randlose 6.5 mm-Patronen (Langwaffe) - welche denn ?

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Moin,
ich habe mich mal kreuz und quer durch viele Beiträge gelesen und bin noch nicht wirklich schlau.

Wenn ein 6.5mm-Fan sich eine neue Langwaffe leisten möchte, was nimmt er ?

Einsatz:
- halbsportliches Schiessen bis 300m (daher keine Gieskannenstreukreise)
- jagdlich fast nur Rehe, sollte aber im Extremfalle auch mal einen Elch fällen
- Lust an der Freud´
- soll auch mit langen Geschossen (Solids oder 10g-Geschosse) gut fliegen
- Lauflängen um 60 bis 65cm sind akzeptabel
- Wiederladen ja
- kommerzielle Mun zum Üben sollte verfügbar sein

Hier mal eine kleine Liste meiner persönlichen Favoriten mit meinen Anmerkungen dazu:

.260 Rem
kann die schwere Geschosse ?
wer stellt Fabrikpatronen her ?
Leistungsmäßig (Papierwerte) wie 6.5x55 aber anscheinend höherer Gasdruck, dafür eben auch Kurzlauftauglich

6.5x54 MS
nette Patrone, Verbreitung eher sehr gering und weiter fallend
wohl nur für Nostalgiker

6.5x55 SE
hat die Patrone irgendwelche Nachteile ?
(außer mangelnder Kurzlaufeignung)
wie hoch kann man die sinnvoll laden (bei neuer Waffe mit stabilem System !) ?

6.5x57 (Mauser ?)
ist die ebenso "einfach" für den Wiederlader/Präzisonsfreund wie die 6.5x55 SE ?
Übungsmun zu akzeptablen Preisen ?

6.5-284 Norma
billige Übungsmun gibt´s bestimmt nicht, oder ?
hat die Patrone ein ähnliches Leistungspotenzial wie eine 6.5x65 RWS ?
da diese Patrone bei Longrange-Schützen Verwendung findet, scheint sie eine gute Konstruktion zu sein. Wird die Verwendung auch bei "Normal-Nutzern" steigen ?

6.5x65 RWS
die Patrone erscheint mir doch wenig zukunftsträchtig, die Verbreitung nimmt eher ab als zu (wobei die aktuelle Verbreitung schon fast Null ist)
nur für absolute Fans, denke ich mal, obwohl die Grundkonstruktion nicht schlecht zu sein scheint

6.5x68
zu viel Overkill, zu wenig präzise
zu teuer

Mehr habe ich nicht gefunden.
(Bitte bei den Antworten auf 6.5mm-Patronen beschränken)

Gruß
Jens
 
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Hallo Jens,

da bleibt meiner bescheidenen Meinung nach nur die 6,5x55SE übrig.
Erfüllt alle Deine Ansprüche und ist auch auf BW Schießständen zugelassen!!!
In neuen Systemen gar kein Thema.
 
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die schwedisch mauser 6.5*55

hat alles, kann alles, ist kein exot und billige Ammo zum ueben gibts auch.

Ach ja, wer zum teufel hat eigentlich mit dieser unsinnigen deutschen Mode der kurzen laeufe angefangen??? :roll:
 
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Moin,

es gibt noch ein paar "Kandidaten", wobei die .257 Roberts in der 6,5x57-Liga spielt, die .257 Weatherby bzw. .264 Winch. Magnum in die 6,5x68-Klasse fallen und die .25-06 und 6,5x64 vom Leistungsspektrum her zur 6,5x65 passen. ;)

Hast Du an eine Waffe mit WL gedacht? Dann spielen auch die Stoßbodendurchmesser eine Rolle. Wenn nicht: die 6,5-Benutzer / Fans werden Dir schon die passende(-n) ans Herz legen ...

TGB_11 schrieb:
Moin,
ich habe mich mal kreuz und quer durch viele Beiträge gelesen und bin noch nicht wirklich schlau.

Wenn ein 6.5mm-Fan sich eine neue Langwaffe leisten möchte, was nimmt er ?

