Praxiserfahrung mit .300 Win Mag

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Angehender Jungjäger (Prüfung im Mai) bittet um Hilfe durch die geballte Forums-Erfahrung:

So Diana mir beisteht und ich die Prüfung schaffe, werde ich ab Mai in einem Waldrevier auf Sika, Sauen und Rehwild jagen können.
Als Begehungsscheininhaber möchte ich natürlich einen guten Eindruck bei dem Pächter machen und anfangs möglichst Nachsuchen vermeiden (natürlich auch des Wildes zuliebe).
Daraufhin hat mir Büchsenmacher No. 1 das Kaliber .300 Win Mag empfohlen, da er hiermit in einem Nachbarrevier mit gleichem Wildaufkommen bisher alle Stücke von Frischling bis Keiler, von Kalb bis Hirsch, von Kitz bis Bock im Knall liegen hatte bzw. im Umkreis von 30 m vom Anschuß.
Meine (angelesenen) Bedenken, dass bei den zu erwartenden Schussentfernungen im Wald die doch sehr rasanten Geschosse sich bei geringem Wild vielleicht als nicht sehr wirksam erweisen (frühzeitige Zerlegung und fehlender Ausschuß) zerstreute der Fachmann durch die Empfehlung der Verwendung "reiner" Deformationsgeschosse (CDP Blaser, Barnes X, Hirtenberger ABC).
Auch Berichte hier im Forum, bei Waffen-Online und im Buch von ZEITLER beruhigten mich.
Heute jedoch sprach ich mit Büchsenmacher No. 2 (ein Fehler ?), der genau die o.g. Bedenken hatte, von abgängigen geringen Stücken mit elender Nachsuche bei fehlendem Schweiß etc. berichtete und dieses Kaliber als ungeeignet für deutsche (Wald-)Verhältnisse bezeichnete.
Zu allem Überfluß demonstrierte er mir anläßlich eines Einmschießens am Stand
-neben einem sehr ordentlichen Rückstoß- ein Mündungsfeuer, dass beim Nachtansitz ein Beobachten der Sau nach dem Schuß durch Blendung erheblich erschweren dürfte.

Wer teilt diese Bedenken, wer kann sie zerstreuen ?

Mit dankbarem Gruß
Doc
 
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Also, die 300 WinMag ist eine "spezial" Patrone, irgendwer hat vor kurzem Langstrecken .30-06 dazu gesagt. Das trifft die Sache ganz gut. Eine Langstreckenpatrone braucht man im Wald eigentlich nicht. An der Sache mit dem fehlendem Ausschuss ist mehr Dichtung als Wahrheit, oder es ist mehr Theorie als Praxis. Ich habe eine Zeitlang das Norma Plastspitz (weiches Geschoss) in der 300 geschossen. Bei schwachem und starkem Wild hatte ich immer Ausschuss. Ich habe aber auf ein härteres Geschoss gewechselt, da dieses nicht so brutal mit dem Wildbret umgeht.

Lange Rede kurzer Sinn: Kauf Dir ein Standardkaliber: .30-06, 308, 8x57 oder, wenn es etwas mehr sein darf, eine 9,3. Du bist so für alle Gelegenheiten gerüstet und der Rückstoss ist auch geringer, vielleicht nicht bei der 9,3.

Noch ein Hinweis: Spare nicht an der Optik.

Moorerpel
 
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Servus Moorerpel,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Also, die 300 WinMag ist eine "spezial" Patrone, irgendwer hat vor kurzem Langstrecken .30-06 dazu gesagt

Das war nicht irgendwer!!! Das war ich höchstpersönlich.

Waihai
Brenneke
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brenneke:
Servus Moorerpel,



Das war nicht irgendwer!!! Das war ich höchstpersönlich.

Waihai
Brenneke
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja und ?
deshalb ist die Antwort trotzdem richtieg
icon_smile.gif
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Andreas

zur 300 :
in einem Waldrevier oder Kampfentfernungen bis 150 Meter tuts eine 308 oder 8X57 IS
auch....
Schont die Schulter. den Schützen, die Brieftasche und das Wildbrett
 
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Lieber Rugen,

das die Anwort von Moorerpel falsch ist habe ich mit keinem Wort gesagt. Ich finde sogar er hat völlig recht.

In diesem Sinn
Waihai

Brenneke
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DocHoliday:
Angehender Jungjäger (Prüfung im Mai) bittet um Hilfe durch die geballte Forums-Erfahrung:

