Als Jungjäger aufgroßer Hasen-Treibjagd im Nachbardorf.
Ich als damalsnoch sehr unerfahrener Jungjäger war zum zweiten oder dritten Mal auf dieserJagd dabei gewesen. Natürlich wurde jede Handlung des Neulings mit Argusaugen verfolgt.Schlaumeier-Sprüche und Ratschläge gabs von den „alten und erfahrenen“ Hasenzuhauf. Schlimmer jedoch war der Obertreiber der gleichzeitig das abendlicheJagdgericht abhielt. Nicht nur, dass er seine Augen und Ohren überall zu haben schien,nein er sah auch noch jeden Hasen in der Sasse liegen. Der Typ hat ein Augedafür – unglaublich. Natürlich wurden wir Schützen deshäufigeren lautstark daraufhingewiesen, dass dies eine Hasenjagd sein und ob wir den in der Sasseliegenden Hasen nicht sehen würden, nicht schießen wollten usw… Gelächterallseits war da natürlich sicher… Alles Sachen die meinen Blutdruck und Adrenalinspiegelhaben auf ungeahnte Höhen steigen lassen…
Wie es irgendwannkommen mußte, war der Obertreiber bei einem Kesseltrieb neben mir. Im Kopf sahich mich schon verschiedenster Vergehen beim Jagdgericht verurteilt werden undpeinlich auf X-Hasen in der Sasse aufmerksam gemacht worden zu sein. :help:Mithöchster Aufmerksamkeit das Feld scannen, Abstand zum Nachbarmann einhalten,nicht zu schnell, nicht zu langsam usw. Wie es kommen mußte war schon nacheinigen Metern die Frage vom Obertreiber zu hören ob ich den Hasen sehen würde:what:.Auch mit viel Anstrengung und Einweisung konnte ich beim besten Willen nichtssehen. Nach längerem hin und her wirft der Treiber seinen Hut nach dem Hasen(der nahezu perfekt verdeckt hinter einer Scholle gelegen hatte), der Haseläuft in den Kessel rein und ich kann Ihn sauber mit dem ersten Schuss strecken.Ein Stein fällt mir vom Herzen und wir wollen gerade weiterlaufen, als der Rufertönte ob ich den wenigstens den anderen Hasen sehen würde… Völlig perplexstehe ich da und das Spiel beginnt von neuem. Ich sehe nichts, kann den Hasenaber auch wieder sauber strecken.
Über den Tagsieht der Treiber sage und schreibe 35 Hasen in der Sasse liegen. Mindestens dieHälfte davon hätte sich ohne jeden Zweifel überlaufen lassen.
Um ähnlichePeinlichkeiten den Rest des Tages zu vermieden habe ich mich immer möglichstweit entfernt von Ihm hingestellt und mußte glücklicherweise keinen weiterenTrieb mehr mit Ihm als Nachbar verbringen.
Mittlerweilewürde ich mich diesen Peinlichkeiten wieder gerne stellen – wenn es dafür wiederähnliche Hasenjagden und Stecken gäbe…