Zur Eignung deines Drillings für Kaliber jenseits der Hornet kann ich natürlich nichts beitragen, auch wenn das bei einer Basküle, die ein DBD-Wechsellaufbündel aushält, kein Problem sein sollte, aber bei der Kaliberwahl ging es mir ganz ähnlich.
Ich habe vor Jahren meine alte Krieghoff BBF in 7x65R / 16/70 mit einem Keller&Simmann Einstecklauf in .222 Rem aufrüsten lassen. Und ich habe diese Kaliberwahl nie bereut (auch der Einstecklauf selbst funktioniert tadellos, auch die Einstellung der Treffpunktlage).
Zuerst stand auch die .22 Hornet für mich im Raum, weil ähnlich wie bei Dir der Kugelfuchs abgedeckt werden sollte (die .17 Kaliber waren "damals" noch nicht wirklich ein Thema). Ich habe mich aus folgenden Gründen dagegen entschieden. Die .22 Magnum, die ich im Drilling meines Vaters und in einem Anschütz-Stutzen viel auf Fuchs geführt habe, hat mich nie vollends überzeugt. Es fehlte einfach an Reserven, sowohl bei der Wirkung als auch bei der Distanz. Und ich war nicht wirklich davon überzeugt, dass die Hornet genügend "mehr" bietet, um dieses Manko auszuwetzen. Auch ist die Bandbreite an Geschossen bei der Hornet doch sehr eingeschränkt.
Schnell kam der Gedanke auf, dass es eigentlich ganz nett sein könnte, auch eine kleine Kugel für Rehwild zu nutzen, denn die 7x65R ist da schon ziemlich overkill, eigentlich. Sobald der Gedanke geäussert wurde, wurde mir von allen Seiten sofort die 5.6x50R oder 5.6x52R empfohlen. Ich habe eine Weile mit einer BBF in 5.6x50R gejagt und fand die auf Rehwild mässig gut, zu viele Hämatome und schwankende Tötungswirkung -allerdings alles RWS TM, ich hab nicht gross herum experimentiert. Denn das Hauptargument gegen eine 5.6 war für mich der Schussknall. Wenn ich eine kleine Kugel schiesse, möchte ich gerne, dass die sich deutlich von der grossen Kugel unterscheidet, sonst kann ich gleich den dicken Lauf abziehen.
Andere Ideen, wie exotische 6x70R, habe ich schnell verworfen, v.a. weil mir der Unterschied zur grossen Kugel dann nicht deutlich genug war. Aber andere mögen vielleicht einen Bergstutzen in 7x65R und 8x57 IRS, wer weiss...
Und da kam es dann schlussendlich schnell zur .222 Rem, auch wenn mein Traditionalist von Büchsenmacher mir lieber ein Randkaliber angedreht hätte.
Und ich könnte nicht zufriedener sein. Ich finde die Kombination .222 Rem und 7x65R absolut ideal in einem Bergstutzen, da ist alles heimische Wild perfekt mit abgedeckt. Damit habe ich meine ideale Waffe gefunden. Wenn ich nur eine einzige besitzen dürfte, wäre es diese.
Ich habe mit der zwozwozwo schon viele Füchse, auch auf weite Distanzen gestreckt (Begrenzung ist hier eher das Schützenkönnen und der nicht ganz ideale, ziemlich harte hintere Abzug meiner BBF, als die Leistung der Patrone) und halte sie für das ideale Fuchskaliber.
Aber auch für Rehwild perfekt. Für den hormongeladenen, starken Bock in der Blattzeit nehme ich zwar weiterhin lieber die grosse Kugel, aber besonders Kitze und einjährige Stücke schiesse ich inzwischen nur noch mit der kleinen Kugel. So manche Kitz- oder Ricke-Kitz-Doublette habe ich mit beiden Läufen der BBF schon erlegen dürfen. Und auch für Frischlinge (jaja, Gesetz und so... Ich weiss, und halt mich in diesem Fall trotzdem mit Vergnügen nicht dran), solange die Streifen noch durch die Borsten noch halbwegs durchscheinen, ist mir die kleine Kugel sehr viel lieber, als die grosse.
Allerdings hat es einige Zeit gebraucht, bis ich die ideale Laborierung für diesen Einsatzzweck gefunden habe. V.a. habe ich zuerst lange meinen Denkfehler nicht verstanden. Weil es ja die kleine Kugel in Ergänzung zur grossen sein sollte, habe ich mich zuerst am unteren Rand der Geschossgewichte bewegt. Für Rehwild war das alles Mist und die Balgentwertung beim Fuchs trotzdem zu hoch.
Nun schiesse ich seit einiger Zeit das 55gr Norma Oryx, das sich als ideal für mich erwiesen hat. Hervorragende Wirkung auf Rehwild und wirklich wildbretschonend (ich schiesse i.d.R. hinter's Blatt) und auf Füchse bin ich auch extrem zufrieden. Meist sind die Bälge gut, allerdings gibt es keine Garantie. Wenn man das will, muss man wohl entweder ganz andere, nicht Rehwildtaugliche Geschossen verwenden, oder halt beim Kaliber deutlich runter.
Mir ist's egal, ich führe Bälge sowieso nur gelegentlich der Verwertung zu
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