Ein 6,5mm-Fan nimmt eine Patrone die er noch nicht hat - oder? :wink:

Viele Grüße,

Joe
 
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saujager1977 schrieb:
Ach ja, wer zum teufel hat eigentlich mit dieser unsinnigen deutschen Mode der kurzen laeufe angefangen??? :roll:

Och, da gibt es einige die das immer wieder mal "probiert" haben bzw. probieren:
- Steyr (SM-Stutzen 1903, 45cm LL)
- Husquvarna (Schwed. Militätkarabiner f. Ari (?) mit 45cm Lauf)
- Remington 600er-Baureihe
- Ruger
- Tikka
- ...
- und alle Kunden, die auch mal wie'n SHF durch's Gebüsch krauchen können wollten ...

oder auf der "Liliputanerkanzel" nach Bauplänen vom Uropa mit ihrem Wohlstands-Vorschlag halt an irgendetwas anderem sparen müssen ...
:wink:

Viele Grüße,

Joe
 
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Hallo Jens,

genau das sind die Punkte die für einen Anschaffung einer 6,5´er Büchse sprechen. Dazu kommt noch, daß man mit den "mittleren" 6,5´ern auch mal ein paar Schüsse mehr machen kann, ohne lahme Schulter am nächsten Tag. :wink:

Dazu kommt noch, daß im Kal. 6,5x55 reichlich preiswerte Munition zu diesem Zweck zur Verfügung steht. Auch ist die Patrone von Haus aus auf schwerere Geschosse (9-10,1g) ausgelegt. Gerade die Geschosse im 10-10,5g Bereich haben eine außerordentlich gute Penetration im Kal. 6,5. Dazu kommt noch, daß die beiden patronen mit 55 und 57mm Hülsenlänge genügend Volumen haben um diese schweren Geschosse auch auf Entfernungen bis 200m sinnvoll einsetzen zu können. Der geringe Brennraum, sowie der rel. kurze Übergang der der .260Rem. macht die Verwendung solcher Geschosse problematisch. Daher sind für diese Patrone nur Geschosse im Gewicht 6-8,2g sinnvoll. (Genauso wie 13-14,3g Geschosse in der .308 wenig Sinn machen). Davon abgesehen ist sie ein reines "Modekaliber" für amerikanisierte Grünröcke (oder besser Camo-Röcke) die hier in Europa kaum Fuß fassen wird. (Soll nicht heißen, daß sie auf leichtes Schalenwild nicht einsetzbar ist, aber sie kann eben nichts besser, was bewährte europ. Patronen seit über 100 Jahren mit weniger Gasdruck und schwerern, für stärkeres Wild besser geeigneten Geschossen, auch können.)
Waffen in 6,5x55 werden von allen namenhaften europ. und amerik. Herstellern gefertigt. Jagdumbauten aus schwedischen Militärgewehren sind aufgrund der guten Qualität der Systeme und des guten verwendeten Schwedenstahls ebenfalls gute, preiswerte Jagdwaffen.

Die 6,5x57 ist imgrunde eine der 6,5x55 ebenbürdige Patrone. Sie hat nur den Nachteil, daß sie mit weniger Labos auf dem Markt ist und zudem nur mit leichten Geschossen im Bereich 6-9g angeboten wird. Der Wiederlader kann zwischen den beiden Wählen, für die er die bessere waffe bekommt.

Die 6,5x54Mannl.-Sch. war "DAS" Jagdkaliber für führige Stutzen. Auf moderate Entfernungen war die Wirkung des schweren 10,3g TMR auf alles europ. Schalenwild, eben bedingt durch die gute Penetration, ausreichend. Mit ihr sind einige kapitale Hirsche und Sauen in den ehem. österreich. Kronländer geschossen worden. Heute verbietet die Jagdgesetzgebung in Dtl. den hiesigen Einsatz auf Hochwild, da die Labo mit dem schweren TMR auf 100m nur rund 1800Joule aus dem kurzen 45cm Stutzenlauf bringt. Hochwildlabos kann sich der Wiedrlader aber mit den 8,2-9g Geschossen selber laden.

In die 6,5x65 wurden mehr Erwartungen gesteckt als sie erfüllen konnte. Fast 20 Jahre nach ihrer Einführung hört man immer noch nicht viel von ihr und die Randversion war der eindeutige Sieger, auch wenn ihr Marktanteil verschwindend gering ist. Die 6,5x65 bringt über den Daumen auch nicht so viel mehr, wie die 6,5x55/57.

Die 6,5-.284 ist als Sportpatrone konstruiert worden und bei Jägern weitgehend unbekannt. Ich schätze mal, so wird das auch bleiben. Die Ausgangspatrone .284Win. ist ebenso unbekannt und wird auch in ihrem heimatland nicht sehr oft geführt. Die Patrone hat einen eingezogenen (hinterschnittenen) Rand, was um eine genaue Patronenzufuhr zu gewährleisten gute, erfahrene Büma-Arbeit verlangt. Bei Einzelladern, wie sie bei Sportschützen verwendung finden braucht es das nicht; wohl aber bei Mehrladern.