So Diana mir beisteht und ich die Prüfung schaffe, werde ich ab Mai in einem Waldrevier auf Sika, Sauen und Rehwild jagen können.
Als Begehungsscheininhaber möchte ich natürlich einen guten Eindruck bei dem Pächter machen und anfangs möglichst Nachsuchen vermeiden (natürlich auch des Wildes zuliebe).
Daraufhin hat mir Büchsenmacher No. 1 das Kaliber .300 Win Mag empfohlen, da er hiermit in einem Nachbarrevier mit gleichem Wildaufkommen bisher alle Stücke von Frischling bis Keiler, von Kalb bis Hirsch, von Kitz bis Bock im Knall liegen hatte bzw. im Umkreis von 30 m vom Anschuß.
Meine (angelesenen) Bedenken, dass bei den zu erwartenden Schussentfernungen im Wald die doch sehr rasanten Geschosse sich bei geringem Wild vielleicht als nicht sehr wirksam erweisen (frühzeitige Zerlegung und fehlender Ausschuß) zerstreute der Fachmann durch die Empfehlung der Verwendung "reiner" Deformationsgeschosse (CDP Blaser, Barnes X, Hirtenberger ABC).
Auch Berichte hier im Forum, bei Waffen-Online und im Buch von ZEITLER beruhigten mich.
Heute jedoch sprach ich mit Büchsenmacher No. 2 (ein Fehler ?), der genau die o.g. Bedenken hatte, von abgängigen geringen Stücken mit elender Nachsuche bei fehlendem Schweiß etc. berichtete und dieses Kaliber als ungeeignet für deutsche (Wald-)Verhältnisse bezeichnete.
Zu allem Überfluß demonstrierte er mir anläßlich eines Einmschießens am Stand
-neben einem sehr ordentlichen Rückstoß- ein Mündungsfeuer, dass beim Nachtansitz ein Beobachten der Sau nach dem Schuß durch Blendung erheblich erschweren dürfte.

Wer teilt diese Bedenken, wer kann sie zerstreuen ?

Mit dankbarem Gruß
Doc
<HR></BLOCKQUOTE>

In einem waldrevier mit rel. kurzen Schussentfernungen würde ich auch zur 9,3x62 raten wenn es doch mal etwas weiter sein soll ist eine 7x64 auch anzuraten denn hier ist von 11,5gr bis runter zu 8gr alles möglich womit auch viele Bereiche abgedeckt werden können. Die vielgerühmten reinen Deformationsgeschosse haben nicht nut Vorteile! Oft ist die Augenblickswirkung trotz Supertreffer nicht so gut wie mit normalen TM oder H-mantel, TIG,TUG etc., weil gerade beim Rehwild die Splitterwirkung nicht zu unterschätzen ist. Bei größerem wild sind Splitter hingegen nicht so von Bedeutung weil sie mangels Masse nicht so weit eindringen können.
Ich schieße eine 300WINMAG und würde sie in einer reinen waldjagd gegen eine 9,3x62 tauschen doch für große Wiesen oder Feldstücke ist sie gut zu gebrauchen, ohne mehr Wildbretverlust als bei einer 3006(11,7gr TUG) , bei gleichem Geschoss. Auf Sika und Sau ist die 300WINMAG nicht überzogen nur sollte wie von einem Vorredner erwähnt ein nicht zu weiches Gschoss gewählt werden. Mündungsfeuer in den Griff zu bekommen egal welches kaliber fällt auch Wiederladern nicht leicht. NAchts an der kirrung ist ein zweiter Schuss auf ein zweites Stück eh mehr als selten möglich.
 
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Habe in Ermangelung einer anderen Waffe etliche Zeit im reinen Rehwildwaldrevier mit der 300 Win Mag Teilmantelrundkopf 180 grain gejagt. Gehen tut das schon , allerdings darf dein Jagdherr nicht pingelig wegen der Ausschüsse sein. Als Nachteil hat sich auch die für dieses Kaliber notwendige lange Lauflänge auf engen Kanzeln und Leitern herausgestellt. Bin jetzt auf 30-06 in Kombination mit 30-30 gewechselt. Die 300er nehm ich nur noch für Jagdreisen.
Fazit: auch ich rate zum Universalkaliber und kuzer Bauart der Waffe.
Erfolgreiche Jägerprüfung wünscht dir
30-30
 
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Ich kann meinen "Vorpostern" nur heftig beipflichten. Nimm 3006, 308, 8x57 oder 9,2x62. Versuche die Kaliber mal irgendwo Probe zu schießen und nimm Dir das Kaliber mit dem Du Dich beim Schießen am wohlsten fühlst (beugt wirksam dem mucken vor). Ballistisch liegst Du auf jeden Fall richtig für alle Fälle, Du hast eine große Auswahl auch an preisgünstiger Munition (wichtig zum Üben) und sofern Du noch nicht auf eine bestimmte Waffe festgelegt bist, hast Du ebenfalls eine große Auswahl an Gebrauchtwaffen.

Mit ebenfallseine3006zumanfanggenommenenund immernochglücklichem Gruß
icon_wink.gif


Beagel
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Moorerpel:
...Kauf Dir ein Standardkaliber: .30-06, 308, 8x57 oder, wenn es etwas mehr sein darf, eine 9,3. Du bist so für alle Gelegenheiten gerüstet und der Rückstoss ist auch geringer, vielleicht nicht bei der 9,3.

Noch ein Hinweis: Spare nicht an der Optik.

<HR></BLOCKQUOTE>


So ist es!

Viel erfolg bei deiner Prüfung, Doc.

