Maße für Nist-/Brutkästen für Singvögel

D

deo

Guest
Ich möchte gerne Brutkasten in meinem Garten für Singvögel selber bauen. Nun wird mir gesagt, die Größe des Loches ist wichtig für die Vogelart, der Kasten darf nicht zu groß/tief sein, die Ausrichtung des Brutkastens nach Himmelrichtung ist wichtig. Ich gestehe, ich habe davon keine Ahnung. Wer gibt mir Tipps, Maße und Info, damit ich es richtig mache?
Danke vorab
Deo
 
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zunächst mal nehmen Vögel erfahrungsgemäß Kästen aus Holzbeton lieber an als solche aus Holz, die aus Holzbeton gibts z.B. hier
http://www.schwegler-natur.de/Vogelschutz/index.htm

schau Dir auf jeden Fall die Grundfläche und Einfluglochdurchmesser (1B) an, auch wenn Du keine kaufen willst (quadratisch geht genauso)

Normalerweise wird Richtung Südost aufgehängt, so dass der Kasten morgens aufgewärmt und Mittags nicht gebraten wird.

Für dieses Jahr bist Du aber schon zu spät, da geht höchstens noch eine Folgebrut rein.

Nachtrag: für alle die Wissen was Google is, einfach Nistkasten und Bau eingeben, und schon gibts das:
http://www.nabu.de/m05/m05_03/01082.html

[ 10. Mai 2006: Beitrag editiert von: waldschrat_neu_und_alt ]
 
A

anonym

Guest
Die Nabuplaene sind soweit ganz gut, aber teils auch kompliziert.

im Hoehlenbrueterkasten sind dieses Jahr die Blaumeisen, letztes Jahr hatten auf seinem Dach!!! Amseln gebruetet.

Sehr gut ist die Angabe der diversen Eifluglochgroessen, dann kann man auch einfachere Versionen bauen oder etwas ausgefallenes nach eigener Phantasie und dennoch kommen die passenden Mieter.

Diverse Kaesten sind auch schon bei Verwandten im Einsatz und dort immer gut angenommen.
 
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Hallo Deo,

Für Meisen sollte m.E. die Grundfläche (Innen im Kasten) min. 12x12cm betragen! Blaumeisen sind zwar kleiner als Kohlmeisen, legen aber bis zu 14 Eier und brauchen so entsprechend Platz. Die Höhe des Nistkasten sollte höchstens 30cm betragen, sonst haben es die Jungvögel bei gehobeltem Holz sehr schwer das Einflugloch zu verlassen. Am geeignesten sind Nistkästen mit den Bodenmaßen ca.:12x18cm! Vorne ein am besten ovales Flugloch aussägen, sodass möglichst viel Licht in den Kasten eindringen kann. Das hat den Vorteil, dass die Vögel das Nest im hinteren, dunklerem Teil des Kastens anlegen, sodass Nesträuber wie Katze und Marder nicht bis zum Gelege greifen können und die Jungen stiebitzen. Außerdem ist bei der großen Innenfläche die Möglichkeit gegeben, dass die Altvägel nicht auf die Jungen draufhüpfen (kann bei nassem Wetter zu Verlusten führen) und sie ruhig füttern können. Bei kleinen Höhlen mit nur 10cm Innendurchmesser versuchen die Altvögel nicht auf die Jungen zu springen und halten sich akrobatisch an den Innenwänden fest, sodass sie über den Jungne sind. Dabei schlagen sie häufig mit den Flügeln, die mit der Zeit deshalb wund und blutig werden (kein Wunder bei deutlich über 100/ 150 Fütterungen pro Tag)!
Nistkästen aus Holzbeton sind ideal, das sie spechtsicher sind, sehr atmungsaktiv (kein, bis wenig Kondenswasser) und so die Brutbedingungen optimal sind. Ich stelle teilweise selber Holzbetonkästen her, ist aber sehr aufwendig und es gibt größtenteils viele "Fehlproduktionen"!
Hoffe dir etwas weitergeholfen zu haben!