Die 6,5x68 ist eine Patrone für extreme Weitschüsse auf leichtes Schalenwild. Wirklich Sinn macht sie nur im Gebierge und in weiten, leeren Feldfluren. Wieso soll sie unpräzise sein?

Wie oben schon steht: Wenn du Wiederlader bist schau welches Gewehr, ob 6,5x55 oder 6,5x57, dir am meisten zusagt. Bei Neuwaffen hat die 6,5x55 eindeutig die Nase vorne, ebenso wenn du keinen Wiederladeschein hast.

Grüße
Saturn
 
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Ich plädiere auch für die 6,5 x 55 SE Mauser. Eine preiswertere 6,5 hat hier keiner aufgeführt und die git's glaub ich auch nicht.

Mir fallen auf Anhieb drei Leute ein ,die die zur vollsten Zufriedenheit in der R 93 einsetzen. Mit 57 cm Lauflänge gibt es da keine Probleme.

Für Höchstleistungen sorgt übrigende Vihtakraft N 560 in der 6,5 x 55... :lol:
 
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Kann mich meinen Vorpostern nur anschließen.
Führe selbst zwei Waffen in dem Kaliber: Eine m38/Husquarna und eine Tikka T3 Hunter. Lade ebenfalls selbst und verwende bei den schweren Geschossen (z.B. 10g und mehr) vor allem N560: Bringt bei rel. geringem Gasdruck eine Menge Dampf hinter das Projektil. Finde allerdings bei Geschossen im 9g Bereich N550 besser: Meine Waffen schießen damit noch präziser.
 
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keine kritik, reine feststellung:

ist schon erstaunlich diese regionalen unterschiede: In Deutschland wird die 55er sehr viel mit den wirklich schweren geschossen benutzt.

Die hiesigen Norweger, wo die 55er eine der meistgefuehrten kaliber ist, setzen zu einem grossteil (auch beim wiederladen) auf die hier offiziell illegale variante mit nosler partition unter 9 gramm.

So unterschiedlich sind die geschmaecker.
 
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Ich war mit meiner 6,5x55 sehr zufrieden und bedaure es oft, diese Waffe verkauft zu haben. Prima Präzision, schonend mit Wildbret, günstige Patronen - was will man mehr? Mit Sicherheit werde ich mir wieder eine Waffe in diesem Kaliber anschaffen.

Froderik
 
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Froderik schrieb:
Ich war mit meiner 6,5x55 sehr zufrieden und bedaure es oft, diese Waffe verkauft zu haben. Prima Präzision, schonend mit Wildbret, günstige Patronen - was will man mehr? Mit Sicherheit werde ich mir wieder eine Waffe in diesem Kaliber anschaffen.

Froderik

Geht mir genau so in Bezug auf die 6,5x55 meines Schwiegervaters. Und ich Depp habe ihm auch noch zum Verkauf geraten... :cry:

Unter den randlosen 6,5er-Kalibern wäre die 6,5x55 auch für mich aus den von Froderik genannten Gründen das Mittel der Wahl. :)

WH Lodenmantel
 
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Bei 6,5mm wuerde ich ganz klar 6,5x55 vorziehen weil Uebungsmun. fuer vernuenftiges Geld zu haben ist und die auswahl bei Jagdmun auch sehr gut ist zu vernuenftigen preisen, auserdem hat die patrone eine gute eigenprezision Und der Rueckstoss ist auch ertraeglich.Wie schon oft gesagt es gibt Leute, und nicht wenige in ganz Skandinavien die alles an Wild mit diesem Kal. schiessen.

Lille Krengel
 

hem

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Hallo Jens!

Nur der Vollständigkeit halber:
Da gibt es auch noch die 6,5x63 Brenneke, im Prinzip eine eigezogene 30-06.
Die Patrone kam etwa zeitgleich mit der 6,5x65 RWS auf dem Markt.

Aber im Grunde genommen hast Du Dir mit der Beschreibung der einzelnen Patronrn doch selbst schon die Frage beantwortet:
Die 6,5x55 erfüllt doch alle Deine Forderungen.

Viele Grüsse!

hem
 
A

anonym

Guest
@TGB_11

Bei deinem Anforderungsprofil ganz klar die 6,5x55 SE.

K. Bell
 
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Wo wir beim Thema sind: Was empfehlen denn die Anwender der 6,5x55SE an Fabrikmunition? Ich will mein 6,5x55SE Schnäppchenlauf für die S202 erstmal mit den S&B Teilmantel einschießen. Wenn die nix taugt, was würdet ihr raten?
 

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