Wie jagt der Jäger?

G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Die angedeutete Blockwartmentalität von manchem (nicht allen) in dem Thread wirft mal wieder nicht das beste Licht auf die Jägerschaft.

@Andiman: Nachstellen von Wild bedeutet, nachstellen mit dem Ziel der Erlegung und Aneignung, sprich Wilderei. Damit soll sicher gestellt werden, dass der Akt der Erlegung bzw. Aneignung nicht vollzogen sein muss um strafbar zu sein, sondern der Versuch, also das Nachstellen, auch schon geahndet werden kann.
Tierphotographie ist aber definitiv kein Nachstellen im jagdrechtlichen Sinn.

Einem Tierfotographen Jagdstörung zu unterstellen dürfte auch schwierig werden, da Tierphotographie auch der Nutzung der Natur zu Erholungszwecken zuzurechnen sein wird.
Jagdstörung ist ein Vorsatzdelikt, d.h. er müsste den Vorsatz haben die Jagd zu stören, eine beiläufige Störung der Jagdausübung durch legitime Interessen fällt nicht darunter. Ebenso wenig wie ein Spaziergänger, Mountainbiker, Holzfäller oder Landwirt ein Jagdstörer ist wenn er nur seinem Hobby bzw. der Arbeit nachgeht. Nur weil wir uns als Jäger "gestört" fühlen, liegt noch lange keine Jagdstörung im rechtlichen Sinne vor.

Für unseren Schuss sind wir auch ganz allein verantwortlich. Finde ich nicht nachvollziehbar was hier teilweise versucht wird zu konstruieren.
- Abpraller die ausgerechnet einen getarnten Fotografen in der Wiese treffen sollen?! Wenn du schon mit Abprallern rechnen musst, verbietet sich ein Schuss sowieso.
Die von mir miterlebte Praxis der Kugelfangwahl bei manchem Jäger lässt mich nicht annehmen, dass hier ein Tierphotograph der kritische Faktor sein könnte, sondern wohl eher die sorglose Schussabgabe so manchen Jägers.

Dem Threadersteller sei gesagt, dass der durchschnittliche Naturnutzer zu laut und auffällig für das Wild ist, so dass wir gewöhnlich nicht in die Verlegenheit kommen beides beieinander zu sehen. Das Wild ist schon lang weg bevor der Durchschnittsspaziergänger ihm nahe kommt.

Da du mit Teleobjektiv unterwegs bist, müsstest du deine Umgebung auch bestens beobachten können. Wenn nun irgendwo ein Jäger seinen Hochsitz bezieht dann würde es tatsächlich nicht schaden sich zu erkennen zu geben.
Mein Tipp wäre es aber auch, den Kontakt zum örtlichen Jäger zu suchen. Da kann sich eine fruchtbare Wechselwirkung ergeben. Im besten Fall darfst du die Ansitzeinrichtungen des Jägers für deine Fotojagd nutzen und im Gegenzug gibst du dem Jäger hilfreiche Informationen über deine Beobachtungen.
Vielleicht kannst du dich mit der Zeit ja auch ein bisschen für die Jagd begeistern.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :thumbup:
 
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Freut mich, dass hier richtig leben drin ist aber mit den Reaktionen komme ich wohl kaum hinterher :no:


...Da man auch bei sorgsamster Kontrolle des Kugelfangs nie zu 100% ausschließen kann, dass nicht doch ein Abpraller im Hintergelände rumsaust oder bei einem Treffer im Wildkörper seine Flugrichtung ändert, würde es dem Weidmann dort sicher ständig Angst und Bange sein, ob Du nicht plötzlich mit Volltarn aus einem Gebüsch gesprungen kommst...Deshalb gehören solche Aktionen unbedingt abgestimmt.

Aber gilt das nicht für jeden Waldnutzer? Wie weit wird denn die Umgebung vor dem Schuss geprüft? Ist ja gar nicht möglich...

...Als Wild-Fotograf heftest Du Dich ja gezielt an die Fersen der freilebenden Tiere...
Anhaltende Verfolgung des Wilds...

Also um ehrlich zu sein: Ich wöllte dich nicht in meinem Revier haben.

Abseits der Wege, das Wild vergrämend, ein potenzielles Risiko darstellend. Neenee... da gäbe es beim ersten Mal ein Gespräch, beim zweiten Mal eine Anzeige wegen Jagdstörung. Sorry.

