Lebensdauer einer Waffe????

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Hallo,
hatten gestern eine wilde Unterhaltung wie lange denn der Lauf einer Jagdwaffe hält. Natürlich nicht mechanisch, sondern vom Trefferbild her.
Also wieviele Schuß

Wir gingen von einer Waffe des mittleren Segmentes und normaler Kauf-Jagdmun aus.
Blaser BBF und Repetierer von Mauser, Blaser, Sauer

Ich stand auf dem Standpunkt, das der Lauf ein Jägerleben halten müßte.
Ich z.B geh mit jeder Waffe so 2-3x am Schießstand das sind dann so 50 Schuß dazu etwa 25 Schuß auf der Jagd macht 3x50+25=175 Schuß per Jahr x 25 Jahre also so um die 4.500 Schuß.

Lieg ich da so falsch???
Die Meinung der anderen bewegten sich bei einer BBF bei nur 1000 Schuß und beim Repetieren bei max. 3000 Schuß.

Robert
 
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Ein Bekannter aus dem Hegering hat aus seiner Blaser K 77 in .222 Remington deutlich über 20.000 Schuß abgebeben. Er hat darüber Buch geführt. Irgenwann ist die Schußleistung quasi von jetzt auf gleich eingebrochen. Er hatte aber schon zur Halbzeit einen Ersatzlauf gekauft weil man bei Blaser meinte bei 15.000 Schuß sei Schluß. Mit dem Schießt die Waffe jetzt nach wie vor.
 
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Danke schon mal, evtl. kommen ja noch mehr Meinungen dazu.

Scheint so ich liege mit meinen 4500-5000 Schuß auf jeden Fall im grünen Bereich.

Robert
 
A

anonym

Guest
Na, bei den Kombinierten geht der Lauf auch nicht kaputt, sondern das Umfeld - Verlötung usw.

Ich glaube nicht, daß man Läufe als Jäger überhaupt kaputt bekommt. Wenn man mal sieht, was militärisch genutzte Waffen so aushalten...

Was eine Rolle spielt, ist sicher die Pflege.

Beispiel:
Mein Alter Herr schenkte mir seinen Drilling, Bj. 1957, damit geschossen rund 3000 Stück Schalenwild in rund 30 Jahren. Vater meinte, der Drilling sei nur noch für kurze Distanzen brauchbar, er schiesse nicht mehr sauber.

Auf dem Schießstand zeigte der Drilling Streuungen von bis zu 25 cm!!! sowohl mit ZFR wie auch ohne. Die Montage war es also nicht.
Die Verlötung war es ebenfalls nicht.
Die Munition natürlich auch nicht.

Ich glaube, es war zum ersten Mal, daß der Kugellauf zum Schluß mal Kontakt mit einem Laufreiniger bekam. Deibel, kam da Dreck raus. und siehe da, er schießt wieder. Er war 30 Jahre lang ständig benutzt, aber in keinem Fall mehr als nur trocken ausgewischt worden.
 
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Ich habs schon mal erzählt, aber egal:

Ich hab mal 3 Jahre während des Studiums für die Jungjägerausbildung auf dem Schießstand Standaufsicht geschoben und bei der Schießausbildung (Kugel) mitgemacht.

Wir hatten da Brünner Fox in .222 Rem. Da Munitionsverbrauch aufgeschrieben wurde, war alles nachvollziehbar.

Zu meiner Zeit waren durch die Brünner 270.000 (zweihundertsiebzigtausend) Schuss durch. Mit einer Handladung von mir hat sie ein Schussbild von 20 mm/5 Schuss auf 100 m gehalten.

Im normalen Jagdbetrieb mit ornungsgemäßer Pflege wirst du wohl den Lauf nicht "ausschießen" in deinem Leben :wink:
 
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Hallo,

noch ein Datenpunkt:
Der verantwortliche Herr vom Schiesskino in Isny (dessen Name mir grad nicht einfällt) sprach von Läufen, die nachweislich >20.000 Schuss im Schiesskinobetrieb geleistet hätten, ohne nachlassende Schussleistung.
Da kann man bei entsprechender Pflege meiner Ansicht nach ruhig nochmal 20-50% draufpacken für jadgliche Bedingungen, denn in den Kinos werden die Dinger schon brutalst heissgeschossen.

Gruß
B
 
A

anonym

Guest
Einem Repetierer würde ich auch ohne Weiters 15-20.000 Schuß zutrauen-
muß ja nicht gerade 6,5x68 sein...
Einer Beretta, FN, K 80 oder Perazzi mindestens 100.000 Schuß,
bei 24 g deutlich mehr.
(ein Schütze aagte von einer seiner K 80, daß sie inzwischen 500.000 Schuß hat
-ich glaube ihm.)
P. :D
 
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kenne eine 6,5x55 die hat über 30.000 Schuss raus, und schiesst immer noch besser als so manch neue Büchse.
Bei Benchrestpatronen ist allerdings bei den meisten bei 2000,- der Ofen aus. Bei denen merkt mans aber auch deutlicher wenn der Streukreis von 3mm und weniger nicht mehr zu halten ist.
 
