Fragen zum Wiederladen ...

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AW: Re: Fragen zum Wiederladen ...

Hallo,

Praktisches Beispiel: Ordonnanzgewehre, meine Lieblingsspielzeuge.
1. Schweden Mauser. Hier ist der Schützengeheimtipp 37,5 grs N140 hinter einem 140 grs SierraMK. Ausgiebige Tests ergaben bei mir die optimale Ladung bei 37,0grs N140 und beim 139 grs Lapua Scenar, allerdings nur ein paar Millimeter kleinerer Streukreis als mit 37,5 (37,0 lag im Durchmessertal zwischen 36,5 und 37,5 grs). Beim Schweden meines Kumpels schießen die 37,5 grs dagegen besser.

mein Schwedenmauser M96/38 (mittlerweile zum Jagdgewehr umgebaut) schoß auch mit dem 139grs. Hornady SP und einer Ladung von um die 38grs. R907 sehr präzise. Mit 139-155grs. Geschosse hatte ich ganz selten Labos die nicht präzise schossen. Leichte Geschosse dahingegen mag die Schwedin gar nicht, im Gegensatz zu der meines Vaters, die am besten mit 140grs. oder leichteren Geschossen schoß.

Mein Gewehr 88/5 (8x57JS) gehört dagegen zur Familie der "Allesfresser". Da kann ich im Gewichtsbereich 12g-14,5g selbstgeladene Match-Munition und Jagdmunition zusammen mit Fabrikmuni in eine Magazinladung laden. :cool:


Grüße
Sirius
 
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Ich kapere mal einen alten Beitrag weil meiner den gleichen Titel haben sollte, sind gemischt Fragen die vielleicht rasch abgefrühstückt sind dann muss man nicht drei neue Topics eröffnen. Vielleicht kann man den ja als Fragen-Sammelsuriums-Faden benutzen oder so wo jeder mal eine schnelle Frage raushaut... ?
(Falls es das schon gibt find ich´s nicht.)

1) Strategie, welche Komponenten zuerst wechseln wenn die gebauten Ladungen alle Schrott sind, was hat den größten Einfluss? --> Geschoss, Pulver, Hülse, ZH (in der Reihenfolge)?

2) Strategie, wann verändert ihr die Setztiefe? Erst mit eine r einigermaßen guten Ladung zur Feinjustierung (also nur Setztiefe variieren bei gleicher Ladungsmenge) oder arbeitet auch jemand mit verschiedenen Setztiefen und kompletten Ladeleitern (also z.B. drei Setztiefen jeweils mit Ladeleiter)?

3) Die Ladedaten eines Herstellers (Nosler) geben eine max-Ladung von 50,5grs an (Pulver, Geschoss, Maße werden alle exakt übernommen), mit dieser bin ich bei QL aber noch weit vom gelben Bereich (also Pmax-25%) entfernt und müsste 52,5grs laden um überhaupt gerade eben an diesen Bereich zu kommen, also extrem wenig Dampf, gerade mit der min. Ladung. Mit 54,5grs wäre ich knapp an Pmax-15%. Hornady gibt für ein nur 2grs schwereres Geschoss über 55grs als max-Ladung an (Pressladung) --> das klingt nicht logisch, die Geschosse sind annähernd gleich schwer, QL berechnet sie nur leicht unterschiedlich, warum sind die Grenzen der Herstellertabellen um fast 5grs auseinander? Kann die Geschosskonstruktion derart viel Unterschied machen (Ballistic Tip und Hornady Interlock)? Und worauf vertraue ich jetzt? Die Ladungen mit 50,5 (Pmax wie angegeben) schiessen sich noch butterweich und die Hülsen zeigen kein Anzeichen von hohem Druck, und ich habe das nur marginal schwerere Geschoss von Hornady nach deren Vorgaben geladen und geschossen (also folglich mit mehr als 50,5grs) und das ging auch völlig problemlos... trotzdem... hm... was tun?

4) Gerade gefunden im Forum:

Ladedaten RWS- Handbuch;

8x57 IS 11,7 gr KS; L6 =
72,2 mm

R903 max : 52 grains; Vo 810 m/s
min : 48 Grains 765 m/s;

Laut QL bei 4200bar bei max. Ladung... viel zu hoch, verstehe ich wieder nicht, dass das Programm keine Wahrsagerkugel ist ja klar und dass man da nicht mit den Nachkommastellen feilschen soll auch, aber man würde erwarten dass es zumindest grob stimmt oder?
 