Rauhfusskauz
 
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Grundsätzlich sollte ein Nistkasten innen eher größer als kleiner sein, damit die Altvögel beim Füttern nicht über sondern neben dem Nest stehen, damit kein Regenwasser vom Gefieder der Altvögel auf die Jungen tropft und diese unterkühlt. Auch eine gewisse Tiefe des Kastens ist sinnvoll, damit Marder und Katze nicht mit der Pfote reingreifen können, ein Nachteil dieser Schweglerkästen, auch wenn sie gerne angenommen werden:
t111_02.jpg

T102_01.jpg


Besser ist schon dieses Modell:
t221_03.jpg


Noch besser sind meines Erachtens die EMBA-Kästen
vogel91k.jpg


oder die Strobel-Kästen
312.jpg


Mein Nachbau aus einem Kanalrohr, Durchmesser 25 cm, Gesamtlänge 33 cm, 100% Nisterfolg.

Nistkastenvorn.jpg


Der Fluglochweite wird zuviel Bedeutung beigemessen. 32 bis 38 mm werden von allen Meisen angenommen, manchmal auch von Fliegenschnäpperarten oder Spatzen. Man muss immer bedenken, dass man mit 28 mm zwar die Kohlmeise und Spatzen nicht reinlässt, falls aber keine Kleinmeise, hauptsächlich die Blaumeise, da ist, steht er leer. Also lieber zwei, drei mit 35 mm aufhängen, da arrangieren sie sich schon. Blaumeisen sind auch in der Lage, sich gegenüber Kohlmeisen durchzusetzen.
 

DJT

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Rauhfusskauz:
Hallo Deo,

Hoffe dir etwas weitergeholfen zu haben!

Rauhfusskauz
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi.

wie alt warst Du nochmals?

Also von Deinen Beiträgen können sich die "Erwachsenen" in diesem Forum (inkl. mir) mal ne ganz dicke Scheibe abschneiden.

"Fetten Respekt von links"
icon_smile.gif

Damit bist Du der zweite der von mir bewertet wird!

mach weiter so

WMH
DJT
 
D

deo

Guest
Hallo,
besten Dan allen denen, die mir so spontan und schnell geantwortet haben. Nun habe ich ja was zu tun und kann mich weiter damit befassen. Nein, für diese Jahr habe ich es wegen der fortgeschrittenen Monate nicht geplant, aber ich kann ja schon einmal anfangen zu bauen oder zu besorgen. Aslo danke nochmals.
deo
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:

Mein Nachbau aus einem Kanalrohr, Durchmesser 25 cm, Gesamtlänge 33 cm, 100% Nisterfolg.

Nistkastenvorn.jpg

<HR></BLOCKQUOTE>

Da schaut, neben arbeiten, posten und jagen werden auch noch Nistkästen gebaut!!
 
D

deo

Guest
Nochmals Dank an alle Infos. HJabe nicht damit gerechnet, dass es so viel und so detailliert wird. Nu muß ich erst mal durcharbeiten und denken (was ja nicht so einfach), entscheiden und dann anfangen.
Also, Dank nochmals
deo
 
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@deo: Kauf dir am besten Fichtenleimholz von Ba** oder Bau****! Nimm die Bretter mit den Maßen 20x200mm! Du kannst das Brett dann mit einer Handkreissäge oder einem guten Fuchsschwanz in die ungefähren Maße schneiden und den Kasten zusammenschrauben! Teerpappe oder Leinöl ist nicht umbedingt notwendig, da der Kasten meist schon verrottet ist, wenn der eigenliche "Sinn" von Teerpappe o.Ä. erst einsetzt! Fluglöcher mit Blech oder Nägeln "verstärken" hilft übrigens nichts, da der Specht einfach eine andere Stelle aufhackt! Sofern der Nistkasten aber im Garten, bei ca. 1,50m Höhe angebracht wird findet der Specht meist sowieso keinen Gefallen! Im Winter kann man noch einen Meisenknödel neben, dass Flugloch hängen, sodass die "Besichtigungsrate und so die Annahme steigt! Thema Marderschutz: Nimm einen dickeren, ummantelten Draht (die von den grünen Gartenzäunen) und dreh ihn um ein Holzstück mit ~ 35mm Durchmesser! Den Draht befestigst du am Flugloch, sodass ein Vorbau entsteht! So kann der Marder/ Katze nicht an die Jungen und den brütenden oder überwinternden Altvögel gelangen!