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Gelegenheitsjäger schrieb:
Hallo,

noch ein Datenpunkt:
Der verantwortliche Herr vom Schiesskino in Isny (dessen Name mir grad nicht einfällt) sprach von Läufen, die nachweislich >20.000 Schuss im Schiesskinobetrieb geleistet hätten, ohne nachlassende Schussleistung.
Da kann man bei entsprechender Pflege meiner Ansicht nach ruhig nochmal 20-50% draufpacken für jadgliche Bedingungen, denn in den Kinos werden die Dinger schon brutalst heissgeschossen.

Gruß
B

Die dort ausgemusterten R 93, die dann an Schweißhundeführer verlost wurden, hatten wohl über 100.000 Schuß hinter sich.
 
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Ich wunder mich immer über was für Sachen Ihr euch Gedanken macht.

Du wirst einen Lauf nicht ausschiessen können! Geh mal bei normalen Rep.
von gut 20.000 Schuß aus.

Wie oft du damit in der Woche auf den Stand müsstest kannst du dir ja selber ausrechnen.

ABER DU HAST DOCH SICHER NICHT NUR EINE WAFFE ODER GEHTST NUR MIT EINER AUF DEN STAND ODER?

Kannst dir ja mal umrechnen wieviel Geld du verballern müstest das deine Waffe hin ist :oops:

Im Gegensatz zum reinen Sportschützen putzen wir die Waffen viel weniger, schiesen fast nie die Läufe richtig heiss...

Der Sportschütze mag schon mal nach 10.000 Schüssen einen neuen Lauf haben aber nur weil evtl. die Schussleistung um 2, 3 mm nachläst was für einen Wettbewerb natürlich schon so eine Sache sein kann.

Aber selbst wenn du 0,5 bis 1,0 cm weitere Streukreise bekommen soltest fält das auf der Jagd doch gar nicht oder nur sehr sehr unbedeutend auf.

Einen guten 98iger würd ich gute 25- bis 50.000 Schuss zutrauen. Bei Magnums kanns anders aussehen
 
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Ich komme gerade nach einer 6wöchigen Reise aus England zurück.Mein Freund Ian führte dort in unserer Jagd eine Purdey-Hahnflinte,die er mit selbstgestopfen Schwarzpulverpstronen fütterte.Ich durfte mir dann diese elegante wunderschöne Waffe mit perfrkt geschweiften Delphinkopfhähnen genau betrachten.Ian gelernter Büchsenmacher vormals Greener und Westley Richards hatte sie irgendwo billig gerissen, wie das so seine Art ist,und toll renoviert.DieseFlinte sagte er begann ihr Leben als Vorderlader im Jahre 1856 wurde dann auf Hinterlader mit Stiftfeuerzündung umgebaut.Unter die Läufe wurde ein Hakenstück mit Aufnahme ähnlich Suhler Machart in England "horse shoe = Hufeisen" aufgelötet.Als Verschluss nahm an einen Drehunterhebel nach Jones.Jahre später änderte man um auf Zentralfeuerzündung.Als Ian sie bekam hat er die Damastläufe abgeschnitten
und vor dem Hakenstück als Brille belassen und Stahlrohre eingelötet,im Kaliber 12/65 mm,nitro beschiessen lassen, und sie wird moch viele Jahre geführt werden können. Gruss Lurcher
 
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Zwei Dinge noch zum Ergänzen:

1. Der jagdlich übliche "cold-bore-shot" soll dem Lauf mehr abverlangen, als das heiße Schießen, weil er ja thermisch immer wieder von kalt auf heiß und wieder zu kalt belastet wird (kann es aber nicht wissenschaftlich erklären). Wird der Lauf warm geschossen und kühlt nicht immer wieder gleich ab, dann ist die Lebenszeit wohl größer.
Bei ausschließlichem Schießkinoeinsatz wird sich das wohl wieder relativieren, aber die genannten 20-100.000 Schuß zeigen ja, daß sie schon einiges aushalten.

2. hat eigentlich noch keiner auf die Kaliberabhängigkeit hingewiesen. Die extrem rasanten Kaliber mit sehr heißen Gasen machen dem Lauf mehr zu schaffen, als wie eine 6,5x55 oder 8x57.

Dann kann auch die Geschoßfrage wichtig sein. Manche Geschosse sollen leicht untermaßig sein, so daß es zu Gasschlupf kommen kann und das frißt den Lauf auch mehr aus. Da fehlt mir aber gerade eine Quelle zu.

Ansonsten hört man immer wieder, daß uralt Waffen, die nicht mehr schießen sollen mit einer vernünftigen, chemischen Reinigung wieder zum schießen gebracht worden sind. Und es gibt auch genügend Jagd-Waffen, die noch aus der Anfangszeit des letzten Jahrhunderts kommen und immer noch zufriedenstellend ihre Dienste tun.
 
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Aktuelles Beispiel meine Sauer 200 in 30-06. Sie hat so ca. 3500-4000 Schuß durch und fing das spinnen an. 2 Büchsenmacher drüber und keiner konnte Abhilfe schaffen. Also das Gewehr an den Hersteller geschickt und von dort bekam ich die Info, das der Laufdurchmesser im oberen Toleranzbereich ist, ergo ausgeschossen ist!!! Am Putzen liegts sicher nicht und durch den Lauf gingen jahrein jahraus normale TM-Geschosse.
Also war der Lauf von vornherein etwas "übermaßig" oder der Laufstahl von Sauer ist sehr weich.
 

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