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Wheelgunner_45ACP

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Ne, kannst du so nicht sagen, die Werte in QL hängen stark an dem Hülsenvolumen. Den Einfluß siehst du in QL gut, wenn du dier dort mal die 300WinMag anschausst, da sind mehrere Hersteller hinterlegt.

Mein Vorgehen:
1) einmal die Neuhülsen aus der Waffe verschießen, bevorzugt natürlich ein eintsprechend großes Los und natürlich keine heissen Ladungen. Hab dafür eine Ladung mit günstigen Geschossen
2) Hülsenvolumen der abgeschoßenen Hülse bestimmen und danach ausgehend vom Mittelwert sortieren. Du musst dabei selber festlegen, welche Abweichung im Volumen du zulässt,
3) ab jetzt kann ernsthafte Ladungsentwicklung betrieben werden, beginnend mit Entzündern & rekalibireren, Reinigen ( einschließlich ZH- Glocke), HH abdrehen (falls gewünscht) usw . .

Zur Ladung selbst: Schauen was so die typische Patronenlänge für dieses Geschoß ist, und dann erst mal eine Ladungen schiessen, Starte da bei 10% Pmax lt QL und gehe dann nach unten, Schritte so je nach Kaliber 0,1 bsi 0,5grs.

Oder erst mal auf Pmax laden und 6 Schuß ans nächste BA. Mit den Messwerten weisst du , wo du liegst kannst du dann die Ladungssuche beginnen
 
Zuletzt bearbeitet:

JMB

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Vorneweg:
Du solltest nicht so sparsam mit den Angaben sein, damit man sich das nicht erst mühsam aus dem Text zusammenreimen oder nachfragen muss!
Kaliber ist 8x57 IS?
Um welche Geschossgewichte geht es überhaupt?

8x57 IS + leichtes Geschoss = Freiflug (zumindest bei CIP-konformem Übergangskegel)
Das kann zu deutlichen Präzisionsproblemen führen.

1.) Viele Wege führen nach Rom!
Ob ich zuerst Geschoss oder TLP wechsle kommt darauf an ...
Will ich unbedingt ein bestimmtes Geschoss haben, dann natürlich zuerst das TLP.
Habe ich nur eine passende TLP-Sorte da (und meine Lagerkapazität ausgeschöpft), dann das Geschoss.
Habe ich in dem Kaliber nur einen Geschosstyp da ...

Bei Wechsel des Geschosses macht es m.E. dann wenig Sinn ein BTHP eines Herstellers gegen gleiches Geschoss (inkl. -gewicht) eines anderen Herstellers auszutauschen (bei vergleichbarer Qualität - also nicht PRVI u. Berger auf eine Stufe stellen).

Wenn die Hülsen nicht aus der "Tonne" stammen und nicht völlig versprödete Hälse haben, dann sollte der Wechsel keinen allzu großen Einfluss haben (also von "A4-Blatt" auf "Daumennagel" - das dürfte auch für die ZH gelten); auswiegen würde ich sie aber schon.

Generell würde ich bei der Ladungsentwicklung (auch für "Baller-Munition") seehr sorgfältig vorgehen (Hülsen u. Geschosse auswiegen, TLP genau trickeln), um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Bei der "Großserienproduktion" kann man dann ggf. "schneller" laden.
Das ist m.E. sinnvoller, als mit ungewogenen Komponenten (also auch TLP "geworfen") anzufangen und hinterher doch auszuprobieren, wie viel besser es noch geht.


2.) Meistens fange ich "traditionell" mit dem TLP-Gewicht und rel. großen Sprüngen an (3-5 Gewichte zwischen Min- u. Max.-Ladung), im zweiten Schritt mit kleineren Abstufungen "um" das beste Ladungsgewicht, dann ggf. Feintuning über die L6.

