Wie jagt der Jäger?

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Mahlzeit,
da dies mein erster Post in diesem Forum ist und ich der Jadgpraxis so fern bin wie wahrscheinlich kaum ein anderer hier entschuldige ich mich zu allererst mal dafür, dass ich kein waidmännisch spreche.
Beim Querlesen hier im Forum habe ich immer noch einen Tab zum übersetzten geöffnet :biggrin:.

Grund meiner Anmeldung hier ist es zu erfahren wie der Jäger so vorgeht wenn er in den Wald geht um zu jagen. Ich versuche das Wild nämlich eher mit meinem 200-500 Teleobjektiv zu schießen und habe mich schon öfter gefragt:
Was wenn auf der anderen Seite des Rehs ein Jäger steht und ebenfalls schießt?
Kann das passieren?
Zu welchen Zeiten wird geschossen?
Wird der Wald dafür gesperrt? (noch nie gesehen)
Werden Schilder aufgestellt?
Wird vorher mit dem Megafon in den Wald gebrüllt?
Wie stellt der Jäger sicher, dass nicht hinter dem Baum hinter dem Reh ein Kind zum vorschein kommt?

Die Fragen sind keinesfalls provokant gemeint, sondern rein informativ. Ich sehe nämlich bei mir in der Gegend nur äußerst selten mal nen Jäger, liege aber recht häufig getarnt im Wald.

Falls das das falsche Unterforum ist, bitte verschieben.

Danke und Gruß

_DSC3857.jpg
 
A

anonym

Guest
wozu liegt man getarnt im Wald?
Ausser halt Bundeswehr? Wenn du Angst hast dasses zu dem einem zu einer Milliarde Restrisiko kommen kann, dann setz dir ein rotes Mützerl aufs Kopferl und du hast 1: 100 Milliarden.

Gruss
 
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Die Frage warum man "getarnt" im Wald liegt ist durchaus berechtigt.
Um Dir die Waidmannssprache näherzubringen... Wenn ein Stück Wild, egal wo, liegt... ist es tot. Lebendes Wild sitzt, steht, zieht, ist flüchtig, trollt, schnürt, was auch immer, aber liegt nicht.

Solltest Du hinter einem Stück Wild hocken und auf der anderen Seite ein Jäger, würde das Wild von einem Wind bekommen, also riechen, dass da ein Mensch ist und würde sich dann sofort trollen. Mein Tipp wäre,dass Du mal Kontakt zu einem Jäger/Jägern in Deiner Nähe aufnimmst, erzählst, dass Du gern Wild und Naturfotos machst und darum bittest, entweder mal mitgenommen zu werden, oder vielleicht eine Stelle gezeigt bekommst, an der Du "Anblick" hast, aber niemand störst.

Horrido
 
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Zunächst mal herzlich willkommen im Forum.

Die verschiedenen Wildarten haben unterschiedliche Jagd- bzw. Schonzeiten. Manche Arten haben eine ganzjährige Jagdzeit, daher wird auch das ganze Jahr über gejagt und das sowohl tagsüber als auch Nachts (insbesondere bei gutem Mondlicht).

Das Revier (Wald, Feld, Wiesen, etc) wird nicht abgesperrt oder beschildert. Gewarnt wird auch nicht. Man muss also immer damit rechnen, dass irgendwo ein Jäger unterwegs ist oder ansitzt.

Nun zum Gefahrenpotential: Als Jäger darf man nur schießen wenn ein ausreichender Kugelfang gegeben ist. Man muss also erkennen was hinter dem Stück Wild ist. Ein Baum reicht nicht als Kugelfang, sondern nur gewachsener Erdboden.

Wenn Du jetzt aber stundenlang im Volltarn in einer hohen Wiese liegst und selbst mit einem Fernglas nicht zu erkennen bist, dann hat der Jäger natürlich keine Chance Dich zu sehen.
 