Rauhfusskauz
 
Registriert
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von boarhunter:


Da schaut, neben arbeiten, posten und jagen werden auch noch Nistkästen gebaut!!
<HR></BLOCKQUOTE>

Da kann denken, was immer wer will, die Idee hat Pfiff.
Wenn es auch "schönere" Nisthilfen gibt, das werde ich zum nächsten Jahr umsetzen.
 
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16 Jan 2006
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Mit PVC- Rohren wie Blaser kann man aber auch ganz gut Holzbetonnistkästen herstellen!
12cm Innenrohr und ein 16cm Außenrohr kaufen (kostet bei MAX B*** ca. 16€)!
Beide Rohre in 25cm Stücke schneiden!

Zutaten:

Auf ca. 4Liter Sägespäne (Im Sägewerk bekommt man sie meist geschenkt) kommt 1 Liter Zement, sodass ca. 80% Holzanteil ist! Beide Zutaten werden in miteinander vermischt!
In das zu benötigende Wasser wird auf ca. 10Liter 450gr CaCl (wirkt ätzend!!!) gegeben!
Dann wird das Wasser mit dem Zement- Holzgemisch verührt, bis es erdfeucht wird!
Man nimmt das 16cm Rohr und füllt einen 2cm Boden ein! Dann stellt man das Innenrohr mit ca. 2cm Abstand zum Außenrohr ins Außenrohr! Im "Hohlraum" verteilt man nun den Holzbeton uns stampft ihn mit scmalen Holzstücken fest, sodass der Kasten kompakt und spechtsicher wird! Nach 3 Stunden kann man das Innenrohr mit einer Zange heraus, sodass der Kasten von Innen trocknen kann! nach 2-3 Tagen kann man dann auch das Außenrohr entfernen. Das Außenrohr vorher am besten in zwei Hälften teilen und diese mit Drähten wieder vereinen, sodass man die zwei Hälften hinterher leichter entfernen kann, da das ganze Rohr meist stark festsitzt. Um das Dach des Kastens zu erhalten einfach nochmal das Prinzip des "Bodens" durchführen, sodass man eine Scheibe erhält, die man hinterher als Deckel draufschraubt!

Die Rohre zum leichteren entschälen vorher natürlich mit Sonnenblumkern- oder anderem zäheren Öl eingefettet!

Rauhfusskauz
 
D

deo

Guest
Hallo Rauhfusskauz,

das ist eine tolle Idee und eine prima Bauanleitung. Danke sehr.
Deo
 
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16 Jan 2016
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Mal wieder was altes rausgekramt.

Ich habe nun ein Nistkasten gebaut mit 32mm Flugloch. Den möchte ich im Garten aufstellen. Dazu habe ich ein ordentlichen Eichenstamm geschält und bin am überlegen wo ich ihm aufstelle.
Die Richtung ist dann Süd ost. Allerdings kann ich so nur an einer Stelle die Vögel beobachten.
Die Stelle ist ca 3 Meter an der Terrasse, darum die Frage ob es die Vögel beim brüten stört, wenn ich da regelmäßig vorbei laufe.

Alternativ währe an der Grundstücksgrenze mit Richtung zum Nachbarn oder zur Straße.

Zweite Frage ist, macht es Sinn den Kasten noch dieses Jahr aufzustellen?
 

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