Der Ansatz über die L6 kann auch überraschend gute Ergebnisse bringen:
Ein Freund lud 7x65R (auch so ein "Freiflug-Kaliber") mit verschiedenen Ladungsgewichten und kam zu keinem guten Ergebnis.
Wie die meisten war er auf "kurzer rotationsloser Geschossweg" konditioniert.
Aus irgendeinem Grund hatte er noch ein paar Patronen übrig und setzte die Geschosse "einfach mal" 2 mm tiefer "... und schon schoss das Ding."
Wenn man da "zu Ergebnissen kommen" will, dann macht es m.E. auch wenig Sinn die Setztiefe nur um 1-2/10 mm zu variieren, da darf es dann schon mal 1 mm sein.
Beim Feintuning natürlich feiner.

Über die Ladungsleiter bei "normalen" Jagdwaffen haben wir hier schon öfter diskutiert.
ICH frage mich, ob die bei normalen Jagdwaffen überhaupt sinnvoll angewandt werden kann, denn sie ist ein Mittel der Benchrester (für ihre seeeehr präzisen Waffen).
Klassische Ladungsleiter = je 1 Schuss mit (ca.) 20 verschiedenen Ladungsgewichten.
Dabei wird davon ausgegangen, dass die Waffe "kaum streut", d.h. die TPL stärker wandert, als Schussgruppen desselben Ladungsgewichts streuen.

Wenn man bei einer normalen Jagdwaffe innerhalb der Ladungsleiter Streukreise zwischen 20 u. 70 mm (5/100) erreicht, die mittlere TPL von Ladungsgewicht zu Ladungsgewicht aber nur um 20-50 mm wandert, wie will man dann bei nur einem Schuss pro Ladungsgewicht einen Sweet-Spot erkennen?

Zur Ladungsentwicklung gibt es verschiedene Strategien:
OCW (Optimum Charge Weight)
OBT (Optimal Barrel Time)
...

Die Suche nach "obt reloading" ergibt etliche Treffer, auch z.B.
"OCW, Barrel Time And Quickload"

"rapid load development" ergibt auch einigen Lesestoff.

Dave's Rapid Load Development Strategy. by Dave Affleck
Here is a methodology I often use in working up a load for a new rifle. It’s not the only way to do it, heck it’s not even the only way “I” do it.
Auch der schreibt also "Es gibt keinen Königsweg!"


3.) Da können mehrere Faktoren ausschlaggebend sein:
Häufig werden in USA Ladedaten nur für Geschossgewichte, nicht für -typen unterschieden - dass sich ein Nosler Partition (mit durchgehendem Quersteg) beim Einpressen anders verhält, als ein einfacher Bleikern im NBT ist klar, also wird Nosler seine Ladedaten auf das Partiton abstellen, um Überdruck zu vermeiden (und dafür "schlappere" Ladungen beim NBT in kauf nehmen); der andere Hersteller, der gar keine Geschosse mit durchgehendem Quersteg herstellt muss darauf nicht achten und wird seine Ladungen entsprechend anpassen.

Angeblich unterscheiden die (meisten) Amis bei der "8 mm Mauser" (die gar keine Mauser-Patrone ist) nicht zwischen 8x57 I und IS - d.h. die Ladungen sind so gewählt, dass sie auch aus dem I-Lauf gefahrlos verschossen werden können - wie das dann in QuickLoad aussieht hast Du ja beschrieben.

"Nur 2 grs anderes Geschossgewicht" sagt wenig aus, interessant ist wie tief der Geschossboden bei gleicher L6 in der Hülse steckt - das kann sogar bei gleichem G-Gewicht deutlich unterschiedlich sein: wie lang ist ein .308er 168grs-Geschoss als TMR und als BTHP?


4.) Von wann sind die gedruckten RWS-Ladedaten - 10 oder eher 20 Jahre alt?
Wie hat sich die Charakteristik dieser TLP-Sorte in der Zeit entwickelt?
QuickLoad berücksichtigt solche "schleichenden" Veränderungen.

Da hilft nur eines:
Deine persönliche Max-Ladung beim BA o. der DEVA messen lassen, ob sie innerhalb des Zulässigen liegt.
Die Max-Ladung deshalb, weil Du dann nur noch nach unten gehst und diese Ladungen auch im zulässigen Druckbereich liegen.
Umgekehrt - "Da ist noch Luft, ich nehm' noch ein bisschen mehr Pulver." - geht das nicht so sicher.


WaiHei
 

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