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Da kann ich mich @äsungsfläche nur anschließen. Ist das beste mit dem zuständigen Jäger Kontakt aufzunehmen.
Klar, Wild ist generell herrenlos und gehört niemand. Aber das Jagdausübungsrecht schon. Bevor es dort Ärger wegen der Störung des selbigen gibt wär es gut vorher Bescheid zu geben.
Schließlich gibt es auch Abschuspläne für bestimmte Wildarten zu erfüllen und es kann dabei sehr hinderlich wenn du dann oft an den falschen Stellen unterwegs bist.
Die Definition der Jagd beinhaltet : das Aufsuchen, Verfolgen, Fangen und Erlegen von Wildtieren. Bevor also jemand auf die Idee kommt das dort jemand wildert der getarnt in der Dämmerung Wild aufsucht und ihm nachstellt wäre es gut im Vorfeld zu klären was du dort vorhast.
Bestimmt ist so mancher Jäger interessiert was du für Bilder machst, vielleicht von nem Bock den er noch gar nicht kennt.:lol:
 
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15 Jun 2018
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wozu liegt man getarnt im Wald?

Weil ich bisher nur so zu einigermaßen brauchbaren Bildern gekommen bin. Ich weiß wohl, dass es da verschiedene Philosophien gibt aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles was mich als Mensch erkennt, die Flucht ergreift. Ob die Tarnung jetzt durch die Farbe oder die fehlenden Konturen kommt kann ich nicht sagen... ich habe keine pinken Tarnsachen :)
Für Tips zur Tarnung (wie auch immer) bin ich natürlich dankbar!

Mein Tipp wäre,dass Du mal Kontakt zu einem Jäger/Jägern in Deiner Nähe aufnimmst, erzählst, dass Du gern Wild und Naturfotos machst und darum bittest, entweder mal mitgenommen zu werden, oder vielleicht eine Stelle gezeigt bekommst, an der Du "Anblick" hast, aber niemand störst.

Auch nicht schlecht. Gibt es denn eine allgemeine Haltung von Jägern zu Leuten wie mir? Werde ich als Störfaktor wahrgenommen?
Kann man irgendwo nachlesen wer in meiner Gegend (NRW - mitten im Pott) aktiv ist? Ist das immer nur ein Jäger pro Wald/Revier?


Nope. Der Nick wäre mir fürn Fotoforum tatsächlich zu abgedroschen... :lol:

...Man muss also immer damit rechnen, dass irgendwo ein Jäger unterwegs ist oder ansitzt.

Passiert es häufig, dass das anvisierte Stück von einem Passanten (so einer wie ich oder jemad mit Hund) vertrieben wird?

Nun zum Gefahrenpotential: Als Jäger darf man nur schießen wenn ein ausreichender Kugelfang gegeben ist. Man muss also erkennen was hinter dem Stück Wild ist. Ein Baum reicht nicht als Kugelfang, sondern nur gewachsener Erdboden.

Wenn Du jetzt aber stundenlang im Volltarn in einer hohen Wiese liegst und selbst mit einem Fernglas nicht zu erkennen bist, dann hat der Jäger natürlich keine Chance Dich zu sehen.

Solche Infos meinte ich... kommt es denn auch vor, dass ihr auf den Hochsitz steigt und nach fünf Minuten schon geschossen habt?
 
A

anonym

Guest
Die Farbe der Bekleidung ist das unwichtigste wenn nicht regelrecht leuchtend. Wichtig ist das Gewebe (geräuscharm) die Bewegung nur wenn das wild nicht sichert (kontrollblick) und vorallem langsam mit Geduld und ein Auge am Boden um keinen Ast und so weiter zu brechen. Das wichtigste ist die Luft. Das Wild darf dich nicht lüften(riechen). Achte immer auf die Windrichtung, sonst hilft auch ein Baumkostüm nix.

Gruss
 
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....Gibt es denn eine allgemeine Haltung von Jägern zu Leuten wie mir? ....

Das müsstest Du den Jäger fragen, der dort sein Revier hat. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es bei dem Jäger keine Begeisterungsstürme auslöst, wenn er wüsste, dass in seinem Revier noch ein unbekannter Jäger, nur eben mit der Kamera statt Gewehr, jederzeit getarnt auf der Lauer liegen könnte. Da man auch bei sorgsamster Kontrolle des Kugelfangs nie zu 100% ausschließen kann, dass nicht doch ein Abpraller im Hintergelände rumsaust oder bei einem Treffer im Wildkörper seine Flugrichtung ändert, würde es dem Weidmann dort sicher ständig Angst und Bange sein, ob Du nicht plötzlich mit Volltarn aus einem Gebüsch gesprungen kommst. Auch für Dich wäre es nicht lustig, einen Schuss in unmittelbarer Nähe zu hören. Deshalb gehören solche Aktionen unbedingt abgestimmt.

....Werde ich als Störfaktor wahrgenommen?....