....aber dass man sich einfach so, in den ohnehin schon stark durch Menschen ( Freizeitler) gestressten Lebensraum der Tiere begibt, und diese (zB. bei der Aufzucht der Jungen) stört ist nicht so gut ... evtl selbst sogar den Jagdschein machen

Und der Stelle habt ihr vermutlich ein falsches Bild eines Wildlifefotografen (wobei ich mich noch nicht als sowas bezeichnen würde).
Schöne Bilder bekommt man wenn die Tiere das tun was sie eben tun und man nicht nur nicht als Bedrohung sondern am besten gar nicht wahrgenommen wird.
Auf dem Bild im Eingangspost Hat sich das Stück (korrigiert mich wenn ich mich falsch ausdrücke) seelenruhig von links nach rechts in weniger als 10m Abstand von mir durch die Vegetation gefressen. Die ganze Aktion dauerte ca. 15min bis ich es nicht mehr gesehen habe. Hin und wieder hat es auf den Verschluss der Kamera regiert und manchmal auch in das große schwarze Loch geguckt.

Stellt euch das bitte nicht so vor, dass ich mit der Kamera vor dem Gesicht hinter den Tieren her renne;-)

Vor dem Tier da sein, nach dem Tier gehen. So läuft es im Idealfall.
 
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Also im ebenen Gelände von einer 4m hohen Kanzel maximale Schussentfernung von 22,68m, um sicher über 10° Auftreffwinkel zu bleiben?

Dann werden viele Jäger mehr schauen als schießen können und Pirsch geht gar nicht mehr.

War es das, was Du damit ausdrücken wolltest?

Nein, ob ein Jäger die Erkenntnisse des DEVA-Gutachtens umsetzt oder nicht ist ihm selbst überlassen.

Aber einem anderen Naturnutzer sein legitimes Hobby madig oder streitig machen zu wollen, aufgrund konstruierter Gefahrenszenarien für deren letztendliche Kritikalität der Jäger und nicht der Naturnutzer verantwortlich ist, finde ich scheinheilig.
Ich bin der mit der Waffe, daher bin ich allein verantwortlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
....382000 Jäger, die in unterscheidlichsten Revieren quer durch Deutschland tagtäglich wie Nächtens verantwortungsbewusst die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd betreiben... :thumbup:

Wie oft liest man, das irgend ein ein Naturnutzer dabei erschossen wird :what:

Von den paar Fällen die sich im Promillebereich bewegen, darf man stets von Mitschuld ausgehen.
Klingt zwar hart, ist aber de facto so. Eine Verkettung unglücklicher Umstände, mit der man leben muss.

Ich habe mehr Angst um mich, wenn ich in der Stadt einen Fußgängerüberweg benutze !




Liegt hier etwa ein dickes Stöckchen .......... ?
 
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winden gehört wie äugen und lauschen/lusen zum sichern.
Wild windet um etwas zu wittern, um etwas genauer zu erkunden holt es sich Wind
Wild riecht (schüffelt) ständig, es windet um Witterung aufzunehmen.
Wild be-windet etwas wie z.B. der Fuchs einen Grenzstein oder der Bock eine Geiß
beim sehen ganz ähnlich. Es äugt in die Umgebung, bis es etwas er-äugt hat.
Beim Lauschen ist es etwa anders, denn Geräusche werden auch ohne etwas zu eräugen oder zu wittern vernommen.

Es geht nicht darum , ob man weiß was gemeint ist. Ob das in #22 oder #30 anders gesehen wird, ist sachlich unerheblich.

Was den Dredd angeht, ist das ähnlich einer Fotosafari oder eben Jagd mit der Kamera.
Das gezielte nachstellen und aufsuchen von Wild hat mit dem freien (Wald-) betretungsrecht nix zu tun.
 
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Die angedeutete Blockwartmentalität von manchem (nicht allen) in dem Thread wirft mal wieder nicht das beste Licht auf die Jägerschaft....

Danke für deinen objektiven Beitrag.

...und diesen ( nach Absprache) viel eher mit Tipps und Tricks zur erfolgreichen Fotografie von Wildtieren ausstatten würde, dazu könnte er von mir aus auch nen Hochsitz nutzen, wenn das VORHER abgesprochen wurde............

Und wo bist du so unterwegs? Klingt nach einer guten Gelegenheit auf Streife zu gehen ;-)
Allerdings werden die wenigsten Fotografen das nett gemeinte Angebot mit dem Hochsitz annehmen da die Perspektive höchstens für Beweisfotos taaugt.
Man möchte gerne auf Augenhöhe mit dem Motiv sein... vielleicht sogar tiefer.

Liegt hier etwa ein dickes Stöckchen .......... ?

Ist das ein Insider?

Bringt wohl nix das deutlich zu machen aber ich bin kein Troll o. ä. der hier irgendwem irgendwas entlocken möchte :lol:
Aber Misstrauen wäre nachvollziehbar... euer Hobby/Beruf schmeckt wohl reichlich Leuten nicht.
 