Wutach
 

GL

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Hallo Doc,

wenn du mit deutschen Waldverhältnissen (Fichten, Kiefern) maximale Schußentfernungen von ca. 80 Meter meinst, dann ist die .300 WinMag. nicht das richtige Kaliber. Wenn du aber in Mittelgebirgslaubwäldern (Hochwald) oder in Heidegebieten jagst, wo du auch mal auf 180 bis 200 Meter hinlangen musst (Rotwild, Muffelwild, Rehwild, Sauen), dann ist das Kaliber durchaus angesagt. Fürs Hochgebirge und die Auslandsjagd eh.

Als Standardgebrauchskaliber mit der größten Kompromissfähigkeit kann ich dir im Hinblick auf die von dir genannten Wildarten vor allem zwei Kaliber empfehlen: die 8x57 IS (IRS), wenn du mehr im Wald unterwegs bist, die .30-06, wenn du eher in der Feldmark zur Jagd gehst. Ganz abgesehen davon, dass du mit beiden auch jedes andere mitteleuropäische Wild bejagen kannst.

Insofern kann auch ich nur Moorerpel's Empfehlungen zustimmen.

WH Georg
 
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Hallo zusammen!
Führe .300 Win und 9,3x62. Der knock-down-effect ist bei der 9,3x62 einfach größer. Die Stücke blieben in den allermeisten Fällen im Feuer (18,5g TMA). Die .300 hat mir zwar auch noch keine richtige Nachsuche beschert, aber fast alle Stücke (selbst Rehe)sind noch ca. 30 m gegangen. Dazu kommt noch die sehr viel größere Wildpretentwertung. Einmal war ich gezwungen, mit der .300 auf allerkürzeste Entfernung auf einen Keiler zu schießen. Das KS ist nur ca 15 cm eingedrungen, hat einen riesigen Krater hinterlassen und hat sich dabei komplett in Staub verwandelt. So etwas geschieht mit einer 9,3 nicht.
Heihei, Bo
 
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Hi Doc,

mit dem Kaliber und 200-grains Norma Vulkan Geschossen machst Du nichts falsch, ist ein gutes Universalkaliber. Keine Wildbretentwertung bei Schüssen hinter das Blatt. Auch nicht bei Rehen.

Ich führe eine Winchester (pre-64) 70, die hat einen überlangen Lauf, ist sehr präzise, preiswert und robust, und ich habe mit dem Kaliber daher nur gute Erfahrungen gemacht. Für Drückjagden ein 220-grains Silvertip, und schon rolliert die Wutz!

Wenn Du allerdings nur im Wald und unter 100m schiessen willst tut's auch die 8x57 oder ähnliches. Wenn Du allerdings mal ins Ausland willst - in welchem Kaliber findest Du schon eine ähniche Auswahl an Laborierungen (ausser bei der kleinen Schwester 30-06)?

WeiHei,

Jürgen
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mbogo:
Hi Doc,

mit dem Kaliber und 200-grains Norma Vulkan Geschossen machst Du nichts falsch, ist ein gutes Universalkaliber. Keine Wildbretentwertung bei Schüssen hinter das Blatt. Auch nicht bei Rehen.

Ich führe eine Winchester (pre-64) 70, die hat einen überlangen Lauf, ist sehr präzise, preiswert und robust, und ich habe mit dem Kaliber daher nur gute Erfahrungen gemacht. Für Drückjagden ein 220-grains Silvertip, und schon rolliert die Wutz!

Wenn Du allerdings nur im Wald und unter 100m schiessen willst tut's auch die 8x57 oder ähnliches. Wenn Du allerdings mal ins Ausland willst - in welchem Kaliber findest Du schon eine ähniche Auswahl an Laborierungen (ausser bei der kleinen Schwester 30-06)?

WeiHei,

Jürgen
<HR></BLOCKQUOTE>

So siehts wohl aus Jürgen zumal die 300WSM nur eine mild gedopte 3006 ist und noch Distanz zur 300WINMAG bleibt. Wie gesagt es kommt sehr auf DOCS Revierverhältnisse an grdsl. würde ich die 7x64 der 3006 heute vorziehen, weil etwas rasanter und mit etwas besserer Penetration gesegnet(Die 14,5gr Geschosse schießen meiner Erfahrung nach aus der 3006 nur mäßig) wie siehts denn mit den entfernungen bei Dir aus DOc?
 
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Also im Wald fände ich die .300 etwas zu heftig. 8x57 IS oder andere sind da schon besser.
Glaube aber nicht, daß du nur durch die Wahl eines bestimmten Kalibers schlechte Schüsse ausbügeln kannst. Kauf dir ein normales standardkaliber schieß vernünftig und du hast kein Problem.
Wenn ich dieser Pächter wäre und bei mir jemand im Wald mit einer .300er schießen würde käm mir das äußerst bedenklich vor.
 
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Ähm,
sehr pauschal,

eine 300 Win ist problemlos auf das Niveau einer 30-06 zu bringen, ehrlich.

Die Auswahl ist zweifellos riesig.
Wenn es dann EINE Waffe für (fast) ALLE Gelegenheiten sein soll, ist die Empfehlung gar nicht so schlecht.
Will lagen mann sehr gut die Laborierungen den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
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222Rem, der mir der 300 Win Mag sehr zufrieden ist.
 

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