Die wichtigere Frage ist, ob Du für das Wild ein Störfaktor bist und das ist sicher so. Als Wild-Fotograf heftest Du Dich ja gezielt an die Fersen der freilebenden Tiere und das empfinden sie als Bejagung, die Angst und Ausweichen auslöst. Überhaupt kein Vergleich zu sonstigen (lärmenden) Waldbesuchern, die kontinuierlich ihrer Wege ziehen, die das Wild kennt und als ungefährliche Menschen einordnet. Die sind zwar aktuell auch eine Störung und das Wild weicht aus, weiß aber, dass es von solchen Typen nicht gejagt wird und entspannt sich gewöhnlich schnell wieder.

Anhaltende Verfolgung des Wilds, ob mit Gewehr oder Kamera, baut Jagddruck auf und das Wild wird immer scheuer und weniger sichtbar. Das kann niemand wollen. Auch deshalb gehören solche Aktionen mit dem örtlichen Jäger abgestimmt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Also um ehrlich zu sein: Ich wöllte dich nicht in meinem Revier haben.

Abseits der Wege, das Wild vergrämend, ein potenzielles Risiko darstellend. Neenee... da gäbe es beim ersten Mal ein Gespräch, beim zweiten Mal eine Anzeige wegen Jagdstörung. Sorry.
 
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Horrido (Jäger und Schützengruß)
....die Kamerajagd ist mit Sicherheit sehr aufregend für dich, auch finde ich es gut, dass sich jemand für Natur/Tiere interessiert ....aber dass man sich einfach so, in den ohnehin schon stark durch Menschen ( Freizeitler) gestressten Lebensraum der Tiere begibt, und diese (zB. bei der Aufzucht der Jungen) stört ist nicht so gut ... es ist was anderes wenn Arend + Schweiger in Canada , Amerika oder Sibirischen Weiten filmen (immer in Absprache mit den dortigen Behörden ), als wenn in unserem dichtbesiedelten Gebiet Privatleute getarnt rumschleichen und das Wild /Vögel /Greife , in ihrem Lebensraum zusätzlich beunruhigen (was bei streng geschützten Arten sogar eine Straftat ist ), dies kann zur Aufgabe von , Brut , Gelege , Geheck oder Nachwuchs führen (wenn die Störung zu stark sein sollte:no:).....also bitte den Pächter , Jäger fragen dann bist Du auf der Sicheren und richtigen Seite , evtl selbst sogar den Jagdschein machen , da lernt man viel Gutes , Nützliches und Neues ..... also ich wäre begeistert , wenn ein Naturfreund an meinem Hobby teilhaben wollte ( statt immer nur die Jäger anzufeinden !) und ich könnte Dir dann auch die richtigen Plätze zeigen ,....dann bräuchtest Du nicht unbedingt immer nur dumm rumliegen und Mückenfutter spielen , sondern könntest auch mal (wie bei uns auch ) mit viel Glück nach 5 Min. zum Schuß kommen ....in diesem Sinne
Grüße + WMH , Olli
:biggrin:
PS: schau dir das mal an , allerdings kein Profifoto
https://forum.wildundhund.de/showth...-(ohne-Böcke)-2018-2019&p=2777736#post2777736
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also um ehrlich zu sein: Ich wöllte dich nicht in meinem Revier haben.

Abseits der Wege, das Wild vergrämend, ein potenzielles Risiko darstellend. Neenee... da gäbe es beim ersten Mal ein Gespräch, beim zweiten Mal eine Anzeige wegen Jagdstörung. Sorry.

Man kann das natürlich so machen, aber ob das so gut ist?
Besser wäre es z.B. Nummern austauschen und sich absprechen, wo er was machen möchte.
Ich denke mal wenn beide Seiten vernünftig sind sollte es da keine Probleme geben! Und wenn man sich versteht können beide davon profitieren.
So zum Beispiel : Der eine will gerne Bilder von Wildtieren machen und der andere bekommt dafür Infos was gesehen wurde( in Anblick kam) mit Ort und Uhrzeit.
So hätten beide was davon...............
 
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16 Mai 2007
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Das sehe ich genau so wie Baummarder.
Bevor ich jemenden unkooridniert in meinem Reiver als Störfaktor habe, würde ich eine Kooperation vorziehen.
Womöglich sind die Fotos auch noch so gut, dass der ein oder ander Abzug geteilt werden kann.

Gruß,
seven
 

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