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....Stellt euch das bitte nicht so vor, dass ich mit der Kamera vor dem Gesicht hinter den Tieren her renne;-)....

Ach!

....Vor dem Tier da sein, nach dem Tier gehen. So läuft es im Idealfall.

Das ist ausgeschlossen, denn das Wild ist immer da, weil es dort lebt, wo Du von zuhause aus mit Deiner Kamera eindringst.

Du wirst auch nie erfahren, wie viel Wild Du bei Deinem Weg in und durch das Jagdrevier verjagt hast, bis Du mal das Glück hast, ein Wildtier eher zu bemerken, als es Dch bemerkt hat. Im Übrigen hinterlässt Du auf Deinem Weg eine Duftmarke, die Wild auch noch 24 Stunden später, wenn Du wieder zuhause bist, wittern kann und wenn es diese Witterung an einem Ort und zu einer Zeit wahrnimmt, die es nicht als typische menschliche Nutzung seines Lebensraums abgespeichert hat, wird es davon (etwas) beunruhigt sein. Bei mehrfacher Wiederholung wird ein erfahrenes Tier den Bereich zukünftig meiden oder nur noch bei Nacht nutzen.

Das wollen wir doch besser vermeiden.
 
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Mein Nachbar ist seit einigen Jahrzehnten Fotoamateur, mit einer Ausrüstung welche nicht viel weniger kostet, als der Inhalt meines Waffentresors...
Der fährt gern mal mit raus, mal begleitet Er mich beim jagen, mal macht Er allein Fotos. Neulich habe ich Ihn dort angesetzt wo Damhirsche austreten und Er hatte sie auf 20 Schritt, wie sie Blätter von einem Apfelbaum geäst haben, tolle Bilder. Der würde gar nicht auf die Idee kommen sich in einem fremden Revier, ohne Absprache, auf die Lauer zu legen.
Du kannst davon ausgehen, dass Du für mehr Unruhe beim Wild sorgst, als eine lärmende Horde "Stockschwalben" auf Ihrer Walking Tour. Deshalb sprich Jäger an, oder mach Fotos in einem Wildpark, da kennen die Tiere Menschen und Du kannst auch "von unten" Fotos schießen...

Horrido
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
....

Ist das ein Insider?

Bringt wohl nix das deutlich zu machen aber ich bin kein Troll o. ä. der hier irgendwem irgendwas entlocken möchte :lol:
Aber Misstrauen wäre nachvollziehbar... euer Hobby/Beruf schmeckt wohl reichlich Leuten nicht.

das sind Menschen, die eben nicht über die Notwendigkeit der Bajagung von xx Millionen Wildtieren in Deutschand nachdenken.

Man könnte sich dazu die alljährlichen Streckenlisten anschauen und über die Reproduktionsrate des Wildes nachdenken.

Scheint so, dass man das, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht erfassen kann.

Das Erkennen von Zusammenhängen würde somit der Jagd Akzeptanz schaffen können.


Aber gut, das ist ja nicht Dein Thema hier ;)


Wenn Du allerdings unter vorsätzlicher Absicht im Volltarn durch die Botanik schleichst, weil Du erwartest dass Dich das Wild nicht wahr nimmt.... wie kannst Du dann annehmen wollen, das dies einem Menschen mit vergleichsweise wesentlich schlechteren Sinnen gelingen könnte :what:

Die Tarnanzüge kommen auch aus dem militärischen Bereich. Rate einmal, wozu sie geschaffen wurden?

Insofern, ja.. es kann schon passieren, dass Du bei schlechtem Licht, einen Unfall erleidest.
Diesen hast Du dann aber zum allergrößten Anteil selber verursacht.

Wenn Dich das Wild nicht wahr nimmt, wird das auch einem Menschen nur unter größtmöglichen Anstrengungen gelingen.
Ich kenne das Scenario... sitze selbst oft in Tarnklamotten im Gebüsch.

Es gibt dabei aber einen bedeutenden Unterschied: der Jagdausübungsberechtigte sowie alle Mitjäger wissen, wo ich mich aufhalte.
Dort geht keiner hin und in der Gegend wird dann auch nicht geschossen!


Da beisst die Maus nun auch keinen Faden ab.... :?

Ich gehe davon aus, dass Du zum Erfassen dieser Zusammenhänge fähig bist..... (wie ich auch sonst grundsätzlich zuerst immer an das Gute im Menschen glaube) :)

Erfolgreiches Fotografieren wünsche ich Dir :thumbup:
 
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