Wenn ich Wirkung auf die Wirbelsäule haben möchte , und dazu gut Treffen können muss , wähle ich einen anderen Haltepunkt .
Mit solchen Experten habe ich schon gejagd. Ein Bock, so beschossen, wurde zwei Stunden später gefunden, mit leicht zerschossner Luftröhre. Er lief röchelnd auf einer Wiese im Kreis, offenbar nur noch halb bei Bewußtsein, denn er reagierte nicht mal auf den Schein der Taschenlampen, ehe er erlöst wurde. Ein anderer Mitjäger führte mit seinem Hund die Nachsuche.
Das passiert bei der hohen 9, bei so einer kleinen Abweichung nicht. Da liegt das Stück immer noch und kann nötigenfalls zeitnah erlöst werden.
... und ein Unterkiefer wird auch nicht irgendwann daliegen.
Bei Sauen pfeife ich aber zugegebenermaßen lieber auf den Wildpretschaden und halte, wenn möglich, auf die Vorderachse. Da ist die Fehlertolleranz entschieden größer.
Bei den Rehen gerne an der Grenze, aber da teste ich gerade eine sehr schnelle leichte 6,5. Beim ersten Probanden war das Ergebnis mit normalem Haltepunkt schon mal excellent.
Über Rotwild kann ich nix sagen, aber da erlaube ich mir mal, einen Foristen zu zitieren, dessen Erfahtung außer Zweifel steht. Lange nichts mehr von ihm gelesen, aber die, die schon länger hier sind, werden sich erinnern.
Bei allem Schalenwild halte ich auf die "9 hoch", die Stücke machen dann keinen Schritt mehr.
Mit Ausnahme von direkten Treffern des Gehirnes, gibt es überhaupt keinen Treffersitz, der einen augenblicklichen Tod herbei führt, Du Einsten.
Ansonsten tritt medizinisch der Tod ein, wenn das Gehirn etwa 20 Sekunden nicht mit Sauerstoff versorgt wird, mangels Blutdruck oder Lungentätigkeit. Das Bewußtsein geht etwas vorher schon dahin und als erstes versagt der Sehnerv den Dienst, weshalb Totfluchten gerne mal an einem Baum oder im Kulturzaun enden.
Es geht bei der Stopwirkung also ausschließlich darum, was in dieser Zeit passiert. Das kann ein Sprint sein oder eine Lähmung des Bewegungsapparates durch einen Nervenschock.