauso schnell ist man mit den DMT´s.
Dann gibts ja noch diese Fächer- und Polierscheibenkombi. Die Argumente sind dann ähnlich wie bei der Worksharp.

Wie Cast schon schrieb... 100° ist kochendes Wasser , zumindest bei uns auf wenige Meter über NN ;-)
 

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